Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 26.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2006 um 20:24 |
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Habe am Samstag gebraut. Meine Stammwürde beim Anstellen lag bei ca. 13,2
°P. Lt Rezept sollten es allerdings nur 12,2 °P
sein. Ich habe es in der einbrechenden Dunkel einfach verpennt die Würze
direkt zu verdünnen. Kann ich während der Gärung noch verdünnen?
Wie berechnet man das? Einfacher Dreisatz?:
55 Liter
13,2 °P
Ziel 12,2°P
55*13,2/*100 = 7,26
7,26 / 12,2 = 59,5 Liter
59,5-55=4,5 Liter Verdünnung
Ist der Rechenweg richtig?
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2006 um 20:29 |
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Hallo Tomagain,
wirst aller Voraussicht nach ein Bier mit ca. 0,5% mehr Alkohol bekommen.
Wenn Dich das nicht stoert, lass es doch einfach.
Gruesse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2006 um 22:05 |
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Hi Tomagain2,
Dein Ergebnis von 4,5 Liter ist richtig.
Ich benutze in solchen Fällen immer die Mischungsgleichung: m1*c1 + m2*c2 =
c3*(m1 + m2)
In Deinem Fall ergibt sich:
55 Liter*13,2°P + x*0 = 12,2 °P*(55 Liter + x Liter)
726 Liter*°P + 0 = 671 Liter*°P + 12,2 °P *x Liter
726 Liter*°P - 671 Liter*°P = 12,2 °P * x Liter
55 Liter*°P / 12,2°P = 4,5 Liter
Viele Grüße,
Earl
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2006 um 09:46 |
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Hallo Tom!
Ob es ratsam ist nach dem Anstellen zu verdünnen, kann ich dir auch nicht
sagen.
Wenn du es versuchen willst, würde ich den pH-Wert des Wassers dem des
Bieres angleichen (z.B. mit Milchsäure), da ich mir vorstellen kann, das
die Hefe nicht auf eine plötzliche pH-Wertänderung erpicht ist.
Auf jeden Fall solltest du das Wasser abkochen, und nicht belüften,
da Sauerstoff nach anspringen der Gärung der Bierfeind Nr.1 ist.
Beste Grüße
Jens
____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 28.8.2006 um 10:04 |
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Moin Gemeinde,
hmmm... kannst du das begründen?
Meiner Ansicht nach wird der Sauerstoff von der Hefe total verbraucht. Man
sollte sogar, wenn die Gärung mal ins Stocken gerät, den kompletten Sud
nachbelüften, dann geht die Hefe nochmal richtig ab.
Erst wenn keine Hefeaktivitäten mehr festzustellen sind, besteht die
Gefahr, dass das Bier oxydiert.
viele Grüsse
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2006 um 10:35 |
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Hallo Zusammen!
Nun, ich gehe davon aus, das sich genügend Hefezellen im Sud befinden, es
sich also keine neuen bilden brauchen.
Wenn ich mich recht entsinne, kann Hefe sich entweder vermehren, oder
gären, aber nicht beides zur gleichen Zeit. (Wenn ich mich täuschen sollte,
bitte korrigieren!)
Warum sollte ich (bei ausreichender Zellenzahl!) die Hefe von der Gärung
abbringen?
Die Gärung gerät doch normalerweise (gleichbleibende Temp.) nur ist
Stocken, wenn zu wenig Hefezellen im Jungbier sind?
Dann hilft ein nachträgliches Belüften natürlich.
OK, es kommt mit Sicherheit auch auf den Zeitpunkt der Wassergabe an.
Am Anfang der Gärung schadet der Sauerstoff sicher nicht, in der Mitte,
erst recht gegen Ende wäre mir die Oxidationsgefahr einfach zu groß.
Das gilt natürlich nur für einen "normalen" Gärungsverlauf.
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 28.8.2006 um 10:52 |
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das
denke ich nicht. Nicht jede Hefezelle tut zur gleichen Zeit das Gleiche.
Eine reine Sauerstoffvermehrung findet sowieso nie statt, abhängig von der
Menge Sauerstoff der zur Verfügung steht, gärt immer ein Teil der
Hefezellen. Zitat: | Warum sollte ich (bei ausreichender Zellenzahl!) die Hefe von
der Gärung abbringen? |
tust du ja nicht, das
bisschen Oxygen das in Verdünnungswasser drin ist, wäre ruckzuck
verbraucht. Zitat: | Am Anfang der Gärung schadet der Sauerstoff sicher nicht, in
der Mitte, erst recht gegen Ende wäre mir die Oxidationsgefahr einfach zu
groß. |
Diese Gefahr sehe ich nicht. Eine
Oxydationsgefahr sehe ich erst wenn es garkeine Hefeaktivitäten mehr
gibt.
nix für Ungut
viele Grüsse
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2006 um 11:05 |
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Kein Problem!
