Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 1 von 2   «  1  2  »     
Autor: Betreff: Zucker + Flaschen ??
Newbie
Newbie


Beiträge: 5
Registriert: 26.4.2006
Status: Offline
smilies/cool.gif erstellt am: 26.4.2006 um 12:16  
Hallo @ all,
nachdem ich vor fast 20 Jahren das erste (und einzige!) mal mit einem Bierbraukit zu tun hatte,
habe ich nun durch Zufall ein Bierbrauset (Alpirsbacher) erstanden.

Da ich meine Ausgaben erstmal klein halten möchte,
habe ich mich für eine Dunkle, Obergärige Sorte entschieden und möchte dazu Zucker verwenden.

Bringt es geschmacklich etwas (--> besser) dunklen Rohrzucker zu verwenden?

Ich trinke gerne Dunkles, würzig aber lieber süßlicheres Bier ;)

Das spätere Abfüllen (der gut 22 Liter) bereitet mir auch noch kopfzerbrechen:
sind 1 Liter PET Flaschen (ehemals für Sprudelwasser) geeignet ?

Die Lagerung würde in einem Dunklen Raum geschehen
und wenn das Bier schmeckt ganz sicher keine 3 Monate überdauern :D

Wäre für Tipps dankbar
medja
Profil anzeigen
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 13:41  
Hallo medja und willkommen in Deutschlands grösster Hobbybrauer-Community :)

genauso wie du schreibst habe ich auchmal angefangen, weswegen ich dir auch ein paar Tips geben will:

Nimm um Gotteswillen nur keinen braunen Rohrzucker, das würde den Geschmack ziemlich verhunzen.
Warum: was den braunen vom weissen Zucker unterscheidet, ist die letzte Raffinerie-Stufe wo die Zuckerrohr-Harze entfernt werden. Diese Zuckerrohr-Harze schmecken nichtnur sehr bitter, sondern regelrecht furchtbar.

Wenn du dunkles Bier braust, dann kannst du auch versuchen in PET-Flaschen abzufüllen, weil dunkles Bier doch weniger CO2 benötigt als helles.
Aber sei vorsichtig mit der Zuckerdosierung, sonst sind die PET-Flaschen ruck-zuck geplatzt.

Wenns irgendwie geht, würde ich zu Bügelverschlussflaschen greifen. Diese kannst du zur Druckkontrolle dann ab und zu mal öffnen und wieder verschliessen.

Also, gutes Gelingen
Antwort 1
Posting Freak
Posting Freak

Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 13:52  

Zitat:
Diese Zuckerrohr-Harze schmecken nichtnur sehr bitter, sondern regelrecht furchtbar.



Hallo Heavybyte!

Schmeckt Dir brauner Zucker nicht oder kommt dieser von Dir beschriebene Geschmack erst beim Brauen zustande? Ich persönlich stehe auf braunen Zucker und hatte ähnliches schon mal vor, hab's dann aber erstmal verworfen.

Jan


____________________
Profil anzeigen Antwort 2
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 14:49  
Hallo Leoric,

wenn man braunen Zucker z.B. im Tee trinkt, dann ist das was ganz anderes, dann wird das Harz zusammen mit dem dominierenden Süssgeschmack aufgenommen.

Wenn aber Hefe den Zuckeranteil total verstoffwechselt, sodass nurnoch das Harz übrigbleibt, dann schmeckt das ganz anders.

Wenn du mal konzentriertes Zuckerrohr-Harz essen möchtest, dann kaufe dir Vegemate.
Das essen die Aussies zum Frühstück, da muss man aber ziemlich "tough" sein um das schlucken zu können.
Wenn du mal nach Queensland kommen solltest, da steht Zuckerrohr soweit das Auge reicht und Zuckermühlen sind der Hauptarbeitgeber in der Region.
Da habe ich mir mal eine Zuckerproduktion und die einzelnen Raffineriestufen angesehen.
Das Zuckerrohr-Harz ist dabei ein Abfallprodukt, soll allerdings einige Vitamine und Nährstoffe tragen, weswegen es aufbereitet dann als Brotaufstrich verkauft wird.

