Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 19:13 |
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Hi,
Habe gerade meinen ersten Sud hinter mir. Es scheint aber irgendwie nicht
funktioniert zu haben. Zuerst mal das Rezept:
1,4kg Weizenmalz
0,7 kg Gerstenmalz
Hauptguss:8l
Nachguss:9l
Nach dem Abläutern (16,2°P) hatte ich ca. 13 l Würze. Nach dem Würzekochen
(2 Stunden) hatte ich nur noch ca 5l mit eine Extraktwürze von 18° P.
Beim kochen hatte ich, wie in meinem Buch steht, die ganze Zeit den Deckel
offen, damit die Bitteröle nicht zurück in die Würze kommt.
Aus völliger Verzweiflung habe ich jetzt einfach 2,5l Wasser dazugegeben,
um auf die im Rezept stehende Stammwürze von 12% zu kommen.
Was hab ich denn jetzt alles falsch gemacht?
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 20:17 |
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Zitat: | Aus völliger
Verzweiflung habe ich jetzt einfach 2,5l Wasser dazugegeben, um auf die im
Rezept stehende Stammwürze von 12% zu kommen. |
Und das war genau das Richtige !
Bei solchen 'kleinen' Ausschlagmengen verdunstet unwahrscheinlich viel beim
Hopfenkochen, da hat man keine andere Chance. Mit Wasser auf die gewünschte
Stammwürze einstellen (wichtig, weil das Bier andernfalls einen ganz
anderen Charakter bekommt), Hefe dazu und dann geduldig auf einen leckeren
Schluck freuen.
Alles Bestens! Viel Spaß noch mit dem neuen Hobby !
Grüße
Tino
Edit / Nachtrag
7,5 l Anstellwürze sind bei 2,1 kg tatsächlich nicht sehr viel, lass dich
aber davon nicht entmutigen.
Es sieht so aus, als hast du das Läutern zu zeitig beendet. Ich gieße immer
soviel Nachgußwasser nach, bis ich auf ca. 2% unter die angestrebte
Stammwürze komme, bei 10 l - Suden auch ruhig 3% oder etwas mehr. Ich
richte mich hier mehr nach der Spindel als nach dem Rezept. Dadurch, dass
du bei 16% aufgehört hast Anzuschwänzen ist noch viel Extrakt im Treber
verblieben - der fehlt dann zum Schluß.
[Editiert am 10.8.2006 um 20:42 von tinoquell]
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 10.8.2006 um 20:44 |
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Hallo Grave,
du hast eigentlich alles richtig gemacht, du brauchst nur einen grösseren
Topf zum Hopfenkochen, denn dann hättest du noch einen zweiten Nachguss
machen können und hättest somit eine deutlich bessere Ausbeute bekommen.
So wie du es gemacht hast, nennt man es "high gravity" Brauverfahren, d.h.
man erzeugt in kleinen Töpfen einen höher konzentrierten Sud und verdünnt
im Ende mit Wasser.
Vorteil: man braucht keine so grossen Töpfe.
Nachteil: die Ausbeute ist schlechter
Also alles im grünen Bereich
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Gast
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erstellt am: 10.8.2006 um 20:48 |
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Hallo Grave,
ich gratuliere Dir zu Deinem ersten Sud und ich hoffe, Du bist genauso
begeistert, wie ich es bei meinem ersten Sud war.
Du hast die Würze 2 Stunden gekocht und deshalb sind Dir 8 Liter verkocht.
90 Minuten kochen reichen völlig aus.
Dass Du eine Ausbeute von "nur" 45% hast, sollte Dir erstmal egal sein. Die
kannst Du ja bei Deinem nächsten Sud verbessern.
Genieße Dein erstes Bier.
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 21:21 |
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Der Topf war eigentlich groß genug (Einmachgerät), aber ich hab mich halt
ans Rezept gehalten.
@Tinoquell: Der Extraktgehalt vom Nachguss war schon geringer, müsste ich
noch mal nachgucken. Nach deiner Meinung hätte ich also soviel Nachguss
geben müßen, bis ich auf 9% gekommen wäre?
Ich hatte noch ein weiteres Problem. Nach dem Würzekochen haben ich
versucht, mit nem Whirlpool und einem Würzesiphon die Würze in meinen
Gareimer zu bekommen. Das Problem war nur, das die Würze irgendwie gar
nicht zur Ruhe kam und sie somit beim Abziehen schon nur noch eine
Temperatur von ca. 35°C hatte. Nicht normal, oder?
Gruß Grave
P.S.: Danke für das Hoffnung machen, hatte sie schon fast verloren.
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 10.8.2006 um 21:32 |
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Hallo Grave,
wenn ich einen Kleinsud ansetze für 10 Liter Ausschlagwürze, dann nehme ich
auch ca. 9-10 Liter Nachguss und komme dann so auf ca. 65-70% Ausbeute.
Also daran kanns nicht liegen. Hast du die 9 Liter auf einmal über den
Treber gegossen oder portionsweise?
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 21:50 |
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Alles auf einmal, wobei da auch mein erster Fehler war. Anstatt 9l habe ich
nur 8l genohmen.
Woher weiß ich eigentlich, wie lange die Würze gekocht werden muß?
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 10.8.2006 um 22:07 |
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Hi Grave,
Zitat: | Woher weiß ich
eigentlich, wie lange die Würze gekocht werden
muß? |
90 Minuten ist die Kochzeit, die allgemein
empfohlen wird.
