Dickmaische nimmt man idR,
- wenn bewusst das
Malz durch Kochen physikalisch aufgeschlossen, d.h. Stärke herausgelöst
werden soll (frühere Motivation),
- wenn der daraus resultierende Geschmack erzeugt werden soll (heutige
Motivation),
- wenn die Enzyme in der Bottichmaische geschont werden sollen.
- wenn es "nur" um eine Temperaturerhöhung, aber nicht um
physikalischen Aufschluss geht,
- und es auf die Enzyme nimmer groß ankommt.
Aus diesen Gründen ist es zumindest bei "Mehrmaischverfahren" üblich, für die erste(n) Dekoktion(en) Dickmaische zu nehmen, und für die letzte(n) Dünn- oder gar Lautermaische:
Ideal ist z.B. eine Dickmaische, um voin Einmaisch- auf Maltosrrasttemperatur zu kommen: Die durchs Kochen befreite Stärke trifft nach dem Zubrühen auf die noch aktiven Amylasen der Bottichmaische und wird voll verzuckert. Besser noch: Wenn Du beim Aufheizen der ersten Kochmaische eine Verzuckerungsrast (z.B. 70°C) eingehalten hast, treffen die dabei gebildeten Dextrine anschließend auf die noch voll aktive beta-Amylase der Bottichmaische. Hier schafft man es (i.Ggs. zur Infusion) mal ausnahmsweise, die Amylasen in der "richtigen Reihenfolge" wirken zu lassen.
Am Ende hoch auf Abmaischtemperatur genügt dann eine Dünnmaische, hier geht es nur noch um die Tempraturerhöhung, und viel neue Stärke freisetzen will man da gar nicht mehr.