Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2006 um 12:35 |
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Ich würde gern, passend zu den gegenwärtigen Temperaturen, ein leichtes
Sommer-Weizen brauen, vielleicht mit 2,5 bis 3 % Alkohol und möglichst
fruchtig und spritzig. Allerdings habe ich kein spezielles Rezept dafür
gefunden. Reicht es, einfach die Güsse entsprechend zu vergrößern (oder
halt die Schüttung zu verringern), oder muss man ein spezielles Verfahren
einhalten ? Hat vielleicht jemand ein bewährtes Rezept ?
[Editiert am 6/7/2006 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Gast
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erstellt am: 6.7.2006 um 14:59 |
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Hallo Berliner,
das einfachste ist es, du halbierst die Schüttung von 4 kg auf 2 kg für 20
Liter Bier. Wenn du eine Ausbeute von über 65% und einen Endvergärungsgrad
von ca. 77% erreichst, dann wirst du in etwa auf den angestrebten
Alkoholgehalt kommen. Bin jetzt von einer Stammwürze von 6,5% ausgegangen.
Ein spezielles Verfahren kenne ich jetzt nicht, brauchst du auch nicht.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 6/7/2006 von Wolf]
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2006 um 18:19 |
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Ein beliebtes Verfahren für "leichte" Biere ist halt das
Springmaischverfahren, bei dem weniger vergärbare Zucker entstehen. Das
führt aber im Endergebniszu recht breiten Bieren, wenn auch mit einem (z.T.
stark) verringerten Alkoholgehalt.
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2006 um 21:12 |
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Also Schüttung halbieren ist o.k.
Hast Du das schon mal probiert, Wolf ? Wie ist denn dann der Geschmack ?
Nicht zu 'dünn' ?
Beim Springmaischen wird ja, soviel ich weiss, einfach eine oder mehrere
Rasten übersprungen. Damit müsste doch dann aber viel unvergärbarer Extrakt
in der Würze bleiben, das Bier also am Ende recht süß werden, oder ?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2006 um 21:56 |
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Zitat: | ...also am Ende recht
süß... |
ja, das stimmt schon. aber es schmeckt
wenigstens nach irgendwas, denn wie du ja schon sagtest, bei niedrigerer
Schüttung wird das ganze doch recht "dünn" ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 6.7.2006 um 22:19 |
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Hallo Berliner,
Zitat: | Hast Du das schon mal
probiert, Wolf ? Wie ist denn dann der Geschmack ? Nicht zu 'dünn' ?
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Nein, das habe ich noch nicht. Das war jetzt
rein rechnerisch. Ich habe es bisher nicht gemacht - obwohl bei den
derzeitigen Temperaturen weniger Alkohol besser wäre - , weil ich eben
befürchte, dass das Bier vom Geschmack her zu dünn wird.
Du könntest jetzt, ausgehend von der Eiweißrast, die Maltoserast durch
Zugeben von heißem Wasser überspringen und sofort die alpha-Amylase-Rast
bei 73°C bis zur Jodneutralität vollziehen. Oder du machst nur eine kurze
beta-Amylase-Rast bei 62°C, heizt dann auf 73°C auf und machst hier eine
Rast, bis du die Jodneutralität erreicht hast.
Biere mit viel unvergärbarem Extrakt müssen nicht automatisch süss
schmecken, da hier Zucker entstehen, die eine geringere Süsskraft besitzen
als z.B. Haushaltszucker.
Aber hier im Forum gibt es sicherlich jemand, der mehr auf praktische
Erfahrungen zurückgreifen kann, was das Brauen von Leichtbieren
anbetrifft.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 6.7.2006 um 23:20 |
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Hallo Berliner,
auch ich hab sowas noch nicht ausprobiert, aber wenn dann würde ich eine
Kombination aus Springmaischverfahren und geringerer Schüttung anwenden.
Also grob gesagt wenn du nur die Hälfte an Alkohol willst ca 65% der
Schüttung nehmen und nur eine sehr kurze Maltoserast halten.
Müsste dann ein Bier ergeben dass trotz geringerer Stammwürze nicht zu leer
schmeckt und um einiges weniger Alkohol hat da ca 35% weniger Schüttung
(also grob 35% weniger Alc) und dann wegen nur kurzer Maltoserast relativ
viele unvergärbare Zucker.
Wenn du es schaffen würdest dass 15% des sonst vergärbaren Zuckers
unvergärbar ist dann hättest du gut die Hälfte an Alkohol. Und vom
Restextrakt müsstest du in etwa den gleichen Wert erhalten wie beim
"normalen" Verfahren. Sollte geschmacklich also i.O. sein.
Gruß
Waginga
[Editiert am 6/7/2006 von Waginga Hausbrau]
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2006 um 07:00 |
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Hallo,
also zum Springmaischverfahren kann Wolfs Aussage nur bestätigen : Das Bier
schmeckt trotz 12 % Stammwürze NICHT süß. Diese unvergärbaren Zucker
bringen keine Süße ins Bier.
