Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.2.2007 um 21:24 |
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Hallo Braufreunde,
mich würde mal interessieren, welche Veränderungen an Eurer Brautechnik,
Reifung, Lagerung die Qualität Eurer Biere merklich vorangebracht haben.
Ich denke jeder von uns hat mal Dinge ausprobiert, die die Bierqualität
erheblich verbessert haben, also bitte raus damit!
Ich mache mal den Anfang mit meinen letzten Verbesserungen:
- Reifung in größeren Behältern. Habe ich in anderem Beitrag beschrieben.
Qualtätsunterschied des gleichen Bieres zwischen Reifung in Flasche und
Partydose. Bier in Partydose erheblich besser als aus der Flasche.
- Verlängerte Hauptgärung. Mitten in der Hauptgärung Jungbier in ein
zweites sauberes Gärfass umfüllen und hier über den EVG hinaus lagern. Ich
habe ein Pils nach Erreichen des EVG drei (!) weitere Wochen im Gärfass
belassen und dadurch letztlich eine bessere Bierqualität erreicht. Der
Geschmack war klarer und frei von Hefegeschmack oder sonstigem
Beigeschmack. Außerdem war der Bodensatz in der Flasche nach der Nachgärung
viel weniger als sonst.
- Ausschließliche Verwendung von Flüssighefe; - no comment -
- Läutern mit der Panzerschlauchtechnik (vorher Maischesack im Filterfix),
Wesentlich bessere Ausbeute, weniger Sauerstoffeintrag
So, das wars von mir! Ich bitte um Beiträge!
Gruß
Martin
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 9.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2007 um 09:35 |
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liebe leute,
eigentlich kein tip, sondern eh des brauers allgemeinwissen:
lege besonderen wert auf gute hefeführung, große menge, gut belüfteter
vitaler hefe,
da startet die hauptgärung schnell und bei bockbieren mit viel plato gärt
es meßbar weiter runter.
mach zb. zwei sude mit der selben hefe und variiere wenige komponente, da
sind die
unterschiede unmittelbar schmeckbar.
hardwaretechnisch hab ich eigentlich keine geheimnisse, außer der
aufwendigen nachgußbrause(dreht sich, und gießt die ganze kegfläche),
vielleicht etwas mehr ausbeute...
lg
hermes
____________________ Die beste Möglichkeit, Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2007 um 10:08 |
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Mahlzeit Hermes,
kannst Du Deine Nachgussbrause mal beschreiben? Wie kann ich diese
Nachbauen? Bilder?
Danke
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 2.12.2004 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2007 um 10:08 |
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Also echte Geheimtipps habe ich auch keine.
Aber mein neuer Glastüren-Gastrokühlschrank kühlt bis zu 200 Flaschen 0,5
bis auf + 2 Grad runter.
Das macht sich beim Geschmack schon bemerkbar.
Es ist ein echter Quantensprung, auch was das handling und die Logistik
angeht.
Ansonsten setz ich auch auf Reinzucht Flüßighefen, rechtzeitg gestartet und
in außreichender Menge.
Gruß
BBF
____________________ Erstaunlich, ändert mann an dem Wort Mama nur vier Buchstaben, so wird Bier
daraus !
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2007 um 10:46 |
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Hallo,
da ich immer gerne leichte Biere braue, ca. 9 Grad Plato, schwöre ich auf
Kochmaische! Ich habe festgestellt, daß die sehr viel an Geschmack
bringt!
Gruß
Bernd
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 15:03 |
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Hallo Zusammen!
Mein größter Fortschritt war, das Brauen überhaupt zu beginnen!
Mein zweitgrößter, die Eiweißrast entfallen zu lassen, seit dem habe ich
einen stabilen, cremigen Schaum!
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 25.2.2007 um 15:41 |
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Hallo,
dazu fallen mir eine Menge Punkte ein:
1. Verwendung von Flüssig- statt Trockenhefen
2. Brauen nur noch mit Kochmaischen
3. Keine Eiweißrast mehr bei 50°C, wenn dann über 55°C (Erzeugung von
höhermolekularen Abbauprodukten)
4. Hermannverfahren für Weizenbiere bzw. Rast bei 45°C
5. Spezialmalze nur aus eigener Produktion
6. Läutereimer mit Lochblech für höhere Ausbeuten
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 17:55 |
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Hallo Steinbrauer !
Was ist den das Hermannverfahren?
Das habe ich noch gar nicht gehört kannst Du mich mal schlauer machen?
