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Autor: Betreff: Hopfenanbau in der Praxis - Problemlösungen
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Honso
Beiträge: 488
Registriert: 4.12.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.7.2007 um 13:40  
Hallo!

Wiedereinmal ein kurzer Zwischenbericht samt ein paar Fragen:

Das ist ein Bild vom Hersbrucker Späth, wie man sehen kann bilden sich schon die Dolden/Blüten aus.



Jetzt hab ich keine 70m Luftlinie von meinem Hopfengerüst einen wilden Hopfen entdeckt. So weit so gut/schlecht. Wenn man die Dolden fürs Bierbrauen benötigt, dann dürfen diese ja keineswegs bestäubt werden. Hier einmal ein Bild vom wilden Hopfen. Auch dieser hat schon blütenähnliche Gebilde:



Ist das daher eine weibliche Pflanze?

Leider ist dieser wilde Hopfen nicht der einzige in der näheren Umgebung (80m Umkreis). So weit es ging hab ich die anderen Pflanzen schon entfernt, auch diese Pflanze könnte ich ohne Probleme entfernen, lediglich die Pflanzen die beim Nachbarn wachsen werden wohl bleiben müssen. Diese haben keinerlei dieser Gebilde, sind das daher männliche Pflanzen? Besteht Grund zu Sorge? Wie macht ihr das?

Bin dankbar für Tips, immerhin ist es mein erstes Jahr als Hopfenbauer :)

lg
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tinoquell
Beiträge: 1776
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.7.2007 um 05:52  
Hallo Honso,

ich würde sagen, das ist leider ein Männchen.

Schau' mal hier: der war auch männlich.

Wahrscheinlich läßt sich das auch nicht vermeiden, das irgendwo in der Nähe eine männliche Pflanze steht - wenn man nicht gerade in einem Hopfenanbaugebiet lebt. Dort müssen diese Pflanzen per Gesetz von jedermann sofort vernichtet werden.

Ich habe auch schon mit bestäubten Dolden gebraut und -ehrlich gesagt - keinen großen Unterschied gemerkt. Habe mengenmäßig vielleicht 5% mehr zugegeben, um die geringere Bitterkraft auszugleichen.

Ob die Dolden befruchtet wurden, merkt man wenn kleine (Stecknadelkopf), unregelmäßg geformte, harte Samenkörner herausfallen (wenn sie ganz reif sind bzw. dann beim trocknen).

Grüße
Tino


____________________
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Honso
Beiträge: 488
Registriert: 4.12.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.7.2007 um 21:43  
Hallo!

Den Wildhopfen hab ich entfernt, also ein Teilproblem gelöst. Dann bleibt zu hoffen dass meine Mädels nicht bestäubt werden :D :puzz: :D

lg
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Beiträge: 210
Registriert: 18.12.2006
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2007 um 11:56  
Ja, auf die Mädels muß man aufpassen :D


Mein Hopfen wächt übrigens ca. 2,50 in die Höhe und dann fast waagerecht 3,50m Richung Osten,
dann darf ers sich frei am Wintergarten verteilen.
Wenn ich gelegentlich die Triebe einfange und um die Führung lege, wächst der auch so prima und ich hab einen herrlich von außen beschatteten Wintergarten.

Was ich in letzter Zeit immer häufiger merke ist, daß ich ziemlich stark auf ne Hopfenberührung reagiere. Die Hautstellen sind noch ziemlich lange rot und jucken leicht....
Geht anderen auch so oder ist das wieder mal nur eine Befindlichkeit meinerseits ?

Gruß
Svenson
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Honso
Beiträge: 488
Registriert: 4.12.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.8.2007 um 15:00  
Hallo!

Ich wollte nun wieder einmal berichten wie es meinen beiden Pflanzen geht. Sie hab beide schon schöne Dolden und haben das Wachstum in die Länge schon seit ein paar Wochen beendet.

Hier einmal ein Foto:



Das Gerüst werde ich für nächstes Jahr wohl noch um ca. 1 Meter vergrößern.