Queensland ist also das Land des Zuckerrohres und der Homebrewer, aber kein Queenslander käme je auf die Idee braunen Zucker zum Vergären zu benutzen.

Bei uns wird ja der Zucker überwiegend aus Zuckerrüben hergestellt, dennoch gibt es auch bei uns dieses Harz zu kaufen, z.B. das Fenner Harz.

Das ist ebenfalls ein Abfallprodukt der Zuckergewinnung, nur wird bei uns das Harz dann wieder mit Zucker angereichert, damit man es überhaupt essen kann.

Gruss
Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 17:21  
Hallo medja,

Als erstes würde ich mir die ziemlich gut geratene Brauanleitung für Bierkits auf dieser Homepage durchlesen.

Auf keinen Fall solltest du 1 PET Flaschen verwenden, da diese wahrscheinlich nicht druckfest sind. Sie können platzen! Nimm Flaschen mit Bügelverschluss. Entweder du trinkst ein paar Kästen Flensburger oder aber du fragst einen Getränkehändler ob er dir leere Kästen geben kann (gegen Pfand natürlich).

Mit Zucker sollte man ein Bierkit ebenfalls nicht strecken, das habe ich am Anfang auch gemacht, das Bier wurde ungenießbar. Entweder du braust nur die Hälfte oder aber du streckst die Würze mit ungehopften Malzextrakt auf 22l.

Zum Nachwürzen kannst du dann allerdings wieder zum Zucker greifen, besser jedoch ist Trockenmalzextrakt.

Die Trockenhefe die den Bierkits beigefügt ist, reicht für den ersten Brauversuch. Flüssighefe gibt aber einen besseren Geschmack.

Lagere das Bier nicht nur dunkel sondern auch kühl, am besten ist ein Kühlschrank oder ein Kellerraum. Und hab Geduld, mein letztes Bier, ein Pils schmeckte erst nach rund 8 Wochen.

Ach ja, dumme Fragen gibt es keine.....
Profil anzeigen Antwort 4
Senior Member
Senior Member

Kai
Beiträge: 441
Registriert: 7.11.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 17:52  

Zitat:
Auf keinen Fall solltest du 1 PET Flaschen verwenden, da diese wahrscheinlich nicht druckfest sind. Sie können platzen! Nimm Flaschen mit Bügelverschluss. Entweder du trinkst ein paar Kästen Flensburger oder aber du fragst einen Getränkehändler ob er dir leere Kästen geben kann (gegen Pfand natürlich).


Ich hab shon in PET Flashen abgefuellt und keine Probleme gehabt. Wenn Sprudelwasser drin war muessen die auch Druckfest sein. Aber trotzdem rate ich zum Abfuellen in Glassflaschen, da PET im geringen Masse Sauerstoff durchlaessig ist.

Kai


____________________
braukaiser.com
Profil anzeigen Antwort 5
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 19:22  
also es gibt eine Menge Homebrewer welche in PET-Flaschen abfüllen, das ist zwar nicht ideal, aber es geht.
Um überhaupteinmal anzufangen ist das in Ordnung.

Zitat:
Mit Zucker sollte man ein Bierkit ebenfalls nicht strecken, das habe ich am Anfang auch gemacht, das Bier wurde ungenießbar. Entweder du braust nur die Hälfte oder aber du streckst die Würze mit ungehopften Malzextrakt auf 22l.


na, na, die meisten Bierkits werden mit Zucker gestreckt und sind dennoch geniessbar.
Auch ich habe anfänglich meine Bierkits mit Zucker gestreckt, das ist eigentlich die gängige Methode und das Bier war nicht schlecht.

Also medja, fange ruhig mal so an wie du dir das gedacht hast, die Feinheiten kommen später von ganz alleine.

viele Grüsse
Antwort 6
Posting Freak
Posting Freak

emjay2812
Beiträge: 1784
Registriert: 27.3.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 19:47  
Mit dem Zucker ist es so eine Sache. Man kann, soll ihn aber nicht verwenden. Mein erster Versuch war nicht nur mit Zucker gestreckt sondern auch noch von Bier-Kwik. Vielleicht war das Bier deswegen ungenießbar. Jedenfalls habe ich danach nie wieder mit Zucker (und Bier-Kwik) gearbeitet.