Es ist auf jeden Fall besser, den Nachguss portionsweise auf den Treber zu
bringen. Bei 9 Liter nehme ich 3 Portionen.
Wie hast du überhaupt geläutert?
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2006 um 22:09 |
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Geläutert habe ich mit der Panzerschlauchmethode. Hat eigentlich auch ganz
gut funktioniert. Was, wie gesagt, gar nicht funktioniert hat, war der
Whirlpool. Woran kann das leigen, dass die Würze gar nicht zur Ruhe kommt,
obwohl sie schon nur noch 35°C misst?
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 10.8.2006 um 22:14 |
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Wie lange hast du denn nach dem Kochen gewartet?
Ich benutze einen Einkochautomaten und da muss ich auch 20-30 Minuten
warten, bis ich den Whirlpool starten kann. Diese Dinger heizen ewig lange
nach.
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 06:22 |
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Morgen,
ja, wie Wolf schon sagt nach dem Kochen erstmal etwas warten - aber
besonders bei so kleinen Mengen auch nicht zu lange. Ich habe die Erfahrung
gemacht, wenn die Würze zu kalt geworden ist, dann zerfallen die schönen
großen 'Eierflocken' wieder und man bekommt die Würze nicht mehr klar.
Mein Vorschlag - einfach nochmal probieren !
Ach so, wegen dem Nachguss : Idealerweise gießt man solange nach bis man
unter der angestrebten Stammwürze ist. Beim Kochen verdampft wieder etwas
und zu Kochende sollte man automatisch bei der Stammwürze landen. Das
klappt nur mit größeren Suden viel besser - bei unseren Kleinsuden
verdampft immer zu viel. Ich habe so 24l Ausschlag (auch Einkocher) und
muss auch immer mit Wasser 'einstellen'.
Viel Erfolg
Tino
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 29.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 06:38 |
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Hallo zusammen.
Grave, erstmal Glückwunsch zum ersten Sud.
5 Liter im Einkocher sind etwa 5cm.
Ich glaube nicht, daß da der Whirlpool funktioniert.
Für so kleine Mengen gehts bei mir durch nen Filter ganz gut.
____________________ Viele Grüße
Uwe
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 08:30 |
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Mit den 5cm hast du recht. Ich wollte für den Anfang aber nicht mehr
machen, da ich keine Lust hatte noch mehr Flaschen zu spülen. Hier gab´s
doch mal wenn, der solche Filtertücher fürs Wüzefiltern verkaufte. Gib´s
denn noch?
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 11.8.2006 um 12:05 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 29.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 12:52 |
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Hallo Grave.
Es ist schon in Ordnung, wenn du, besonders am Anfang, kleinere Sude
machst.
Wollte nur sagen, daß dann der Whirlpool meiner Meinung nach nicht wirklich
funktioniert.
Mag aber sein, daß andere da auch andere Erfahrungen gemacht haben.
Die Filter habe ich auch von Sputnik79 (Marcus)
____________________ Viele Grüße
Uwe
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 20:26 |
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Danke für die viele Hilfe. Werde es nächste Woche einfach nochmal
ausprobieren, und zwar mit 20l Kölsch. Ich hab noch ne Frage zu dem Schaum
bei der Hauptgärung. Wann kann ich den denn Abschöpfen?
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 11.8.2006 um 20:30 |
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Hallo Grave,
lass den Schaum wo er ist. Den brauchst du nicht abzuschöpfen. Wenn die
Gärung vorüer ist, sinkt sowieso alles zu Boden
viele Grüße
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 28.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 20:37 |
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Ach so! In dem Buch "Bier aus eigenem Keller" steht, dass man den Schaum,
nachdem sich so brune Spitzen bilden, abschöpfen soll.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2006 um 20:38 |
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Hi,
der Schaum kann bleiben, aber die dunkelbraunen Inseln darauf, die sich
nach 1-2 Tagen bilden, würde ich abheben (Schaumlöffel, vorher in kochendem
Wasser 'sterilisieren'). Das sind Hopfenharze und andere unerwünschte
Stoffe die nicht ins Bier kommen sollten. Ein guter Zeitpunkt dafür ist,
wenn die Gärung zurückgeht, die Schaumgebirge also am Zusammenfallen sind.
Viel davon bleibt auch bereits an der Gefäßwand kleben.
Grüße
Tino
Edit:
Ja, Aber nicht den gesamten Schaum abschöpfen, der geht von allein zurück.
Nur das dreckige - wenn du später mit einem Schlauch o.ä. von unten
abziehst (in die Flaschen z.B.) bleibt das auch oben schwimmen aber man hat
dann etwas mehr Verlust, weil man diese Verunreinigungen nicht mit ziehen
möchte bleibt mehr Bier im Bottich.
[Editiert am 11.8.2006 um 20:44 von tinoquell]
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 11.8.2006 um 20:47 |
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sagen wir´s so: Es gibt Hobbybrauer die schöpfen den Schaum nie ab und es
gibt Hobbybrauer die schöpfen ihn immer ab.
Bis jetzt hat noch keine der Fraktionen den Contest gewonnen
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.8.2006 um 09:42 |
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Jo, ist eine Glaubensfrage ! ____________________
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Antwort 20 |
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