Senior Member Beiträge: 413 Registriert: 29.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 16:47 |
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Hi!
Ich habe mal an die Ausschankexperten hier im Forum eine Frage: Wie
funktioniert eigentlich ein Kompensatorzapfhahn? Der "brauch" ja quasi ca.
1,8 Bar. Andere Hähne brauchen ja viel weniger. Warum? Und wie funktioniert
die Schaumfunktion?
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 17:17 |
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Hallo, ich bin zwar kein Ausschankexperte, aber ich probiere dennoch mal
eine Erklärung
Im Kompensatorhahn wird die Physik überlistet. Das Bier wird durch einen
engen Ringspalt gedrückt, der sich in Richtung Ausschank um einen Konus
stetig erweitert. Damit kann sich das Bier rel. langsam und stetig
entspannen, ohne dass sich die Kohlensäure in Form von Blasen selbständig
macht. (Im Gegensatz zum normalen Schankhahn, wo ein Druckgefälle von
annähernd Fassdruck auf atmosphärischen Druck quasi schlagartig geschieht.)
Der hohe Eingangsdruck (sind es tats. 1,8bar?) ist notwendig, um den
stetigen Bierfluss und -druck aufrecht zu erhalten, bevor das CO2 schäumend
ausperlt. Die Stellung des Konus, sprich der Durchflussquerschnitt kann an
dem kleinen Hebel justiert werden. Die eigentliche Funktion der
vielzitierten "Schaumtaste" (sprich zurückdrücken des Griffes) habe ich
noch nicht verstanden, möglicherweise werden Verwirbelungen erzeugt?
mfG
Matthias H
Edit Schreibfehler
[Editiert am 28.3.2007 um 17:18 von Matthias H]
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 17:52 |
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Das was Matthias dort schreibt hört sich alles gut an. Die Schaumtaste, dH
man drückt den Griff nach hinten, sorgt dafür, dass ein wenig Luft
eingemischt wird. Das Resultat ist also Schaum, auch bei Kohlensäurearmen
Bier.
Auch ich habe von 1,8 Bar gelesen, aber momentan habe ich meine
Kompensatorhähnen an zwei Fässern angeschlossen mit unter 1 Bar. Also, das
geht schon gut .
[Editiert am 28.3.2007 um 17:56 von Eduard]
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 17:54 |
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Hallo!
Eine ganz dumme Frage: Wenn ich zum zapfen einen Druck von 1,8bar brauche
und es in einem Bierkühlschrank 8° hat, dann würde das Bier doch mit der
Zeit aufcarbonisieren. Bei 8° und 1,8bar wären das 6.7g/l wenn dieser Druck
länger auf dem Fass wäre. Wie also mach man das in der Praxis?
lg
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 17:58 |
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Einfach einen niedriger Druck verwenden. Wie gesagt, bei mir funzen die
Hähnen schon unter 1 Bar, also etwa ausrechnen (und nicht vergessen, das
Bier rechtzeitig auf zu trinken damit es überhaupt nicht so weit kommt
). ____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 28.3.2007 um 18:29 |
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Der Zapfdruck sollte auf jeden Fall höher wie der Fassdruck sein. Ich zapfe
momentan mein Bier mit Kompensatorhahn auch bei ca. 1 bar. Ich bin sowieso
kein Freund von diesen Rülpsbieren
Das Aufcarbonisieren kann man verhindern, indem man nach dem Zapfen die
Flasche zudreht.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 175 Registriert: 30.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.3.2007 um 18:37 |
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Ich habe übrigens zwei Fässer gleichzeitig angeschlossen. Und ich meine,
die CO2-Flasche zeigt 0,6 Bar an. Wohl ein bisschen niedrig, aber die
Fässer mit Bier habe ich von einem Freund geliefert bekommen und ich weiss
nicht wie und in wie weit er die karbonisiert hat. Ich müsste mal den Druck
nach 1 Bar steigen lassen, sonnst wird das Bier zu schal.
____________________ Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 17.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2007 um 07:58 |
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Hallo,
wie sind denn die Zapferfahrungen mit einem "normalen" Kompensatorhahn bei
Weizenbier, welches ja üblicherweise eine höhere Karbonisierung hat. Ich
habe auf mehreren Webseiten bereits Kompensatorhähne mit extra langem Kegel
gesehen, was sicherlich eine gute Idee für Weizenbier darstellt (langsamere
Entspannung), aber wenn ich mir die Anschaffung eines solchen ersparen
könnte (ich benutze bisher einen "normalen"), wäre ich natürlich nicht
böse...
