Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2006 um 18:01 |
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Hallo,
ich habe mir im Datennetz einige Malzmühlen/-quetschen mit gegenläufigen
Walzen angesehen. Viele haben eine Verstellmöglichkeit, um den Mahlspalt zu
verändern. Eine, die ich gesehen habe, hat sogar drei Walzen, wobei die
untere verstellbar ist (crankandstein.com).
Frage an die Nutzer verstellbarer Walzenmühlen:
Haltet Ihr eine Verstellung für notwendig?
Verändert Ihr die Einstellung?
Musste nachjustiert werden über die Jahre?
Welcher Mahlspalt ist ideal?
Was wäre an den bekannten Modellen verbesserungswürdig?
Habt Ihr Probleme mit Korrosion oder Verschleiß?
Wie betreibt Ihr Eure Mühlen, an der Tischkante, auf einem Eimer?
Reinigung?
Ich bin am konstruieren und würde gerne Eure Erfahrungen in eine Kleinserie
einfließen lassen. Um die Preise aus USA (mit Zoll, Versand, etc.) deutlich
zu unterbieten, möchte ich keine features einbauen, die nachher sowieso
niemand nutzt.
Danke,
mfG
Matthias H
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2006 um 18:15 |
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Ich hab mir vor kurzem die JSP Maltmill zugelegt. Da ich in den USA bin
musste ich mich nicht um Zoll kuemmern.
Nach langem Ueberlegen habe ich mich fuer das einstellbare Modell
entschieden. Mein Hauptargument war, dass dies hoffentlich meine erste und
letzte Malzmuehle sein wird, und dass ich damit so flexibel wie moeglich
sein moechte. Vielleicht moechte ich ja mal mit der Feinheit der Schrotung
experimentieren. Wenn die Malzmuehle ohne Einstellmoeglichkeit sehr viel
billiger gewesen waehre, haette ich mir vorstellen koennen das einfachere
Modell zu kaufen.
Ich betreibe meine Muehle noch auf einem Eimer. Das kann sich spaeter aber
aendern, wenn ich da mal einen Motor dran basteln moechte.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 14.9.2006 um 07:23 |
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Ich benutze die Barley Crusher, die an beiden Lagern verstellbar ist.
Bisher habe ich sie nur einmal eingestellt auf 0,7mm (mit Fühllehre). Das
Weizenmalz könnte aber eine gröbere Einstellung vertragen, damit quält sich
die Mühle (und mein Akkuschrauber als Antrieb) sehr. Die Einstellung habe
ich aber noch nicht geändert und auch noch nicht nachkontrolliert, aber die
Mühle ist bis jetzt auch kaum mehr als eine Stunde netto gelaufen.
Bisher liegt die Mühle noch auf einem Eimer, das ist aber besonders mit dem
Akkuschrauber-Antrieb sehr unpraktisch, weil man garnicht genug Hände hat,
um alles festzuhalten. Deswegen werde ich mir demnächst einen Bock bauen,
auf dem die Mühle fest aufgebaut wird und der Schrauber in einer Halterung
befestigt werden kann.
Der Malztrichter fasst bei der Standardausgabe der BC nur ca. 2Kg, das ist
etwas knapp; man muss dauernd nachschütten.
Das erste Verschleissteil, das schon nach einer Viertelstunde seinen Geist
aufgegeben hatte, war der Gummiring zum Antrieb der zweiten Walze. Der ist
zwar nicht unbedingt nötig, weil das Malz selbst die Walze treibt; Ich
frage mich nur, warum sie dann überhaupt eingebaut wird.
Verbesserungswürdig finde ich auch die Befestigung der Kurbel oder des
Antriebs auf der Welle. Bei der BC ist die Welle nur auf ca. 5mm Länge
abgeflacht, und die Kurbel wird aufgeschoben und dort mit einer Schraube
befestigt. Das ist nicht sehr stabil. Für den Schrauber gibt es garkeine
Vorrichting; man kann ihn nur per Bohrfutter auf die Welle klemmen, wodurch
er natürlich manchmal rutscht und häßliche Riefen in der Welle hinterlässt.
Hier würde ich mir eine stabilere formschlüssige Verbindung wünschen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.9.2006 um 13:28 |
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Zitat von Berliner, am 14.9.2006 um
07:23 |
Das erste Verschleissteil, das schon nach einer Viertelstunde seinen Geist
aufgegeben hatte, war der Gummiring zum Antrieb der zweiten Walze. Der ist
zwar nicht unbedingt nötig, weil das Malz selbst die Walze treibt; Ich
frage mich nur, warum sie dann überhaupt eingebaut
wird.
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Ich glaube ich hab den Gummi bei meinem zweiten Sud mit der Maltmill in der
Maische gehabt. Jedenfalls ist er nicht mehr an der Muehle und ich hab ihn
nicht mehr gesehen.
Kai
[Editiert am 15.9.2006 um 01:35 von Kai]
____________________ braukaiser.com
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 506 Registriert: 3.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2006 um 00:57 |
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Hallo Matthias H,
Zitat: | Ich bin am konstruieren
und würde gerne Eure Erfahrungen in eine Kleinserie einfließen lassen.
