Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 13:56 |
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Hallo
Ich habe letztens ein gestopftes IPA gebraut und in 0,5 Liter Bügelflaschen
abgefüllt. Zwegs Desinfizierung habe ich zum ersten Mal Chemopro Oxi
verwendet und in jede Flasche einen knappen halben Teelöffel Oxi gefüllt
und mit warmen Wasser voll gemacht. 10 - 15 Minuten gewartet und die
Flaschen danach ausgegossen. Zum Abtropfen bis zur Abfüllung kopfüber
gestellt.....
Jetzt habe ich schon einige Male das Bier verkostet und musste feststellen,
dass es so gut wie keinen Schaum hat und ich am nächsten Tag einen
ziemlichen Schädel hatte. Fast jedes mal und zwar auch beim Verkosten nur
einer Flasche. Zudem stellte ich fest, dass sich an der Glaswand beim
Einschenken schnell kleine feine Bläschen anheften, obwohl der CO2 Gehalt
des Bieres ziemlich schwach ist (ca. 3,5 - 4g/Liter).
-Liegt das am Chemopro Oxi?
-Sollte man die Flaschen nach der Verwendung von Oxi nochmal mit
abgekochtem Wasser durchspülen?
-Sind Restbestände von Oxi im Bier giftig (Kopfschmerzen)?
-Habe ich die ganze Sachen falsch angewendet?
Gruß
Christoph
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Posting Freak Beiträge: 755 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 14:09 |
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Hi ,
also zu dem Thema Flaschen waschen wirst du sehr viele unterschiedliche
Meinungen hören und hier im Forum auch lesen. Ich finde jedoch einen halben
Löffel je flasche etwas krass viel aber ein zweites mal durchwaschen
schadet sicher nicht.
Die Kopfschmerzen könnten auch "Fuselalkohole" sein. Soweit ich mich
erinnere können die bei Höheren Gärtemp. entstehen.
Hatte ich auch mal im Sommer bei meinen IPAs.
Lg Roland
Tante Edith will noch wissen: wie hoch vergärst du ?
[Editiert am 3.10.2014 um 14:12 von Rage]
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 9.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 14:47 |
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Hallo Roland,
Oxi ist ansich ungiftig und macht sicher keine Kopfschmerzen. "Reste" davon
in der Flasche sind wohl eher "Wasserflecken"; allerdings kommt mir Deine
Dosierung auch etwas heftig vor. (Laut Anwendungshinweis soll man 4g/Liter
benutzen, also 2g für einen halben Liter - ein halber Löffel ist da schon
bedeutend mehr !!).
Wenn Du nach dem Reinigen mit Chemipro noch mal heiß ausspülen willst,
kannst Du Dir die Anwendung eigentlich sparen - mit heißem Wasser
ordentlich gereinigt würde da wahrscheinlich schon ausreichen...
Ich selbst benutze immer schon Chemipro zur Reinigung meiner Flaschen und
Partyfässer; Schaumprobleme o.ä. hatte ich hierbei noch nie. Die
Kopfschmerzen würde ich auch auf etwas Anderes schieben.
Grüße,
Frank
____________________ Come in for a spell and have some brew...
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 755 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 14:52 |
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Zitat: | Wenn Du nach dem
Reinigen mit Chemipro noch mal heiß ausspülen willst, kannst Du Dir die
Anwendung eigentlich sparen - mit heißem Wasser ordentlich gereinigt würde
da wahrscheinlich schon ausreichen... |
na hoffentlich hast du nichts losgetreten
P.s: Er heisst Christoph ____________________ *************************
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 15:24 |
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Zitat von Landlord, am 3.10.2014 um
14:47 |
allerdings kommt mir Deine Dosierung auch etwas heftig vor. (Laut
Anwendungshinweis soll man 4g/Liter benutzen, also 2g für einen halben
Liter - ein halber Löffel ist da schon bedeutend mehr !!).
Frank
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Lt. Anwendungshinweis entsprechen 4g einem Kaffeelöffel. Ich habe es gerade
nachgemessen; es stimmt genau. Wenn Christoph einen knappen halben Teelöffel pro 0,5 Liter genommen
hat, hat er ganz gewiss nicht überdosiert. Nun macht ihm mal nicht
unberechtigter Weise Angst!
Unabhängig davon heißt es zwar, dass Chemipro Oxi rückstandslos abtrocknet,
aber ich persönlich spüle trotzdem mit Wasser nach. Das aber ist eine
Glaubenssache und wurde schon oft hier diskutiert (einfach mal suchen!).
