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Board Index > > Maischen > Eins, zwei oder drei... (nicht 3, 2, 1...!) ;-) |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 11:51 |
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Hallo Brauer,
endlich ist es wieder soweit, nachdem ich eine kleine Zwangspause
einlegegen musste wg. Umzug (goodbye Homburg, hello Reutlingen), habe ich
mein Equipment soweit wieder ausgepackt und zusammengebastelt, dass ich
endlich wieder brauen kann... Da ich dieses gerade tue und ein wenig
Wartezeit totzuschlagen habe, will ich mal berichten, was ich gerade
mache...
Ich habe mehrere kleine Premieren zu feiern:
1) Nach zweijähriger Umstellung (manche nennen es einen Rückschritt) auf
Extraktbrauen aus Platzgründen endlich wieder volles Programm, sprich,
wieder richtig Maischen
2) Aufrüstung von handbetriebener Ein-Walzen-Philmill I auf
akkuschrauberbetriebene Zweiwalzen-MattMill (endlich!!!)
3) Bestimmungsgemässe Nutzung des Speidelschen Braumeister (zuvor aufgrund
Extraktumstellung nur Benutzung als viel zu teure Würzepfanne).
Nach soviel Premieren habe ich mich entschlossen, diese mit einem kleinen
Experiment zu feiern: Ich will endlich wissen, wieviel die unterschiedlich
Anzahl der Rasten für das spätere Bier ausmacht. Daher bin ich gerade
dabei, 3x das gleiche Bier zu brauen mit unterschiedlicher Rastenzahl:
1) nur eine Rast bei 68°C für 60 min (wie es desöfteren bei den
US-Homebrewern zu finden ist)
2) je eine Rast bei 63°C und 72°C für jeweils 30 min
3) eine Rast bei 45°C für 20 min sowie zwei Rasten bei 63°C respektive 72°C
für je 30 min.
Mich interessiert, wie die unterschiedliche Enzymaktivierung den Geschmack
des Bieres beeinflussen. Theorie ist gut, aber Praxiswissen ist besser
Letzte Woche habe ich bereits den Ein-Rasten-Sud durchgeführt, gerade ist
der Zwei-Rasten-Sud dran.
Anbei ein paar Bilder vom bisherigen Brauvorgang...
Endlich bin ich dazu gekommen, die MattMill auszuprobieren. Zu meiner
Schande muss ich gestehen, dass ich sie bereits 2 Monate besitze, sie aber
aufgrund des Umzugs nicht einsetzen konnte Aber jetzt....! Und ich muss die Funktionalität einfach
mal saarländisch ausdrücken: "Oh leck....!"
Die zieht durch, der Wahnsinn. Wie gut, dass man seine Fingerchen nicht
reinbekommen kann! 5 kg Malz in unter 2 min... Da hört man geradezu ein
Schlürfen Wenn ich das mit meiner handbetriebenen Philmill I
vergleiche.... Viiiiel weniger schweisstreibend
Und dank des "Baukastensystems" hab ich noch nie so wenig Sauerei beim
Mahlen gemacht (ein Umstand, den sogar SWMBO zu schätzen weiss).
Lecker gemahlenes Malz...
Einmaischen im Braumeister... Das ist soviel einfacher als mein früherer
Picknick-Kühler-Aufbau... Diese Konstruktion ist wirklich sein Geld wert.
Auch hier ist der Sauerei-Faktor minimal...!
Soweit der Stand bisher. Wenn mein Experiment beendet ist, werde ich über
den Ausgang berichten...
Cheers
ixi
P.S. Auch wenn es in einen anderen Thread gehört: Beim Brauen höre ich
immer einen independent rock Internetsender____________________ $: cd /pub
$: more beer
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 13:16 |
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welcome back ixi (bezogen aufs Maischebrauen).
Ich bin auf jeden Fall auf das Ergebnis Deines Maischexperimentes
gespannt.
Mit welchen Malzsorten wird es denn durchgeführt und was für ein Bier soll
es denn werden?
Bei bestimmten Biersorten machen die 3 Rasten Sinn, aber nicht bei
allen.
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 13:44 |
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Hi burgi,
danke für den Willkommensgruss
Eigentlich wollte ich ein US-Pale Ale machen, da ich aber noch etwas
Crystal 60 übrig hatte, das wegmusste, hab ich davon noch etwas
dazugepackt, das hat mir natürlich das "Pale" kaputt gemacht
Es besteht aus 4.2 kg Pale Ale und 0.5 kg Crystal 60 Malz, mit 4 Gaben
Hopfen (Challenger, 2x Chinook und 1x Cascade zu verschiedenen Zeiten), das
ganze mit einer 1968-er Hefe bei 18°C...