Also: funktioniert Weizenbier-Zapfen problemlos mit normalem
Kompensatorhahn?
Cheers
ixi
____________________ $: cd /pub
$: more beer
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2007 um 08:15 |
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Hi,
Zitat: | Also: funktioniert
Weizenbier-Zapfen problemlos mit normalem
Kompensatorhahn? |
also ich kann zum Weizen jetzt nichts sagen, das hab ich noch nicht
gezapft.
Aber vor zwei Wochen hatte ich meinen Bock am Start, ein sehr ausgeprägtes
"Rülpsbier" um es mit Wolfgang zu sagen
Druckminderer auf 2bar, leicht über Sättigungsdruck und das tollste Bier
auf einen Rutsch gezapft.
Allerdings musste ich den Hahn auf minimalen Durchfluss stellen für die
ersten - sagen wir - 100ml nach einer Zapfpause >2 Minuten, sonst gabs
viel Schaum und das Glas konnte nur auf 2x gefüllt werden. Nach diesen
100ml bzw. wenn am Stück mehrere Gläser gezapft wurden ist kein Problem,
das Ding weiter aufzumachen.
Fazit: Weizenbier sollte auch gehen, meine ich - im schlimmsten Fall halt
den Durchfluss auf knapp über 0 stellen, dann dauert es halt 10sec. länger
bis das Glas voll ist.
Gruß und viel Erfolg,
Fabi ____________________ http://fabier.de
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 149 Registriert: 25.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.3.2007 um 20:28 |
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Hallo
Zitat: | Also: funktioniert
Weizenbier-Zapfen problemlos mit normalem
Kompensatorhahn? |
Da ich ausschliesslich mit Kompensatorhähnen zapfe, vom kaum karbonisierten
Ale über Lager bis zu Weizenbier, kann ich bestätigen, dass sich diese
Hähne für alle Biere eignen. Hier in der Schweiz werden bei Schankanlagen
meines Wissens nur Kompensatorhähne verwendet. Zumindest habe ich zum
gebraucht kaufen nur Kompensatorhähne gesehen. Ich zapfe auch mit ca. 1.8
bar. Natürlich karbonisiert das Bier bei diesem Druck auf, lässt man diesen
Druck länger anstehen. Falls das Fass nicht innerhalb einiger Stunden leer
wird (kommt ganz selten vor!), lasse ich den Druck anschliessend wieder auf
Spundungsdruck ab, wenn ich es kühl stelle. Für Kneipen wo das Fass länger
unter Druck bleibt, gibts vom Getränkehändler Gaszylinder mit einem
Kohlensäure-Stickstoff Gemisch. Durch den verminderten Kohlensäureanteil im
Gas karbonisiert das Bier nicht auf.
Da ich nur das Fass kühle und nicht den Zapfhahn, schäumt es, wie raehmle
beschrieben hat, bis kaltes Bier aus dem Fass nachgeflossen ist. Ich
glaube, meine Zapfhähne sind mit langem Kompensator, zumindest habe ich
schon kürzere gesehen.
Da ich immer noch nicht über einen Druckminderer für Stickstoff verfüge,
zapfe ich auch das Ale mit CO2 (Schande über mich).
Grüsse
Jürg ____________________ Ich trinke nicht einfach so Bier, ich mache nur pflichtbewusst
Qualitätskontrolle meiner Erzeugnisse.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 14:11 |
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Hallo,
bin Zapfanfänger und habe mit meinem Kompensatorhahn ein Problem: Er gibt
nur Schaum von sich. Ich habe mir einen Biermaxx-mod gebaut, bestehend aus
CO2-Flasche, Druckminderer, CO2-Schlauch, Flexitap als Anschluss für
Partyfässer, Bierschlauch und Kompensatorhahn. Der Biermaxx übernimmt nur
noch die Kühlung.
Also ich habe jetzt meinen ersten Test gemacht mit Selbstgebrautem in der
Partydose. Das Fass war zuerst einige Tage im Kühlschrank (8°C), dann habe
ich es angestochen und in den Biermaxxen gestellt. Die Kühlung natürlich
an, CO2 noch abgedreht. Am nächsten Tag hat mein Fassthermometer 9°C
angezeigt und los gings: Fassdruck war ca. 0,9 bar, CO2-Druck auf 1,8 Bar
eingestellt und CO2-Zufuhr los (leises flutendes Geräusch).
Dann das erste Glas gezapft (Schaum) und weggeschüttet. (Ich dachte noch,
das ist okay beim ersten Glas, bis der Hahn kalt ist etc...)
Dann zweites Glas: Schaum.
