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Autor: Betreff: Wie funktioniert eigentlich ein Kompensatorhahn
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dereulenspiegel
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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 16:47  
Hi!

Ich habe mal an die Ausschankexperten hier im Forum eine Frage: Wie funktioniert eigentlich ein Kompensatorzapfhahn? Der "brauch" ja quasi ca. 1,8 Bar. Andere Hähne brauchen ja viel weniger. Warum? Und wie funktioniert die Schaumfunktion?
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Matthias H
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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 17:17  
Hallo, ich bin zwar kein Ausschankexperte, aber ich probiere dennoch mal eine Erklärung :)
Im Kompensatorhahn wird die Physik überlistet. Das Bier wird durch einen engen Ringspalt gedrückt, der sich in Richtung Ausschank um einen Konus stetig erweitert. Damit kann sich das Bier rel. langsam und stetig entspannen, ohne dass sich die Kohlensäure in Form von Blasen selbständig macht. (Im Gegensatz zum normalen Schankhahn, wo ein Druckgefälle von annähernd Fassdruck auf atmosphärischen Druck quasi schlagartig geschieht.) Der hohe Eingangsdruck (sind es tats. 1,8bar?) ist notwendig, um den stetigen Bierfluss und -druck aufrecht zu erhalten, bevor das CO2 schäumend ausperlt. Die Stellung des Konus, sprich der Durchflussquerschnitt kann an dem kleinen Hebel justiert werden. Die eigentliche Funktion der vielzitierten "Schaumtaste" (sprich zurückdrücken des Griffes) habe ich noch nicht verstanden, möglicherweise werden Verwirbelungen erzeugt? :puzz:
mfG
Matthias H

Edit Schreibfehler


[Editiert am 28.3.2007 um 17:18 von Matthias H]
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Eduard
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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 17:52  
Das was Matthias dort schreibt hört sich alles gut an. Die Schaumtaste, dH man drückt den Griff nach hinten, sorgt dafür, dass ein wenig Luft eingemischt wird. Das Resultat ist also Schaum, auch bei Kohlensäurearmen Bier.

Auch ich habe von 1,8 Bar gelesen, aber momentan habe ich meine Kompensatorhähnen an zwei Fässern angeschlossen mit unter 1 Bar. Also, das geht schon gut :).


[Editiert am 28.3.2007 um 17:56 von Eduard]



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Honso
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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 17:54  
Hallo!

Eine ganz dumme Frage: Wenn ich zum zapfen einen Druck von 1,8bar brauche und es in einem Bierkühlschrank 8° hat, dann würde das Bier doch mit der Zeit aufcarbonisieren. Bei 8° und 1,8bar wären das 6.7g/l wenn dieser Druck länger auf dem Fass wäre. Wie also mach man das in der Praxis?

lg
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Eduard
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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 17:58  
Einfach einen niedriger Druck verwenden. Wie gesagt, bei mir funzen die Hähnen schon unter 1 Bar, also etwa ausrechnen (und nicht vergessen, das Bier rechtzeitig auf zu trinken damit es überhaupt nicht so weit kommt :P ).


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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 18:29  
Der Zapfdruck sollte auf jeden Fall höher wie der Fassdruck sein. Ich zapfe momentan mein Bier mit Kompensatorhahn auch bei ca. 1 bar. Ich bin sowieso kein Freund von diesen Rülpsbieren :D :D
Das Aufcarbonisieren kann man verhindern, indem man nach dem Zapfen die Flasche zudreht.

Grüße
Wolfgang
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Eduard
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red_folder.gif erstellt am: 28.3.2007 um 18:37  
Ich habe übrigens zwei Fässer gleichzeitig angeschlossen. Und ich meine, die CO2-Flasche zeigt 0,6 Bar an. Wohl ein bisschen niedrig, aber die Fässer mit Bier habe ich von einem Freund geliefert bekommen und ich weiss nicht wie und in wie weit er die karbonisiert hat. Ich müsste mal den Druck nach 1 Bar steigen lassen, sonnst wird das Bier zu schal.


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ixi
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red_folder.gif erstellt am: 29.3.2007 um 07:58  
Hallo,

wie sind denn die Zapferfahrungen mit einem "normalen" Kompensatorhahn bei Weizenbier, welches ja üblicherweise eine höhere Karbonisierung hat. Ich habe auf mehreren Webseiten bereits Kompensatorhähne mit extra langem Kegel gesehen, was sicherlich eine gute Idee für Weizenbier darstellt (langsamere Entspannung), aber wenn ich mir die Anschaffung eines solchen ersparen könnte (ich benutze bisher einen "normalen"), wäre ich natürlich nicht böse...

