Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 20.12.2006 Status: Offline
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erstellt am: 27.4.2007 um 08:51 |
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Hallo zusammen !
Vor zwei Tagen habe ich eine Wyeast 3068 mit Produktionsdatum August 2006
aktiviert, um Anfang nächster Woche zu brauen. Normalerweise soll bei
älterer Hefe ein Tag pro Monat nach Prod.Datum aktiviert werden. Der Beutel
ist aber nach 2 Tagen der Explosion nahe. Was machen ? Kann man sie so noch
5 Tage im Beutel lassen oder muss ich davon zwingend einen Starter ansetzen
und die Hefe regelmäßig füttern ? (Ziel: 30 Liter Weizen)
Parallel züchte ich erstmalig eine 8 Monate alte und auf Agar gelagerte
German Ale und strippe zudem noch eine Maisels Hefe.
Generell funktioniert die Hefevermehrung nicht so optimal wie häufig
beschrieben. Bei der Maisels belüfte ich von Zeit zu Zeit mit einem
Sprudelstein und habe zweimal nach Sedimentation abgegossen und neue Würze
zugegeben. Das Ganze wird bei 25 °C gelagert. Die Hefe vermehrt sich aber
nur geringfügig und nicht so starkt wie häufig in den Beiträgen
geschrieben. Nach 4 Tagen habe ich jetzt erst 1 mm Hefesediment in einem
Weizengals erzielen können.
Wo liegt das Problem ?
- mit mehr als 0,3 l Suspension arbeiten ?
- durchgängig belüften (wohin dann mit dem Schaum ?)
- andere Vorschläge ?
- die verwendete Würze ist von dem Klosterbier hier aus der DB. Mag die
Weizenhefe das evtl. nicht ?
Wenn Ihr noch Ratschläge habt, lasst mich hören.
Grüße
quantum
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Gast
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erstellt am: 27.4.2007 um 09:16 |
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Hallo Quantum,
ich würde die Hefe dem Beutel entnehmen, in einen sterilen Behälter geben
und weiter vermehren, bis Du die nötige Menge Hefe zusammen hast. Dann in
den Kühlschrank stellen und vor dem Brautag rechtzeitig rausnehmen und
nochmals füttern.
Bei den Hefen aus der Flasche kommt es sehr auf das MHD an. Aus wieviel
Flaschen hast Du denn die Hefe genommen und wieviel Würze hast Du
zugegeben? Zitat: | -
mit mehr als 0,3 l Suspension arbeiten ? |
Die
Frage verstehe ich nicht. Meinst Du Hefesuspension? Dann hättest Du ja die
Hefe aus einem ganzen Kasten Maisel genommen
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 20.12.2006 Status: Offline
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erstellt am: 27.4.2007 um 09:57 |
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Mit 0,3 l Suspension meine ich die Gesamtmenge aus: Hefesatz aus einer !
Flasche Maisels und zugegebener Würze. Das MHD der Flasche ist 4.08. Daher
vermutlich eine sehr "frische" Abfüllung. Insgesamt macht die Hefe auch
einen vitalen Eindruck, da eindeutige Gärzeichen in Form von Gasblasen und
eine feine Schaumdecke in "unbelüfteten Zeiten" zu erkennen sind. Was ich
vermisse ist die eindeutig erkennbare Vermehrung der Hefe. Oder bin ich zu
ungeduldig. Wenn ich an anderer Stelle lese, wo aus einer Agar Kultur
binnen zwei Tagen ein fertiger Starter gezüchtet wird müsste eigentlich
mehr kommen, oder ?
Die Wyeast werde ich dann mal öffnen und ein wenig füttern. Normal müsste
ich auch ohne Belüftung die Hefe regelmä0ig füttern können , da ich die
Menge für ausreichend halte ?!? Belüftung brigt ja immer ein gewisses
Infektionsrisiko.
Grüße
quantum
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 378 Registriert: 10.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2007 um 10:08 |
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Hallo Quantum,
ideal fürs Hefewachstum: Temperatur von ca. 20°C (darf auch ein wenig mehr
sein) und ständige Belüftung. Letzteres bekommst Du keimfrei/keimarm mit
sog. Sterilfiltern bzw. Spritzenvorsatzfilgern (->Forumssuche) hin. Um
die Schaumentwicklung einzudämmen kannst Du zwei oder drei Tropfen Speiseöl
dazugeben (soll helfen, habs aber selber noch nicht ausprobiert).
