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Autor: Betreff: Erstes Untergäriges: Gärung stehengeblieben / sehr langsam
Newbie
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Beiträge: 2
Registriert: 31.7.2014
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 10:24  
Hallo erstmal liebe Braugemeinde,
Ich bin Stefan und noch neu im Brauhobby: Ich bin gerade bei Sud Nummer Zwei. Danke ersteinmal an alle hier im Forum, habe viel hier gelesen und es hat mir schon sehr geholfen beim Start in dieses schöne Hobby.

Zu meinem Problem: Ich habe letzten Samstag (also vor 7 Tagen) mein erstes Untergäriges gestartet, mit 15°Brix Stammwürze. Am ersten Tag habe ich es bei etwa 14°C angären lassen. Jetzt gärt es bei 9°C im Kühlschrank vor sich hin. Allerdings tut sich seit mehreren Tagen nicht mehr wirklich viel: Das Refraktometer zeigt mir unverändert 13,5°Brix an. Trotzdem hört man schätzungsweise alle 20-30 Minuten es mal aus dem Gärspund blubbern.
Die Schnellvergärprobe dagegen ist bei 8,7°Brix angelangt.

Ich hatte am Anfang schon das Kräusen vermisst, daher habe ich am zweiten Tag noch ein zweites Päckchen Trockenhefe dazugestreut. Gekräuse gabs danach aber trotzdem nicht. Mangels Erfahrung habe ich mir dann aber auch irgendwann gedacht "Heißt ja *unter*gärig, vielleicht kräust da nix". Hätte ich mit dem herunterkühlen auf 9°C vielleicht bis zum Kräusen warten sollen?

Könnte es eventuell auch an der Hefe liegen? Habe ein Malzmischung für Pils bei Candirect bestellt aber mir wurde Hefe für obergäriges Weizen mitgeschickt. Die habe ich natürlich *nicht* verwendet (und beschlossen - nicht nur deshalb - nie wieder bei Candirect zu bestellen). Aber ich habe glücklicherweise von einem Freund ein paar Päckchen Hefe (VIERKA Bierhefe Typ Dark Munich) geschenkt bekommen. Er hat sie in einem Laden gekauft, allerdings weiß ich natürlich nicht wie lange die da schon herum lag. Bierhefe wird ja sicherlich nicht so häufig verkauft und ich weiß nicht ob die dort fachgerecht gelagert wurde.

Muss ich mir Sorgen machen oder einfach nur mehr Geduld haben? Eventuell bin ich ein wenig von meinem ersten Sud "verwöhnt":redhead: : Das war ein obergäriges IPA und war nach 3 Tagen schon endvergoren.
Und falls ich mir sorgen machen muss: Wie kann ich es noch retten? Wärmer stellen? Noch mal andere, frische Hefe dazugeben? Einfach mal Umrühren?

Danke schon einmal für eure Ratschläge.
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 10:37  
Hallo und willkommen!

Also erst mal ist untergärig von der Gärführung her viel anspruchsvoller und als zweites Bier natürlich schon nicht gerade anfängerfreundlich.
Die Hefe kenn ich nicht, aber gerade untergärige Trockenhefe kann es gar nicht leiden, wenn man sie einfach auf die Würze streut.
Es gibt obergärige Hefen, denen macht das gar nichts, aber gerade beim Aufquellen kann die Hefe nicht steuern, was alles durch die Zellmembran geht und da ist sie schnell mal hinüber. Das Trocknen von Hefe ist lang nicht so gefährlich wie das Aufquellen.
Da hast Du vermutlich den größten Teil der Zellen gekillt.
Man muss das genau nach Anleitung aufquellen lassen. Normalerweise in der 10 fachen Menge Leitungswasser relativ warm (knapp 30°C) und nicht umrühren.
Belüften muss man bei Trockenhefe nicht unbedingt, aber es schadet nicht.