Meine erste Runde von letzter Woche werde ich heute in den 2. Fermenter
umschlauchen, aber die Naschprobe, die ich gestern gezogen habe (weil ich
Earls neues Programm testen wollte, dabei an dieser Stelle auch von mir
DANKE , es funktioniert hervorragend!), war bereits
seehr lecker, obwohl es nur eine Rast bei 68°C hatte.
Cheers
ixi ____________________ $: cd /pub
$: more beer
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 14:30 |
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Hallo ixi,
ja, meine MattMill kam auch erst gestern zum Einsatz, war also auch gute 2
Monate nur ein Anschau-Objekt.
da Du offensichtlich mit einem Akku-Schrauber gute Erfahrungen gemacht hast
und ich mit der Bohrmaschine eher schlechte, wollte ich mal fragen, welche
Spaltbreite Du bei der Mühle eingestellt hast. Sicher hat ein Akkuschrauber
bei niedrigen Drehzahlen auch ein höheres Drehmoment?
Ich habe gesehen, Du hast auch eine wunderschöne Knetmaschine neben der
Mühle stehen?
Fürs Treberbrot, sehe ich das richtig?
Habe auch eine gekauft
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 15:37 |
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Hallo Thomas,
ja, war echt ne Schande, die Mühle nur im Keller zu haben. Ich hatte sie
vorher ja nur als Prototyp gesehen, sie selber zu verwenden ist einfach was
anderes.
Das Bild, das Du siehst, ist von der ersten Hälfte Malz, danach wurde mir
die Maschine doch zu warm, da ich nur eine Billigmaschine habe, wollte ich
die nicht ruinieren und habe anschliessend meine Bohrmaschine genommen. Mit
der ging es rrrrrraaaatttttzzzzz, weg war das Malz, ohne Probleme im ersten
Gang. Die 2 min sind also inklusive Maschinenwechsel
Die Spaltenbreite liegt bei den "fabrikseitig" eingestellten 1.5 mm, wobei
mir MatthiasM bereits ins Ohr geraunt hat, dass 1.2 mm bei ihm noch besser
gingen. Mir jedoch gefällt das Malz bereits so, wie es ist.
Treberbrot kommt ein anderes Mal dran, bisher ist die nur für "normales"
Sauerteigbrot etc. (ich verstehe jetzt, weshalb Du damals soviel Übergepäck
bezahlen musstest, die wiegt ja ein gerüttelt Mass....!
Meine hab ich mir aber auch direkt aus USA mitgebracht... )
Cheers
ixi ____________________ $: cd /pub
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 18:01 |
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Hi ixi,
ich würde mal gerne den Spalt bzw. den Abstand der Walzen messen. Womit
macht man das? Da gibts glaub ich extra dafür solche Lehren. An die werd
ich hier net drankommen.
Andere Möglichkeit?
Übergepäck haben wir keines bezahlt, wir durften ja zusammen 128kg
mitnehmen.
Die Knetmaschine hatten wir hier unten gekauft. Aber so eine die Du da hast
ist hier unten
unbezahlbar, unsere ist daher nicht so schön und auch sicherlich qualitativ
nicht so hochwertg.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 25.2.2007 um 18:26 |
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Moin auch aus Ostfriesland,
auch ich habe vor drei Stunden meine Mattmill das erste mal nach 2 Monaten
eingesetzt. Allerdings brachte der 18 V Akku-Schrauber keine Bewegung. Ich
mußte die 500 W E-Maschine nehmen, aber dann war´s wirklich ein Genuß.
Mich würde allerdings auch das Ergebnis der diversen Rastenverfahren
interessieren. Bei mir wurde gestern der erste Braugang in diesem Jahr
gemacht, ein obergäriges Helles 11,8% Stammw., (Kölschart, ohne
Weizenzusatz), mit drei Rasten.
Gruß
Moshe
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 19:41 |
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Haha,
das ist ja witzig, anscheinend muss die MattMill 2 Monate reifen, ehe man
sie einsetzen kann...
Jetzt sind wir schon drei...