Alternativ (und das finde ich persönlich die beste Lösung): Magnetrührer
einsetzen (->Forumssuche), zusätzlich zur Belüftung.
5 Tage würde ich die Hefe nicht mehr im Beutel lassen - gib der Hefe lieber
noch ein wenig zum Vespern - und solltest Du irgendwann genug Hefe haben,
packe sie in den Kühlschrank. Wie Wolfgang geschrieben hat, am Brautag
morgens aus dem Kühlschrank nehmen und anfüttern.
Gruß,
Fabi ____________________ http://fabier.de
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2007 um 12:01 |
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Hallo quantum,
0,3l sind meiner Meinung nach zu wenig Nährlösung um auf Masse zu
kommen.
Ich denke, das Problem besteht darin, dass bei der kleinen Menge Nährlösung
der Sauerstoffgehalt sehr schnell abnimmt u. somit nur kurz Zellteilung
stattfindet. Man sollte vielmehr erreichen die Kultur möglichst lange u.
zusammenhängend im "Vermehrungsmodus" zu halten, was bei größeren
Flüssigkeitsmengen eben besser geht, da so eine größere Futter- u.
Sauerstoffreserve gewährleistet ist.
Ich mach´s so:
Ich bringe zu Beginn des Vermehrens ca. 50ml Nährlösung auf den Agarboden
auf, dies lasse ich so lange warm stehen, bis erste Schaumbläschen
entstehen, die in diesem Stadium noch sehr zaghaft sind.
Das hat bei mir schon mal 5 Tage gedauert.
Danach wechsle ich das Gefäß auf ca. 500ml u. füttere mit ca. 300ml vorab
belüfteter Nahrlösung unter dauerrühren. Luftblasen im Gärröhrchen werden
nun deutlich u. zeigen auch das Ende dieser "Session" an. Vermehrung hier:
ca. 1mm wenn sedimentiert.
Danach wechsle ich auf 3l Gefäß u. füttere ca. 1,5 - 2l Nährlösung unter
Dauerrühren u. zyklischer Belüftung. Die verbrauchte Flüssigkeit lasse ich
dann regelmäßig sedimentieren u. kippe den klaren Teil weg das gibt Platz
für neues Futter u. das Ganze beginnt von neuem.
Den Teil, den ich wegkippe, probiere ich vorher immer um zu sehen, ob alles
i Ordnung ist.
Jetzt bekomme ich dann nennenswerte Zuwächse. Diese Phase kann je nach Hefe
1 - 2 Wochen dauern.
Einen Starter aus Agar binnen zwei Tagen zu produzieren hab ich selber noch
nie geschafft u. halte das zumindest unter meinen Bedingungen für
unmöglich.
Gruß
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2007 um 13:48 |
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Zitat von marvin, am 27.4.2007 um
12:01 | Hallo quantum,
0,3l sind meiner Meinung nach zu wenig Nährlösung um auf Masse zu
kommen.
Ich denke, das Problem besteht darin, dass bei der kleinen Menge Nährlösung
der Sauerstoffgehalt sehr schnell abnimmt u. somit nur kurz Zellteilung
stattfindet. Man sollte vielmehr erreichen die Kultur möglichst lange u.
zusammenhängend im "Vermehrungsmodus" zu halten, was bei größeren
Flüssigkeitsmengen eben besser geht, da so eine größere Futter- u.
Sauerstoffreserve gewährleistet ist.
Ich mach´s so:
Ich bringe zu Beginn des Vermehrens ca. 50ml Nährlösung auf den Agarboden
auf, dies lasse ich so lange warm stehen, bis erste Schaumbläschen
entstehen, die in diesem Stadium noch sehr zaghaft sind.
Das hat bei mir schon mal 5 Tage gedauert.
Danach wechsle ich das Gefäß auf ca. 500ml u. füttere mit ca. 300ml vorab
belüfteter Nahrlösung unter dauerrühren. Luftblasen im Gärröhrchen werden
nun deutlich u. zeigen auch das Ende dieser "Session" an. Vermehrung hier:
ca. 1mm wenn sedimentiert.
Danach wechsle ich auf 3l Gefäß u. füttere ca. 1,5 - 2l Nährlösung unter
Dauerrühren u. zyklischer Belüftung. Die verbrauchte Flüssigkeit lasse ich
dann regelmäßig sedimentieren u. kippe den klaren Teil weg das gibt Platz
für neues Futter u. das Ganze beginnt von neuem.
Den Teil, den ich wegkippe, probiere ich vorher immer um zu sehen, ob alles
i Ordnung ist.
