Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.7.2006 um 14:45 |
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Gestern braute ich zum erstenmal nach dem Maischeverfahren. Bei strahlendem
Sonnenschein baute ich alles draussen auf. Ich erhitze das Wasser auf 50°C
, schütte dasMalz rein und schalte das Rührwerk an, alles kein Problem.
Die erste Rast läuft wunderbar, die zweite auch, doch bei der dritten Rast
fängt es an zu regnen! Hastig schaffe ich sämtliche Brau-Utensilien in die
naheliegende Waschküche. Dabei fällt der Tisch um, ein Weißbierglas geht zu
Bruch und mein Trafo fällt auf den Boden. Als ich den Trafo wieder
anschalten will, damit mein Rührwerk weiterläuft, macht es "Bumm" und die
Sicherung fliegt heraus. Mein Großvater, ein versierter Handwerker,
schraubt die Sicherung wieder ein und will den Trafo reparieren. Derweil
rühre ich mit der Hand weiter und schaue gebannt auf das Thermometer, dass
eine viel zu niedrige Temperatur anzeigt (75°C sollten es sein, 68°C waren
es eine zeitlang nur), da der Einkochautomat eine zeitlang, wegen des
Stromausfalls außer Betrieb war. Nachdem die Sicherung noch zweimal
rausgeflogen ist und ich einen elektrischen Schlag am Rührwerk bekommen
habe, lasse ich den Trafo liegen und rühre per Hand weiter. Natürlich
vergesse ich in der allgemeinen Hektik vor dem Nachguss zu spindeln. Auf
meine 11l Hauptguss schütte ich also 10l Nachguss, was zur Folge hat, dass
mein Bier nun nur 7° Stammwürze hat. Immerhin ist dieser Wert nach dem
Hopfenkochen auf 11° angestiegen.
Wahrscheinlich bekomme ich nacher ein "Leichtbier". Ich bin gespannt was
aus meinem ersten Versuch wird.
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.7.2006 um 15:54 |
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Hallo emjay2812.
Mit einem lachendem und einem weinenden Auge habe ich Deinen Bericht 2 x
gelesen. Du hast vergessen, während des Brauvorgangs Dich mit
beruhigendem Hopfen zu versorgen! Nach einigen Einheiten dieses
"Beruhigungsmittel" hätte selbst der Stromschlag Dich nicht mehr aus der
Ruhe bringen können.
Sicherlich wirst Du aus den Erfahrungen lernen und glaube mir: Bier brauen
macht doch Spass! Für die Zukunft drücke ich Dir die Daumen.
Gruss frika ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2006 um 18:06 |
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Hallo emjay2812,
wirklich schade, daß der Regen Dir so einen Strich durch die Rechnung
gemacht hat. Jetzt haben wir die ganze Zeit so ein Bombenwetter und
ausgerechnet dann mußte es regnen
.
Du glaubst nicht wie froh ich bin, daß Dir nicht mehr passiert ist. Auf
nassem Boden zu stehen und einen elektrischen Schlag zu bekommen kann sehr
schnell tödlich enden.
Ich sebst braue auch mit Strom, jedoch im Badezimmer. Hier ist die Elektrik
mittels FI-Schutzschalter abgesichert und ein tötlicher Stromschlag sollte
somit weitgehend ausgeschlossen sein. Jedoch reichen die 16 A aus der Dose
nicht aus und so bin ich gezwungen aus einem anderen Raum per
Verlängerungskabel weiteren Strom hinzuzuziehen. Dieser ist nicht
entsprechend abgesichert. Um mich hier jedoch trotzdem zu schützen, habe
ich mir im Baumarkt für ein paar wenige Euro (~ 10 Euro, so die
Größenordnung wars) einen DI-Schutzadapter gekauft. Das Teil nennt sich
Voltomat, gabs damals glaube ich im Bauhaus. Solch ein Schutz kann ich Dir
und jedem anderen Hobbybrauer, der im Naßbereich mit Strom arbeitet, nur
wärmstens ans Herz legen, da er ähnlich wie ein FI-Schutzschalter Dich vor
einem tötlichen Stromschlag bewahrt.
Für das Nächstemal alles Gute,
Glashoch, anstoß und Prost,
Earl
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2006 um 22:15 |
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@Earl
was genau mit der Elektrik nicht gestimmt hat, kann ich nicht sagen.
Jedenfalls fiel der Trafo zu Boden. Als ich ihn nochmals anschließen
wollte, flog die Sicherung raus. Als die Sicherung wieder drin war, wollte
ich das Rührwerk aufheben. Obwohl der Trafo nicht mehr unter Strom stand
(Stecker draußen), bekam ich einen leichten Schlag. Im Wasser habe ich
nicht gestanden.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2006 um 07:46 |
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Nun diese Brau-Geschichte kann man sicher in die top 10 der hier erzählten
Geschichten aufnehmen.
Gut das euch nichts passiert ist beim Brauen!
Da hatten wir auch mal einen Thread zu "Unfällen beim Brauen"....