Wieder was gelernt! ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 121 Registriert: 11.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2006 um 11:44 |
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Zitat: | Zitat:
Am Anfang der Gärung schadet der Sauerstoff sicher nicht, in der Mitte,
erst recht gegen Ende wäre mir die Oxidationsgefahr einfach zu groß.
Diese Gefahr sehe ich nicht. Eine Oxydationsgefahr sehe ich erst wenn es
garkeine Hefeaktivitäten mehr gibt. |
Hallöchen,
das Thema mit der Oxidation hatten wir schonmal und (wenn ich mich recht
entsinne) damals wusste eigentlich keiner so genau was die Oxidation
bewirkt, wie sie abläuft, geschweige denn wie sie schmeckt.
Allerdings waren wir uns damals schon einig, dass nur heiße Würze Gefahr
läuft zu oxidieren.
Gibt's denn jetzt irgendwie neue Erkenntnisse bzgl. des Ablaufs bzw. des
Geschmackes der Oxidation? Warum habt ihr bei kalter Würze bzw. bei schon
gärender Würze oder Jungbier Angst vor Oxidationen?
Gruß,
Dennis ____________________ Fleisch ist mein Gemüse.
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 28.8.2006 um 11:58 |
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Hallo Dennis,
man muss unterscheiden zwischen der heissen Würzeoxydation und der
Bieroxydation.
Wie der Name schon sagt, unterscheiden die sich gewaltig. Einmal geht
heisse Würze unter dem Einfluss der Temp eine Verbindung mit Sauerstoff ein
die auch von der Hefe nichtmehr rückgängig gemacht werden kann, in engl.
"hot wort oxydation".
Bei der Bieroxydation handelt es sich um ein Einbringen von Sauerstoff in
fertiges Bier, z.B. auch durch Diffusion von O2 durch eine PET-Flasche.
Auch hier ist keine Hefe da welche den Sauerstoff wieder entfernen
könnte.
Beide Oxydationsarten unterscheiden sich auch geschmacklich.
Gruß
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Senior Member Beiträge: 121 Registriert: 11.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2006 um 12:09 |
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Aha,
wieder was gelernt. Dass man bei fertigem Bier, also z.B. beim Abfüllen von
Gärfass auf Flaschen/Fässer auf Oxidation achten sollte war mir nicht
bewußt. Ich hab zwar schon immer so abgefüllt, dass es möglichst wenig
"geplätschert" hat, allerdings mehr aus Angst irgendwelche Keime oder
Bakterien aus der Luft unter das Bier zu mischen.
Gruß
____________________ Fleisch ist mein Gemüse.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 28.8.2006 um 12:32 |
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Der Kontakt von Bier mit Luft sollte vermieden werden.
Die Flaschenabfüllanlagen in Brauereien spritzen, wenn die Flasche voll
ist, einen kurzen Strahl Heisswasser oben auf die Flaschenöffnung. Das
bewirkt, dass das Bier in der Flasche kurz hochschäumt und somit jegliche
Luft austreibt, dann wird sie schnell verschlossen.
Bei meinem Gegendruckflaschenfüller schäumt auch das Bier noch etwas hoch
wenn ich ihn abhebe, das ist so gewollt von mir.
muss nochwas nachschieben: Zitat: | Dass man bei fertigem
Bier, also z.B. beim Abfüllen von Gärfass auf Flaschen/Fässer auf Oxidation
achten sollte war mir nicht bewußt. |
wenn man aus dem Gärfass auf Flaschen oder Kegs abfüllt ist das Bier ja
noch nicht fertig. Da folgt in jedem Fall noch die Nachgärung.
Diese Nachgärung verbraucht in jedem Fall den bei dieser Arbeit
eingebrachten Sauerstoff. Also zu diesem Zeitpunkt braucht man darauf
wirklich noch nicht zu achten.
Diese Oxydation die ich meinte gilt nur für fertiges Bier!
[Editiert am 28.8.2006 um 12:54 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 106 Registriert: 26.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2006 um 15:23 |
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Erstmal Danke an Euch Alle für die detaillierten Infos!
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Antwort 12 |
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