Jetzt bekomme ich dann nennenswerte Zuwächse. Diese Phase kann je nach Hefe
1 - 2 Wochen dauern.
Einen Starter aus Agar binnen zwei Tagen zu produzieren hab ich selber noch
nie geschafft u. halte das zumindest unter meinen Bedingungen für
unmöglich.
Gruß
Marvin |
Jepp, ganz meine Meinung, so klappts bei mir auch immer wunderbar. Erst
50ml im Agar-Glas, dann in 0,2l Bierglas, dann 0,5l im 2L Erlenmeyer mit
Magnetrührer und zyklischer Belüftung. Für die Zyklische Belüftung habe ich
mir einen Intervallschalter gebaut, der steuert die Luftpumpe, so das der
Schaum immer genug Zeit hat wieder zusammen zu falllen. Den Schalter gibts
bei conrad.de Artikel-Nr.:
191299 - 62
Gruß,
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 27.4.2007 um 14:16 |
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Hallo Quantum,
die Hefe von einer Flasche auf 0,3 l Nährlösung ist meiner Ansicht nach zu
wenig, denn Du musst ja davon ausgehen, dass ein erheblicher Teil der
Hefezellen nicht mehr lebt. Ich nehme zunächst mal nur die gleiche Menge an
Nährlösung wie ich an Hefelösung habe und gebe dann zum Weiterfüttern
wieder Nährlösung dazu. Die Temperatur spielt auch eine erhebliche Rolle
und da kannst Du ruhig auf 26-28°C gehen, wenn Du die Möglichkeit hast,
diese Temperatur einigermaßen konstant zu halten.
Einen Starter in zwei Tagen von Agar-Agar-Böden hochziehen ist klar kein
Problem. Hängt davon ab, wieviel Hefe Du auf dem Boden/den Böden hast und
wieviel Würze Du anstellen willst. Für das Anstellen von 100 Litern reichen
natürlich 2 Tage nicht aus.
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 20.12.2006 Status: Offline
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erstellt am: 27.4.2007 um 14:30 |
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Danke für die zahlreichen Tipps.
Die gestrippte Hefe werde ich erst mal entsorgen. Es gast nach wie vor
etwas aus, wobei der Geruch der gesamten Angelegenheit mir doch etwas
"spanisch" vorkommt. Den Geruch von gärenden Weizen kenne ich zwar noch
nicht, stelle ihn mir aber anders vor als wie im derzeitigen Starter.
Vielleicht tatsächlich zu wenig aktive Hefe und die anderen Kulturen reden
noch ein Wort mit. Eine Fruchtfliege saß auch schon auf dem Alupapier...
Der Agar zeigt erstaunliche Aktivität und es baut sich auch entsprechender
Druck bei geschlossenem Deckel auf. Im Dekoschrank meiner Zukünftigen habe
ich eine hervorragende Blumenvase mit 3-4 Liter Volumen gefunden. Darin
werd ich es jetzt mal weiter mit der Agar Kultur versuchen. Evlt. kann ich
darin sogar dauerhaft ohne Schaumproblem belüften.
Grüße
Timo
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 27.4.2007 um 14:39 |
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Hallo Timo,
die gestrippte Hefe würde ich nicht entsorgen, denn Hefe riecht nie
besonders gut. Die überstehende, verbrauchte Lösung abgießen und neue
Nährlösung zugeben. Am besten dauernd belüften.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.4.2007 um 00:45 |
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Zitat: | die gestrippte Hefe
würde ich nicht entsorgen, denn Hefe riecht nie besonders gut. Die
überstehende, verbrauchte Lösung abgießen und neue Nährlösung zugeben. Am
besten dauernd belüften.
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Hallo Wolfgang, hallo Braugemeinde,
ich wollte eine Wyeast 1007 German Ale vermehren, zuerst mit Speise, dann
mit Malzbier.
Das ganze ging auch eine Zeit lang gut. Heute Abend habe ich nachgeschaut,
da war plötzlich wie eine Haut auf der Speise und das Ganze riecht schon
fast stechend, fast wie ein Kleber. Ist das eine Infektion der Hefe oder
kann ich die Hefe verwenden?????????????????? ____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 30.4.2007 um 01:27 |
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Hallo Michael,
eine Haut deutet auf Kahmhefen hin. Und der Klebergeruch kommt von
Essigsäureethylester. Der bildet sich aus Essigsäure und Aethanol.
Verantwortlich hierfür sind, wie ich gelesen habe, wilde Hefen.
