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Autor: Betreff: Wyeast zu früh aktiviert - generelles zur Hefevermehrung
Junior Member
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Beiträge: 24
Registriert: 20.12.2006
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 08:51  
Hallo zusammen !

Vor zwei Tagen habe ich eine Wyeast 3068 mit Produktionsdatum August 2006 aktiviert, um Anfang nächster Woche zu brauen. Normalerweise soll bei älterer Hefe ein Tag pro Monat nach Prod.Datum aktiviert werden. Der Beutel ist aber nach 2 Tagen der Explosion nahe. Was machen ? Kann man sie so noch 5 Tage im Beutel lassen oder muss ich davon zwingend einen Starter ansetzen und die Hefe regelmäßig füttern ? (Ziel: 30 Liter Weizen)

Parallel züchte ich erstmalig eine 8 Monate alte und auf Agar gelagerte German Ale und strippe zudem noch eine Maisels Hefe.
Generell funktioniert die Hefevermehrung nicht so optimal wie häufig beschrieben. Bei der Maisels belüfte ich von Zeit zu Zeit mit einem Sprudelstein und habe zweimal nach Sedimentation abgegossen und neue Würze zugegeben. Das Ganze wird bei 25 °C gelagert. Die Hefe vermehrt sich aber nur geringfügig und nicht so starkt wie häufig in den Beiträgen geschrieben. Nach 4 Tagen habe ich jetzt erst 1 mm Hefesediment in einem Weizengals erzielen können.

Wo liegt das Problem ?
- mit mehr als 0,3 l Suspension arbeiten ?
- durchgängig belüften (wohin dann mit dem Schaum ?)
- andere Vorschläge ?
- die verwendete Würze ist von dem Klosterbier hier aus der DB. Mag die Weizenhefe das evtl. nicht ?

Wenn Ihr noch Ratschläge habt, lasst mich hören.

Grüße
quantum
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 09:16  
Hallo Quantum,

ich würde die Hefe dem Beutel entnehmen, in einen sterilen Behälter geben und weiter vermehren, bis Du die nötige Menge Hefe zusammen hast. Dann in den Kühlschrank stellen und vor dem Brautag rechtzeitig rausnehmen und nochmals füttern.
Bei den Hefen aus der Flasche kommt es sehr auf das MHD an. Aus wieviel Flaschen hast Du denn die Hefe genommen und wieviel Würze hast Du zugegeben?
Zitat:
- mit mehr als 0,3 l Suspension arbeiten ?

Die Frage verstehe ich nicht. Meinst Du Hefesuspension? Dann hättest Du ja die Hefe aus einem ganzen Kasten Maisel genommen :question: :question:

Grüße
Wolfgang
Antwort 1
Junior Member
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Beiträge: 24
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 09:57  
Mit 0,3 l Suspension meine ich die Gesamtmenge aus: Hefesatz aus einer ! Flasche Maisels und zugegebener Würze. Das MHD der Flasche ist 4.08. Daher vermutlich eine sehr "frische" Abfüllung. Insgesamt macht die Hefe auch einen vitalen Eindruck, da eindeutige Gärzeichen in Form von Gasblasen und eine feine Schaumdecke in "unbelüfteten Zeiten" zu erkennen sind. Was ich vermisse ist die eindeutig erkennbare Vermehrung der Hefe. Oder bin ich zu ungeduldig. Wenn ich an anderer Stelle lese, wo aus einer Agar Kultur binnen zwei Tagen ein fertiger Starter gezüchtet wird müsste eigentlich mehr kommen, oder ?

Die Wyeast werde ich dann mal öffnen und ein wenig füttern. Normal müsste ich auch ohne Belüftung die Hefe regelmä0ig füttern können , da ich die Menge für ausreichend halte ?!? Belüftung brigt ja immer ein gewisses Infektionsrisiko.

Grüße
quantum
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raehmle
Beiträge: 378
Registriert: 10.12.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 10:08  
Hallo Quantum,

ideal fürs Hefewachstum: Temperatur von ca. 20°C (darf auch ein wenig mehr sein) und ständige Belüftung. Letzteres bekommst Du keimfrei/keimarm mit sog. Sterilfiltern bzw. Spritzenvorsatzfilgern (->Forumssuche) hin. Um die Schaumentwicklung einzudämmen kannst Du zwei oder drei Tropfen Speiseöl dazugeben (soll helfen, habs aber selber noch nicht ausprobiert). Alternativ (und das finde ich persönlich die beste Lösung): Magnetrührer einsetzen (->Forumssuche), zusätzlich zur Belüftung.