Ich möchte das Läutern mit der Panzerschlauchtechnik nicht mehr missen.
Mein Geheimtipp: immer Ruhig ans brauen gehen hektisches brauen, da geht
meistens was schief
Gut Sud Chris ____________________ und denk daran: Einfache Menschen haben die Arche gebaut - Fachleute die
Titanic!
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 25.2.2007 um 20:31 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 20:39 |
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Hallo Wolfgang,
mich interessiert das Thema der Eiweißrast, die Du wegläßt. Ich habe schon
die Suchfunktion gequält, aber nichts gefunden. Hast Du dazu schon mal
etwas geschrieben?
Gruß
Martin
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 25.2.2007 um 21:01 |
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Hallo Martin,
zum Eiweißabbau habe ich dieses gefunden: Zitat: | 2.3.2 Der Abbau von
Eiweißstoffen
__________________________________________________________
Spätestens beim Würzekochen werden fast alle hochmolekularen Proteine
ausgefällt. In das Bier gelangen nur ihre Abbauprodukte.
Bei 45-50°C werden mehr niedermolekulare Eiweißabbauprodukte, insbesondere
Peptide und Aminosäuren, gebildet. Aminosäuren sind von großer Bedeutung
für die Hefeernährung (min. 20 mg/100 ml Würze)
Bei 60-70°C bilden sich mehr höhermolekulare Abbauprodukte, die sich für
die Schaumstabilität verantwortlich zeichnen und positiv auf den Geschmack
auswirken. Diese können aber auch die Alterstrübung im Bier
verursachen. |
aus http://www.wzw.tum.de/blm/brautec2/Skripten/Bromatologie.pd
f
Habe diesen Ausschnitt schon mal veröffentlicht. Uwe_60 glaube ich auch
schon mal.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 26.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2007 um 02:10 |
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Hallo Steinbrauer !!
Das ist ja sehr interessant werde ich bei meinem nächsten Weizen mal
Testen.
Danke ____________________ und denk daran: Einfache Menschen haben die Arche gebaut - Fachleute die
Titanic!
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 8.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2007 um 10:19 |
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Hallo Braugemeinde,
Na ja bestimmt kein Geheimtipp,aber uns hat es den Brauvorgang unheimlich
erleichtert.
Das brauen geht bei uns über 2 Tage.
Tag 1: Einmaischen Rasten Abläutern.
Zum abläutern nehmen wir 6 Mostfässer a 60 Ltr.
3 Fässer haben 6 mm Bohrungen die setzten wir auf die anderen 3 Fässer
drauf,innen rein kommt ein Fliegennetz.Dann die Maische drauf den Nachguss
und zum Schluss wird mit Styrodurmatten aussenrum Isoliert,also richtig
dick eingepackt,und über Nacht stehen gelassen.
So haben wir am nächsten Tag 140 Ltr geläutert ohne dabei sein zu
müssen.Also an zwei Tagen zu brauen finde ich wesentlich ruhiger als alles
an einem Tag durchzuziehen.
Allzeit gut Sud.
P.S Natürlich immer nur frische Brauereihefe wenn man sich welche besorgen
kann,und ich nehme immer mehr als nötig,in 5-6 Tagen habe ich dann einen
EVG von ca 2 %.
____________________
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2007 um 10:37 |
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Hallo,
Zitat: | mich würde mal
interessieren, welche Veränderungen an Eurer Brautechnik, Reifung, Lagerung
die Qualität Eurer Biere merklich vorangebracht haben. Ich denke jeder von
uns hat mal Dinge ausprobiert, die die Bierqualität erheblich verbessert
haben, also bitte raus damit! |
meinen bisher größten Qualitätssprung hatte ich als ich angefangen habe,
Sauermalz einzusetzen. Ich hab recht hartes Wasser mit Ph 8,irgendwas und
komme durch das Einmaischen nur auf ca. 6,5-7 runter, je nach Schüttung.
Etwas Sauermalz dazu (bzw. letzten Samstag erstmalig mit 80%iger Milchsäure
statt Sauermalz) und den Ph der Maische auf 5,3 eingestellt. Seit ich jetzt
Milchsäure direkt einsetze (also nicht mehr Sauermalz), lässt sich auch das
Nachgusswasser ansäuern.
Das bringt deutlich(!) mildere Biere, viel runder im Geschmack, nichts
kratziges etc.