Also: funktioniert Weizenbier-Zapfen problemlos mit normalem Kompensatorhahn?

Cheers
ixi


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raehmle
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red_folder.gif erstellt am: 29.3.2007 um 08:15  
Hi,

Zitat:
Also: funktioniert Weizenbier-Zapfen problemlos mit normalem Kompensatorhahn?


also ich kann zum Weizen jetzt nichts sagen, das hab ich noch nicht gezapft.
Aber vor zwei Wochen hatte ich meinen Bock am Start, ein sehr ausgeprägtes "Rülpsbier" um es mit Wolfgang zu sagen ;)
Druckminderer auf 2bar, leicht über Sättigungsdruck und das tollste Bier auf einen Rutsch gezapft.

Allerdings musste ich den Hahn auf minimalen Durchfluss stellen für die ersten - sagen wir - 100ml nach einer Zapfpause >2 Minuten, sonst gabs viel Schaum und das Glas konnte nur auf 2x gefüllt werden. Nach diesen 100ml bzw. wenn am Stück mehrere Gläser gezapft wurden ist kein Problem, das Ding weiter aufzumachen.

Fazit: Weizenbier sollte auch gehen, meine ich - im schlimmsten Fall halt den Durchfluss auf knapp über 0 stellen, dann dauert es halt 10sec. länger bis das Glas voll ist.

Gruß und viel Erfolg,
Fabi


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ale-addict
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red_folder.gif erstellt am: 29.3.2007 um 20:28  
Hallo

Zitat:
Also: funktioniert Weizenbier-Zapfen problemlos mit normalem Kompensatorhahn?


Da ich ausschliesslich mit Kompensatorhähnen zapfe, vom kaum karbonisierten Ale über Lager bis zu Weizenbier, kann ich bestätigen, dass sich diese Hähne für alle Biere eignen. Hier in der Schweiz werden bei Schankanlagen meines Wissens nur Kompensatorhähne verwendet. Zumindest habe ich zum gebraucht kaufen nur Kompensatorhähne gesehen. Ich zapfe auch mit ca. 1.8 bar. Natürlich karbonisiert das Bier bei diesem Druck auf, lässt man diesen Druck länger anstehen. Falls das Fass nicht innerhalb einiger Stunden leer wird (kommt ganz selten vor!), lasse ich den Druck anschliessend wieder auf Spundungsdruck ab, wenn ich es kühl stelle. Für Kneipen wo das Fass länger unter Druck bleibt, gibts vom Getränkehändler Gaszylinder mit einem Kohlensäure-Stickstoff Gemisch. Durch den verminderten Kohlensäureanteil im Gas karbonisiert das Bier nicht auf.
Da ich nur das Fass kühle und nicht den Zapfhahn, schäumt es, wie raehmle beschrieben hat, bis kaltes Bier aus dem Fass nachgeflossen ist. Ich glaube, meine Zapfhähne sind mit langem Kompensator, zumindest habe ich schon kürzere gesehen.
Da ich immer noch nicht über einen Druckminderer für Stickstoff verfüge, zapfe ich auch das Ale mit CO2 (Schande über mich).

Grüsse
Jürg


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Ich trinke nicht einfach so Bier, ich mache nur pflichtbewusst Qualitätskontrolle meiner Erzeugnisse.
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 14:11  
Hallo,

bin Zapfanfänger und habe mit meinem Kompensatorhahn ein Problem: Er gibt nur Schaum von sich. Ich habe mir einen Biermaxx-mod gebaut, bestehend aus CO2-Flasche, Druckminderer, CO2-Schlauch, Flexitap als Anschluss für Partyfässer, Bierschlauch und Kompensatorhahn. Der Biermaxx übernimmt nur noch die Kühlung.
Also ich habe jetzt meinen ersten Test gemacht mit Selbstgebrautem in der Partydose. Das Fass war zuerst einige Tage im Kühlschrank (8°C), dann habe ich es angestochen und in den Biermaxxen gestellt. Die Kühlung natürlich an, CO2 noch abgedreht. Am nächsten Tag hat mein Fassthermometer 9°C angezeigt und los gings: Fassdruck war ca. 0,9 bar, CO2-Druck auf 1,8 Bar eingestellt und CO2-Zufuhr los (leises flutendes Geräusch).
Dann das erste Glas gezapft (Schaum) und weggeschüttet. (Ich dachte noch, das ist okay beim ersten Glas, bis der Hahn kalt ist etc...)
Dann zweites Glas: Schaum.
Eimer drunter, aufgedreht und versucht, mit der Durchlaufmenge zu spielen, immer nur Schaum, nur in unterschiedlichen Geschwindigkeiten...
Also Hahn zu.
Ein Glas gezapft (100% langlebiger Schaum). Dann gewartet, es hat sich zu ca. 1/3 Glas Bier verwandelt, optisch einwandfrei mit Schaum drauf aber schal.
Im Bierschlauch war kein Schaum zu sehen, sondern Bier.