5 Tage würde ich die Hefe nicht mehr im Beutel lassen - gib der Hefe lieber noch ein wenig zum Vespern - und solltest Du irgendwann genug Hefe haben, packe sie in den Kühlschrank. Wie Wolfgang geschrieben hat, am Brautag morgens aus dem Kühlschrank nehmen und anfüttern.

Gruß,
Fabi


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http://fabier.de
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 12:01  
Hallo quantum,

0,3l sind meiner Meinung nach zu wenig Nährlösung um auf Masse zu kommen.
Ich denke, das Problem besteht darin, dass bei der kleinen Menge Nährlösung der Sauerstoffgehalt sehr schnell abnimmt u. somit nur kurz Zellteilung stattfindet. Man sollte vielmehr erreichen die Kultur möglichst lange u. zusammenhängend im "Vermehrungsmodus" zu halten, was bei größeren Flüssigkeitsmengen eben besser geht, da so eine größere Futter- u. Sauerstoffreserve gewährleistet ist.

Ich mach´s so:
Ich bringe zu Beginn des Vermehrens ca. 50ml Nährlösung auf den Agarboden auf, dies lasse ich so lange warm stehen, bis erste Schaumbläschen entstehen, die in diesem Stadium noch sehr zaghaft sind.
Das hat bei mir schon mal 5 Tage gedauert.
Danach wechsle ich das Gefäß auf ca. 500ml u. füttere mit ca. 300ml vorab belüfteter Nahrlösung unter dauerrühren. Luftblasen im Gärröhrchen werden nun deutlich u. zeigen auch das Ende dieser "Session" an. Vermehrung hier: ca. 1mm wenn sedimentiert.
Danach wechsle ich auf 3l Gefäß u. füttere ca. 1,5 - 2l Nährlösung unter Dauerrühren u. zyklischer Belüftung. Die verbrauchte Flüssigkeit lasse ich dann regelmäßig sedimentieren u. kippe den klaren Teil weg das gibt Platz für neues Futter u. das Ganze beginnt von neuem.
Den Teil, den ich wegkippe, probiere ich vorher immer um zu sehen, ob alles i Ordnung ist.

Jetzt bekomme ich dann nennenswerte Zuwächse. Diese Phase kann je nach Hefe 1 - 2 Wochen dauern.

Einen Starter aus Agar binnen zwei Tagen zu produzieren hab ich selber noch nie geschafft u. halte das zumindest unter meinen Bedingungen für unmöglich.

Gruß

Marvin


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Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Moderator
Posting Freak


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Registriert: 21.12.2005
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 13:48  

Zitat von marvin, am 27.4.2007 um 12:01
Hallo quantum,

0,3l sind meiner Meinung nach zu wenig Nährlösung um auf Masse zu kommen.
Ich denke, das Problem besteht darin, dass bei der kleinen Menge Nährlösung der Sauerstoffgehalt sehr schnell abnimmt u. somit nur kurz Zellteilung stattfindet. Man sollte vielmehr erreichen die Kultur möglichst lange u. zusammenhängend im "Vermehrungsmodus" zu halten, was bei größeren Flüssigkeitsmengen eben besser geht, da so eine größere Futter- u. Sauerstoffreserve gewährleistet ist.

Ich mach´s so:
Ich bringe zu Beginn des Vermehrens ca. 50ml Nährlösung auf den Agarboden auf, dies lasse ich so lange warm stehen, bis erste Schaumbläschen entstehen, die in diesem Stadium noch sehr zaghaft sind.
Das hat bei mir schon mal 5 Tage gedauert.
Danach wechsle ich das Gefäß auf ca. 500ml u. füttere mit ca. 300ml vorab belüfteter Nahrlösung unter dauerrühren. Luftblasen im Gärröhrchen werden nun deutlich u. zeigen auch das Ende dieser "Session" an. Vermehrung hier: ca. 1mm wenn sedimentiert.
Danach wechsle ich auf 3l Gefäß u. füttere ca. 1,5 - 2l Nährlösung unter Dauerrühren u. zyklischer Belüftung. Die verbrauchte Flüssigkeit lasse ich dann regelmäßig sedimentieren u. kippe den klaren Teil weg das gibt Platz für neues Futter u. das Ganze beginnt von neuem.
Den Teil, den ich wegkippe, probiere ich vorher immer um zu sehen, ob alles i Ordnung ist.