Schon interessant, was so ein paar ml Säure ausmachen,
Fabi
edit: "Ich hab recht hartes Wasser mit Ph 8," - das ist so natürlich etwas
unschön formuliert. Ich habe hartes Wasser, eine hohe Restalkalität und Ph
8, irgendwas, d.h. das Wasser puffert recht stark und daher braucht es
Säurezusätze um auf ca. 5,5 zu kommen.
[Editiert am 26.2.2007 um 11:14 von raehmle]
____________________ http://fabier.de
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2007 um 19:43 |
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Hallo Raehmle,
ich bereite mein Brauwasser auch seit vielen Suden mit Milchsäure auf.
Berechnung nach Hanghofer. Da ich zu der Zeit aber sehr viele verschiedene
Biere gebraut habe, ist mir der Unterschied nicht so aufgefallen, da es
keinen direkten Vergleich gab. Trotzdem würde ich es aber nicht weglassen,
kann ja nur schlechter werden!
Gruß
Martin
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2007 um 19:59 |
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Hallo Wolfgang,
nochmal zum Thema:
Zitat: | 3. Keine Eiweißrast mehr
bei 50°C, wenn dann über 55°C (Erzeugung von höhermolekularen
Abbauprodukten) |
Die Erzeugung höhermolekularer Abbauprodukte ist positiv für
Schaumstabilität und Geschmack, während die niedermolekularen Abbauprodukte
u.a. wichtig für die Hefeernährung sind.
Hat sich nach Deinen Erfahrungen der Geschmack merkbar verbessert ohne
dabei Gärprobleme mit sich zu bringen? Wie hat sich der Geschmack
geändert?
Gruß
Martin
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 27.2.2007 um 09:30 |
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Hallo Martin,
Zitat: | Hat sich nach Deinen
Erfahrungen der Geschmack merkbar verbessert ohne dabei Gärprobleme mit
sich zu bringen? Wie hat sich der Geschmack
geändert? |
Gärprobleme, weil ich die Rast bei
50°C weglasse, habe ich keine. Wenn Gärprobleme, dann wegen zu wenig
aktiver Hefe. Die Gärung geht bei mir innerhalb 12 Stunden an. Und der EVG
hängt ja in erster Linie von der Malzqualität und vom Maischen ab, erst in
zweiter Linie von der Hefe.
Ob sich der Geschmack geändert hat, kann ich nicht sagen. Habe da keinen
direkten Vergleich. Ich denke eher nicht.
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2007 um 10:44 |
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Hallo Earl,
Deine Dekoktionsvariante fand ich so interressant, daß ich sie im letzten
Jahr mit Erfolg nachgebraut habe. Danke, Deine Beiträge sind immer echt
super!
Gruß
Bernd
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2007 um 20:21 |
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Hallo Earl,
danke für Deinen interessanten Tip!
Mein erster Gedanke zu Deinem Kesselmaischverfahren mit geteilter Schüttung
ist, daß ich es mir vor allem sehr gut bei dunklen Bieren vorstellen kann.
Ich könnte mir vorstellen, daß der Geschmack intensiver und "reicher"
wird.
Wie aber sind Deine Erfahrungen bei hellen Bieren? Vermutlich werden sie
etwas dunkler als sonst, oder? Passt Deine Methode auch zu einem schlanken
Pils, oder kommt hier vielleicht ein ungewohnter Geschmack z.B. durch mehr
ausgelöste Gerbstoffe rein?
Gruß
Martin
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 9.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.3.2007 um 16:24 |
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@nordholm
unfreiwillig in "falschfarbentechnik", meine digicam gibt den geist auf
schön langsam, im prinzip ein kreuz aus cc-keg degen, die löcher an der
seite haben und sich teflon gelagert im kegfitting über ein
reibrad(gleichstrom-emotor) außen drehen läßt.
verteilt den nachguß ganz gut, alles aus niro und kupfer, das feine dabei,
man hat zeit für andere wichtige handgriffe, beim läutern ist's bei mir
immer sehr stressig
krankheitshalber leider erst jetzt...
lg
hermes
[Editiert am 7.3.2007 um 09:18 von hermes]
____________________ Die beste Möglichkeit, Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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Antwort 19 |
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Gast
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erstellt am: 6.3.2007 um 19:39 |
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Hallo Hermes,
könntest Du das Bild etwas schmaler machen, damit es meinen Bildschirm
nicht auseinander sprengt
Danke.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 239 Registriert: 9.8.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.3.2007 um 09:20 |
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@wolfgang
hoffentlich nicht wirklich gesprengt der bildschirm....
lg
hermes
____________________ Die beste Möglichkeit, Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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Antwort 21 |
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