Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 22.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2006 um 23:07 |
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Hallo "Erfahrene",
ich muß einfach mal berichten, wie extrem bei mir ein Sud sich durch
Kaltreifung verbessert hat.
Ich hatte für einen Freund, der beruflich ins Ausland muß im März einen Sud
untergäriges Helles angesetzt, mit dem Ziel, das Ganze zur Abschiedsparty 6
Wochen später zu verputzen.
Kurz mal die Werte: 13,6°P, EVG 3,1°, Hauptgärung ca. 12 Tage @ 11° mit
untergäriger Brauereihefe, abgefüllt in 30l Keg bei 4,6°P.
So, das ganze war leider an der Party nicht trinkbar, schmeckte sehr hefig,
unfertig, unreif, eigentlich nicht trinkbar und trüb.
Da ich das Faß nicht wegschütten wollte, habe ich es einfach noch (dank
einer neu erworbenen Riesenkühltruhe) noch 7 Wochen bei 4°C reifen lassen
und vorletzte Woche ein super klares, fast bernsteinfarbenes, äußerst
leckeres Festbier/Export zapfen können.
Das war bis jetzt das Beste, was ich hatte (noch vor meinem Sylvesterbier,
das auch ca. 4 Wochen bei 2°C gelagert hatte).
Ich find das gigantisch, wie diese Kaltreifung das Bier wirklich
"verzaubert". Habt ihr da auch solche Erfahrungen?
Liegt das an der Hefe?
Die Brauerei sagt, sie lassen bei 0-2° reifen....
Panne
[Editiert am 10.8.2006 um 13:15 von panne]
____________________ -- Lieber echtes Bier brauen, als falsche Augenbrauen
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 05:34 |
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Hallo,
das entspricht voll meinen Erfahrungen. Hauptsächlich bei den untergärigen
Bieren bringt jede Woche Lagerung enorme Geschmacksverbesserungen. Kratzige
Nebengeschmäcke verschwinden, zu viel Bittere wird abgemildert und das Bier
wird glasklar. Das einzige Problem ist, das man immer so viel Geduld
braucht.
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 20.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 08:38 |
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Hallo zusammen,
ich glaube die Frage gab's schonmal aber ich finde sie nicht wieder :
Hat das kalte Lagern auch bei obergärigem Bier so einen Erfolg ?
Ich habe nämlich gestern mein fertiges Klosterbier ins Fass abgefüllt und
beim Probieren des Jungbiers einen etwas bitteren Beigeschmack entdeckt
(vielleicht etwas zuviel Bitterhofen ). Ist zwar nicht allzu schlimm, es wäre aber
schön wenn er sich etwas abmildern würde.
Gruß
Klaus
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 09:22 |
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Altbier und das belgische Duvel werden auch kalt gelagert, rund die 0-2° C.
Ich frage mich ab ob 10° C schon reicht. Damit habe ich eigentlich schon
gute Erfahrungen gemacht, aber ich möchte auch gerne wissen, wie groß die
Unterschied ist zwischen Lagerung bei 0-2° C gegen 10° C.
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 10:52 |
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Hallo Klaus,
ja, auch bei og Bieren obwohl ich bei ug mehr bzw. schnelleren Effekt
feststelle - das ist aber sehr subjektiv. ____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 13:07 |
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Hallo Brau-Freunde,
wir haben ja am 23.Juli ein obergaeriges "Ale" gebraut. Bisher haben wir
unser Bier immer recht schnell weggetrunken (20L-Sud). Diesmal soll das
Bier aber laenger reifen.
Nun ist es so: Meine Mutter kommt mich am 24.September fuer 3,5 Wochen
besuchen. natuerlich moechte ich sie mit selbstgebrautem Bier verwoehnen.
Habe jetzt noch 18 Flaschen im Kuehlschrank. Ist das selbstgebraute Bier so
lange haltbar oder koennte es anfangen schlecht zu werden?
Ich moechte auf jeden Fall vorher nochmal brauen (Uebernaechstes
Wochenende).