Jetzt bekomme ich dann nennenswerte Zuwächse. Diese Phase kann je nach Hefe 1 - 2 Wochen dauern.

Einen Starter aus Agar binnen zwei Tagen zu produzieren hab ich selber noch nie geschafft u. halte das zumindest unter meinen Bedingungen für unmöglich.

Gruß

Marvin


Jepp, ganz meine Meinung, so klappts bei mir auch immer wunderbar. Erst 50ml im Agar-Glas, dann in 0,2l Bierglas, dann 0,5l im 2L Erlenmeyer mit Magnetrührer und zyklischer Belüftung. Für die Zyklische Belüftung habe ich mir einen Intervallschalter gebaut, der steuert die Luftpumpe, so das der Schaum immer genug Zeit hat wieder zusammen zu falllen. Den Schalter gibts bei conrad.de Artikel-Nr.: 191299 - 62

Gruß,
Bodo


____________________
"Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 14:16  
Hallo Quantum,

die Hefe von einer Flasche auf 0,3 l Nährlösung ist meiner Ansicht nach zu wenig, denn Du musst ja davon ausgehen, dass ein erheblicher Teil der Hefezellen nicht mehr lebt. Ich nehme zunächst mal nur die gleiche Menge an Nährlösung wie ich an Hefelösung habe und gebe dann zum Weiterfüttern wieder Nährlösung dazu. Die Temperatur spielt auch eine erhebliche Rolle und da kannst Du ruhig auf 26-28°C gehen, wenn Du die Möglichkeit hast, diese Temperatur einigermaßen konstant zu halten.
Einen Starter in zwei Tagen von Agar-Agar-Böden hochziehen ist klar kein Problem. Hängt davon ab, wieviel Hefe Du auf dem Boden/den Böden hast und wieviel Würze Du anstellen willst. Für das Anstellen von 100 Litern reichen natürlich 2 Tage nicht aus.

Grüße
Wolfgang
Antwort 6
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 14:30  
Danke für die zahlreichen Tipps.

Die gestrippte Hefe werde ich erst mal entsorgen. Es gast nach wie vor etwas aus, wobei der Geruch der gesamten Angelegenheit mir doch etwas "spanisch" vorkommt. Den Geruch von gärenden Weizen kenne ich zwar noch nicht, stelle ihn mir aber anders vor als wie im derzeitigen Starter. Vielleicht tatsächlich zu wenig aktive Hefe und die anderen Kulturen reden noch ein Wort mit. Eine Fruchtfliege saß auch schon auf dem Alupapier...

Der Agar zeigt erstaunliche Aktivität und es baut sich auch entsprechender Druck bei geschlossenem Deckel auf. Im Dekoschrank meiner Zukünftigen habe ich eine hervorragende Blumenvase mit 3-4 Liter Volumen gefunden. Darin werd ich es jetzt mal weiter mit der Agar Kultur versuchen. Evlt. kann ich darin sogar dauerhaft ohne Schaumproblem belüften.

Grüße
Timo
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2007 um 14:39  
Hallo Timo,

die gestrippte Hefe würde ich nicht entsorgen, denn Hefe riecht nie besonders gut. Die überstehende, verbrauchte Lösung abgießen und neue Nährlösung zugeben. Am besten dauernd belüften.

Grüße
Wolfgang
Antwort 8
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mibi-xxl
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red_folder.gif erstellt am: 30.4.2007 um 00:45  

Zitat:
die gestrippte Hefe würde ich nicht entsorgen, denn Hefe riecht nie besonders gut. Die überstehende, verbrauchte Lösung abgießen und neue Nährlösung zugeben. Am besten dauernd belüften.

Hallo Wolfgang, hallo Braugemeinde,

ich wollte eine Wyeast 1007 German Ale vermehren, zuerst mit Speise, dann mit Malzbier.
Das ganze ging auch eine Zeit lang gut. Heute Abend habe ich nachgeschaut, da war plötzlich wie eine Haut auf der Speise und das Ganze riecht schon fast stechend, fast wie ein Kleber. Ist das eine Infektion der Hefe oder kann ich die Hefe verwenden??????????????????


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Allzeit gut Sud
Michael

And special greetings to our American and English "Friends" who are reading along ;-)
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red_folder.gif erstellt am: 30.4.2007 um 01:27  
Hallo Michael,

eine Haut deutet auf Kahmhefen hin. Und der Klebergeruch kommt von Essigsäureethylester. Der bildet sich aus Essigsäure und Aethanol. Verantwortlich hierfür sind, wie ich gelesen habe, wilde Hefen.
Also das Zeug kannst Du wirklich nur noch wegschütten. Da sind Dir offenbar Essigbakterien hineingelangt.

