Hallo Kai,
ich habe inzwischen (seit den o.g. Threads) noch mehrere Male Malzbier
versucht. Hier meine Erfahrungen in Kürze :
- beim Maischen kurze Maltoserast (30') und Verzuckerungsrast bis
Jodnormal
- Die Zugabe von Zucker ist - entgegen früherer Aussagen - NICHT notwendig.
Ohne Zucker schmeckt das Bier voller und nicht so verwässert. Stammwürze
auf 12-13 % einstellen.
- Hopfen für ca. 10 IBU reicht aus
Ich fülle immer nach dem Anstellen sofort in Flaschen ab und lasse das Bier
dann dort gären und töte die Hefe durch Erhitzen (30' bei 60 - 70 Grad):
- 6-9 Stunden Gärdauer nicht überschreiten, sonst bildet sich zu viel CO2
welches beim Erhitzen die Dichtungen 'sprengt' mit dem Ergebnis, das gar
kein CO2 mehr im Bier ist
- es bildet sich immer SEHR viel Sediment, besser wäre wahrscheinlich eine
kurze Druckgärung in einem anderen Gefäß und Umschlauchen - hab' ich leider
keine Möglichkeiten (Gegendruckabfüller / 2 Kegs ... (ich will auch keine
30l Malzbier die ein Keg rechtfertigen würden! ))
Das *optimale* Ergebnis habe ich allerdings noch nicht erreicht, aber
allemal trinkbares Bier hergestellt. Ich werde in Zukunft noch folgendes
probieren :
- Malzbier mit untergäriger Hefe (hat schon 'mal geklappt, hatte dabei nur
zu warm angestellt --> zu schnelle Gärung). Durch den langsameren
Gärungsverlauf verspreche ich mir eine bessere CO2 - Lösung. Geschmacklich
habe ich kaum Unterschiede festgestellt; beim Malzbier überwiegen die
Geschackstoffe aus dem Extrakt gegenüber den Gärungsprodukten
- Malzbier mit obergäriger Hefe ohne Pasteurisieren nach 6-9 Stunden in den
1-2Grad kalten Kühlschrank um die Gärung anzuhalten, dann alsbald
verbrauchen. Beim Pasteurisieren passieren mir immer die meisten 'Unfälle'
(geplatzte Flaschen + Dichtungen + CO2Verlust). Das will ich vermeiden, in
dem ich diesen Schritt einfach ganz weglasse
- Maischen mit einem 'extremen' Springmaischverfahren und anschließender
ganz normalen Gärführung. Wird zwar zu Bier mit 2-3 % Alkohol führen, will
ich aber unbedingt mal testen.
- Dekoktionen für bessere Bierfarbe.
Du siehst, es gibt viele 'Stellschrauben' und es ist ein spannendes Feld,
aus den gleichen Rohstoffen ein ziemlich anders geartetes Getränk zu
fabrizieren.
Viel Erfolg und berichte 'mal !
Tino
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