Mit den PET-Flaschen habe ich selbst keine Erfahrung. Ich habe nie welche benutzt, weil ich mir zu unsicher war. Ich benutze Flensburger und Altenmünster Bügelverschlussflaschen.
Profil anzeigen Antwort 7
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 26.4.2006 um 20:20  
ja klar emjay, du hast schon Recht, ideal ist das alles nicht. Aber wir haben doch alle mal angefangen und waren auch am Anfang, zumindest ging es mir so, hatte ja Gottseidank kein BierKwik ;), ganz überrascht von unserem Gebräu.

Wenn du einen Anfänger gleich mit deiner ganzen Erfahrung überfährst, dann setzt der sich doch entmutigt in die Ecke und traut sich garnicht an die Materie heran.

Ich weiss noch sehrgut als ich in Australien zum erstenmal im Supermarkt vor solch einem Bierkit stand und staunte, dass es sowas überhaupt gibt.

Ich habe ein Kit gekauft, das bestand aus einer Dose Cooper´s Lager Malzextrakt und einem Kilo Zucker zur Verlängerung auf 20Liter Bier und einem Beutelchen Hefe dazu.

Zurück in Deutschland habe ich das angesetzt wie auf der Beschreibung stand und es wurde Bier. Heute würde ich sagen, dass ich Welten von dem entfernt war was ich heute mache.
Dennoch, es hat Spass gemacht und um mich zu verbessern begab ich mich auf die Suche nach Gleichgesinnten und so bin ich hier gelandet :)
Antwort 8
Newbie
Newbie


Beiträge: 5
Registriert: 26.4.2006
Status: Offline
smilies/cool.gif erstellt am: 28.4.2006 um 11:39  
Hallo und erst mal DANKE @ all für die Tips.

Ganz besonders für den Hinweis mit dem dunklen Zucker,
das wär ja gut in die Hose gegangen,
manchmal denkt man sich halt Sachen, die stimmen einfach nicht ;)

Das die Sache mit dem Zucker nicht das Optimum ist,
ist mir bewust, aber ich will einfach mal gucken ob es einigermasen so gut wird wie vor 20 Jahren.
Damals war es übrigens ein Brau Kit aus Niagara Falls und der Versuch fand in Canada statt,
das Ergebniss 1000x besser als die (damals) in Canada in den Liquer Store´s erhältliche fade plörre.

Die Feinheiten, Verbesserungen und Equipment erweiterungen möchte ich erst so nach und nach vornehmen, wenn ich mir sicher bin dieses "Hobby" weiter zu betreiben.

Die bedenken w.g. Platzens der PET FLaschen kann ich eigentlich ausräumen,
da ich eine Tägliche Kontrolle vorhabe und beim Abfüllen auf genug Freiraum achte. (Flasche vor dem verschließen leicht zusammendrücken)

Lagern werd ich nicht nur kühl, sondern auch dunkel, wird mein 600l Ami-Monster-Kühlschrank auch endlich mal halbwegs gefüllt :-)

Allerdings ist der Tip mit den Leergutflaschen vom Getränkehändler 1a,
sind wirklich manchmal die einfachsten Dinge an die man nicht denkt.

Werde über den Brauvorgang bzw. das Ergebnis (-> weiterbestehen des Hobby) bescheid geben.
Profil anzeigen Antwort 9
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 11:49  
Hallo medja,

ich möchte noch eines klar herausstellen, nicht jeder "braune Zucker" ist ungeeignet zum Brauen.
Weil du dich in deinem Eingangspost auf Rohrzucker bezogen hattest, habe ich mich ebenfalls auf braunen Rohrzucker bezogen!

Es gibt nämlich auch noch braunen Malzzucker, der ist sehrwohl zum Brauen geeignet.

In Amerika und auch in Australien gibt es speziell zum Nachwürzen in den Flaschen sogen. "Carbonation Drops", das sind gepresste, wie Bonbons aussehende, braune Zuckersteine welche man in die Flaschen gibt. Diese bestehen überwiegend aus Malzzucker!