Grüße
Wolfgang


[Editiert am 30.4.2007 um 20:22 von Steinbrauer]
Antwort 10
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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2007 um 11:18  
Hallo liebe Braugemeinde,

ich hätte gern mal eure Meinung gewusst, ob ich mit dem aktuellen Hefeansatz soweit richtig verfahre. Bisher hatten wir unsere Ansätze noch am Brautag mit der aktivierten WYEAST Hefe versetzt (Packung war voll aufgebläht), und diese nach kurzer Angärung zur Würze dazugegeben. Da wir immer stärker feststellten, dass trotz Restsüße (und Aufspeisung) sich nicht genug Kohlendioxid in den Flaschen gebildet hat (bei den Party-Fässern war alles ok), dachten wir, dies könnte an der zu geringen Anstellhefemenge liegen.

Ich kaufte daraufhin einen PE(PP oder PS)-Sprudelstein, eine Aquarienpumpe und PE-Schlauch und versuchte, die Hefe brutal ohne Sterilfilter zu belüften. Nach zwei Tagen hatte ich dann auch das Ergebnis: Der Ansatz roch sauer. Ich hatte wohl eine Essig- oder Milchsäurebakterieninfektion. Na ja, war ja irgendwie auch abzusehen. :mad: Nach einem Besuch bei einer wirklich sehr kompetenten Apotheke, konnte ich mir erstmal fünf 220nm Filter zulegen. Doch jetzt zur aktuellen Hefe.

Wir wollen am Wochenende ein Kölsch brauen. Ich hatte dafür letzte Woche die ein Jahr alte WYEAST Hefe aktiviert. Diese legte sich richtig ins Zeug, und war schon nach drei Tagen komplett aufgebläht. Wir hatten vor einiger Zeit verdünnte Würze aus einer Malzextraktdose (StaWü 9 P) gekocht und in mehreren Portionen in Gefrierbeutel abgefüllt und eingefroren. Einen dieser Beutel nahm ich heraus und kochte die Würze erneut auf. Nach dem Abfüllen in eine Laborflsche kühlte ich das ganze auf 21°C herunter. Dann goss ich in die 800ml Würze den WYEAST Ansatz. Nun belüfte und rühre ich kontinuierlich seit 1,5 Tagen (siehe Foto). Ich bin bis jetzt ziemlich zufrieden. Der Ansatz sieht sehr trüb aus, er riecht am Zellstoff stark nach Hefe und leicht säuerlich nach CO2. Durch das Belüften und Rühren ziehen sich jetzt schlierenartige Anhäufungen nach unten (siehe zweites Foto). Dies könnte doch Hefe sein, die durch das CO2 und die Luft nach oben getrieben wurde?

Meine Frage ist nun, ob mein Vorgehen für euch akzeptabel klingt. Habe ich irgendetwas vergessen? Da wir erst am Wochenende brauen wollen, frage ich mich, ob ich noch einmal Glukose zugeben muss, oder ob ich den Ansatz weiterhin unter Rühren und Luftzufuhr stehen lassen kann.

Schon mal vielen Dank fürs Lesen und eure Einschätzung!
Steffen


http://www.badongo.com/pic/612493


http://www.badongo.com/pic/612493
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2007 um 12:13  
Hallo Hoepfchen,

so wie Du Dein Vorgehen usw. schilderst, ist alles in Ordnung.
Wenn die Nährlösung verbraucht ist, würde ich nicht mehr weiterbelüften. Prüfe mal nach, ob das der Fall ist. Da ich nicht weiß, wieviel Würze Du mit der Hefe anstellen willst, weiß ich auch nicht wieviel Hefe Du brauchst.
Wenn Du schon genug Hefe hast, dann stelle sie in den Kühlschrank und nehme sie einen Tag vor dem Brautag heraus. Hier am besten nochmal anfüttern. Ich gebe hier immer entsprechend abgekühlte 1:2 verdünnte Vorderwürze hinzu.

Grüße
Wolfgang


[Editiert am 1.5.2007 um 12:17 von Steinbrauer]
Antwort 12
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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2007 um 13:20  
Steinbrauer schrieb:
Zitat:
Wenn die Nährlösung verbraucht ist, würde ich nicht mehr weiterbelüften. Prüfe mal nach, ob das der Fall ist.