Eimer drunter, aufgedreht und versucht, mit der Durchlaufmenge zu spielen,
immer nur Schaum, nur in unterschiedlichen Geschwindigkeiten...
Also Hahn zu.
Ein Glas gezapft (100% langlebiger Schaum). Dann gewartet, es hat sich zu
ca. 1/3 Glas Bier verwandelt, optisch einwandfrei mit Schaum drauf aber
schal.
Im Bierschlauch war kein Schaum zu sehen, sondern Bier.
Was kann hier die Ursache sein? Es sieht so aus,
als würde der Hahn das Bier in perfekten Schaum wandeln.
Danach habe ich den Druck erstmal wieder auf Spundungsdruck abgelassen und
CO2 wieder abgedreht, damit das Bier nicht aufkarbonisiert.
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 14:25 |
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Hallo, Axel,
wenn bei einem Kompensatorhahn nur Schaum kommt, liegt das fast immer am zu
niedrigen Druck. Mein aktueller Maibock beispielsweise benötigt 2,4 bar um
klar und ausreichend rezent zu laufen.
Am besten das Hähnchen an der Seite rel. weit zudrehen, dann denn Druck
ruhig mal auf 2 bis 2,2 bar aufdrehen, irgendwann wird es klar.
Das letzte Bier, das ich hatte brauchte nur 1,5 bar.
Und noch eins: nicht den Schaum wegschütten, das Bier könnte man als schal
bezeichnen, sieht man`s aber als Kellerbier an, dann schmeckt es plötzlich
wieder richtig gut...
Viel Erfolg
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 14:25 |
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Axel,
versuche es mal mit weniger Druck, so 1 Bar höchstens und drehe den
Kompensator ganz zu. Dann laaangsam öffnen und gucken, wie sich der
Bierfluß einstellt.
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 15:28 |
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Hi, Alex,
hast Du schon mal mit 1 bar gezapft? Ich habe das bisher jedenfalls nicht
geschafft. Bis mir mein Zapfhahndealer gesagt hat, daß diese Teile
konstruktionsbedingt mind. 1,2 bar benötigen.
Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren, Theorie und Praxis
differieren ja des öfteren...
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 15:31 |
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Hallo!
Ich bin auch noch recht unerfahren was das Zapfen angeht. Bis jetzt hat es
allerdings auf folgende Weise immer funktionert:
Das Fass (19l CC) steht meistens schon seit Ende der Nachgärung bei ca 0°C.
Wenn eine Fete ansteht dann stell ich das Fass ein bis zwei Tage vorher bei
7°C kalt. Bei dieser Temperatur sind dann ziehmlich genau 1bar am Fass.
Beim Zapfen selbst gehe ich so vor dass ich immer zuerst die CO2 Leitung
anschließe. Danach stell ich auf dem Druckminderer max. 0,5 bar mehr ein
als im Fass ist. Jetzt kommt die Getränkekupplung dran wodurch das Bier in
die Leitung schießt und auch schäumt. Um den Schaum wieder rauszubekommen
mach ich am Hahn den Kompensator ganz auf und offne den Hahn für ca. 1 sek.
Dadurch wird der Schaum aus der Leitung gedrückt und es sollte sich nur
mehr Bier in der Leitung befinden. Jetzt wird der Kompensator wieder ganz
geschlossen, der Hahn geöffnet und dann der Kompensator soweit geöffnet bis
das Bier blank herausfließt.
lg
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 15:51 |
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Moin, moin
laut Cornelius sollen Kompensatorzapfhähne zwischen 1,4 und 2,2 bar
betrieben werden. Nach dem Zapfen die CO²-Flasche schließen, um ein
Aufcarbonisieren zu verhindern. Die Durchflussmenge soll zwischen
3,5 und 4,0 Litern/Minute liegen.
Grüße
Erlenmeyer
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 17:06 |
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Ich zapfe erfolgreich (Pils) mit 0,8 Bar bei 2°C.
Alex
[Editiert am 19.4.2008 um 18:08 von alexbrand]
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Antwort 16 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2008 um 17:46 |
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Cool, Alex,
tja, da kann man mal sehen, der eine kann`s, der andere nicht. Aaaaber, an
mein Bier bin ich noch immer ohne Schaum dran gekommen
Cheers
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2008 um 06:45 |
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Hallo,
das mit den Kompensatorhähnen hab ich noch nie richtig verstanden. Ich habe
mehrere von Corn....., schlanke, goldene mit dem kleinen hebelchen an der
Seite, die funtionieren so einigermaßen mit viel einstellen und Schaum am
Anfang. Ein anderer, mit einem Einstellring, funktioniert mit allen Bieren
gut. Nur Schlauch dran, Kohlensäure etwas hochgedreht und gezapft, den kann
man zudrehen, bis "Bier kommt, wie ein Beamter pinkelt". Sind Beamte
hier?
