Newbie Beiträge: 2 Registriert: 12.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2007 um 18:20 |
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Hallo Leute,
habe am letzten Sonntag meinen ersten Versuch gemacht und gleich richtig
zugelangt (50 Liter). Hat glaube ich auch alles hingehauen, habe 10Kg
PilsnerMalz zu 50 Liter Würze mit fast 14% Stammwürze gekocht und mit
untergäriger Trockenhefe angesetzt. Am erste Tag ist noch gar nichts
passiert, aber in den nächsten Tagen hats so richtig angefangen. Nun kommt
meine - vielleicht etwas blöde - Frage: Nachdem das Schäumen heute
aufgehört hat, habe ich eben die Stammwürze nachgemessen und gesehen dass
sie nur noch ca. 3,5% hat. Allerdings sieht die Brühe recht trüb aus und
riecht eher nach vergorenem Traubensaft als nach Bier.
Ist da was schiefgelaufen oder ist das normal und ich kann jetzt die
abgezapften 2,5 Liter unvergorene Würze reinrühren und dann in Flaschen
abfüllen?
Wäre nett, wenn Ihr einem Anfänger einen Tipp geben könntet.
SirWalter1908
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Senior Member Beiträge: 291 Registriert: 2.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2007 um 18:42 |
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Bei 3,5°P dürfte die Gärung zu Ende sein. Ich lass es meist 14 Tage im
Gärfass, trenne dann vorsichtig mit einem Bierheber die Hefe vom Jungbier
und füge anschliesend unter vorsichtigem Umrühren die unvergorene Würze zu.
Danach fülle ich sofort ab und lass das ganze nochmals vier Wochen in der
Flasche nachgären. Bis jetzt hats immer noch geklappt, egal wie das Bier im
Gärfass ausgesehen hat.
Bin selbst auf mein Bier Nr 7 gespannt, das ich mit Wyeathefe Bohemian
gebraut habe. Hopfengeruch ist fast nicht bemerkbar, dafür umso mehr
Malzgeruch.
Vieleicht können Dir erfahrenere Brauer weitere Ratschläge geben
Gruß
Rolf
____________________ Allseits Gut Sud. Und wer rastet der rostet noch lange nicht.
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2007 um 18:50 |
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Hi, Sir,
keine Panik, bei Dir scheint alles im Lot. Daß das Jungbier anders riecht
als man sich das vorstellt, ist normal. Da sind eben noch Gärprodukte drin,
die sich aber wieder abbauen bei der Kaltreifung.
Ich würde auch noch ein paar Tage warten und dann die Speise (sollte die
gleiche Temp. wie das Jungbier haben) oben in kreisförmigen Bewegungen
drübergießen. 15 Min. warten, und dann kannst du in Flaschen abfüllen und
bei der Hauptgärtemperatur in den Flaschen nachgären. Das wird nochmal so
10-12 Tage dauern. Dann so kalt wie möglich stellen, optimal sind 0-2°C,
4°C wären aber auch noch gut. Diese sog. Kaltreifung dauert, abhängig von
der Bierart und dem Stammwürzgehalt so 4 bis 6 Wochen. Bei Deinem Bier
müßte es nach 4 Wochen aber schon ganz gut schmecken. Auf jeden Fall immer
z.B. wöchentlich ein Fläschchen probieren. So kannst Du sehr schön die
Entwicklung bzw. Reifung des Bieres verfolgen.
Übrigens die Speise solltest Du genau berechnen, sonst ist zuviel Kawumms
(CO2) in Deinem Bier. Schau mal unter Downloads hier im Forum nach. Oder
auf http://www.netbeer.org unter downloads, Brauplaner. Das
steht das ganz genau drin.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 39 Registriert: 13.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2007 um 19:18 |
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Hallo zusammen,
habe dazu auch nochmal eine Frage. Ich habe den Tip bekommen, ca. 10 %
Speise abzunehmen und dann für die Druckgärung zuzugeben. So habe ich es
bisher auch immer gehandhabt. Ein 5 L Fässchen hat es schon mal verzogen.