Das sind die Dolden des Hersbrucker Spät:



und das die des Hallertau Aroma



Hier ein Detailfoto einer Dolde des Hallertau Aroma:



Man kann schön die kleinen gelben Körner sehen, ich denke dass das die Lupinin-Drüsen(?) sind. Wenn man sie zerreibt duftet es wunderbar nach Hopfen.

Schön langsam werde ich mir ernsthafte gedanken über den Erntezeitpunkt machen. Laut Literatur bzw Angaben von der Gärtnerei Eickelmann ist der richtig Zeitpunkt sowohl beim Hallertau Aroma als auch beim Hersbrucker Spät wie der Name schon sagt etwas später. Klebrig bzw harzig sind die Dolden noch nicht, und so richtig intensiv nach Hopfen riechen sie auch nur wenn man die gelben Körner zereibt. Ich denke also dass es jetzt noch etwas zu früh ist. Ich werd einfach täglich nachsehen was sich tut und dann ernten wenn es so weit ist.

lg
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Matthias H
Beiträge: 901
Registriert: 9.5.2006
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red_folder.gif erstellt am: 30.8.2007 um 17:08  
Hallo,
ich hatte in den Achzigern Dolden-Hopfen aus dem englischen Hausbrauerbedarf (in England z.B. bei Boot's, an jeder Ecke) gekauft. Der Beutel (1lb.z.B. Fuggles) hatte auch immer sehr viele Samenkörner drin. Nach meinem bescheidenen Wissen ist dies nur problematisch, wenn man für eine typ. dt. Schaumkrone die ölhaltigen Samen vermeiden muss. Auch wird die Erntemenge wegen der Samenausbildung leiden, aber ansonsten würde ich mir keine übertriebenen Sorgen machen.. :redhead:
Matthias H
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Honso
Beiträge: 488
Registriert: 4.12.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 30.8.2007 um 18:16  
Hallo!

Also sind die gelben Körner Samenkörner? Das heißt dass meine Mädels doch bestäubt wurden?

lg
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Matthias H
Beiträge: 901
Registriert: 9.5.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.8.2007 um 18:31  
Hallo,
Nein, die Samen sehen ungefähr so aus wie Mohn, also eher schwarz. Das Gelbe ist das Harz, welches wir brauchen, Lupolin.
mfG
Matthias H
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 32
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tinoquell
Beiträge: 1776
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.9.2007 um 08:33  
Hallo,

ich habe am Wochenende meinen Hallertauer Magnum geerntet: Das sind 2 zweijährige Pflanzen, ungefähr 4,5kg (ungetrocknete) Dolden:



Es zeigt sich wieder, dass der Hopfen, der in die Höhe wächst, deutlich mehr Ertrag bringt, als Hopfen der 'in die Breite' gezogen wird.

Ich habe auch noch 2 Pflanzen Perle ca. 10 m neben dem Magnum: Die sehen komischerweis gaaanz mickrig aus !
Ich weiss nicht woran das liegen könnte, ist da der gleiche Boden, fast die gleiche Sonne usw. Wahrscheinlich ist der Anspruch an den Standort sortentypisch ?!



____________________
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Honso
Beiträge: 488
Registriert: 4.12.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.11.2007 um 22:43  
Hallo!


Ich hab gerade das mit dem eigenen Hopfen gebraute Bier neben mir stehen (oder das was davon noch über ist :D ). Das Ergebnis ist sehr gut geworden. Ich hab damals Vorderwürzehopfung und Bitterhopfung mit Pellets gemacht und dann 5 min vor Kochende quasi erntefrischen Hallertauer Aroma zugegeben. Das Rezept ist Budweiser ähnlich, also reine Pilsener-Schüttung und die Budvar Lager Hefe von WYeast.
Ich habe wirklich schlimmes befürchtet (Welches Aroma bringt der Hopfen hinein? Hat der Erntezeitpunkt gestimmt etc....). Aber nichts ist eingetroffen. Eher das gGegenteil. Das Hopfenaroma ist so fein ausgeprägt, und das nach nicht einmal 3 Wochen Lagerung. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr wenn dann der Saazer hoffentlich auch Erträge bringt, dann wird ein Pils damit gebraut.

Ich kann nur jedem der die Möglichkeit dazu hat empfehlen ein Bier mit eigenem Hopfen zu brauen.

lg
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