Auch ich habe gestern die Edelstahlversion ergattert und gleich getestet, das heißt bis zu Oberkante Griffe (ca 24l) mit Wasser gefüllt und rennen lassen.
Er schafft die 1°/min Aufheizrate.
Er kocht wallend
Er hat - und das ist der Hammer - eine "Ü-Schaltung":

das heißt, über die 100° Marke hinaus kann der Schaltzer weitergedreht werden und der Topf heizt mit voller Kraft voraus, ohne vom Thermostat ausgebremst zu werden. Das ist ein vorgesehenes Feature und auch so in der Anleitung beschrieben. Was sich einige gebastelt haben, ist hier also serienmäßig mit drin - mit Garantie!
Ich habe den Topf wirklich hart hergenommen und insgesamt über drei Stunden kochen lassen. Der anfängliche barbarische Gestank nach verbrannten Elektronikteilen (das hatte ich so extrem bei meinen beiden Lidltöpfen nicht) ist mittlerweile verschwunden. Ob da auch irgendwelche losen Plastikteile vergessen worden sind, kann ich nicht sagen, ich habe den Boden noch nicht abgeschraubt und es klappert auch nichts beim Schütteln.
Ein weiteres Feature, wenn auch nebensächlich:
Die Hintergrundbeleuchtung des Displays hat sich bei den Lidltöpfen nach einer Weile abgeschaltet. So etwas macht bei batteriebetriebenen Geräten Sinn, bei netzbefeuerten Teilen ganz und gar nicht. Um die Hintergrundbeleuchtung wieder einzuschalten, muss man einen der beiden Schalter kurz antippen. Erwischt man den linken Schalter, schaltet man gleichzeitig die Heizung ab. Blöd, wenn man das erst nach einer Weile merkt, das ganze Maischeprogramm läuft aus dem Ruder.
Bei den Edelstahltöpfen ergibt sich dieses Problem nicht, die Hintergrundbeleuchtung bleibt an, solange der Stecker in der Steckdose steckt und die Stromrechnung bezahlt ist.
Die Nachteile:
1. Keine Maximummarkierung, damit kann man leben.
2. Der Preis: günstigstes Angebot (wer keinen Zugang zur Fegro hat) 120€ (Media Markt sogar 149€), also gut doppelt soviel wie das Lidloriginal - damit muss man leben. Bei 120€ fangen aber auch andere Edelstahltöpfe erst an und eine digitale Schaltung ( die diesen Topf so besonders macht) gibt es erst wieder jenseits von 200€.
Fazit: Definitiv ein Fortschritt. Ob der einem den zweifachen Preis des Lidl Originals Wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Auch jeden Fall vergrößert sich der Abstand zu anderen Töpfen in der Klasse 120 - 240€.
Bei mir wird das so aussehen, dass ich den Edelstahltopf zum Maischen und Kochen nehmen werde und die Emailleversion für die Nachgüsse.
Cheers, Ruthard