:question: Was kann hier die Ursache sein? Es sieht so aus, als würde der Hahn das Bier in perfekten Schaum wandeln. :question:

Danach habe ich den Druck erstmal wieder auf Spundungsdruck abgelassen und CO2 wieder abgedreht, damit das Bier nicht aufkarbonisiert.

Gruß,
Axel


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 14:25  
Hallo, Axel,

wenn bei einem Kompensatorhahn nur Schaum kommt, liegt das fast immer am zu niedrigen Druck. Mein aktueller Maibock beispielsweise benötigt 2,4 bar um klar und ausreichend rezent zu laufen.

Am besten das Hähnchen an der Seite rel. weit zudrehen, dann denn Druck ruhig mal auf 2 bis 2,2 bar aufdrehen, irgendwann wird es klar.

Das letzte Bier, das ich hatte brauchte nur 1,5 bar.

Und noch eins: nicht den Schaum wegschütten, das Bier könnte man als schal bezeichnen, sieht man`s aber als Kellerbier an, dann schmeckt es plötzlich wieder richtig gut... ;)

Viel Erfolg
Michael


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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 14:25  
Axel,

versuche es mal mit weniger Druck, so 1 Bar höchstens und drehe den Kompensator ganz zu. Dann laaangsam öffnen und gucken, wie sich der Bierfluß einstellt.

Alex


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 15:28  
Hi, Alex,

hast Du schon mal mit 1 bar gezapft? Ich habe das bisher jedenfalls nicht geschafft. Bis mir mein Zapfhahndealer gesagt hat, daß diese Teile konstruktionsbedingt mind. 1,2 bar benötigen.

Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren, Theorie und Praxis differieren ja des öfteren...

Gruß
Michael


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Honso
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 15:31  
Hallo!

Ich bin auch noch recht unerfahren was das Zapfen angeht. Bis jetzt hat es allerdings auf folgende Weise immer funktionert:
Das Fass (19l CC) steht meistens schon seit Ende der Nachgärung bei ca 0°C. Wenn eine Fete ansteht dann stell ich das Fass ein bis zwei Tage vorher bei 7°C kalt. Bei dieser Temperatur sind dann ziehmlich genau 1bar am Fass. Beim Zapfen selbst gehe ich so vor dass ich immer zuerst die CO2 Leitung anschließe. Danach stell ich auf dem Druckminderer max. 0,5 bar mehr ein als im Fass ist. Jetzt kommt die Getränkekupplung dran wodurch das Bier in die Leitung schießt und auch schäumt. Um den Schaum wieder rauszubekommen mach ich am Hahn den Kompensator ganz auf und offne den Hahn für ca. 1 sek. Dadurch wird der Schaum aus der Leitung gedrückt und es sollte sich nur mehr Bier in der Leitung befinden. Jetzt wird der Kompensator wieder ganz geschlossen, der Hahn geöffnet und dann der Kompensator soweit geöffnet bis das Bier blank herausfließt.

lg
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 15:51  
Moin, moin

laut Cornelius sollen Kompensatorzapfhähne zwischen 1,4 und 2,2 bar betrieben werden. Nach dem Zapfen die CO²-Flasche schließen, um ein Aufcarbonisieren zu verhindern. Die Durchflussmenge soll zwischen
3,5 und 4,0 Litern/Minute liegen.

Grüße

Erlenmeyer
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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 17:06  

Zitat von tauroplu, am 19.4.2008 um 15:28
hast Du schon mal mit 1 bar gezapft?


Ich zapfe erfolgreich (Pils) mit 0,8 Bar bei 2°C.