Also das Zeug kannst Du wirklich nur noch wegschütten. Da sind Dir offenbar
Essigbakterien hineingelangt.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 30.4.2007 um 20:22 von Steinbrauer]
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Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2007 um 11:18 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
ich hätte gern mal eure Meinung gewusst, ob ich mit dem aktuellen
Hefeansatz soweit richtig verfahre. Bisher hatten wir unsere Ansätze noch
am Brautag mit der aktivierten WYEAST Hefe versetzt (Packung war voll
aufgebläht), und diese nach kurzer Angärung zur Würze dazugegeben. Da wir
immer stärker feststellten, dass trotz Restsüße (und Aufspeisung) sich
nicht genug Kohlendioxid in den Flaschen gebildet hat (bei den
Party-Fässern war alles ok), dachten wir, dies könnte an der zu geringen
Anstellhefemenge liegen.
Ich kaufte daraufhin einen PE(PP oder PS)-Sprudelstein, eine Aquarienpumpe
und PE-Schlauch und versuchte, die Hefe brutal ohne Sterilfilter zu
belüften. Nach zwei Tagen hatte ich dann auch das Ergebnis: Der Ansatz roch
sauer. Ich hatte wohl eine Essig- oder Milchsäurebakterieninfektion. Na ja,
war ja irgendwie auch abzusehen.
Nach einem Besuch bei einer wirklich sehr kompetenten Apotheke, konnte ich
mir erstmal fünf 220nm Filter zulegen. Doch jetzt zur aktuellen Hefe.
Wir wollen am Wochenende ein Kölsch brauen. Ich hatte dafür letzte Woche
die ein Jahr alte WYEAST Hefe aktiviert. Diese legte sich richtig ins Zeug,
und war schon nach drei Tagen komplett aufgebläht. Wir hatten vor einiger
Zeit verdünnte Würze aus einer Malzextraktdose (StaWü 9 P) gekocht und in
mehreren Portionen in Gefrierbeutel abgefüllt und eingefroren. Einen dieser
Beutel nahm ich heraus und kochte die Würze erneut auf. Nach dem Abfüllen
in eine Laborflsche kühlte ich das ganze auf 21°C herunter. Dann goss ich
in die 800ml Würze den WYEAST Ansatz. Nun belüfte und rühre ich
kontinuierlich seit 1,5 Tagen (siehe Foto). Ich bin bis jetzt ziemlich
zufrieden. Der Ansatz sieht sehr trüb aus, er riecht am Zellstoff stark
nach Hefe und leicht säuerlich nach CO2. Durch das Belüften und Rühren
ziehen sich jetzt schlierenartige Anhäufungen nach unten (siehe zweites
Foto). Dies könnte doch Hefe sein, die durch das CO2 und die Luft nach oben
getrieben wurde?
Meine Frage ist nun, ob mein Vorgehen für euch akzeptabel klingt. Habe ich
irgendetwas vergessen? Da wir erst am Wochenende brauen wollen, frage ich
mich, ob ich noch einmal Glukose zugeben muss, oder ob ich den Ansatz
weiterhin unter Rühren und Luftzufuhr stehen lassen kann.
Schon mal vielen Dank fürs Lesen und eure Einschätzung!
Steffen
http://www.badongo.com/pic/612493
http://www.badongo.com/pic/612493
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 1.5.2007 um 12:13 |
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Hallo Hoepfchen,
so wie Du Dein Vorgehen usw. schilderst, ist alles in Ordnung.
Wenn die Nährlösung verbraucht ist, würde ich nicht mehr weiterbelüften.
Prüfe mal nach, ob das der Fall ist. Da ich nicht weiß, wieviel Würze Du
mit der Hefe anstellen willst, weiß ich auch nicht wieviel Hefe Du
brauchst.
Wenn Du schon genug Hefe hast, dann stelle sie in den Kühlschrank und nehme
sie einen Tag vor dem Brautag heraus. Hier am besten nochmal anfüttern. Ich
gebe hier immer entsprechend abgekühlte 1:2 verdünnte Vorderwürze hinzu.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 1.5.2007 um 12:17 von Steinbrauer]
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Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2007 um 13:20 |
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Steinbrauer schrieb: Zitat: | Wenn die Nährlösung verbraucht ist, würde ich nicht mehr
weiterbelüften. Prüfe mal nach, ob das der Fall
ist. |
Als ich nachgucken wollte, ob die Würze
schon verbraucht ist, habe ich dann mitbekommen, dass der Ansatz leicht
säuerlich riecht und auch schmeckt Es
war auch kein Geschmach von Restsüße vorhanden.
