Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 12:57 |
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Hallo, liebe Hobbbrauer-Gemeinde.
Ich wollte mich hier einmal kurz vorstellen.
Mein Name ist Ben, ich bin 32 und komme aus Bochum.
Ich bin irgendwann Ende Juli auf die Idee gekommen, dass die meisten
Industriebiere allesamt sehr ähnlich schmecken und das man eigentlich
überall das gleiche Label aufkleben könnte. Hier empfinde ich lediglich
unser heimisches Fiege als Ausnahme.
Nachdem ich ein Wenig im Internet gestöbert hatte, war ich der Meinung,
dass es nicht so mega schwer sein könne, ein eigenes Bierchen zu brauen.
Nach ein oder zwei Tagen des Überlegens habe ich mich direkt wieder an die
Tastatur gesetzt und mir in diversen Shops mein Brauzubehör sowie etwas
Literatur zusammen bestellt (natürlich auch entsprechende Brauzutaten).
Kurz noch meinen ersten Sud beim Hauptzollamt angemeldet, verbunden mit dem
Hinweis, dass ich bis jetzt nicht beabsichtige, mehr als 200 L zu brauen.
Eine Antwort steht noch bis heute aus...
Am 06.08.14 habe ich dann meinen ersten Versuch gewagt:
Es sollte etwas pilsartiges werden. Da ich derzeit noch nicht entsprechend
kühlen kann, hatte ich mich für ein Kölsch entschieden.
Das Rezept hatte ich aus dem Buch Heimbrauen von Hagen Rudolph (Hefe
Brewferm Top / Hopfen Perle 7,3 %).
Naja, jedenfalls habe ich dann die ersten 20 L gebraut. Soweit war auch
alles wirklich gut machbar.
Die Gährung ging ab, wie Schmidts Katze. Lag wohl auch an den echt warmen
Temperaturen (ca. 22-25 Grad Celsius). Kühler konnte ich leider
nicht lagern :-(
Am 13.08. habe ich dann ca. 1,5 Liter Speise hinzugegeben und in Flaschen
abgefüllt.
Nach einer Woche Lagerung schmeckte es wie ein sehr herbes Weizenbier mit
einer heftigen Hopfennote und war äußerst trüb.
In der dritten Woche war die Hopfennote zwar noch deutlich zu vernehmen,
jedoch war das Bier nicht mehr so herb. Auch die Trübung war
bereits etwas zurück gegangen.
Nach vier Wochen des Lagerns war das Bier echt super. Schnell die Buddeln
in Kühlschrank und mit Hilfe von (interessierten und durstigen) Freunden
innerhalb weniger Tage die anderen Flaschen für den nächsten Sud
entleert.
Sofern man die Hefe nicht mit ins Glas eingschüttet hat, hat es tatsächlich
in Richtung Kölsch oder Pils geschmeckt. Es war auch relativ klar geworden
(also zumindest nicht mehr absolut undurchsichtig, dennoch naturtrüb).
Anklänge von Banane waren zu vernehmen (ich gehe davon aus, dass es die
falsche Hefe war oder zu warm gelagert wurde).
Fazit: Das Bier ist zwar nicht gänzlich so geworden, wie ich es mir
vorgestellt hatte, ABER es war eines der besten Biere, welches ich je
getrunken habe. Das hatte mit Industrie-Bier gar nichts mehr zu tun!
Ich bin nun hin und weg. Habe mir schon direkt die Zutaten für den nächsten
Sud bestellt.
Habe mir das Weizenbier-Rezept aus dem bereits erwähnten Buch genommen.
Alle Zutaten in Bio-Qualität bestellt und dazu die Brewferm Blanche Hefe
und den Bio Tettnager Aroma-Hopfen dazu gewählt.
Ich freue mich jetzt schon auf das Ergebnis.
Bis dahin und lieben Gruß.
Prost, Ben
[Editiert am 19.9.2014 um 13:00 von Brewer Ben]
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:07 |
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Moinmoin,
das mit dem Kölsch liest sich ja super. Hast ja auf jeden Fall mal genug
Ruhe gehabt, nicht alles frühzeitig auszutriken..
Zum Thema Weizen ist die einhellige Meinung hier ja, dass man unbedingt
eine echte Weizenhefe nehmen sollte. Also entweder aus einem aktiven
Weizenbier selber hochpäppeln oder halt ne Flüssighefe. Die WLP 300 ist
auch recht bezahlbar.
http://www.schnapsbrenner.eu/WLP300-HEFEWEIZEN-HEFE
http://www.hobbybrauerversand.de/WLP300-Hefeweizen-Ale-Yeas
t
Von der Blanche habe ich auf Brauertreffen eher Mieses gehört. Würde ich
nicht unbedingt verwenden wollen.. .
Viel Spaß auf jeden Fall beim Brauen.
Dale.
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:13 |
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Hallo Dale,
kannst du mir eventuell auch sagen, was man von der Brewferm Blanche hört?