Nun, wenn ich einen Blick in den Kuehlschrank werfe, ruft das Bier nach
mir. Ich koennte dieses Bier nach und nach trinken und den naechsten Sud
fuer meine Mutter machen, koennte aber auch dieses Bier zusaetzlich reifen
lassen und zusaetzlich anbieten.
Aaach, ich weiss nicht was ich machen soll....
Tips?
Gruesse, Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 22.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 13:20 |
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Zitat von Eduard, am 10.8.2006 um
09:22 |
..werden auch kalt gelagert, rund die 0-2° C. Ich frage mich ab ob 10° C
schon reicht. Damit habe ich eigentlich schon gute Erfahrungen gemacht,
aber ich möchte auch gerne wissen, wie groß die Unterschied ist zwischen
Lagerung bei 0-2° C gegen 10° C.
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Hallo Eduard,
meine Erfahrung ist die, daß das richtig kalte reifen viel mehr bringt.
Ich hatte auch schon Fässer bei Kellertemperatur (8-12°) liegen gehabt, die
wurden und wurden nicht besser, erst nach 4 Wochen bei 3° wurde es gut.
Aber wie gesagt, mag auch der bis jetzt verwendeten Brauereihefe liegen,
die ja die 0-2° "gewöhnt" ist.
Panne
[Editiert am 10.8.2006 um 13:21 von panne]
____________________ -- Lieber echtes Bier brauen, als falsche Augenbrauen
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2006 um 16:26 |
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Hallo Samba und Bier!
Ich denke nicht, daß das Bier bis dahin verdirbt.
Unlängst habe ich (endlich) die letzte Flasche "Weihnachtsbier"
verputzt.
Das ist jetzt über 3/4 Jahr nach dem Brautermin und das Bier lagerte noch
nichtmal besodenders kalt im Schuppen,
wo es in den letzten heißen Wochen schon an 24°C drin war.
Das Bier hat sich im Laufe der Lagerung immer mehr verbessert (gegen Ende
natürlich kaum noch) und war auch zuletzt keine Spur verdorben.
Allerdings schmeckten die Gewürznelken einfach zu stark vor, falls ich es
nochmal braue, wird die Dosis gesenkt. ;-)
...und eigentlich müßte ich schon jetzt damit beginnen, weil der Geschmack
erst nach 1/4 Jahr anfing, "rund" zu werden.
Uwe
____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 19:23 |
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Danke Uwe,
das ist doch mal ne hilfreiche Aussage
Nun ist mein Bier nicht kristallklar, sondern etwas naturtrueb.
Hat dies Einfluss auf die Haltbarkeit?
Gruesse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2006 um 21:38 |
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Hallo Thomas!
War denn die Würze klar, ist es also nur Hefe und evt. Kühltrub? Dann würde
ich mir keine großen Gedanken machen.
Wenn Du es länger im Kühlschrank stehen läßt, sollte sich das meiste
absetzen.
"Von Natur trübes" Bier hatte ich bislang eigentlich nur bei Weizenbier,
vermutlich wg. etwas viel Eiweiß.
Aber auch das klärt sich, wenn es lange genug in der Kälte steht.
Braue doch einfach, wie Du es geplant hast und laß trotzdem ein paar
Flaschen von dem älteren Sud übrig.
Da könnt Ihr dann vergleichen, kann auch interessant sein! :-)
BTW: auch ein paar Untergärige "Altbayrisch Dunkles" habe ich noch seit
Ende Januar im Schuppen. Die sind trotz der (jetzt) nicht allzu kalten
Lagerung schön klar und kein bißchen "autolysiert". Der Beginn der Lagerung
war natürlich noch sehr kalt, so um die 0°C, wie es der Raum halt hergibt.
Werde die jetzt aber allsbald austrinken - ja, immer diese Zwänge! ;-)
Uwe
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 07:35 |
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@Samba
Die anderen haben es bereit gesagt, das Bier wird sich ohne Zweifel gut
halten. Manchmal halten sich heimgebraute Biere sich mehreren Jahren gut,
auch bei etwas wärmere Lagerung.