Ich werde also zu lange belüftet haben? Zum Glück habe ich noch eine WYEAST
1007, die man laut Hanghofer auch für ein Kölsch nehmen kann. Nun will ich
vermeiden, dass diese auch noch verdirbt. Wie gehst du immer vor? Belüftest
du gleich nach hinzugeben der Hefe, oder wartest du erst, bis sich leichte
Bläschen zeigen. Wie stellst du fest, ob die Würze verbraucht ist? Bei
jedem Öffnen der Flasche erhöht sich ja die Gefahr einer Infektion. Ich bin
mir relativ sicher, dass ich sauber gearbeitet habe. Wo kann der Fehler
gelegen haben?
Ich möchte ca. 50l Würze anstellen. Ich hoffe, dass 800ml dafür
ausreichen?
Das etwas verzweifelte Höpfchen
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 1.5.2007 um 16:03 |
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Hallo Höpfchen,
schmeckt die Hefelösung stark sauer? Kannst Du den pH-Wert messen? Etwas
sauer ist die Lösung schon. Wenn Du mit Filter belüftet hast, dürfte es
eigentlich zu keiner Infektion kommen.
Belüften tue ich sofort nach Zusammenführen von Hefe und Nährlösung. Wann
ist die Nährlösung verbraucht? Das kann ich nicht sagen, da hilft nur Probe
entnehmen und kosten.
Die verbrauchte überstehende Lösung am besten abgießen, da sonst das
Volumen zu groß wird und vor allen Dingen, um die Hefe vom Alkohol zu
befreien.
Grüße
Wolfgang
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Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.5.2007 um 20:05 |
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Hmm, also stark sauer schmeckt sie nicht - eher leicht säuerlich (wie
Berliner Weisse vieleicht). Ich habe vor einigen Stunden nochmal Glukose
hinzugegeben. Jetzt geht die Gärung nur so los. Es schäumt richtig wild.
Allerdings habe ich halt immer noch diesen säuerlichen Geruch, den ich von
anderen Ansätzen nicht kenne. Ich werde mir morgen von der Arbeit mal
ph-Papier mitbringen. Welcher Wert ist denn normal, 4-6? Kann es sein, dass
die Milchsäurebakterien doch von der Hefe zurückgedrängt wurden, und kann
man dann so einen Ansatz überhaupt noch verwenden?
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 1.5.2007 um 20:32 |
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Hi Höpfchen,
kann mir nicht vorstellen, dass bei Deiner Vorgehensweise
Milchsäurebakterien in Deinen Ansatz gekommen sind. Ich habe heute meine
Wyeast Weihenstephan Weizenbierhefe mal gekostet: Die schmeckt auch leicht
säuerlich und der pH-Wert liegt zwischen 4-5.
Der säuerliche Geruch kann durchaus vom CO2 kommen.
Hätten sich Milchsäurebakterien in Deinem Ansatz ausgebreitet, dann wäre er
deutlich sauer, wie ich das vom Sauermalzansatz kenne.
Mit der letzten Glucosegabe würde ich es mal bewenden lassen und die Hefe
bis zum Wochenende in den Kühlschrank stellen. Wieviel Bier willst Du denn
am Wochenende brauen?
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2007 um 10:57 |
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Hallo Hoepfchen,
ich sehe keinen Grund zur Besorgnis.
Wenn ich die verbrauchte Nährlösung bei meinen Ansätzen probiere, schmecken
die auch immer recht sauer, daran erkennst du, dass die Flüssigkeit
verbraucht ist.
Wenn ich beim Absetzen keine Kammhaut beobachte, oder wenn die Hefe beim
Absetzen gut zur Ruhe kommt (sich also unten absetzt) u. Gäranzeichen
verschwinden, gehe ich immer von gesunder Hefe aus u. verwende die dann
auch.
Gruß
Marvin
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Antwort 17 |
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Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2007 um 19:15 |
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Hallo Wolfgang, hallo Marvin,
noch einmal vielen Dank für eure promten Antworten. Wäre euer Optimismus
nicht gewesen, läge der Ansatz wohl schon im Müll. Ich habe die Flasche
heute Morgen in den Kühlschrank gestellt. Ich habe ein Sediment von ca. 8mm
Höhe. Ich möchte mit dem Ansatz ca. 50l Würze beimpfen.
