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Autor: Betreff: Malzextraktzugabe für CO2
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Cepheus
Beiträge: 162
Registriert: 24.1.2007
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 15:35  
Für mein zweites Bier nähert sich nun die Abfüllung. Es ist ein Weizenbier (soll also 7 g/l CO2 haben) und wurde obergärig (also bei 20°C) gebraut. Es sind 20 Liter. Gemäß den Tabellen vom Lehrl habe ich mir ausgerechnet das ich ca. 400 g Malzextrakt zugeben muss. Diese Menge hoffe ich in 2 Liter lösen zu können.

Nun die Frage: irgendwie erscheint mir das schon sehr viel. Sind volumsmäßig immerhin 10 % (sofern sich da überhaupt alles löst) und außerdem ist es fast ein halber Kilo Malzextrakt (entspricht 600 g Gerstenmalz)! Damit verfälsche ich ja mein Bier komplett. Irgendwie ärgerlich, jetzt habe ich alles selber gemacht und haue erst ur viel fertiges Malz dazu.

Was meint Ihr?
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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 16:01  
Hallo Cepheus,
ich karbonisiere eigentlich nie mit Malzextrakt, eher mit Speise oder notfalls mit Zucker. Ein hübsches Progrämmchen zur Berechnung hat Fabier, leider aber auch nur für Zucker oder Speise.
Wenn Du dort mit Zucker rechnest, kommst Du bei 20°C und 7g/l CO2 nur auf ~10,5g/l, also ~230g für 22l.
Ich weiß jetzt nicht, wie sich das bei Malzextrakt verhält, das müsste sicher etwas mehr sein, weil er nicht 100% vergärbar ist. Vielleicht weiß das noch jemand genauer. 400g kommen mir aber auch etwas viel vor.


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Gruß vom Berliner
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 16:03  
Hi Cepheus,

wie hoch ist denn der Restextrakt? Davon ist die Speise/Zuckermenge auch abhängig. Am besten Du stellst Dir mit dem Malzextrakt eine Speise her, die der Stammwürze Deines Bieres entspricht. Die Speisemenge kannst Du Dir hier http://www.fabier.de/biercalcs.html ausrechnen.

Grüße
Wolfgang
Antwort 2
Moderator
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 19:29  
Wolfgang, bei Zucker ist der Restextrakt, vorausgesetzt die Gärung ist zu Ende, doch herzlich egal. Da kommt's nur darauf an, die nötige Menge vergärbaren Zuckers zuzugeben, damit die gewünschte Menge CO2 entsteht. Das ist bei Zucker auch einfach, weil mann davon ausgehen kann, dass nahezu 100% vergoren wird.
Selbst bei Malzextrakt dürfte der Restextrakt des Jungbiers nicht aussagekräftig sein, weil der zugegebene Malzextrakt mit dem Jungbier ja nichts zu tun hat, und also evtl. zu einem ganz anderen Restextrakt führen würde.
Genaugenommen müsste man mit dem Malzextrakt eine Schnellvergärprobe machen, um herauszufinden, wie der hoch der Restextrakt ist, und dann in die Formel bei Fabier gehen. Aber ich denke das kann man sich sparen und einen Daumenwert von ca. 75% EVG annehmen, dann müsste man den Wert, den man bei der Rechnung mit Zucker erhält um ein Drittel erhöhen.
Das wären dann also ~230g x 1 1/3 = ~300g aufgelöst in 2l Wasser.


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Gruß vom Berliner
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Cepheus
Beiträge: 162
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 19:56  
Also nach der Rechnung komme ich auf 300g. Bei meiner waren es glaube ich 360g. Also die Größenordnung stimmt.

Was ist Speise? Ist das die Würze bevor man die Hefe zugibt? Nach dieser Rechnung müßte ich im Extremfall (Weizenbier bei 20°) 3 Liter zugeben. Heißt das also ich muss 3 Liter vor der Hefezugabe abzweigen und irgendwie sterilisieren (kochen?), aufheben und erst bei der Abfüllung zugeben? Dann habe ich ja die ganze Gärung nochmals in der Flasche zu der ich ja dann immerhin 80 ml geben muß (auf 500 ml), also fast 20%.