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Ich weiss nicht ob es etwas hilft, meine Malzmühle.
Verstellbar, mit Motor, auf Rädern, Platz für drei Eimer (30 kg Malz) und
mit meinem Lieblingsmaterial gebaut Aluprofil.
Von unten gesehen
Cheers,
ClaudiusB
[Editiert am 17.9.2006 um 01:54 von ClaudiusB]
____________________ Mein Spielzeug
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2006 um 07:00 |
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Hallo ClaudiusB,
ja, Danke das sieht prima aus!
Interessant finde ich den Antrieb mit einer Polyamidkette!
Der gesamte Aufbau ist allerdings wohl eher was für die Semiprofiliga.
Das Problem ist, wenn man einen Motor anbaut, dass man als Hersteller voll
in die Produkthaftung kommt, deshalb wird meine Mühle nur für
Bohrmaschine/Akkuschrauber vorgesehen sein. Wer will bekommt auch eine
Kurbel, aber ich denke, die meisten werden wohl nicht kurbeln wollen..
Bei der Mühle ansich muss man ja auch nicht das Rad neu erfinden, die
Excenterverstellung der Walzen und den Eingriffschutz im Trichter hab ich
bisher auch so. Für Hobbybrauer finde ich es sinnvoll, wenn der Trichter
abnehmbar ist zum Reinigen. Und den Staubschutz.
Welche Maße hast Du bei Deinen Rollen? kG/min? Wieviel Kilo fasst Dein
Trichter?
Danke,
mfG
Matthias H
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2006 um 13:07 |
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Whow -Semiprofi könnte sogar untertrieben sein. Es erstaunt mich immer
wieder was für starke Gerätschaften hier teilweise präsentiert werde
Du möchtest eine Malzmühle in Kleinserie bauen? Zu wann wird das Gerät denn
ca. "auslieferbar" sein? Also ich hätte interesse!
Gruß
T...
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 29.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2006 um 13:51 |
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Hallo Mathias.
Das würde mich dann auch interessieren.
Da eine vernünftige Malzmühle auch noch auf meinem (langen) Wunschzettel
steht und ich nicht so sehr DER Basteler bin, wäre das für mich sehr
interessant.
Haste du schon genauere Vorstellungen dazu? ____________________ Viele Grüße
Uwe
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2006 um 15:00 |
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Zitat: | ...und mit meinem
Lieblingsmaterial gebaut Aluprofil. |
Das ist auch eins meiner Lieblingsbauteile. Einfach genial für alle
Möglichen Konstruktionen zu gebrauchen. Nur leider ganz furchtbar teuer.
Wenn ich mal wüsste wo ich nen Container davon billig bekommen könnte...
____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2006 um 14:28 |
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Hallo, ja, die Konstruktionsprofile sind sehr teuer, im Lebensmittelbereich
aber auch nicht ganz unkritisch, wegen der Reinigung.
Ich habe heute Morgen mit einem befreundeten Dreher gesprochen, ich kann
bei ihm die Drehteile für den MattMill- Prototyp machen. Nach
Fertigstellung und Probeläufen mach ich dann mal echte Bilder.
Hier zunächst mal das Design:
Ich hatte zunächst vor, viele Teile aus PA6 (Polyamid) zu machen, aber da
sprengen die Rohstoffpreise den Rahmen vollkommen...der Trichter und die
Grundplatte sind aus sog, Siebdruckplatten, preiswert, wasserfest und
haltbar...die Anfrage beim Edelstahlblechbetrieb läuft noch...ich bin für
alle Anregungen und Verbesserungsvorschläge offen...
mfG
Matthias H
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.9.2006 um 14:50 |
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Mit den Namen musst Du aber aufpassen, da es ja schon eine MaltMill (R)
gibt.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 506 Registriert: 3.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2006 um 02:22 |
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@Matthias H
Zitat: | Welche Maße hast Du bei
Deinen Rollen? kG/min? Wieviel Kilo fasst Dein Trichter?
Danke, |
Die Rollenmaße 2" x 6"
Trichter 2 Kilo
Schrotgeschwindigkeit 2 Kilo pro Minute.
Walzen laufen mit 100 U/Min
Trichetermaterial 1,27 mm (.050") Alu
@Kai Zitat: | Mit den Namen musst Du
aber aufpassen, da es ja schon eine MaltMill (R)
gibt. |
Ich kann keine Trademark unter dem Namen MaltMill finden, solange der Name
in Europa nicht angemeldet ist kann er ruhig in Deutschland verkaufen.
Cheers,
ClaudiusB
[Editiert am 17.9.2006 um 03:05 von ClaudiusB]
____________________ Mein Spielzeug
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2006 um 09:27 |
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Moni,
als Holzprofi möchte ich dir von Siebdruckplatten abraten denn:
- Diese sind für wirklich Harte Bedingungen konstruiert (der Witterung
ausgesetzt z.B. auf dem Bau, Farhzeugbau ...), und dahher für diese Zweche
reichlich "überqualifiziert" -Es sei denn, das Teil soll spülmaschinenfest
sein
- Diese Wiederstandsfähigkeit erlangen die Platten u.A. dadurch, dass sie
Durchgetränkt sind! Und ich bezweifle doch stark, dass das Imprägniermittel
lebensmittelecht ist!