Gruß
Gerald ____________________ In cerevisia veritas!
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 17:08 |
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Danke schon mal für die teilweise beruhigenden Antworten. Bei der Dosierung
habe ich mich vorab informiert und genau nach Anweisung auf dem Oxi-Eimer
dosiert. Die Flaschen weisen von Außen auch so ein weißen Film auf, den man
abwaschen oder abwischen kann.
Hatte denn schon jemand diese "perligen Bläschen " beobachtet? Das hat mich
auch ein wenig an das Oxi erinnert, da es nach der Desinfizierung der
Flaschen auch solche Bläschen an der Flaschenwand gebildet hat. Wenn ich
dann die Flasche ausgekippt habe war das Desinfektionswasser trübe
milchig.
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 9.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2014 um 17:29 |
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Zitat von Rage, am 3.10.2014 um
14:52 | Zitat: | Wenn Du nach dem
Reinigen mit Chemipro noch mal heiß ausspülen willst, kannst Du Dir die
Anwendung eigentlich sparen - mit heißem Wasser ordentlich gereinigt würde
da wahrscheinlich schon ausreichen... |
na hoffentlich hast du nichts losgetreten
P.s: Er heisst Christoph |
oh..da war ich
unaufmerksam...tschuldigung
oh je, ich wollte blos nix lostreten; wollte nur keine Grundsatzmeinung
abgeben...
LG
Frank ____________________ Come in for a spell and have some brew...
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2014 um 01:05 |
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So. Ich habe mir mal das Datenblatt von chemipro oxi zu Gemüte geführt und
darin wird drauf hin gewiesen, dass das oxi beim verschlucken
gesunheitsschädlich ist. Natürlich meinen die damit wohl den Rohzustand in
fester Form. Aber was ist, wenn das Mittel beim Einwirken in den Flaschen
sich nicht ganz auflöst? Ich kippe ja auch immer so eine trübe milchige
Brühe da raus. Werde ab jetzt ganz gewiss immer noch mit nem Schluck
abgekochtem Wasser nachspühlen.
Gruß Christoph
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2014 um 09:42 |
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Frisches Leitungswasser reicht zum Spülen auch aus. Ich hatte noch nie eine
Infektion.
Gruß
Gerald
____________________ In cerevisia veritas!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2014 um 15:22 |
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Ich hatte auch noch nie eine Infektion beim Spülen nur mit Wasser, aber an
den Innenwänden der Flaschen
zeigen sich nach einigen Füllungen deutliche Ablagerungen, an manchen
Flaschen mehr, an anderern weniger.
Insofern halte ich eine Reinigung (nicht unbedingt Desinfektion) mit Chemie
irgendwann für unumgänglich
Grüsse
Bernd
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2014 um 17:45 |
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Ja, auch bei mir zeigen sich mitunter diese Ablagerungen. Da (und erst
dann) kommt bei mir Chemipro Oxi zum Einsatz; ein paar Stunden
Einweichzeit, und anschließen mit kaltem Wasser ausspülen. Ablagerungen und
Oxi-Rückstände sind weg, Fertig.
Gruß
Gerald
____________________ In cerevisia veritas!
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2014 um 22:37 |
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Wenn die Flaschen anfangen, komisch auszusehen, dann wird es höchste Zeit,
sie in den Leergutkreislauf zu reintegrieren. Ich jedenfalls mache das so,
dass ich nicht lange mit ChemiPro Oxy herum hample, die Pullen gehen zur
Brauerei zurück und die haben entsprechende Chemie, diese Ablagerungen zu
beseitigen. Ich habe sowas nicht.
Ach ja, Thema war dieses Zeugs, ich würde nach jeder Anwendung damit warm
nachspülen, so mache ich es mit dem Equipment und bislang bin ich gut damit
gefahren.
Achim
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2014 um 00:14 |
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Also...selbst wenn die Dosierung so ok gewesen sein sollte, macht es doch
auch einen großen Unterschied, ob warmes Wasser oder kaltes verwendet wurde
in bezug auf die 15 Minuten Einwirkzeit...also ich muss selbst bei
lauwarmem Wasser etwas rühren, um alle Körnchen nach und nach aufzulösen.