Eventuell bewegt es mich ja dann auch dazu, noch eine andere Hefe zu
bestellen...
MfG Ben
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:19 |
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:22 |
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Aso, danke.
Aber irgendwie ist mein Interesse jetzt geweckt. Vielleicht werde ich mal
beide in zwei aufeinanderfolgenden Suden ausprobieren. Wäre echt gespannt,
wie unterschiedlich das ausfällt.
Hauptsache ist: Es bleibt gut trinkbar ;-)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:23 |
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Zitat von Brewer Ben, am 19.9.2014 um
12:57 | Hallo, liebe Hobbbrauer-Gemeinde.
Ich bin irgendwann Ende Juli auf die Idee gekommen, dass die meisten
Industriebiere allesamt sehr ähnlich schmecken und das man eigentlich
überall das gleiche Label aufkleben könnte. Hier empfinde ich lediglich
unser heimisches Fiege als Ausnahme.
Nach einer Woche Lagerung schmeckte es wie ein sehr herbes Weizenbier mit
einer heftigen Hopfennote und war äußerst trüb.
In der dritten Woche war die Hopfennote zwar noch deutlich zu vernehmen,
jedoch war das Bier nicht mehr so herb. Auch die Trübung war
bereits etwas zurück gegangen.
Nach vier Wochen des Lagerns war das Bier echt super. Schnell die Buddeln
in Kühlschrank und mit Hilfe von (interessierten und durstigen) Freunden
innerhalb weniger Tage die anderen Flaschen für den nächsten Sud
entleert.
Sofern man die Hefe nicht mit ins Glas eingschüttet hat, hat es tatsächlich
in Richtung Kölsch oder Pils geschmeckt. Es war auch relativ klar geworden
(also zumindest nicht mehr absolut undurchsichtig, dennoch naturtrüb).
Anklänge von Banane waren zu vernehmen (ich gehe davon aus, dass es die
falsche Hefe war oder zu warm gelagert wurde).
Fazit: Das Bier ist zwar nicht gänzlich so geworden, wie ich es mir
vorgestellt hatte, ABER es war eines der besten Biere, welches ich je
getrunken habe. Das hatte mit Industrie-Bier gar nichts mehr zu tun!
Ich bin nun hin und weg. Habe mir schon direkt die Zutaten für den nächsten
Sud bestellt.
Habe mir das Weizenbier-Rezept aus dem bereits erwähnten Buch genommen.
Alle Zutaten in Bio-Qualität bestellt und dazu die Brewferm Blanche Hefe
und den Bio Tettnager Aroma-Hopfen dazu gewählt.
Ich freue mich jetzt schon auf das Ergebnis.
Bis dahin und lieben Gruß.
Prost, Ben
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Glückwunsch für deine Entscheidung. Aus diesem Grund bin ich auch zum
Selbstbrauen gewechselt.
Die warme Gärung hat wohl für etwas weizenartige Aromen gesorgt. Kölsch
sollte generell kühler vergoren werden.
Auch wenn du aus Bochum kommst, würde ich mich zu Beginn definitiv nicht
auf ein Pils versteifen. Ja ja, der Moritz die olle Fiege ist lecker. Geht
mir genau so. Aber ohne entsprechende Kühlung empfehle ich dir erstmal nur
obergärig zu brauen.
Bezüglich Weizenbier habe ich auch den Fehler gemacht und mir beim Ersten
eine Trockenhefe besorgt. Großer Fehler. Ich empfehle die White Labs
Produkte. WLP 300 ist lecker und macht ne Menge Banane. Wenn du es würziger
wünscht, WLP 380. Mehr Nelke und der Hopfen wird ein wenig stärker
betont.
Ebenso empfehle ich dir die Rezeptdatenbanken zu durchstöbern.
Maischemalzundmehr ist da ein guter Anlaufpunkt. Laut diverser Aussagen
sollen die Rezepte in den von dir erwähnten Buch nicht so klasse sein.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:29 |
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Dann unbedingt auch berichten..
Die Datenblätter der Hefen, die man von den Herstellern bekommt sind
übrigens auch wirklich lesenswert. Und von Hefen gibt es erheblich mehr
Namen als echte Stämme. Also WLP 300 ist sowas wie die yeast 3068.. also
die Bananenhefe. Weniger bananig soll die 3638 sein, die ich unglaublich
gerne mal ausprobieren würde..
Grüße,
Dale.
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:29 |
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Hi RichardPickman,
hmm... ich glaube, ich werde dann gleich noch mal eine Nachbestellung
bezüglich der Hefe tätigen. Mal schauen, ob ich dann noch was mit der
Blanche anstellen kann. Vielleicht tatsächlich mal ein Vergleich. Mal
schauen.
Bezüglich der Rezepte:
Joa. Ich werde noch diesen einen Sud ausprobieren. Da ist es zumindest
alles narrensicher beschrieben. Ich denke, dann werde ich mich eh umschauen
müssen, weil der Rest an Rezepten mir dort nicht so ganz zusagt.