Alex


[Editiert am 19.4.2008 um 18:08 von alexbrand]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 19.4.2008 um 17:46  
Cool, Alex,

tja, da kann man mal sehen, der eine kann`s, der andere nicht. Aaaaber, an mein Bier bin ich noch immer ohne Schaum dran gekommen ;)

Cheers
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 20.4.2008 um 06:45  
Hallo,

das mit den Kompensatorhähnen hab ich noch nie richtig verstanden. Ich habe mehrere von Corn....., schlanke, goldene mit dem kleinen hebelchen an der Seite, die funtionieren so einigermaßen mit viel einstellen und Schaum am Anfang. Ein anderer, mit einem Einstellring, funktioniert mit allen Bieren gut. Nur Schlauch dran, Kohlensäure etwas hochgedreht und gezapft, den kann man zudrehen, bis "Bier kommt, wie ein Beamter pinkelt". Sind Beamte hier?:giveup:
Und dann noch mein Erster, auch von Corn...., ohne Einstellung. Hebel nach hinten, etwas Bier mit viel Schaum. Hebel nach vorn, kein Bier, nur Schaum mit vollem Druck, Glas wieder leer. Damit Zapfen geht 3- 4 Bier gut, dann artet es in eine Schaumparty aus wenn die Konzentration etwas nachläßt.

Gruß hufpfleger
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Rosebud
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red_folder.gif erstellt am: 20.4.2008 um 09:21  
Ein Kolben-Zapfhahn der alten Generation kennt nur "Auf" und "Zu". Daher kann man hier nur mit vergleichsweise geringen Drücken zapfen, da sonst das Bier nur herausschießen würde.

Bei einem Kompensatorhahn hast du im Inneren einen "Stößel"


Mit dem Feststellrädchen an der Seite bewegst du den Stößel nach vorne oder hinten und kannst dabei die Durchflussmenge regulieren. Problem bei alten Kompensatorhähnen ist, dass diese "Stößel" oft aus Plastik waren und mit der Zeit werden diese rau. Dann entbindet sich an dieser rauen Oberfläche die Kohlensäure und du wirst nur noch Schaum zapfen. Das Prinzip bei einem intakten Stößel ist wohl am besten mit einem Windkanal zu vergleichen. Das Bier gleitet an dem Stößel vorbei und durch die Benutzung des Feststellrädchens kann ich die Durchflussgeschwindigkeit besser regulieren.

Wie dieser Stößel funktioniert, lässt sich ganz einfach nachvollziehen: Schüttet mal eine Flasche Wasser aus. Das Wasser sprudelt recht unkoordiniert aus der Flasche. Im zweiten Versuch lasst ihr das Wasser an einem runden Stab herabfließen. Das Wasser wird viel gebündelter daran herunterfließen.

Bei der "Schaumtaste" wird das Bier dann einfach nur durch den Hahn "gequetscht" und es kommt die passende, aber sehr kurz anhaltendene Schaumkrone.

Edit: Zapfdruck. Für den richtigen Zapfdruck sind mehrere Faktoren zu beachten. Temperatur, Steigraum, Querschnitt des Bierschlauches, CO2-Gehalt des zu zapfendes Bieres...

http://www.schneider-weisse.de/index.php?lang=de&tpl=kunden.a usschank.druckberechnung&sid=$sid

http://www.getraenke-hofmann.de/downloads/zapfbroschuere.pd f

---

Ermittelt wird der Sättigungsdruck über die CO2-Sättigungsisotherme

http://www.bierbrauerei.net/co2-saettigungsisotherme.jpg

Ich selber zapfe aber meist mit 1,2 bar und bei Weizenbier mit 1,6-1,8 bar und hatte mit diesen Drücken noch nie Zapf-Probleme.


[Editiert am 20.4.2008 um 09:33 von Rosebud]



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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 20.4.2008 um 11:03  
Mahlzeit,

da ich sowohl aus meinem 400 L ZKL, sowohl als auch aus normalen KEGs (5L bis 50L) zapfe wollte, war ich gezwungen eine optimale Möglichkeit zu finden. Na langem probieren sieht so meine Lösung aus:

Ich zapfe Pils bei 2,4-2,5 bar und Weizen bei 2,8-3,0 Bar!!!!! :thumbup:

und das in einem Zug und in weniger als 20 sec (0,5L) !!!

Wie kann das gehen?

Als Kühler verwende ich einen Trockendurchlaufkühler mit Kompensatorschankhahn und Bierleitungen mit einen Durchmesser von 7 mm. Der Vorteil eines Durchlaufkühler ist das man Bier nicht vorkühlen muss. Der Kühler benötigt nach Einschalten ca. 3 min um auf z.B. 8°C zu kommen. Die Biertemperatur vor Eintritt in den Kühler beträgt zwischen 17 und 19°C je nach Keller bzw. Kühlzellentemperatur. Der enorme Vorteil ist das keine Energie für die Vorkühlung verschwendet wird und das keine Aufcarbonisierung stattfindet, weil der Zapfdruck dem Sättigungsdruck endspricht ;).

Jeder aus dem Forum ist gerne eingeladen das Zapfen bei mir im Braukeller live zu testen!

