Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2014 um 14:35 |
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Dass verschiedene Hefen unterschiedlich gut mit den verschiedenen
Zuckerarten umgehen können, ist mir ja klar.
Normalerweise vergären sie ja erst mal die "leichteren" Zuckerarten, und
brauchen dann etwas länger um auch die "größeren" Zucker zu vertilgen.
Manche fressen ja so ziemlich alles auf (angeblich soll die Belle Saision
so ein radikaler Vertreter sein), andere scheitern schon an Matotriose oder
Maltose (die Ludwigii sollte so eine sein?).
Der Verkäufer dieser Bayanus schreibt nun, dass die sogar Fructose übrig
lässt:
http://www.ebay.de/itm/370492217501?ssPageName=STRK:MEWAX:I
T&_trksid=p3984.m1423.l2649
Kann das denn wirklich sein? Dann bliebe ja nur Glucose als einziger
vergärbarer Zucker für die Hefe? Bei Bieren und Fruchtweinen müsste da ja
dann eine deutliche Restsüsse übrig bleiben, bzw. der Vergärungsgrad sollte
dann ziemlich bescheiden sein?
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2014 um 14:46 |
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Hefen bevorzugen Glukose, sie sind glukophil. Die Glukose wird immer zuerst
vernascht. Hier ist von einer Weinhefe die Rede. Auch die verputzt lieber
Glukose als Fruktose. Das heißt, wenn Restzucker übrigbleibt aus
irgendwelchen Gründen (gestoppte Gärung, niedrige Alkoholtoleranz), dann
ist es Fruktose.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2014 um 14:49 |
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Naja, der Fruktoseanteil in der Würze sollte nicht sehr hoch sein.
Und es gibt ja auch immer noch die Maltose.
Schwierig wird´s dann aber, wenn man mit Haushaltszucker aufspeist, der
wird ja in Glucose und Fructose gespalten, das wird dann auf jeden Fall
untercarbonisiert.
Stefan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2014 um 14:50 |
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interessant, ich hatte die hefe gerade beim schnapsbrenner im blickfeld,
und hab mir gedacht beim lesen der überschrift:
ha, da hab ich grad was gesehen zum thema.
dabei ist es he die gleiche hefe.
Wenn vinoferm das angibt, glaub ich denen das schon.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 15.10.2014 um 14:50 |
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Wobei sich mir die Frage stellt, auf welche
Weise nennenswerte Fructosemengen ins Bier kommen sollen, mal abgesehen
Karbonisierung und Aufzuckern mit Haushaltszucker.
LG
Martin
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.10.2014 um 15:49 |
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Im Narziß "Würzebereitung" findet man auf S. 245 ( 3.1 Theorie des
Maischens) einen Fructoseanteil von 1-2%, sowie Saccharose 2,5-6% was
bereits vom Mälzen drin sein soll.
Es gibt noch das Enzym Saccharase (Optimum um 50°C, Inaktivierung 55°C),
das Saccharose in Glukose und Fructose spaltet.
Ich finde den Auszug leider nicht bei books.google.de, da S. 245 nicht
angezeigt wird.
Man bekommt aber ein Schnippelchen des Textes gezeigt, wenn man nach
"narziss würzebereitung stammen bereits" googelt und den Treffertext
anschaut.
Von Vinoferm gibt es die Hefe "Bioferm Doux" (lt. brouwland eine
Saccharomyces Cerevisiae var. bayanus), die angeblich auch mehr
Fructose übrig lassen soll.
Ich hatte diese Hefe auch mal vor Jahren, kann das Verhalten bei
Fruchtweinen aber nicht so betätigen. Die wurden in etwa genauso trocken,
wie z.B. mit der "Killer".
...vielleicht ist der Effekt auch nur sehr gering.
Uwe
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2014 um 19:18 |
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Zitat von Uwe12, am 15.10.2014 um
15:49 |
Von Vinoferm gibt es die Hefe "Bioferm Doux" (lt. brouwland eine
Saccharomyces Cerevisiae var. bayanus), die angeblich auch mehr
Fructose übrig lassen soll.
Ich hatte diese Hefe auch mal vor Jahren, kann das Verhalten bei
Fruchtweinen aber nicht so betätigen. Die wurden in etwa genauso trocken,
wie z.B. mit der "Killer".
...vielleicht ist der Effekt auch nur sehr gering. |
Schade, hattte gehofft, ich krieg da einen Wein mit Restsüsse hin, ohne
aufwändiges tricksen...
[Editiert am 15.10.2014 um 19:18 von Rudiratlos]
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Antwort 6 |
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