Hallo zusammen,
viele Braukollegen spielen mit dem Gedanken sich eine Malzmühle ( richtiger
ist eigentlich “quetsche” ), zu kaufen, oder gar selbst zu bauen.
Für letztere habe ich hier als Anregung mal einige Bilder meines
Selbstbaues:
Hier ein Bild der Quetsche.
Der Trichter fast 2Kg Malz.
Der Getriebemotor läuft sehr ruhig, ich kann von der Verwendung einer
Bohrmaschine nur abraten, macht einen Höllenlärm.
Drehzahl am Getriebeausgang: 44 UpM.
Das Gehäuse mit den verstellbaren Lagerböcken ist komplett aus Alu
gefertigt.
Die beiden Rollen sind aus gerändeltem Messing.
Blick auf die Unterseite, man sieht die vier Gewinde in die die
Sperrholzplatte geschraubt ist.
Blick von oben in den Trichter.
Hier sieht man ein Seitenteil komplett demontiert.
Vorne links die verstellbaren Lagerböcke. D.h., ein Lagerbock ist fest mit
einem Trichterseitenblech verschraubt, der andere ist verschiebbar,
fixiert mit vier Schrauben.
Der Walzenabstand ist einstellbar zwischen 0,2 und 2,5 mm.
Ich habe festgestellt, dass ich das beste Mahlergebnis bei 1,2mm
Walzenabstand erreiche.
Den Abstand habe ich nicht mehr verstellt, gleich welches Malz ich
mahle.
Deshalb ist eigentlich die Verstellbarkeit nicht unbedingt erforderlich,
was die Konstruktion erheblich vereinfachen würde.
Man sieht an dieser Trichterseite, dass der linke Lagerbock fest mit der
Seite verschraubt ist, während der rechte nur an dem Lagerbockdeckblech
befestigt ist.
Durch Lösen dieser vier Schrauben, lässt sich der Walzenabstand
variieren.
Zum besseren Verständnis des Prinzips, hier mit entferntem seitlichen
Trichterblech.
Hier ist zusätzlich eines der beiden seitlichen Walzenbleche entfernt.
Diese beiden Bleche halten die beiden zugehörigen Lagerböcke.
Eine Walze herausgenommen.
Die Walzen laufen übrigens in vier gekapselten Kugellagern.
Ein Lagerbock.
Man sieht im rechten Bock, zwei Federn die die Einstellung erleichtern.
Ein Blick auf die beiden Walzen.
Im Hintergrund die abgenommene Trichterseite.
Ich habe mal eine Walze im Optikkomparator vermessen.
Vorne unten sieht man die Walze, dahinter das stark vergrösserte
Schattenbild der Walzenoberfläche.
Der Komparator mist auf 1/1000mm genau.
Durch die kreuzweise Riffelung entstehen kleine “Pyramiden”.
Diese “Pyramiden” haben am Grund eine Seitenlänge von je 1,106mm, sowie
eine Höhe von 0,228mm.
Die Walzenlänge ist 130mm, der Durchmesser 50mm.
Zum Motor möchte ich noch folgendes sagen, man braucht bei dieser
Walzenlänge relative viel Power, so läuft bei meiner Mühle der Motor nur
an, wenn kein Malz eingefüllt ist, sobald er jedoch eingeschaltet ist läuft
alles wunderbar
Man sollte sich also vorher Gedanken über einen geeigneten Antrieb machen
und die Walzenlänge ev. kürzer wählen, wodurch erheblich weniger Kraft
aufgewendet werden muss und die “Mahlzeit” sich nur unwesentlich
verlängert.
So, ich hoffe die Fotoorgie hat niemand genervt….
Vielleicht konnte ich einige Anregungen zum Eigenbau geben.
Ich kann nur sagen, eine Malzquetsche ist eine lohnende Anschaffung.
Vorher hatte ich eine Kaffemühle benutzt, wie man sie in Kaffehäusern (
Dallmayr, etc.) sieht, ich war zufrieden damit, jedoch ist das Mahlergebnis
mit einer Malzquetsche ungleich besser!
Falls noch Fragen auftauchen, her damit.
Ansonsten, viel Spass beim Eigenbau!
Gruß
Urban