Ich werde mal nachschauen wie kalt es bei uns in der Brauerei ist. Dort ist
der ganze Keller mit Kühlung ausgestattet, also die Fässer werden nicht
einzeln gekühlt. Es ist dort ganz kalt, brrr ____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 156 Registriert: 17.2.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 08:43 |
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Hallo zusammen,
wie meine Vorredner habe auch ich schon festgestellt, dass Bier durch eine
kalte Lagerung über mehrere Wochen klarer wird und auch besser schmeckt.
Ich habe zzt. noch Pils in der Kühlung, das ich Ende Februar abgefüllt habe
(NC-Keg). Und es schmeckt richtig super.
Ich frage mich allerdings, ob es erforderlich ist, das Bier während der
gesamten Lagerung auf 0-2 °C zu kühlen, oder ob nach einer 4-6-wöchigen
Kältereifung die Temperatur auf 8-9°C erhöht werden kann (Das würde zum
einen Energie sparen und zum anderen wäre es zum Trinken sicherlich
verträglicher). Habt Ihr da schon Erfahrungen gesammelt?
Viele Grüße
Peter
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 11:08 |
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Hallo,
sicher ist die kalte Reifung und Lagerung nicht von Nachteil, insbesondere
bezüglich der Haltbarkeit. (Wobei ich da noch nie Probleme hatte) Ich kann
nur von Obergärigem sprechen.
Ich hatte vor ein paar Wochen mal einen Versuch gemacht:
Ein altbierähnliches Hausbräu, 11%Stw, 3,0%RE, Alehefe.
Nach dem Abfüllen mit "Zuckercarbonierung" hatte ich Flaschen einfach bei
Kellertemperatur (damals ca.18-20°C) stehen lassen. Die anderen Flaschen
nach sechs Tagen in den Kühlschrank. Nach weiteren 3 Wochen habe ich die
"warmgereiften" für ein paar Stunden im Kühlschrank temperiert, und
gemeinsam mit Hausbraukollegen parallel zu den "kaltgereiften" verkostet.
Beide ausgesprochen lecker.
Ich kann sagen, es war definitiv kein Unterschied, die Proben waren
nicht zu unterscheiden.
Wie gesagt, diese Erfahrung bezieht sich auf obergäriges Hausbräu, beim
Untergärigen ist es klar, dass es Kühlung erfordert.
mfG
Matthias H
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 11:19 |
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Wie kalt ist es denn in deinem Kühlschrank? Wenn Bier kalt gelagert wird,
passiert das meistens bei 0-2°C oder sogar noch kälter, und wenn der
Kühlschrank etwa 6° C hält ist vielleicht der Kälteeffekt schon relativ zu
wenig, in Vergleich mit 0°C... Ich kann's aber auch falsch haben
[Editiert am 11.8.2006 um 11:19 von Eduard]
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 11:54 |
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Hallo, hm...kann natürlich sein...im Kühlschrank hat es vielleicht
6-8°C..
Mir stellt sich halt nach meinem Test die Frage, ob ich dann die Energie
nicht auch sparen könnte..zumal mein obergäriges Bier ja auch ohne Kühlung
lecker ist?
mfG
Matthias H
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.8.2006 um 11:38 |
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hi,
nur kurz meine Erfahrung in Sachen Lagerung:
Die Temperatur spielt anscheinend keine SO große Rolle...aber natürlich in
gewissen Rahmen. Ich hab noch keinen kompletten Sud kalt gelagert, sondern
nur mal ein paar Flaschen (4 und 6 Wochen im Kühlschrank bei ~2°C), und da
war kein Unterschied zu den "warm" gelagerten (Zimmertemperatur, im Sommer)
zu schmecken. Allerdings lege ich die Flaschen generell vor dem trinken
mindestens 24 Stunden in den Kühlschrank, ich finde dadurch wird das Bier
klarer. Achso, das ganze bezieht sich auf Pilsener. Und je länger ich das
Bier gelagert hatte, desto besser wurde der Geschmack, wie schon
beschrieben. 5 Monate sind kein Problem, auch bei Raumtemperatur nicht
(zumindest ist es nicht verdorben und hat auch nicht seltsam geschmeckt
) ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 15 |
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