@ Moshe: Wie gesagt, mein Schrauber lief, aber man hat ihm die Mühe echt
angemerkt. Ich denke, Deine Startschwierigkeiten haben damit zu tun, dass
die Reibung anfänglich sehr hoch ist, wenn bereits das Malz drin ist. Du
könntest alternativ erst den Schrauber anwerfen und dann das Malz
reinschütten. Andererseits... Mit "richtiger" Maschine gehts, wie Du ja
auch festgestellt hast, hervorragend und man hat kräftemässig noch eine
Menge Reserven und stresst den Motor nicht so.
@ Thomas: Was Du suchst, ist eine Fühllehre, sowas solltest Du bei den
KFZ-Werkstatt-Ausstattern finden!?!
Ich werde auf jeden Fall von den Ergebnissen berichten, aber erst muss ich
in 1 Woche die drei Rasten fahren. Mein Zwei-Rasten-Sud blubbert bereits
wie verrückt (Hat bereits nach sagenhaften 2 h angefangen, dank der Hefe
aus dem vorigen Sud...)
Cheers
ixi ____________________ $: cd /pub
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2007 um 21:23 |
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Hallo,
erstmal Glückwunsch an die MattMill Benutzer! Freut mich Gutes von meinen
Babies zu hören, Danke für die Bilder!
Der Mahlspalt war bei der ersten Serie (die Zweite Serie ist gerade im Bau)
auf 1,2mm eingestellt mittels Fühlerlehre. Ich habe bei meiner eigenen
inzwischen den Mahlspalt experimentell auf 1,5mm eingestellt, um die
Spelzen noch mehr zu schonen.
Es kommt aber auch aufs Malz, auf den Feuchtegrad des Malzes und den
Antrieb (Geschwindigkeit) an. Deshalb sollte man den individuellen
optimalen Mahlspalt ruhig mal experimentell ermitteln.
Ich betreibe meine UrMattMill problemlos mit einem 14,4V Akkuschrauber,
allerdings ein Markengerät (made in Ländle) mit zwei Gängen und vollem
Akku. Natürlich muss sich der anstrengen, aber es geht gut, auch im Anlauf
unter Volllast. Eine Bohrmaschine läuft im Normalfall eher zu schnell. Je
langsamer die Drehfrequenz, desto besser das Schrot. Inzwischen haben
einige Benutzer auch schon motorisiert. Das erforderliche minimale
Drehmoment ist ca. 5Nm. Also sollte es schon bei einem Getriebemotor mit
200/min. mindestens 150W Aufnahmeleistung sein.
@ixi: ich bin sehr auf Deine Ergebnisse gespannt, wie von Dir gewohnt,
erwarte ich eine wissenschaftliche Ausarbeitung mit anschließendem
Praxisnachweis, ich komm dann mal g'schwind vorbei
mfG
Matthias H
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2007 um 13:39 |
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Hallo zusammen,
was länge gährt... . Ich muss ja endlich mal berichten, was aus
meinem Experiment geworden ist.
Als Rezept für meine Ales habe ich jeweils dasselbe Rezept mit folgenden
Zutaten genommen:
4.2 kg Pale Ale
0.5 kg Crystal 60
Kochzeit 60 min
15 gr. Columbus zu Beginn
20 gr. Chinook nach 30 min
15 gr. Chinook nach 45 min
30 gr. Cascade nach 55 min
(Ich mags hopfig Leider habe ich diesmal nicht
trockengehopft, beim 1. vergessen
und die anderen beiden Biere sollten ja leider vergleichbar sein )
Für das erste Bier habe ich das Wasser auf 74°C aufgeheizt, so dass die
Zugabe des Malzes 68°C ergab, das ganze wurde für 1 h gemaischt (dank
Braumeister mit kontinuierlichem Zirkulieren der Würze).
Ergebnis: Das Bier wurde sehr trocken, wenig malzige Anteile, dennoch nicht
sehr schlank sondern durchaus mit Körper. Aber erstklassige Schaumbildung
(nach dem Zapfen deutlich über 4 min haltbar, rel. kleinblasig, fast
chremig). Der Hopfen kam sehr direkt rüber. Leichte Bildung von
Chillhaze.
Für das zweite Bier habe ich das Wasser erst auf 67°C aufgeheizt, so dass
die erste Maischtemperatur bei 63°C lag. Diese habe ich 1/2 h gehalten und
dann auf 73°C aufgeheizt und eine weitere 1/2 h gehalten. Auch hier unter
stetiger Zirkulation. Dummerweise habe ich die Hefe zu früh reingegeben,
bei 28°C, allerdings konnte ich die Temperatur auf 22°C innerhalb 2 h
herunterbringen (es war ein kalter Abend...