Also bitte nicht verwechseln.
Antwort 10
Posting Freak
Posting Freak

Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 12:24  
...aaaaah, da öffnet sich der Horizont, Schuppen von den Augen! :D

Ich war kurz davor, Dich zu fragen, warum hier dauernd irgendwer postet, er verwende brauenen Zucker und Du warnst davor, als wäre das das Teufelszeug in Reinkultur...

Jan


____________________
Profil anzeigen Antwort 11
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 12:52  
Hallo Leoric,

alles ist natürlich Geschmackssache, nach allem was hier hier schon vorgeschlagen wurde zur Erhöhung der StaWü zu nehmen, wäre brauner Rohrzucker bestimmt eine Delikatesse dagegen :)

Aber im Ernst, dieser Harz-Geschmack aus dem Zuckerrohr ist ganz furchtbar, jedoch kommt es wie bei vielem auch auf die Dosierung an.
Aber warum sollte man sich etwas ins Bier füllen, was per se keinen sittlichen Nährwert besitzt?

viele Grüsse
Antwort 12
Posting Freak
Posting Freak

Jakobus
Beiträge: 813
Registriert: 21.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 13:39  
Sagt mal, Melasse ist doch auch der Rückstand aus Rohrzucker. Im prinzip die Stoffe, die so fürchterlich sein sollen,in konzentrierter Form sogar.
Andererseits sind sich fast alle Mafiafilme darüber einig, daß Al Capone genau das zeug als Grundstoff für Moonshine geschmuggelt haben soll...ich glaub sogar, daß in "Godfather" auch Don Corleone damit gut verdient hat. Ist der Melasseschmuggel jetzt eine Hollywood-Erfindung, oder kann man Melasse (oder braunen ungereinigten Zucker) durchaus vergären, z.B. solange man das Zeug nciht direkt trinkt, sondern destillativ reinigt?
Oder saufen die Leute alles was blöd macht, egal wie's schmeckt, wenn man's ihnen nur verbietet? :D


____________________
Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 13
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 14:05  
Du hast schon Recht, Jakobus, man kann damit allerhand anstellen :)

Die Aussies essen das zum Frühstück als Brotaufstrich, nennt sich Vegemate, soll sehr nahrhaft sein, so ähnlich wie Lebertran ;)

Aber gute Medizin schmeckt niemals gut, oder?

Ich denke schon, dass man das Zeugs auch vergären kann, da sind/sollen wie gesagt viele nahrhafte Stoffe drin sein, vielleicht auch für die Hefe.
Wenn ich mir aber vorstelle, dass die Hefe den Zucker, der das Zeuch noch einigermassen geniessbar macht, komplett verputzt und dann nurnoch dieses Harz übrigbleibt, ich weiss wovon ich rede, habe Vegemate verkosten dürfen, dann dreht sich mir der Magen um.

anyway, im Land des sugar canes und der Homebrewer würde niemand braunen Rohrzucker verwenden, was natürlich nicht unbedingt auch auf uns übertragbar sein wird.
Wir haben ja gerade erst in einem anderen Thread gesehen, zu welchen Abartigkeiten man hierzulande bereit ist.

viele Grüsse
Antwort 14
Posting Freak
Posting Freak

Samba und Bier
Beiträge: 1736
Registriert: 19.4.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 17:02  
Hallo Braufreunde,

also wir wuerden sagen:
Melasse de Dom in Koelle !!

Nein im Ernst: Wir haben keine Erfahrung damit.
Wir haben bisher das Problem, den Abschluss der Hauptgaerung verpasst zu haben.
Da haben wir in den Flaschen mit weissem Rohrzucker (relativ geschmacksneutral) nachgezuckert, damit sich wieder Kohlensaeure bildet. Aber das ist ein anderes Thema.

Ist es zu empfehlen, die Abfuellung vorzunehmen, wenn man merkt, das sich im Gaerspund nur noch ein wenig tut bzw. der erspindelte Wert noch geringfuegig zu hoch ist.

Beipiel: Stammwuerze 12, Spindeln unmittelbar vor Abschluss der Hauptgaerung: 6 ?
(Wir verwenden Flaschen mit Buegelverschluss).