Ich hatte bei einem Sud nach dem Springmaischverfahren folgende Werte
Stammwürze 12 °
Spindelwert endvergoren 5,5°
--> Alkoholgehalt ca. 3,5 %
Vom Geschmack her war es noch ziemlich voll und malzig - für ein Sommerbier
vielleicht noch etwas zu schwer. Ich hatte allerdings auch eine Schüttung
aus MüMa + Röstmalz.
Ich denke, mit einer Mischung aus PiMa + Caramalz (vielleicht 10%) +
Springmaische könnte das ein gutes Ergebnis geben. Von diesen Schankbieren
mit <10° Stammwürze halte ich persönlich nicht viel - aber das ist je
Geschmackssache.
Weitere Infos zum Sprinmaischen findest du z.B. hier : http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth
read&tid=2745#pid
P.S. Mein Sommerbier - Favorit ist ein Weizenbier (40% helles Weizenmalz,
60% PiMa ,ggf etwas Caramalz 'nach Gefühl'), vergoren mit einer Ale - Hefe
(Wyeast 1007). Eingebraut allerdings auf 12° mit dem entsprechenden
Alkoholgehalt. Ich find's trotzdem superlecker und erfrischend.
Viel Erfolg und berichte mal, für welche Variante du dich entschieden hast. ____________________
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 7.7.2006 um 09:14 |
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Hallo tinoquell,
auch ich sehe da weniger das Problem dass das Bier zu süss wird, aber es
wird eben ein extrem malziges Bier, und ein Sommerbier sollte ja eher
leicht schmecken. Deshalb würde ich auf jeden Fall die Schüttung
reduzieren, gleichzeitig aber auch das Springmaischen verwenden. Sozusagen
ein Kompromiss um die Vorteile beider Verfahren zu nutzen.
Dein Sommerweizenbier-Rezept hört sich interessant an, dürfte aufgrund des
hohen PiMa-Gehaltes ein biisschen weniger malzig und etwas trockener
schmecken als "herkömmliche" Weizenbiere. Auch wenn man das Bier laut RHG
nicht mehr "Weizenbier" nennen dürfte, aber das intzeressiert uns als
Hobbybrauer ja nicht...
Gruß
Waginga
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Senior Member Beiträge: 153 Registriert: 3.2.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.7.2006 um 10:02 |
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hallo zusammen,
hab mal ein Leichtbier im Springmaischeverfahren gemacht. Hier weitere
Infos:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread&tid=3156#pid2
9329
Mittlerweile habe ich das Bier auch verköstigt und muss sagen, dass es ganz
gut ist. Einzig der Hopfen ist sehr ausgeprägt und darum muss das Bier noch
ein wenig lagern. Ich habe nicht berücksichtigt, dass Würze mit tiefer
StaWü den Hopfengeschmack stärker annimmt.
Richtig ist, dass das Bier absolut nicht süss schmeckt.
Alles in allem ist dieses Verfahren für die Herstellung eines Bieres mit
tiefem Alkoholgehalt zu empfehlen.
Gruss
Mundi
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 7.7.2006 um 18:49 |
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Also dann werde ich in Anlehnung an das Hanghofersche Weizenrezept mal
folgendes versuchen:
Zutaten - 1,8 Kg Weizenmalz
- 1 Kg Wiener Malz
- 0,1 Kg Sauermalz
- 20 g Aromahopfen
- 1 Päckchen WYEAST Weihenstephan Weizen #3068
Brauwasser- 16 l Hauptguss
- 12 l Nachguss
Hopfengabe- 20g
Aromahopfen zur Vorderwürze
Maischen- 50
Grad Einmaischen mit 6,5 Liter Wasser
- Rast 45 Minuten
- 9,5 Liter kochendes Wasser zugeben -> 73 Grad
- Rast 60 Minuten
- Aufheizen auf 78 Grad, Abmaischen
- 90 Minuten Kochen
Die Schüttung habe ich mit 2/3 angesetzt, ebenso die Hopfengabe (da bin ich
allerdings unsicher). Dann die Springmaische von 50 auf 73 Grad mit Rasten
von 45 und 60 Minuten.
Dazu könnte noch ein leichtes Mokka-Aroma kommen, denn ich will, nachdem
ich bisher immer geschrotetes Malz gekauft habe, mal versuchen, ob man mit
der alten Kurbel-Kaffeemühle einigermaßen ordentlich schroten kann (und das
bei Weizen ! Ich ahne schon, wie das Läutern aussieht...). ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2006 um 12:44 |
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Hallo,
hatte den thread zwar rechtzeitig gelesen, aber da mein Sommerweizen noch
nicht fertig war und ich das Ergebnis erst abwarten wollte antworte ich
erst jetzt.
Mein Weizen hatte Anfang 9 % Stammwürze,
ist mit 8 % Carared, gut 50 Weizenmalz und Rest Pilsener Malz gebraut,
eine ausgeprägte Rast von über 30 Minuten bei 73 Grad, die anderen bei 45,
62, 66 Grad.
Trotzdem gärte es mit der Wyeast #3068 Weizenbierhefe bis 1,5 % runter,
hat also ca. 3,5-4 % Alkohol und schmeckt wirklich klasse.