Das nächste ist, das Du lieber bei 9°C angären lassen solltest und dann langsam auf 14°C erwärmen lassen.
In der Angärphase entstehen die meisten Gärnebenprodukte, später ist es nicht mehr so schlimm.
Die 9°C sind jetzt vermutlich zu kalt, stell auf jeden Fall mal ein wenig wärmer, so ca 12°C (Innentemperatur).
Dass die SVP gärt ist ja ein Zeichen, dass was geht, wenn es wärmer wird.


Stefan


[Editiert am 4.10.2014 um 10:39 von Boludo]
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Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 10:40  
Also Grundsätzlich sollte auch ein UG Bier bei fachgerechter Hefe dosage 7 bis maximal 10 Tage am EVG sein.

Der Größte Fehler ist ein Unterpitching, d.h. es wird zu wenig Hefe verwendet. Dies hat eine recht lange LAG Phase zur folge und andere Keime können sich wegen einem höheren PH Wert bestens vermehren und ihre Spuren hinterlassen. Auch ungewollte Ester werden durch das stressen der Hefe produziert. Was ebenfalls daraus resultiert sind Gärzeiten die länger als 2-3 Wochen dauern. Ebenfalls leidet der Endvergärungsgrad. Denn der sollte mindestens bei 78-83 % liegen. Das schlimmste ist wie in deinem Fall eine stecken bleibende Gärung.

Grundsätzlich, je kleiner die Hefedosage, desto höher sollte die Temperatur sein 9 Grad sind bei 1l Dickbreihefe (absolut frisch) nötig. Also sollte man sich dann eher ans obere Limit was der Hersteller angibt halten 14-15 Grad meisten.

120 g/hl bei 9 Grad und 80 g/hl bei 15 Grad sind die Vorgaben bei Fermentis.

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread &tid=24562#pid


[Editiert am 4.10.2014 um 10:42 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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gulp
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Registriert: 20.7.2009
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red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 10:50  
Die Vierka Hefen taugen nichts. Mit der 34/70 nachhelfen. Aber ob das noch Sinn macht, nach einer Woche?
Zitat:
Also Grundsätzlich sollte auch ein UG Bier bei fachgerechter Hefe dosage 7 bis maximal 10 Tage am EVG sein.

Bei mir dauert das mindestens 2 Wochen. Nehme aber nur frische Trockenhefe.
Hefe nur draufstreuen ist grundsätzlich verkehrt, auch bei obergärigen Hefen.

Hier noch eine Anleitung, wie man mit Trockenhefe arbeitet.

Gruß
Peter


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 11:05  
Ich halte von pauschalen Angaben zur Gärdauer gar nichts.
Dafür gibt es viel zu viele Faktoren.
Das fängt an mit dem Nitratgehalt des Wasers, bis zu den zur Verfügung stehenden Aminosäuren, Anwesenheit von Zink, Belüftung usw.
Untergärig kann mit Trockenhefe in erster Führung problemlos 2 Wochen dauern.

Stefsan
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Beiträge: 2
Registriert: 31.7.2014
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 11:19  
Danke für die Tipps und Richtwerte.
Dann werde ich den Kühlschrank mal alle paar Stunden abschalten, höher als 9°C kann ich leider nicht über den Thermostat einstellen.

Nur die zweite Portion Hefe habe ich oben drauf gestreut. Die erste Hefe habe ich mit etwa 100ml Ausschlagwürze und 100ml Wasser angesetzt (beides zusammen abgekocht und dann auf etwa 18°C abkühlen lassen). Das habe ich dann nach einer Stunde in den Gärbottich gegeben und anschließend die 20°C warme Würze eingelassen.
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Boludo
Beiträge: 9432
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.10.2014 um 11:52  
Mit ein wenig Geduld und Temeperatur wird das noch.
Einen Kühlschrank kann man auch mit einem UT200 oder ähnlichen externen Thermostaten ganz gut steuern.
Optimal ist eine alte Gefriertruhe, die isoliert sehr gut und mann kann sogar mit einer Lampe Heizen.

Stefan
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