Und dann noch mein Erster, auch von Corn...., ohne Einstellung. Hebel nach
hinten, etwas Bier mit viel Schaum. Hebel nach vorn, kein Bier, nur Schaum
mit vollem Druck, Glas wieder leer. Damit Zapfen geht 3- 4 Bier gut, dann
artet es in eine Schaumparty aus wenn die Konzentration etwas nachläßt.
Gruß hufpfleger
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.4.2008 um 09:21 |
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Ein Kolben-Zapfhahn der alten Generation kennt nur "Auf" und "Zu". Daher
kann man hier nur mit vergleichsweise geringen Drücken zapfen, da sonst das
Bier nur herausschießen würde.
Bei einem Kompensatorhahn hast du im Inneren einen "Stößel"
Mit dem Feststellrädchen an der Seite bewegst du den Stößel nach vorne oder
hinten und kannst dabei die Durchflussmenge regulieren. Problem bei alten
Kompensatorhähnen ist, dass diese "Stößel" oft aus Plastik waren und mit
der Zeit werden diese rau. Dann entbindet sich an dieser rauen Oberfläche
die Kohlensäure und du wirst nur noch Schaum zapfen. Das Prinzip bei einem
intakten Stößel ist wohl am besten mit einem Windkanal zu vergleichen. Das
Bier gleitet an dem Stößel vorbei und durch die Benutzung des
Feststellrädchens kann ich die Durchflussgeschwindigkeit besser
regulieren.
Wie dieser Stößel funktioniert, lässt sich ganz einfach nachvollziehen:
Schüttet mal eine Flasche Wasser aus. Das Wasser sprudelt recht
unkoordiniert aus der Flasche. Im zweiten Versuch lasst ihr das Wasser an
einem runden Stab herabfließen. Das Wasser wird viel gebündelter daran
herunterfließen.
Bei der "Schaumtaste" wird das Bier dann einfach nur durch den Hahn
"gequetscht" und es kommt die passende, aber sehr kurz anhaltendene
Schaumkrone.
Edit: Zapfdruck. Für den richtigen Zapfdruck sind mehrere Faktoren zu
beachten. Temperatur, Steigraum, Querschnitt des Bierschlauches, CO2-Gehalt
des zu zapfendes Bieres...
http://www.schneider-weisse.de/index.php?lang=de&tpl=kunden.a
usschank.druckberechnung&sid=$sid
http://www.getraenke-hofmann.de/downloads/zapfbroschuere.pd
f
---
Ermittelt wird der Sättigungsdruck über die CO2-Sättigungsisotherme
http://www.bierbrauerei.net/co2-saettigungsisotherme.jpg
Ich selber zapfe aber meist mit 1,2 bar und bei Weizenbier mit 1,6-1,8 bar
und hatte mit diesen Drücken noch nie Zapf-Probleme.
[Editiert am 20.4.2008 um 09:33 von Rosebud]
____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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Antwort 19 |
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Gast
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erstellt am: 20.4.2008 um 11:03 |
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Mahlzeit,
da ich sowohl aus meinem 400 L ZKL, sowohl als auch aus normalen KEGs (5L
bis 50L) zapfe wollte, war ich gezwungen eine optimale Möglichkeit zu
finden. Na langem probieren sieht so meine Lösung aus:
Ich zapfe Pils bei 2,4-2,5 bar und Weizen bei 2,8-3,0 Bar!!!!!
und das in einem Zug und in weniger als 20 sec (0,5L) !!!
Wie kann das gehen?
Als Kühler verwende ich einen Trockendurchlaufkühler mit
Kompensatorschankhahn und Bierleitungen mit einen Durchmesser von 7 mm. Der
Vorteil eines Durchlaufkühler ist das man Bier nicht vorkühlen muss. Der
Kühler benötigt nach Einschalten ca. 3 min um auf z.B. 8°C zu kommen. Die
Biertemperatur vor Eintritt in den Kühler beträgt zwischen 17 und 19°C je
nach Keller bzw. Kühlzellentemperatur. Der enorme Vorteil ist das keine
Energie für die Vorkühlung verschwendet wird und das keine
Aufcarbonisierung stattfindet, weil der Zapfdruck dem Sättigungsdruck
endspricht .
Jeder aus dem Forum ist gerne eingeladen das Zapfen bei mir im Braukeller
live zu testen!