Durch das Cara-Malz ist es schön vollmundig geworden und die 73 Grad-Rast
verleiht dem Weizen einen leicht süßlichen Geschmack (kommt vielleicht auch
auch vom Cara).
Das Beste daran ist aber, dass man soviel trinken kann wie mal will, man
wird fast nicht strunkelig!
Eigentlich sollte es durch das Carared rot werden, man kann sich auch
einbilden, dass rot mit im Spiel ist, aber es ist eher halbdunkel geworden,
so 15-20 EBC.
Viel Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.4.2008 um 20:20 |
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Mal was altes ausgraben tu
@ Berliner
Wie ist denn letztendlich das leichte Weizen nach dem Hanghoferschem Rezept
geworden?
Möchte sowas demnächst auch versuchen, ein Resúmeé wäre super
Oder wenn inzwichen jmd andere Rezepte mit Leicht/Schankbier hat, nur her
damit.
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 19.4.2008 um 08:01 |
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Das Rezept, das ich letztendlich gebraut hatte, war dieses hier. Dummerweise bin ich aber von der
Springmaische wieder abgekommen und habe stattdessen nur normal aufgeheizt
und die 62-Grad-Rast verkürzt, dadurch sind's doch 10,5% Stammwürze und ca.
3% Alkohol geworden.
Das Bier war ordentlich; zwar nicht ganz so vollmundig wie ein "starkes"
aber dafür umso frischer. Sehr schöner weißer Schaum - leider nicht sehr
haltbar. Ich denke, ein helles Weizen (so wie ich's ja auch ursprünglich
geplant hatte) würde sich noch besser eignen. Und diesmal würde ich auch
unbedingt die Springmaische einsetzen, das müsste noch mehr Körper und
weniger Alkohol bringen. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 217 Registriert: 15.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 09:22 |
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Also ich kann dir nur empfehlen Spitzmalz mit zuzugeben. Dadurch bekommst
du eine bessere Vollmundigkeit und vorallem einen traumhaften schaum!
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 5.5.2010 um 09:24 |
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Guten Morgen,
ich möchte meine Malzrestbestände noch sinnvoll verbrauen und mir schwebt
für den Sommer ein leichtes Weizen vor. Folgende Reste sind vorhanden:
1150g Weizen hell
1550g Wiener
300g Cara hell
800g Weizen Cara
Ich würde meiner Meinung nach das komplette Weizen,Wiener und Cara hell
nutzen um auf eine Schüttung von 3kg zum kommen.
Wie würdet ihr die Brauwassermenge wählen? So wir im hier geizeigten
Hanghofer mit 16/12?
Hopfen wäre wieder der Magnum und Hefe die 3068 dann in dritter Führung.
Durch das Cara(10%) sollte das ja hoffentlich vollmundig werden oder soll
ich lieber noch von dem Weizen Cara 100g reinschütten?
Gruß Daniel
[Editiert am 5.5.2010 um 09:24 von apparat]
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.5.2010 um 09:57 |
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Hallo Daniel,
Ob 16/12 die richtige Wassermengen sind hängt natürlich davon ab, wieviel
Bier letztlich rauskommen soll.
Ich nehme mal an du willst etwa 15 Liter brauen. Dann sollte bei der
Malzmenge (3kg) gut 12% Stw. rauskommen.
Für 15 Liter sind die insgesamt 28 Liter Brauwasser etwas viel, es sei denn
du kochst sehr ausgiebig und hast auch sonst Anlagebedingt mehr "Ausfälle"
als gewöhnlich. Wenn du aber aus Erfahrung weisst, dass bei dir mit 28
Liter Brauwasser letztlich die richtige Menge Würze rauskommt ist das
natürlich o.k.
Was das Verhältnis HG/NG betrifft, könnte man vielleicht eher 15/13 wählen,
da Wiener-Malz ja so mittelhell ist
Ich persönlich bin mit Caramalz etwas zurückhaltender beim Weizen, da mir
Biere mit Caramalz immer erst nach etwas längerer Lagerung "harmonisch"
genug sind. Und längere Lagerung ist beim Weizen ja nicht so gut.
Also deshalb mein Tip: wenn 100g Caraweizen, dann nur wenn du 100g Carahell
weglässt.
Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Probiers einfach aus wenn du
willst, vielleicht schmeckt dir´s ja so.
Gruss
Matthias
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 5.5.2010 um 10:03 |
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Hallo Matthias,
Danke für dein Einschätzung! Ich habe natürlich vergessen zu schreiben,
dass es ca. 20l Bier sein sollen. Gedacht hatte ich an etwa 10% Stammwürze
die dabei rauskommen müssten. Daher auch die erhöhte Brauwassermenge und
natürlich das Cara um keinen dünnen Geschmack zu erhalten. Das
Springmaischeverfahren wollte ich eher nicht nutzen und zumindest 10
Minuten Maltoserast einlegen. Ein bissl Alkohol es ja auch haben. Danach
dann eine ausgiebige Verzuckerungsrast - 45 Minuten.
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Antwort 17 |
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