Das was Du beschreibst, klingt nach dem Rückstand, der entweder bei zu viel
davon entsteht oder eben wenn noch nicht alles gut gelöst ist. Wenn man das
Zeug in die Flasche tut, löst es sich einfach bescheiden auf, sofern man
nicht sehr heißes Wasser nimmt. Außerdem ist es sparsamer, wenn man sich
einen 10l-Eimer flaschenhoch mit Lösung vorbereitet (4-8g/l, ich persönlich
nehme meistens 6g), wartet, bis alles auch gut gelöst ist (oder gefühlte
80%) und weicht nach und nach Flaschen ein. Wenn Du nämlich für eine
Flasche separat eine gewisse Menge Pulver verwendest, löst es sich auch
langsamer, weil die reagierenden Komponenten nur mit dem Inhalt einer Pulle
zu tun haben. In dem Eimer blubbert es immer wieder neu auf, wenn ich eine
neue Ladung Flaschen reinmache. So habe ich keine weißen Rückstände mehr
gehabt. Große Flaschen, die ich ausnahmsweise auf Deine Weise reinige,
haben bei gleicher Dosierung mehr, bzw. überhaupt erst Rückstände.
Gruß Gunnar
Edit: vielleicht die wichtigste Information: man rät sowieso an, beim
Abfüllen vorher etwas Wasser in den Flaschen zu haben, weil dadurch die
Wände feucht sind und es weniger schäumt. Dabei sind bei mir (ich schüttele
natürlich etwas) auch die letzten Rückstände verschwunden. Meiner Meinung
nach kann man das nur umgehen, wenn man die Flaschen nicht ganz
trockenlaufen lässt. In diesem Fall freut sich die Hefe über etwas extra
Sauerstoff...
[Editiert am 5.10.2014 um 00:19 von darkenemy]
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2014 um 00:55 |
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Aha! Ich dachte das chemipro oxi desinfiziert, indem es reagiert bzw. vor
sich hin blubbert. Irgendwo hier im Form habe ich gelesen, dass das oxi
Granulat sich in Wasser und Sauerstoff auflöst und so halt dementsprechend
Lebensmittel konform sein sollte. Wenn ich jetzt aber einen ganzen Eimer
Lösung vorbereite, dann hat die Sache ja nur einmal reagiert und besteht
danach nur noch aus Wasser. Ist dieses Wasser im Eimer dann noch zum
desinfizieren zu gebrauchen oder habe ich da was falsch aufgeschnappt?
Gruß Christoph
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2014 um 08:15 |
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Wirklich desinfizierend wirkt es meiner Meinung nach nur in der Phase in
der es sprudelt, also den aktiven Sauerstoff abscheidet.
Das geschieht umso stärker je wärmer es ist.
In lauwarmen oder kalten Wasser tritt diese Reaktion stark verlangsamt bis
fast gar nicht mehr auf.
Neben der Geschichte mit dem Sauerstoff wirkt Oxi aber auch alkalisch und
löst dadurch organisches Material an und teils auch auf.
Durch die Zersörung von allerlei organischer Substanz kann man natürlich
auch von einer Art Desinfektion reden.
Hier ist es aber wohl mehr eine reinigende Wirkung.
Du merkst das schön daran wie glitschig deine Finger werden wenn sie mit
Oxilösung in Kontakt kommen.
Das liegt daran das deine oberste Hautschicht angeätzt wird und sich in
etwas schleimiges verwandelt
Allerdings ist OXI längst nicht so stark alkalisch wie zum Beispiel
Natriumhydroxidlösung (Natronlauge).
Grüsse
Bernd
[Editiert am 5.10.2014 um 08:58 von BerndH]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.10.2014 um 09:04 |
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Ja, und nicht zu vergessen die technischen Enzyme, die da noch mit drin
sind - Protease, Lipase, Amylase - die brechen im richtigen
Temperaturfenster alle Fette, Eiweisse und Kohlenhydrate in kleine
wasserlösliche Moleküle auf und sorgen so mit der mechanischen
"Sprudelwirkung" für einen ziemlich guten Reinigungseffekt.
Der Desi-Effekt hält allerdings tatsächlich nicht lange an, speziell bei
Kontakt mit Metall und in der Wärme zersetzt sich die desinfizierende
Komponente "Wasserstoffperoxid" schnell in seine Bestandteile Sauerstoff
und Wasser.
Der Oxi-Reiniger an sich zerfällt übrigens nicht zu Wasser und Sauerstoff,
sondern hauptsächlich zu Natriumcarbonat und Wasserstoffperoxid... das
Natriumcarbonat ergibt übrigens zusammen mit den Mineralstoffen des Wassers
diesen weißen Belag.
Den Belag/die Rückstände kriegt man daher auch u.U. nicht mit Wasser allein
weg, aber mit ein wenig Zitronensäure im Spülwasser ist der immer gut
abwaschbar.
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 15 |
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