Generell darf es dann auch mal dunkler und irischer werden ;-)
MfG Ben
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:31 |
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Danke Dale,
wusste bislang noch gar nicht, dass es entsprechende Datenblätter zu den
Hefen gibt. Habe ich wieder was dazu gelernt. Werde dann wohl gleich mal
mit dem Studium beginngen ;-)
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 25.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:36 |
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Moin,
ich hatte damals mein erstes Weizen auch mit der Blanche gemacht, war für
mich damals ok. Natürlich würde ich heute eine Flüssighefe oder getrippte
Hefe nehmen. Aber ich denke, für einen Anfänger als Zweit-Sud ist eine
Trockenhefe aus praktischen Gründen besser.
Ich habe als Anfänger auch nach Hagen Rudolph gebraut und bin gut damit
klargekommen. Allerdings habe ich mir damals beim Hopfenfiltern mit dem
Filtertuch und/oder Stoffwindel fast einen abgebrochen. Hier sollte man
einen vernüftigen Whirlpool machen (s. Suchfunktion hier auf der Seite),
das ist deutlich stressfreier. Das Läutern im Buch ist auch nicht optimal,
geht aber noch für den Anfang (die Ausbeute leidet halt). Für später kann
ich zum Läutern wirklich den Panzerschlach empfehlen - ebenfalls mittels
Suchfunktion Bauanleitungen und praktische Hinweise finden.
Gruß,
Theo
____________________ Wieso ist Leergut?
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 29.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:37 |
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Zitat von Dale, am 19.9.2014 um
13:29 | Dann unbedingt auch berichten..
Die Datenblätter der Hefen, die man von den Herstellern bekommt sind
übrigens auch wirklich lesenswert. Und von Hefen gibt es erheblich mehr
Namen als echte Stämme. Also WLP 300 ist sowas wie die yeast 3068.. also
die Bananenhefe. Weniger bananig soll die 3638 sein, die ich unglaublich
gerne mal ausprobieren würde..
Grüße,
Dale. |
Die Wyeast 3638 scheint wohl mit der WLP
380 verwandt zu sein. So zumindest diverse Erfahrungsberichte. Ich nehme
gerne die WLP 380, da ich den Gehalt von Banane rein über die Gärtemperatur
selbst steuern kann. Bei ca. 18 Grad macht diese Hefe ein ordentliches
Nelkenbouquet auf. Wärmer vergoren kommt die Banane hinzu, ohne jedoch die
Nelke zu vernachlässigen. Habe diese Hefe bereits bei 24 Grad
Raumtemperatur eingesetzt und das Ergebnis war komplex-köstlich
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 13:50 |
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@Einkoch-Theo:
Danke, für deine Antwort. Aber abbrechen beim Läutern werde ich mir keinen.
Habe damals nen Gähreimer mit Leuterblech gekauft. Hatte nach diversen
Youtube-Videos und Erfahrungsberichten im Netz eben darauf keine Lust
:-)
@RichardPickman und Dale:
Habe mir jetzt noch flott eine WLP300 Hefe dazu bestellt. Mal sehen, wie es
wird. Eventuell versuche ich den Sud dann tatsächlich mal mit beiden
Hefen... Aber eins nach dem anderen. Jetzt muss ich mich erst mal schlau
machen, wie man die Flüssighefe anstellt, lol.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.9.2014 um 14:00 |
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3638 macht angeblich keine Banane.. seltsam.. glaub nicht, dass das die WLP
380 ist. Was man so nach kurzem Googlen finde: 3333 German Wheat Yeast soll
die WLP 380 sein.
Bei der 3068 kann man ebenfalls Banane / Nelke über die Temperatur (und
bestimmt noch 283746 andere Parameter) einstellen - ich hab damit mal ein
total nelkiges Bier fabriziert.. war aber nicht gewollt und hatte auch nen
etwas säuerlichen Touch.
Grüße,
Dale.
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 16 Registriert: 19.9.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2014 um 14:09 |
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Puhhh....
ich merke gerade, dass die Hefe tatsächlich das A und O ist. Werde mich da
wohl noch mal schwer mit beschäftigen müssen... :-) :-) :-)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.9.2014 um 14:28 |
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Das hängt ganz arg vom Bierstil ab. OG Hopfenbomben sind da nicht ganz soo
anspruchsvoll.
Weizen, Belgier und Untergäriges ist da pauschal sensibler, wenn ich mir
die dreiste Vereinfachung mal so leisten darf.
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 15.5.2014 Status: Offline
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erstellt am: 19.9.2014 um 16:17 |
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Jau,
ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Hefe und die Gärführung
erheblichen Einfluss auf den Geschmack des Bieres haben, viel mehr als man
zunächst glaubt.
Ich lerne diesbezüglich selbst gerade ne Menge dazu. Dem Forum sei dank!
Ich wünsche dir auf jeden Fall GutSud!
[Editiert am 19.9.2014 um 16:18 von Bronkhorst]
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Antwort 15 |
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