)
Ergebnis: Deutlich malzigeres Bier, vollerer Körper, so dass der Hopfen
wesentlich runder rüberkam. Schaumqualität eher mager, relativ schneller
Zerfall. Kein Chillhaze.
Last but not least habe ich 3 Rasten für das letzte Bier gefahren, (wobei
ich zu diesem Zeitpunkt neues Crystal 60 kaufen musste, allerdings hoffe
ich, dass das am Vergleich nicht ändert, die Restzutaten blieben
identisch).
55°C Vorheizen, Zieltemperatur 52°C für 20 min, anschliessend 30 min bei
63°C und 45 min bei 73°C, da sich keine Jodnormalität einstellen wollte.
Ergebnis: Geschmacklich sehr nahe am zweiten Bier, malzig, voll,
balancierter Hopfengeschmack. Allerdings deutlich besserer Schaum, jedoch
nicht so stabil wie beim ersten Bier. Auch hier kein Chillhaze
erkennbar.
Fazit: Für ein trockenes Bier ist die einfache Rast bei 68°C durchaus eine
gute Alternative; wenn man, wie ich, eher malzige Biere bevorzugt, sollte
man entweder mehrere Rasten fahren (wobei der Unterschied zw. 2 und 3
Rasten eher kosmetischer Natur ist), oder vielleicht einen höheren Anteil
stärker gemalzter Spezialmalze zusetzen (vielleicht 1 kg Crystal 80 o.ä.),
was einerseits den Anteil mehrkettiger und damit nicht-hefeverdaubarer
Zucker erhöht, andererseits allerdings die Farbe des Bieres dunkler
macht.
Cheers
ixi ____________________ $: cd /pub
$: more beer
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2007 um 09:48 |
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Hallo,
vielen Dank für die Auswertung Deiner Versuchsreihe! Na, das ist doch mal
was!
Erstaunlich finde ich den Ausgang des zweiten Versuchs in Bezug auf die
Schaumhaltbarkeit. Gemeinhin wird doch immer gesagt, dass der Wegfall der
Eiweißrast auf den Schaum positive Einflüsse hat. Ich habe schon öfters
nach einem simplen zweistufigem Verfahren gemaischt und konnte mich vor
Schaum nicht retten.
mfG
Matthias H
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2007 um 10:37 |
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Hallo MatthiasH
ja, ich fand es auch etwas entgegen dem, was ich bisher gelesen hatte. Auch
hätte ich gedacht, dass der Körper unter den 3-er-Rast-Bedingungen etwas
geringer wäre, allerdings habe ich sensorisch keinen Unterschied in diesem
Punkt ausmachen können.
Gerade lese ich in Palmers "How to brew" (2nd ed., p. 169), dass es auf die
"Modifikation des Malzes" ankommt, sprich, darauf, wie stark das Endosperm
beim Mälzen aufgespalten wurde. Bei den meisten Malzen hat diese
Aufspaltung bereits in hohem Mass stattgefunden, so dass die Proteinrast
tatsächlich den Körper und das Schaumverhalten beeinträchtigt. Bei manchen
Malzen (und interessanterweise laut Buch bei den meisten in Deutschland
hergestellten Malzen) ist diese Modifikation jedoch nur partiell, diese
Malze profitieren dann von der Eiweissrast Zumindest der Verlust des Chill-Haze passt mit der
allg. Meinung zusammen, nämlich, dass die Proteine, die dafür
verantwortlich sind, durch die Proteasen "weggeknabbert" werden.
Freut mich, dass Du Dich vor Schaum nicht retten kannst, aber vielleicht
sollte Dir mal jemand zeigen, wie man richtig einschenkt
.
Spass beiseite, mir geht es naürlich um die Haltbarkeit des Schaums, und
der war, soweit ich mich erinnern kann, bei den meisten Deiner Biere, die
ich zu probieren das Vergnügen hatte, ebenfalls vergänglich (ausser dem
"Guiness-Clone", bei dem Du aber auch mit Gerstenflocken nachgeholfen hast,
hups, durfte ich das verraten? )
Alles zugegebenermassen etwas verwirrend, ich jedenfalls braue gerade ein
helles Weizenbier mit der Einzelrast-Methode, mal sehen, was draus wird.
Riecht jedenfalls schon lecker... Gleich ist Ausschwänzen dran.