Danke, Rainer
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 21:03  
Ihr redet doch von Trockenmalzextrakt, nehme ich mal an. Im Buch von Hanghofer ist eine schöne Tabelle, mit der man die Zugabe von Zucker bzw. Trockenmalzextrakt berechnen kann.

Bei 7g/L währen es 10,70g Zucker pro Liter. Bei Trockenmalzextrakt soll man ein Drittel mehr nehmen, also ca.14,30 pro Liter. Das macht bei 20 Litern 186g Trockenmalzextrak, sofern ich keinen Rechenfehler gemacht habe.


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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Cepheus
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 21:10  
Ich habe nach Lerl gerechnet:

max. gelöstes CO2 bei 20°C (Gärtemperatur): 1,7 g/l CO2
Gewünschter CO2 Gehlat im fertigen Bier: 7,5 g/l (Weizenbier)
2,4 g Zucker ergibt 1 g CO2
für Malzextrakt nochmal 30 % dazu

d.h.: ich brauche noch 5,8 g/l CO2
dafür brauche ich: 14 g Zucker bzw. 18 g Malzextrakt
auf 20 Liter gibt das dann: rund 360 g


[Editiert am 23.3.2007 um 21:11 von Cepheus]
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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 21:21  
Hallo,

seid Ihr Euch da wirklich sicher mit der 33% Mehrgabe von Trockenmalzextrakt? Nach meinen Tabellen enthält Trockenmalzextrakt vergärbaren Extrakt von 98% (Flüssigmalzextrakt ca 80%).

Ich habe bei meinen Trockenmalzzugaben immer eine zuckeridentische Menge gegeben und war mit der Karbonisierung zufrieden - aber bei einem Drittel mehr?

Nach meiner Berechnung komme ich auch auf eine Zuckerzugabe beim endvergorenen Bier von 10,7g/Liter. Die gleiche Menge würde ich hier in Form von Trockenmalzextrakt benutzen.

Gruß
Martin
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 23.3.2007 um 21:56  
Hallo Berliner,

Zitat:
bei Zucker ist der Restextrakt, vorausgesetzt die Gärung ist zu Ende, doch herzlich egal

Das stimmt. Ich schrieb ja dann auch weiter, dass man, da man den Malzextrakt sowieso in Wasser auflösen muss, eine Lösung in Höhe der Stammwürze des Bieres herstellt. Da muss man dann schon von einem Restextrakt ausgehen.

Grüße
Wolfgang
Antwort 8
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 09:20  
Interessant wäre wirklich, den vergärbaren Anteil des Trockenextrakts zu wissen. Auf meiner Brewferm-Tüte steht allerdings nur:

Zitat:
1kg ist das Äquivqlent von 1,6kg Gerstenmalz

Das sagt garnichts, denn wieviel vergärbarer Extrakt aus 1,6kg Gerstenmalz gewonnen werden kann, ist je nach Maischverfahren und Malzeigenschaften unterschiedlich. Auf der Webseite von Brewferm findet man folgendes:

Zitat:
Ungehopfter Malzextrakten (...) Kann auch als Alternative (...) zu Zucker (ersetzen Sie 50 – 100% des Zuckers durch 125% Malzextrakt) ... [verwendet werden.]

Quelle: http://www.brewferm.be/de/mout.htm

Wenn ich die etwas krude Überstzung richtig deute, sollte man nach Meinung des Hersteller also die berechnete Zuckermenge um 25% erhöhen (d.h. das Trockenmalz wäre zu 80% vergärbar). Keine Ahnung, wie ernst man diese Aussage nehmen kann; bei allen Sorten (Dark, Amber, Light und Wheat) steht der gleiche Text, was eigentlich kaum stimmen kann. Aber letztendlich kommt's auf 5% mehr oder weniger wahrscheinlich nicht an.

Martin, wo hast Du denn die Angabe von 98% vergärbarem Extrakt gefunden ?


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Gruß vom Berliner
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BierFranke
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 13:39  
Hi,

ich habe mit folgender simplen Lösung die Besten ergebnisse erzielt.

Ich löse für 11 Liter 130gr. Trockenmalz in 250ml abgekochten Wasser auf und gebe es vor dem Abfüllen dem geschlauchten Jungbier zu.
Dann fülle ich in 0,5 Bügelflaschen ab.
Bis dato keine Bomben und jedes Bier war herlich frisch und prickelnd.