Die pH-Messung mit 0,5er Papier ergab ziemlich genau 4,0 - dies sollte nach
Wolfgangs Meinung ja dann noch gehen? Ich werde dann wohl am Sonnabend die
überstehende Flüssigkeit weggießen und mit 1:2 Vorderwürze wieder
anpeppeln.
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Antwort 18 |
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Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2007 um 18:12 |
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Also ich bin von der Würzebelüftung schlichtweg begeistert! Hatten wir sonst immer nur eine beschauliche
Hefedecke von ca 3cm Dicke, so spengt der neue Turboansatz alle Rekorde.
Wir haben gestern um 20:00 angestellt. Es fing schon ein paar Stunden
später an zu blubbern. Als ich nach einem Tagesausflug um 17:00 zurückkam,
presste sich der dicke Hefeschaum durch das Airlock heraus, und stand im
Fass schon 20cm hoch!
Ab jetzt kommt mir kein Ansatz mehr ohne ausreichnde Belüftung ins Gärfass.
Die neue Althefe, die ich als Reserve für die Kölsch-Hefe gezündet hatte,
steht inzwischen auch schon fertig aktiviert im Kühlschrank.
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Antwort 19 |
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Gast
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erstellt am: 6.5.2007 um 19:59 |
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... wobei Du Dir die Würzebelüftung sparen kannst, wenn Du genügend Hefe
zugibst.
Bei einem Sud (Aromahopfung 5 Minuten vor Kochende) habe ich mal 1 Stunde
belüftet und von dem Hopfenaroma, das ich in der unvergorenen Würze
schmecken konnte, war nach der Gärung nichts mehr übrig.
Allzu intensives Belüften der Würze zieht meiner Erfahrung nach Verluste
von Hopfenaroma nach sich.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2007 um 21:14 |
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Hallo,
da kann ich Wolfgang nur zustimmen. In der gesamten Braulitertaur wird vor
übermäßigem Kontakt von Würze und Bier mit Sauerstoff gewarnt. Vor allem im
wesentlich empfindlicheren Heißbereich, aber auch im Kaltbereich. Zwar wird
meistens nur auf die geschmacklichen Folgen der Oxidation hingewiesen, aber
das Austreiben von ätherischen Ölen wie die des (Aroma-) Hopfens, ist nicht
von der Hand zu weisen.
Es gibt nur eine Phase, in der die Belüftung der Würze immer wieder
empfohlen wird, und zwar beim Anstellen der Ausschlagwürze mit der Hefe.
Dieser eigentlich zu vermeidende Vorgang soll hier ausschließlich der
Hefevermehrung dienen, die ungünstigen Nebeneffekte nimmt man dabei in
Kauf.
Wenn man seine Hefe nach dem Aktivieren im Starter längere Zeit belüftet,
wobei dies sogar über Tage hinweg geschehen kann, wird man eine erheblich
größere Hefevermehrung erzielen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß
das z.B. einstündige Belüften einer Würze ein nachhaltiges Vorkommen an
Sauerstoff in der Würze bringt. Der Sauerstoff wird schnell entweichen. Ich
meine einmal gelesen zu haben, daß sich die Hefemenge bei günstigsten
Verhältnissen und bestimmten Heferassen innerhalb von zwei Stunden
verdoppeln kann. Da kann man sich vorstellen, was die mehrtägige Belüftung
des Starters an Vorteilen bringt.
Gruß
Martin
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Antwort 21 |
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Member Beiträge: 70 Registriert: 19.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2007 um 07:45 |
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Ui, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Mit Würzebelüftung meinte ich
nicht die Belüftung der 50l Ausschlagwürze, sondern die mehrtägige
Belüftung der 700ml Würze für den Hefestarter.
Die Ausschlagwürze kühlen wir (noch) mit einer Kühlspirale auf
Anstelltemperatur und tragen ab 30°C abwärts durch vertikale Bewegung etwas
Sauerstoff ein. Dann kommen der Starter rein und der Deckel drauf. Dass
eine Belüftung während der Heißphase negative Auswirkungen hat, ist
natürlich verständlich. Ich war einfach nur beeindruckt, welche gravierende
Auswirkung eine Dauerbelüftung des Hefestarters mit sich bringt.
Beste Grüße
Steffen
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 328 Registriert: 4.10.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2007 um 19:07 |
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Hallo Steffen,
ja, da war ich auch überrascht. Gehört auf jeden Fall zu den wirklich
bezahlbaren Investitionen, die echt Sinn machen!
Gruß
Martin
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Antwort 23 |
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