- Des Weiteren sind sie einfach auch zu Teuer! Und Schwer!!!
Ich würde einfaches Furniersperrholz nehmen am Besten mit ner wasserfesten
Verleimung (V100 oder V100g). Allerdings ist bei normalem Furniersperrholz
(FU) oft (je nach Qualität) die Oberfläche so mies, dass es Deckfurniert
werden müsste. Aber es gibt ja auch noch Multiplex - Im Prinzip nichts
anderes Als FU jedoch für den Möbelbau und von besserer Qualität und oft
schon Dechfurniert. Am besten du fragst mal in ner Tischlerei nach, da
bekommst du auch die besten Preise, wenn du da di Platten bestellst und
zuschneiden lässt! Logischerwise müsstest du deine Platten so wählen, dass
möglichst wenig Verschnitt anfällt!
Die Oberfläche würde ich mit einem einfachen Holzöl behandeln (Achtung,
nach dem Einreiben kurz Warten und wieder gut Abwischen!!!), das ist für
diese Zwecke absolut ausrecihend - die Poren sind Dicht und du kannst es
auch feucht säubern!
Soweit von mir
Gruß
t...
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2006 um 10:19 |
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Nachtrag:
Die Verleimung sollte bei Furniersperrholzplatten "nur" "V 100" sein, denn
"V 100 G" enthält wiederum Holzschutzmittel!
Du könntest jedoch auch Stabsperrholz (Tischlerplatte) zurückgreifen hier
hieße die Wasserfeste Verleimung dann "AW 100". Stäbchensperrholz ist
ähnlich dem Stabsperrholz, hat aber bessere "Steheigenschaften" - es ist
deutlich teurer und hier auch "überqualifiziert!
So ich hoffe, ich habe nicht bloß Verwirrung gestiftet
Gruß
t...
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2006 um 10:52 |
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Hallo Tiggernordmark, hallo ClaudiusB
Danke für die wohl fundierten Anregungen und fürs Mitdenken!
Die Wetterfestigkeit von Siebdruckplatten stört mich wenig, auch das
Gewicht nicht, und der Preis dürfte auch nicht mehr sein, als bei z.B.
Birkenfurniersperrholz, oder? Was mir zu denken gibt, ist, dass Du von
Holzschutzmittel und Imprägniermittel sprichst. Ich dachte bisher, dass die
sog. Siebdruckplatten (braune sehr glatte Oberfläche auf einer Seite) mit
Kunstharz beschichtet sind. Es erinnert an Resopal, o.ä.. Ist das wirklich
lebensmittelbedenklich, in dieser Anwendung?
Ich hatte (für den Trichter und Grundplatte)Siebdruckplatten gerade auch
wegen seiner rel. homogenen Struktur, Stabilität und Wasserfestigkeit
gewählt. Die einseitig glatte, gut zu reinigende Oberfläche fand ich
einfach passend. Man müsste mal rausfinden, ob die Oberfläche in
irgendeinerweise wirklich bedenklich ist.
Bei manchen anderen Mühlen glaube ich MDF am Trichter erkannt zu haben,
aber das gefällt mir in keiner Weise.
Das Furniersperrholz ist aber sicher auch schön, V100, gebongt!
@ClaudiusB: wow, ich hatte die Rollen Deiner Mühle nicht auf zwei Zoll
geschätzt! Aber sicher sind möglichst dicke Rollen besser, leider steigt
damit dann auch das Drehmoment, womit dann eine normale Bohrmaschine
überlastet ist. Du bist mit Deinem wunderbaren Antrieb ja fein raus!
2kg/min. bei 100 U/min finde ich einen super Wert! Glückwunsch!
Das mit dem Begriff "MattMill" sehe ich auch so.
Danke,
mfG
Matthias H
[Editiert am 17.9.2006 um 11:02 von Matthias H]
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2006 um 12:37 |
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Moin,
naja der Preisunterschied zwischen Siebdruckplatte und normalem
Birkenfurniersperrholz liegt laut meinem Katalog bei etwa 10 €/m².
Normale Siebdruckplatten sind "nur" Getränkt und stark gepresst - Sie haben
keine Respopal (HPL) Beeschichtung. Allerdings gibt es soooo viele
verschiedene Platten,dass es bestimmt auch schon fertig HPL beschichtete
Siebdruckplatten gibt.
Möchtest du auf eine Oberfläche aus HPL nicht verzichten, kann man diese in
dünnen Schichten auch selber aufleimen ... Also ich meine natürlich der
Fachmann mit passenden Maschinen (Tischlerei deines Vertrauens Fragen
)
So nun aber genug vom Holz ----- zurück zum wirklich wichtigen: Dem BIER
Gruß
t...
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Antwort 15 |
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