Als Bier habe ich Klostertrunk obergärig gemacht.

BierFranke


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Cepheus
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 13:45  

Zitat von BierFranke, am 24.3.2007 um 13:39
Ich löse für 11 Liter 130gr. Trockenmalz in 250ml abgekochten Wasser auf

Man kann das Trockenmalz in so wenig Wasser lösen? Ich habe es immer so gemacht das ich das Trockenmalz ins Wasser gegeben habe und dann aufgekocht habe. Habe aber viel mehr Wasser genommen.

@alle) Nochmals meine Frage von oben: was ist Speise?


[Editiert am 24.3.2007 um 13:46 von Cepheus]
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BierFranke
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 13:52  
Hallo,

Speise wird vor dem "Hopfen kochen, also nach dem Abläutern" einen Teil der Maische entnommen.


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Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 13:53  
Hallo Cepheus,

was Speise ist hast Du oben schon richtig beschrieben. Vor der Hefezugabe die errechnete Menge abnehmen und nach Ende der Gärung zugeben.

Grüße
Wolfgang
Antwort 13
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Cepheus
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 13:55  
Verwendet Ihr Speise? Gefühlsmäßig gefällt mir das gut, weil dann ist es wirklich mein Bier. Beim Extrakt denke ich mir halt, jetzt tu ich mir die Arbeit vom Maischekochen an und dann haue ich erst fertiges Malz dazu.
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 15:39  
Ja, Speise zu nehmen ist mindestens die zweitbeste Lösung (nach grün schlauchen, das war mir bisher aber immer zu heikel). Ich mach's jetzt auch immer so, jedenfalls wenn ich's nicht vergesse. :redhead:

Ich nehme die Speise aber erst nach dem Hopfenkochen, kurz vor dem Anstellen, ab.


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Gruß vom Berliner
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Nordic Brewing
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red_folder.gif erstellt am: 24.3.2007 um 20:51  

Zitat:
Martin, wo hast Du denn die Angabe von 98% vergärbarem Extrakt gefunden ?


Hallo Berliner,

die Angabe habe ich aus dem Buch von Lehrl, Seite 138. Da ist eine Tabelle mit Extraktgehalten verschiedener Malze. Ich muß allerdings einschränken daß ich nicht weiß, ob der gesamte Extraktgehalt vergärbar ist. Da man aber mit diesem Malz auch ein Bier brauen könnte, gehe ich schon davon aus daß es so ist - sonst ergäbe es ja ein ziemlich süsses Bier.

Gruß
Martin
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Gast
red_folder.gif erstellt am: 25.3.2007 um 14:04  
Hallo,

ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass Trockenmalz zu 98% vergärbar sein soll. Ich glaube eher, dass Trockenmalz 2% Wasser enthält. Das gleiche gilt für den Malzsirup. Hier ist der Wasseranteil 20%.
Wenn ich mein Bier mit einer Stammwürze von 12% vergäre, bleiben ca. 2% Restextrakt zurück. Der Vergärungsgrad ist somit 83,3%. Und diesen Wert würde ich für das Trockenmalz auch annehmen.

Grüße
Wolfgang
Antwort 17
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2007 um 14:10  
Ich hatte den Anteil des Tockenmalzextraktes anhand der Berechnung von Bierfranke ffür 9L berechnet. Leider hatte ich nur noch 86g Extrakt. Die restlichen 20g füllte ich mit Zucker auf. Wie wirkt sich das aus?


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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2007 um 14:24  
Hallo Emjay,

ich habe meine Nachgärung eine zeitlang nur mit Haushaltszucker gemacht und das hatte keinerlei geschmackliche Auswirkungen. Wieso auch. Der Haushaltszucker wird in Glucose und Fructose gespalten und vollständig vergoren.

Grüße
Wolfgang
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red_folder.gif erstellt am: 25.3.2007 um 15:41  
Hallo,

also ich habe jetzt auch gerade im Hanghofer gelesen, daß man gegenüber Zucker ein Drittel mehr Trockenmalzextrakt verwenden soll. Wenn ich Wolfgangs Annahme zugrunde lege, werde ich es aber vorerst lieber mit 20% mehr versuchen.

Gruß
Martin
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