Als ich nachgucken wollte, ob die Würze schon verbraucht ist, habe ich dann mitbekommen, dass der Ansatz leicht säuerlich riecht und auch schmeckt :( Es war auch kein Geschmach von Restsüße vorhanden.

Ich werde also zu lange belüftet haben? Zum Glück habe ich noch eine WYEAST 1007, die man laut Hanghofer auch für ein Kölsch nehmen kann. Nun will ich vermeiden, dass diese auch noch verdirbt. Wie gehst du immer vor? Belüftest du gleich nach hinzugeben der Hefe, oder wartest du erst, bis sich leichte Bläschen zeigen. Wie stellst du fest, ob die Würze verbraucht ist? Bei jedem Öffnen der Flasche erhöht sich ja die Gefahr einer Infektion. Ich bin mir relativ sicher, dass ich sauber gearbeitet habe. Wo kann der Fehler gelegen haben?

Ich möchte ca. 50l Würze anstellen. Ich hoffe, dass 800ml dafür ausreichen?

Das etwas verzweifelte Höpfchen
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2007 um 16:03  
Hallo Höpfchen,

schmeckt die Hefelösung stark sauer? Kannst Du den pH-Wert messen? Etwas sauer ist die Lösung schon. Wenn Du mit Filter belüftet hast, dürfte es eigentlich zu keiner Infektion kommen.
Belüften tue ich sofort nach Zusammenführen von Hefe und Nährlösung. Wann ist die Nährlösung verbraucht? Das kann ich nicht sagen, da hilft nur Probe entnehmen und kosten.
Die verbrauchte überstehende Lösung am besten abgießen, da sonst das Volumen zu groß wird und vor allen Dingen, um die Hefe vom Alkohol zu befreien.

Grüße
Wolfgang
Antwort 14
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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2007 um 20:05  
Hmm, also stark sauer schmeckt sie nicht - eher leicht säuerlich (wie Berliner Weisse vieleicht). Ich habe vor einigen Stunden nochmal Glukose hinzugegeben. Jetzt geht die Gärung nur so los. Es schäumt richtig wild. Allerdings habe ich halt immer noch diesen säuerlichen Geruch, den ich von anderen Ansätzen nicht kenne. Ich werde mir morgen von der Arbeit mal ph-Papier mitbringen. Welcher Wert ist denn normal, 4-6? Kann es sein, dass die Milchsäurebakterien doch von der Hefe zurückgedrängt wurden, und kann man dann so einen Ansatz überhaupt noch verwenden?
Profil anzeigen Antwort 15
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red_folder.gif erstellt am: 1.5.2007 um 20:32  
Hi Höpfchen,

kann mir nicht vorstellen, dass bei Deiner Vorgehensweise Milchsäurebakterien in Deinen Ansatz gekommen sind. Ich habe heute meine Wyeast Weihenstephan Weizenbierhefe mal gekostet: Die schmeckt auch leicht säuerlich und der pH-Wert liegt zwischen 4-5.
Der säuerliche Geruch kann durchaus vom CO2 kommen.
Hätten sich Milchsäurebakterien in Deinem Ansatz ausgebreitet, dann wäre er deutlich sauer, wie ich das vom Sauermalzansatz kenne.
Mit der letzten Glucosegabe würde ich es mal bewenden lassen und die Hefe bis zum Wochenende in den Kühlschrank stellen. Wieviel Bier willst Du denn am Wochenende brauen?

Grüße
Wolfgang
Antwort 16
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2007 um 10:57  
Hallo Hoepfchen,

ich sehe keinen Grund zur Besorgnis.
Wenn ich die verbrauchte Nährlösung bei meinen Ansätzen probiere, schmecken die auch immer recht sauer, daran erkennst du, dass die Flüssigkeit verbraucht ist.
Wenn ich beim Absetzen keine Kammhaut beobachte, oder wenn die Hefe beim Absetzen gut zur Ruhe kommt (sich also unten absetzt) u. Gäranzeichen verschwinden, gehe ich immer von gesunder Hefe aus u. verwende die dann auch.

Gruß
Marvin
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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2007 um 19:15  
Hallo Wolfgang, hallo Marvin,

noch einmal vielen Dank für eure promten Antworten. Wäre euer Optimismus nicht gewesen, läge der Ansatz wohl schon im Müll. Ich habe die Flasche heute Morgen in den Kühlschrank gestellt. Ich habe ein Sediment von ca. 8mm Höhe. Ich möchte mit dem Ansatz ca. 50l Würze beimpfen.