@Axel
Falls du einen Zapfhahn mit eingesteckter Tülle hast, also nicht der weiter
oben abgebildete Kompensatorhahn aus einem Stück, prüfe mal ob das Röhrchen
an deinem Zaphahn wirklich gut eingesteckt und dicht ist. Sobald dort die
geringste Undichtigkeit besteht, d.h. Luft kann eindringen, hat das
ungefähr den selben Effekt als würdest du die Schaumtaste betätigen!
[Editiert am 20.4.2008 um 12:21 von malzhirn]
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2008 um 07:24 |
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Hallo Kollegen,
also erstmal Danke für die vielen Antworten. Ich denke, ich werde erstmal
mit dem Druck spielen (erstmal wenig Druck, dass viel Druck etc.). Mein
Kompensatorhahn sieht so aus wie oben abgebildet. Außerdem werde ich einmal
GANZ langsam aufmachen.
Ich habe übrigens so einen Hahn wie oben abgebildet, also ohne Tülle.
Mit dem kleinen Hebel an der Seite kann man ja den Durchfluss regeln. Was
komisch ist: Wenn ich ihn ganz nach unten drehe, ist der Durchfluss niedrig
bis null, wenn ich ihn gerade stelle, fließt am meisten. Beim
Auseinandernehmen dachte ich noch, es wäre umgekehrt, weil der Kompensator
rausgedrückt wird, wenn man den Hebel runterdrückt.
Kann es sein, dass ich was verstellt habe beim Auseinanderbauen des Hahnes,
weil dort drin kann man so einen kleinen Dichtring auf einem Gewinde
verdrehen. Damit verstellt sich die Position des Kolbens, der vorne am Hahn
auch zu sehen ist. Ich habe den Kolben so eingestellt, dass er bei
geschlossenem Hahn vorne plan mit dem Äußeren des Hahnes ist. Mit Kolben
meine ich das Teil, in das der Hebel eingreift.
Gruß,
Axel
Edit:
Jetzt gerade habe ich es mal ausprobiert:
Den Druck habe ich versuchsweise schrittweise von 1 bar bis 3 bar variiert
(ansteigend). Das Ergebnis war, dass der Schaum nur schneller
rausgeschossen kam. Bei jedem Druck habe ich noch mit der Durchflussmenge
gespielt. Auch kein Effekt. Auch das langsame Öffnen des Hahnes brachte
nichts.
Am Ende hatte ich einen Eimer voll Super-stabilem wohlriechenden Schaumes
(äh..., Kellerbieres). Den habe ich dann doch weggeschüttet. Schon weil ich
morgens kein Bier trinke...
[Editiert am 21.4.2008 um 07:58 von DunkelBrauer]
____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2008 um 08:23 |
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Hallo Axel,
ist der "Stößel" aus Kunststoff oder aus Edelstahl? Hat dein
Kompensatorhahn schon einmal besser funktioniert?
Hat das Fass mind. 1 Tag geruht oder hast du es kurz vor dem Zapfen erst
verräumen müssen? Ist die Bierleitung neu oder schon älter (gelb). Alte
Bierleitungen werden mit der Zeit innen auch rau und daran kann sich
ebenfalls CO2 entbinden.
Wenn der Kompensator rausgedrückt wird, schließt er in der Tülle und dann
hast du keinen Durchfluss mehr, erst wenn du ihn wieder "reindrehst",
öffnet er wieder... ____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2008 um 09:16 |
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Hallo Dirk,
der Stößel ist aus Metall, den Kompensator habe ich vorher noch nie
ausprobiert (neu, von EBay). Das Fass war ein paar Tage in der Kühlung, und
hat dann noch einen Tag (inzwischen mehrere Tage) in der Zapfanlage geruht.
Die Bierleitungen sind neu und das Bier ist noch Schaum- und Blasenfrei in
der Bierleitung. Es scheint erst im Hahn zu "passieren"...
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.4.2008 um 09:36 |
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Axel,
beginne einmal bei zugedrehtem Kompensator und nur 0,5 Bar Druck. Spiele
zuerst mit der Kompensatoreinstellung, bevor Du am Druck drehst.
Gruß,
Alex
PS: Ist das Bier auch in Ordnung? Kein Gushing bzw. Infektion?
EDIT: Laß immer erst ein paarSchluck laufen, bis Du eine andere Einstellung
verwenden möchtest. Es "dauert" immer ein paar mL, bis die Einstellungen
greifen.
[Editiert am 21.4.2008 um 09:41 von alexbrand]
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Antwort 24 |
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