Gruesse,

Martin und Thomas


____________________
Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 15
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 17:24  
Hallo ihr zwei,

also die klassische Methode des Grünschlauchens geht so:

wenn du die Hefe deinem Sud zugesetzt hast, dann nimmst du eine kleine Probe derselben (soviel, dass man spindeln kann) und stellst sie warm, wärmer als den Hauptsud.

Dadurch vergärt diese Probe schneller als der Hauptsud.
Du erfährst also etwas früher durch die Schnellvergärprobe wieweit letztendlich dein Sud heruntergären wird.

Jetzt kannst du 1°-1,5° P über dem ermittelten EVG abfüllen und in deinen Flaschen/Kegs zu Ende gären lassen.

Vorteil: du sparst dir das umständliche Gemansche mit Speise oder Zucker und deine Nachgärung ist früher fertig, denn mit Speise oder Zucker startest du ja nochmal eine neue Gärung.

Das Ganze macht allerdings nur Sinn bei untergärigem Gebräu, denn dein Obergäriges gärt sowieso schon warm und die Schnellvergärprobe wird da auch nicht viel schneller sein.

Wenn man seine Hefe kennt und etwas Erfahrung hat, dann kann man auch Obergäriges grün schlauchen.
In meinem Fall z.B. weiss ich, dass mein Hefeweizen genau 3 Tage braucht bis es durch ist.
Am 2. Tag schlauche ich und mache einen Spundapparat dran und gut ist.

alles klar ?

[Editiert am 28/4/2006 von heavybyte]
Antwort 16
Posting Freak
Posting Freak

Samba und Bier
Beiträge: 1736
Registriert: 19.4.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 17:48  
Hallo heavybyte,

zunaechst vielen Dank fuer die ausfuehrlichen Informationen.
Du wir noch blutige Anfaenger sind, sind natuerlich neue Fragen aufgeworfen worden.

Zunaechst folgendes: da wir hier in Brasilien wohnen, wollen wir nur obergaeriges Bier machen.

Frage: "1°-1,5° P über dem ermittelten EVG abfüllen " heisst was genau?
Bei Stammwuerze von 12 koennte man auch bei 6 abfuellen (bei abgeschlossener Gaerung waeren es 5, richtig?)
Muesste man in diesem Fall immernoch bei den Buegelflaschen Druck ablassen oder verschliessen und dann nur noch dunkel und kuehl lagern?

Gruesse,
Thomas und Martin


____________________
Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 17
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 17:58  
sagen wirs so: wenn die Gärung zu 4/5 abgeschlossen ist, fülle ich mein Pils ab, das letzte Fünftel reicht um dem Pils noch soviel CO2 mitzugeben, dass es perfekt wird.

Weizenbier fülle ich nach 2/3 der Gärung ab, denn es braucht später ja auch deutlich mehr CO2 als Pils.
Bei Kegs hast du natürlich den Vorteil, dass du einen Spundapparat (Überdruckventil) anbringen kannst, welches, solltest du mal zu früh abgefüllt haben, das überschüssige CO2 abbläst.
Das ist bei Flaschen etwas diffiziler.

Ich würde dir empfehlen, verzichte vorerst auf das Grünschlauchen, zumindest am Anfang bis du genug Erfahrung bekommen hast und lass deinen Sud im Gärpott zu Ende gären.

Dann füllst du in Flaschen ab und gibst 4g Zucker, das ist ein glatt gestrichener Teelöffel, pro halbe Liter in jede Flasche, verschliessen und warten.

Das passte bei mir immer :)
Antwort 18
Posting Freak
Posting Freak

Samba und Bier
Beiträge: 1736
Registriert: 19.4.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 18:49  
Hallo nochmal,
muessen wir nach dem Zuckern auch Bedenken wegen des durch die Flaschengaerung entstehenden Druckaufbaus in den Flaschen haben?
Muessen wir gelegentlich Druck ablassen nach der Abfuellung? Wenn ja, wie oft etwa und in welchen Zeitabstaenden?


____________________
Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 19
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 19:10  
also ideal wäre, wenn nur soviel Zucker nachgefüttert würde, dass ohne die Flaschen zu entlüften am Ende der ideale CO2-Gehalt drin wäre.