@Axel
Falls du einen Zapfhahn mit eingesteckter Tülle hast, also nicht der weiter oben abgebildete Kompensatorhahn aus einem Stück, prüfe mal ob das Röhrchen an deinem Zaphahn wirklich gut eingesteckt und dicht ist. Sobald dort die geringste Undichtigkeit besteht, d.h. Luft kann eindringen, hat das ungefähr den selben Effekt als würdest du die Schaumtaste betätigen!


[Editiert am 20.4.2008 um 12:21 von malzhirn]
Antwort 20
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DunkelBrauer
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red_folder.gif erstellt am: 21.4.2008 um 07:24  
Hallo Kollegen,

also erstmal Danke für die vielen Antworten. Ich denke, ich werde erstmal mit dem Druck spielen (erstmal wenig Druck, dass viel Druck etc.). Mein Kompensatorhahn sieht so aus wie oben abgebildet. Außerdem werde ich einmal GANZ langsam aufmachen.

Ich habe übrigens so einen Hahn wie oben abgebildet, also ohne Tülle.

Mit dem kleinen Hebel an der Seite kann man ja den Durchfluss regeln. Was komisch ist: Wenn ich ihn ganz nach unten drehe, ist der Durchfluss niedrig bis null, wenn ich ihn gerade stelle, fließt am meisten. Beim Auseinandernehmen dachte ich noch, es wäre umgekehrt, weil der Kompensator rausgedrückt wird, wenn man den Hebel runterdrückt.

Kann es sein, dass ich was verstellt habe beim Auseinanderbauen des Hahnes, weil dort drin kann man so einen kleinen Dichtring auf einem Gewinde verdrehen. Damit verstellt sich die Position des Kolbens, der vorne am Hahn auch zu sehen ist. Ich habe den Kolben so eingestellt, dass er bei geschlossenem Hahn vorne plan mit dem Äußeren des Hahnes ist. Mit Kolben meine ich das Teil, in das der Hebel eingreift.


Gruß,
Axel

Edit:
Jetzt gerade habe ich es mal ausprobiert:

Den Druck habe ich versuchsweise schrittweise von 1 bar bis 3 bar variiert (ansteigend). Das Ergebnis war, dass der Schaum nur schneller rausgeschossen kam. Bei jedem Druck habe ich noch mit der Durchflussmenge gespielt. Auch kein Effekt. Auch das langsame Öffnen des Hahnes brachte nichts.
Am Ende hatte ich einen Eimer voll Super-stabilem wohlriechenden Schaumes (äh..., Kellerbieres). Den habe ich dann doch weggeschüttet. Schon weil ich morgens kein Bier trinke...


[Editiert am 21.4.2008 um 07:58 von DunkelBrauer]



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red_folder.gif erstellt am: 21.4.2008 um 08:23  
Hallo Axel,

ist der "Stößel" aus Kunststoff oder aus Edelstahl? Hat dein Kompensatorhahn schon einmal besser funktioniert?

Hat das Fass mind. 1 Tag geruht oder hast du es kurz vor dem Zapfen erst verräumen müssen? Ist die Bierleitung neu oder schon älter (gelb). Alte Bierleitungen werden mit der Zeit innen auch rau und daran kann sich ebenfalls CO2 entbinden.

Wenn der Kompensator rausgedrückt wird, schließt er in der Tülle und dann hast du keinen Durchfluss mehr, erst wenn du ihn wieder "reindrehst", öffnet er wieder...


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red_folder.gif erstellt am: 21.4.2008 um 09:16  
Hallo Dirk,

der Stößel ist aus Metall, den Kompensator habe ich vorher noch nie ausprobiert (neu, von EBay). Das Fass war ein paar Tage in der Kühlung, und hat dann noch einen Tag (inzwischen mehrere Tage) in der Zapfanlage geruht. Die Bierleitungen sind neu und das Bier ist noch Schaum- und Blasenfrei in der Bierleitung. Es scheint erst im Hahn zu "passieren"...

Gruß,
Axel


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red_folder.gif erstellt am: 21.4.2008 um 09:36  
Axel,

beginne einmal bei zugedrehtem Kompensator und nur 0,5 Bar Druck. Spiele zuerst mit der Kompensatoreinstellung, bevor Du am Druck drehst.

Gruß,

Alex

PS: Ist das Bier auch in Ordnung? Kein Gushing bzw. Infektion?

EDIT: Laß immer erst ein paarSchluck laufen, bis Du eine andere Einstellung verwenden möchtest. Es "dauert" immer ein paar mL, bis die Einstellungen greifen.


[Editiert am 21.4.2008 um 09:41 von alexbrand]



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