Die pH-Messung mit 0,5er Papier ergab ziemlich genau 4,0 - dies sollte nach Wolfgangs Meinung ja dann noch gehen? Ich werde dann wohl am Sonnabend die überstehende Flüssigkeit weggießen und mit 1:2 Vorderwürze wieder anpeppeln.
Profil anzeigen Antwort 18
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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2007 um 18:12  
Also ich bin von der Würzebelüftung schlichtweg begeistert! :thumbup: Hatten wir sonst immer nur eine beschauliche Hefedecke von ca 3cm Dicke, so spengt der neue Turboansatz alle Rekorde. Wir haben gestern um 20:00 angestellt. Es fing schon ein paar Stunden später an zu blubbern. Als ich nach einem Tagesausflug um 17:00 zurückkam, presste sich der dicke Hefeschaum durch das Airlock heraus, und stand im Fass schon 20cm hoch! :o

Ab jetzt kommt mir kein Ansatz mehr ohne ausreichnde Belüftung ins Gärfass. Die neue Althefe, die ich als Reserve für die Kölsch-Hefe gezündet hatte, steht inzwischen auch schon fertig aktiviert im Kühlschrank.
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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2007 um 19:59  
... wobei Du Dir die Würzebelüftung sparen kannst, wenn Du genügend Hefe zugibst.
Bei einem Sud (Aromahopfung 5 Minuten vor Kochende) habe ich mal 1 Stunde belüftet und von dem Hopfenaroma, das ich in der unvergorenen Würze schmecken konnte, war nach der Gärung nichts mehr übrig.
Allzu intensives Belüften der Würze zieht meiner Erfahrung nach Verluste von Hopfenaroma nach sich.

Grüße
Wolfgang
Antwort 20
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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2007 um 21:14  
Hallo,

da kann ich Wolfgang nur zustimmen. In der gesamten Braulitertaur wird vor übermäßigem Kontakt von Würze und Bier mit Sauerstoff gewarnt. Vor allem im wesentlich empfindlicheren Heißbereich, aber auch im Kaltbereich. Zwar wird meistens nur auf die geschmacklichen Folgen der Oxidation hingewiesen, aber das Austreiben von ätherischen Ölen wie die des (Aroma-) Hopfens, ist nicht von der Hand zu weisen.
Es gibt nur eine Phase, in der die Belüftung der Würze immer wieder empfohlen wird, und zwar beim Anstellen der Ausschlagwürze mit der Hefe. Dieser eigentlich zu vermeidende Vorgang soll hier ausschließlich der Hefevermehrung dienen, die ungünstigen Nebeneffekte nimmt man dabei in Kauf.
Wenn man seine Hefe nach dem Aktivieren im Starter längere Zeit belüftet, wobei dies sogar über Tage hinweg geschehen kann, wird man eine erheblich größere Hefevermehrung erzielen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das z.B. einstündige Belüften einer Würze ein nachhaltiges Vorkommen an Sauerstoff in der Würze bringt. Der Sauerstoff wird schnell entweichen. Ich meine einmal gelesen zu haben, daß sich die Hefemenge bei günstigsten Verhältnissen und bestimmten Heferassen innerhalb von zwei Stunden verdoppeln kann. Da kann man sich vorstellen, was die mehrtägige Belüftung des Starters an Vorteilen bringt.

Gruß
Martin
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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 7.5.2007 um 07:45  
Ui, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Mit Würzebelüftung meinte ich nicht die Belüftung der 50l Ausschlagwürze, sondern die mehrtägige Belüftung der 700ml Würze für den Hefestarter.

Die Ausschlagwürze kühlen wir (noch) mit einer Kühlspirale auf Anstelltemperatur und tragen ab 30°C abwärts durch vertikale Bewegung etwas Sauerstoff ein. Dann kommen der Starter rein und der Deckel drauf. Dass eine Belüftung während der Heißphase negative Auswirkungen hat, ist natürlich verständlich. Ich war einfach nur beeindruckt, welche gravierende Auswirkung eine Dauerbelüftung des Hefestarters mit sich bringt.

Beste Grüße
Steffen
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red_folder.gif erstellt am: 7.5.2007 um 19:07  
Hallo Steffen,

ja, da war ich auch überrascht. Gehört auf jeden Fall zu den wirklich bezahlbaren Investitionen, die echt Sinn machen!

Gruß
Martin
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