Cheers
ixi ____________________ $: cd /pub
$: more beer
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 13.5.2007 um 11:41 |
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Zitat von ixi, am 12.5.2007 um
13:39 | Hallo zusammen,
was länge gährt... . Ich muss ja endlich mal berichten, was aus
meinem Experiment geworden ist.
Als Rezept für meine Ales habe ich jeweils dasselbe Rezept mit folgenden
Zutaten genommen:
4.2 kg Pale Ale
0.5 kg Crystal 60
Kochzeit 60 min
15 gr. Columbus zu Beginn
20 gr. Chinook nach 30 min
15 gr. Chinook nach 45 min
30 gr. Cascade nach 55 min
(Ich mags hopfig Leider habe ich diesmal nicht
trockengehopft, beim 1. vergessen
und die anderen beiden Biere sollten ja leider vergleichbar sein )
Für das erste Bier habe ich das Wasser auf 74°C aufgeheizt, so dass die
Zugabe des Malzes 68°C ergab, das ganze wurde für 1 h gemaischt (dank
Braumeister mit kontinuierlichem Zirkulieren der Würze).
Ergebnis: Das Bier wurde sehr trocken, wenig malzige Anteile, dennoch nicht
sehr schlank sondern durchaus mit Körper. Aber erstklassige Schaumbildung
(nach dem Zapfen deutlich über 4 min haltbar, rel. kleinblasig, fast
chremig). Der Hopfen kam sehr direkt rüber. Leichte Bildung von
Chillhaze.
Für das zweite Bier habe ich das Wasser erst auf 67°C aufgeheizt, so dass
die erste Maischtemperatur bei 63°C lag. Diese habe ich 1/2 h gehalten und
dann auf 73°C aufgeheizt und eine weitere 1/2 h gehalten. Auch hier unter
stetiger Zirkulation. Dummerweise habe ich die Hefe zu früh reingegeben,
bei 28°C, allerdings konnte ich die Temperatur auf 22°C innerhalb 2 h
herunterbringen (es war ein kalter Abend...
)
Ergebnis: Deutlich malzigeres Bier, vollerer Körper, so dass der Hopfen
wesentlich runder rüberkam. Schaumqualität eher mager, relativ schneller
Zerfall. Kein Chillhaze.
Last but not least habe ich 3 Rasten für das letzte Bier gefahren, (wobei
ich zu diesem Zeitpunkt neues Crystal 60 kaufen musste, allerdings hoffe
ich, dass das am Vergleich nicht ändert, die Restzutaten blieben
identisch).
55°C Vorheizen, Zieltemperatur 52°C für 20 min, anschliessend 30 min bei
63°C und 45 min bei 73°C, da sich keine Jodnormalität einstellen wollte.
Ergebnis: Geschmacklich sehr nahe am zweiten Bier, malzig, voll,
balancierter Hopfengeschmack. Allerdings deutlich besserer Schaum, jedoch
nicht so stabil wie beim ersten Bier. Auch hier kein Chillhaze
erkennbar.
Fazit: Für ein trockenes Bier ist die einfache Rast bei 68°C durchaus eine
gute Alternative; wenn man, wie ich, eher malzige Biere bevorzugt, sollte
man entweder mehrere Rasten fahren (wobei der Unterschied zw. 2 und 3
Rasten eher kosmetischer Natur ist), oder vielleicht einen höheren Anteil
stärker gemalzter Spezialmalze zusetzen (vielleicht 1 kg Crystal 80 o.ä.),
was einerseits den Anteil mehrkettiger und damit nicht-hefeverdaubarer
Zucker erhöht, andererseits allerdings die Farbe des Bieres dunkler
macht.
Cheers
ixi |
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Gast
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erstellt am: 13.5.2007 um 11:46 |
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Moin Ixi,
danke für das Ergebnis, das liest sich ganz gut; ich werde auf jedem Fall
den ersten Typ auch mal nachbrauen, allerdings als helleren Typ.
Gruß
Moshe
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2007 um 19:21 |
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hey,
ich hatte diesen thread bisher nicht gelesen weil ich dachte es ist ein
weiterer ebay-thread...naja, wer lesen kann ich klar im Vorteil
Sehr interessanter Versuch jedenfalls, deckt sich mit meinen Erfahrungen
bzw. meinen Vermutungen. Ich werds auch mal versuchen mit nur einer Rast,
wird schon Bier bei rauskommen. Leider gehts erst wieder los wenn ich im
neuen Haus bin, und das kann noch was dauern...dann allerdings im komplett
ausgerüsteten Hobbykeller mit Starkstrom und Abluftsystem ____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 14 |
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