Ich braue immer draußen unter einem Abdach, da bin ich vor Wasser
geschützt. - Aber wenn man den Platz nicht hat und es drinnen zu warm
ist... dann ghets halt nicht anders ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 19:01 |
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Nach dem ich von meinem ersten Brauversuch geschrieben habe, möchte ich
euch nun nicht vorenthalten was aus dem Bier geworden ist. Die Ausbeute war
ziemlich gering, nur 9l. Heute war die Nachgärung abgeschlossen und
natürlich konnte ich nicht noch 2 oder noch mehr Wochen warten bis das das
Bier vollends ausgereift ist. Von meinen Bierkitversuchen bin ich schlimmes
gewohnt, nach der Nachgärung schmeckt es meist überhaupt nicht, das Aroma
entfaltet sich meist in der 3-4 Woche, das Bier ist dann schließlich nach 5
Wochen oder mehr genießbar.
Also Flasche auf: Huch das schäumt ja kräftig, da muss ich noch entlüften.
Hey, das schmeckt ja richtig nach Bier! Richtig gut. Das bin ich von den
Bierkits nicht gewohnt. Dieser wunderbare Geschmack schon nach der
Nachgärung! Wie muss das Bier erst schmecken wenn es ein paar Wochen
gelagert hat! Wie es genau schmeckt will ich kurz erläutern:
Geruch: Fruchtig, malzig. Antrunk: sehr malzig, süß. Rezens: stark (klar
wie das noch schäumt). Nachtrunk malzig, aber schöner Hopfen. Insgesamt ein
sehr malzlastiges, eher süßes Bier. Genau das wass ich wollte, schließlich
wollte ich ja ein Landbier brauen. Und dieses Ergebnis entspricht meine
Vorstellungen von einem Landbier zu 100%. Süß, malzig, aber mit einem
schönen Hopfen im Hintergrund. Toll. Bin schwer begeistert. Und auf den
Geschmack nach einer längeren Lagerzeit freue ich mich jetzt schon.
Was mach ich jetzt bloß mit den zwei Pils-Bierkits die ich hier noch
herumstehen habe????
[Editiert am 11.8.2006 um 19:02 von emjay2812]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 19:14 |
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Siehste! Es hat sich doch gelohnt.
Gratuliere zum leckern Tröpfchen. ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 20:49 |
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Hallo emjay! Zitat: | Was mach ich jetzt bloß mit den zwei Pils-Bierkits die ich
hier noch herumstehen habe???? |
Nun ja, entweder ansetzen, trinken und auf das (offensichtlich) bessere
Maischbier freuen, oder den Malzextrakt für Hefestarter/ zur Karbonisierung
verwenden.
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2006 um 20:42 |
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Mittlerweile ist das Bier 3 Wochen gereift. Es ist im Antrunk sehr malzig
und fruchtig, allerdings im Nachtrunk sehr trocken, erdig und herb. Ich
werde das nächste Mal etwas weniger Hopfen verwenden. Mein Bierkitbier
werde ich wohl ausschütten, man kann es zwar trinken, wenn ich es jedoch
mit dem Maischebier vergleiche schmeckt es einfach Sch.... Ich bin jetzt zu
Faul zu suchen, wer mir das Rezpt für ein Landbier aus 50% PiMa und 50%
MüMa gegeben, jedenfalls ist das Bier genauso geworden wie ich es mir
vorgestellt habe. Nur halt etwas zu trocken.
Da ich im Besitz einer Alkoholmessspindel bin, wollte ich den Alkoholgehalt
des Bieres messen. Also habe ich mühselig sämtliche Kohlensäure durch
schütteln etc. entfernt. Die Spindel geht leider nicht genau, anders kann
ich mir einen Wert von Null nicht erklären. Oder fälscht die Hefe auch noch
das Ergebnis ab, sodass ich das Bier filtern muss? Wie kann man sonst den
Alkoholgehalt ermitteln, abgesehen davon, dass ich nach einem halben Liter
Bier, schon gewaltig einen "im T" habe ?
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 249 Registriert: 5.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2006 um 21:29 |
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Hallo emjay2812,
den Alkoholwert kannst du nicht direkt bestimmen, sondern der wird aus der
Stammwürze und dem Restextraktwert berechnet. Den Restextraktwert ist der
Wert den du mit der Spindel jetzt messen kannst ( Zimmertemperatur 20 °C,
da die Spindel darauf geeicht ist).
Es gibt hier Programme die das für dich machen können! Oder auch nicht!
Schick mir PN dann bekommst du meine einfache Exceldatei!
Viele Grüße aus Dortmund
Andreas
[Editiert am 26.8.2006 um 21:48 von andreas007]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2006 um 20:04 |
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Zitat: | wer mir das Rezpt für
ein Landbier aus 50% PiMa und 50% MüMa
gegeben, |
Ich glaub´, das war ich... ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2006 um 09:58 |
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@ Wasser und Brot
nochmals vielen Dank für das Rezept. Das Bier ist genau so geworden, wie
ich es mir vorgestellt habe!
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Antwort 11 |
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