Aber da habe ich wohl nicht aufgepasst und zu spät entlüftet.
Sind 10 % nach euren Erfahrungen zu viel?
Grüße
Dirk
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2007 um 19:38 |
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Hallo, Dirk,
meistens gehen diese Faustformeln in die Hose. Besser ist es genau zu
berechnen in Abhängigkeit davon, wie hoch der Endvergärungsgrad ist, bzw.
das Bier heruntervergärt. Man kann das am besten mit der sog.
Schnellvergärprobe bestimmen. Dabei nimmt man gut 200 ml aus dem gärenden
Haupsud ab und füllt es in ein Becherglas, das man mit Folie (nicht
gasdicht) verschließt. Dies läßt man dann bei Zimmertemperatur fertiggären
(erkennbar daran, daß es nach Umschütteln nicht mehr schäumt bzw. das
Jungbier anfängt sich zu klären). Dadurch, daß man (bei untergäriger
Brauweise) bei deutlich höheren Temp. vergärt, geht das deutlich schneller
als beim Hauptsud. Wenn die Gärung dieser Schnellvergärprobe fertiggegoren
ist, spindel man und stellt fest, wie weit die Hefe vergärt. Danach kann
man 1. den Endvergärgrad, 2. den ca. Alkoholgehalt und 3. die dann für
einen bestimmten CO2-Gehalt notwendige Speisemenge bestimmen. Am besten mal
im Forum suchen oder hier: http://www.hobbybrauer.de/brauen.php schauen. Da bekommst
Du ausführliche Informationen wie das genau geht.
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2007 um 21:13 |
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@sirwalter
probier das Jungbier doch einfach mal! Wenn es nach Bier schmeckt, hast du
alles richtig gemacht. Meine Sude verkoste ich auch in sämtlichen Stadien
der Gärung, am Ende schmeckt es normalerweise nach Bier. Es darf nicht nach
Essig, sauer oder sonst seltsam schmecken, dann würde ich auf eine
Infektion tippen.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2007 um 00:37 |
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Hallo,
im Allgemeinen fällt es zu Anfang noch schwerer, die notwendige Geduld
aufzubringen.
Wenn Du sauber gearbeitet hast, wird schon alles gut gehen! Ich kann mich
also tauroplu nur anschließen. Er hatte alles wichtige geschrieben.
Warte einfach noch ein wenig, wie geschrieben, ein paar Tage mehr machen
nichts aus, eher im Gegenteil. Oft wird einfach zu früh, d.h. mit zuviel
Restextrakt abgefüllt, weil man glaubt, nach Zusammenfallen der Hochkräusen
sei die Gärung schon am Ende angelangt.
Die Schnellvergärprobe ist ein gutes Mittel, die Kontrolle zu behalten,
unbedingt zu empfehlen!
Hefezellen sind in jedem unfiltriertem Jungbier reichlich vorhanden, sogar
wenn es blank scheint. Wenn man Speise schon abgezogen hat, kann man ganz
gelassen abwarten.
Also: frei nach dem am. Hausbrauguru Paparzian:
Relax! Don't worry! Have a homebrew!
Jungbier duftet nicht immer so, wie man es sich vorgestellt hat.
mfG
matthias H
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2007 um 08:35 |
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Hallo,
das kann ich nur unterschreiben. Ich hatte mehrmals den Fall, dass das
Jungbier merkwürdig gerochen hat (um nicht zu sagen, es hat fast
gestunken!). Das Bier was dann rauskam war trotzdem super-lecker...
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
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Antwort 7 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 12.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2007 um 12:25 |
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Hallo Leute
vielen Dank für Eure Tipps. Ich habe mal einen Schluck probiert, und es
schmeckt tatsächlich nach Bier - wenn auch wie abgestandenes. Ich selbst
wäre nie auf die Idee gekommen von der Brühe was zu probieren.
Gruß
Walter
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2007 um 12:41 |
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Hi, Walter,
ja, ja, wir Hobbybrauer sind alles wahre Helden
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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