Ich kann dir versichern, dass 4g Zucker auf den halben Liter für ein obergäriges Bier eine ideale Menge sind.
Wenn du allerdings beim Abfüllen noch viel Zucker im Hauptsud drin hast, dann kann das zuviel sein.

Wer also entlüften muss, der hat etwas falsch gemacht. Entweder hat er dann zuviel Zucker nachgefüttert, oder er hat zu früh abgefüllt.

Mein Tip an dich: lass den Sud in Ruhe zu Ende gären und wenn du meinst, also keine Gäraktivitäten mehr feststellst, dass der Sud ausgegoren ist, dann addiere noch einen Tag hinzu bevor du abfüllst; Ende der Gärung plus einen Tag.

Dann nimmst du einen kleinen Trichter oder ein entsprechend gerolltes Blatt Papier und füllst in jede leere Flasche 4g Zucker ein, danach füllst du das Bier darauf.

Verkorken und fattich.
Antwort 20
Posting Freak
Posting Freak

Leoric
Beiträge: 1104
Registriert: 11.1.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 19:18  
Hallo!

Wenn Ihr wirklich sicher sein wollt, dass Euer Bier genug, aber nicht zuviel Kohlensäure hat, dann schaut mal hier: http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth read&tid=2888#pid26723

Da habe ich Hanghofers Formel gepostet, mit der Ihr den Kohlensäuregehalt genau berechnen könnt.

Mal ganz allgemein: mir ist aufgefallen, dass, was das Karbonisieren angeht, der Großteil der Brauer hier offenbar nach ganz groben Faustformeln arbeitet, während andererseits sehr genau auf exakte Rasten oder Hopfendosierungen geschaut wird, dabei ist das doch auch nicht komplizierter?

Ich persönlich finde ein falsch karbonisiertes Bier mindestens genauso mangelhaft, wie ein zu süßes oder falsch gehopftes, wie geht es Euch?

Jan


____________________
Profil anzeigen Antwort 21
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 19:29  
Du hast völlig Recht Leoric,

es gibt allerdings dabei einen sehr grossen Unsicherheitsfaktor, das ist die Vitalität der Hefe.

Du kannst nochso gut rechnen, was du niemals in den Griff bekommst ist die Hefeaktivität vorauszusagen und selbige bestimmt letztendlich das Geschehen. :)
Antwort 22
Posting Freak
Posting Freak

Samba und Bier
Beiträge: 1736
Registriert: 19.4.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 20:38  
Hallo,

wir wollten uns fuer Eure Beitraege recht herzlich bedanken :)

Das war wirklich eine grosse Hilfe fuer uns.

Wir werden es so machen, wie heavybyte es vorgeschlagen hat, indem wir die Hauptgaerung
plus Sicherheitszeit abwarten, dann mit 4 Gramm Zucker pro Flasche abfuellen.

Denn: Nachts schlafen wir, am Tage arbeiten wir. Den optimalen Abfuellzeitpunkt zu erwischen, ist fuer uns demnach nur durch Glueck moeglich.

Wir werden in einer Woche zum zweiten Mal brauen und wir sind optimistisch, sehr viel besser vorbereitet zu sein als beim letzten Male.

Vielen Dank nochmal, sonnige Gruesse, und gut Sud,

Thomas und Martin


____________________
Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 23
Posting Freak
Posting Freak

Jakobus
Beiträge: 813
Registriert: 21.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.4.2006 um 23:41  

Zitat:
Ich denke schon, dass man das Zeugs auch vergären kann, da sind/sollen wie gesagt viele nahrhafte Stoffe drin sein, vielleicht auch für die Hefe.


Ist ganz offensichtlich so. Melasse ist nämlich der Grundstoff, mit dem fast alles Biotechnologischen Fermentationen durchgeführt werden - ideal, weil jede Menge Aminosäuren etc. drin sind. Aber dabei Bio-Synthesen kommt's ja nicht auf den geschmack an.... Aber deine Beschreibung machst es einem schwer, zu dem Zeug "nein" zu sagen... ;)


____________________
Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 24
  Seite 1 von 2   «  1  2  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum