Hallo, zusammen,
also, ich habe es bis vor kurzem so gemacht wie der Thomas. Ich habe immer
die erste Gabe 20 Min. nach Kochbeginn gegeben und dann die eigentliche
Aromagabe 10 Min. vor Kochende. Das ergab immer tolle hopfenaromatische
Biere.
Aber das Aroma hat z.T. die eigentlichen Geschmackseigenarten der
jeweiligen Biere überdeckt. Das kam wohl auch vor allem deshalb, da ich
etwas stärker hopfe als meist üblich für best. Bierarten (z.B. Märzen mit
30 IBUs oder Maibock mit 45 IBUs).
Dann habe ich mich aber (u.a. hier im Forum, vielen Dank nochmal an Uwe!!)
schlau gemacht und bin dann dazu die Vorderwürzhopfung mit Aromahopfen
Tettnanger, Cascade oder Spalter Select durchzuführen (Hopfen vorlegen und
die Vorderwürze drauflaufen lassen). Dann die Grundbittere mit reinem
Bitterhopfen (Magnum 13,5%) geben (20 Min. nach Kochbeginn) und dann noch
eine zusätzliche Aromagabe mit Perle bzw. Select 10 Min. vor Kochende.
Und ich muß sagen: es ist tatsächlich noch mal ein deutlicher
Hopfen-Aroma-Sprung, ohne daß das Aroma in den Vordergrund drängt.
Sensationell! Das Gesamtaroma (vor allem das geschmackliche) ist viel
feiner, ausgewogener und nicht so "erschlagend" als wenn man ausschließlich
mit Aromahopfen arbeitet. Aber wie Thomas schon sagt: dat is
Geschmackssache.
Ich kann allerdings jedem von Euch, der auf eine tolle Hopfenblume und ein
schönes Hopfenaroma steht nur zur Vorderwürzhopfung raten!
Ach ja, zum Thema Maibock, lieber Hans, ich habe gestern die erste (noch
unreife) Probe genommen: Unbeschreiblich (sorry, daß ich hier so schwelge,
aber es ist wirklich ein Hopfengeschmackserlebnis!). Kurz die Werte:
16.5°P, 45 IBU, Hefe: Danish Lager mit 78% Vergärgrad und somit ca. 7
Vol.-% Alkohol. Nicht zu süß aber schön malzig.
In diesem Sinne: PROST und gut hopf!
Ciao
Michael
____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag