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Autor: Betreff: Gewürze im Bier tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 3.10.2007 um 14:48   Hallo, Gewürze-ins-Bier-schmeiß-Experten, bin gerade dabei meinen Adventsbock einzubrauen, den ich mit Koriandersamen würzen will. Laut Hanghofer sollen die Kügelchen beim Ausschlagen in den Sud. Ich verstehe das so, daß sie in den heißen Sud kommen. Aber bleiben die auch während der gesamten Hauptgärung drin oder sollen die nach Abkühlen der Würze wieder raus? Ich mein, die werden ja durch die heiße Brühe schon ganz gut ausgelaugt. Habt Ihr da Erfahrung? Berichtet doch mal bitte. Gruß Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Steinbrauer Gast erstellt am: 3.10.2007 um 15:12   Hallo Michael, das ist eine Frage, mit der ich mich im Moment auch beschäftige. Ich braue gerade ein Bockbier mit ca. 20°P und möchte Glühweingewürz einsetzen. Was ich immer machen würde, ist, ganze Gewürze zu schroten: Im Mörser oder auf andere Art, damit die Gewürzstoffe effektiver ausgelaugt werden. So kann man dann auch entsprechend weniger nehmen. Dann eine Weile mitkochen: 30 Minuten mein Vorschlag. Nach dem Kochen eine Probe kosten. Wenn zu wenig Aroma, kannst Du immer noch etwas zur Hauptgärung zugeben. Grüße Wolfgang [Editiert am 3.10.2007 um 15:13 von Steinbrauer] Antwort 1 Bielsteinbraeu   Gast erstellt am: 3.10.2007 um 15:42   Hallo ! Seit Jahren braue ich meinen Julbock mit Gewürzen. Für 20 l Bier nehme ich zwei gestrichene Teelöffel (3,4 g) Delifrut, die ich fünf Minuten vor Kochende zugebe, ebenso die Orangen und Zitronenschalen. Damit durch langes Kochen nicht zu viel von den leicht flüchtigen Aromen verlorengeht. Delifrut ist ein Süßgewürz aus dem Reformhaus von der Gewürzmühle Brecht. Delifrut besteht aus Zimt, Sternanis, Koriander, Ingwer, Karadamom, Nelken und Bourbon-Vanille zu Pulver zermahlen. Die Menge und die Mischung passt wunderbar. Würzig, aber nicht dominant. Kann ich nur empfehlen. Wenn ich zwei Stangen Zimt ins Bier gebe - ca. 10 g, kann das schon zu viel sein. Bei der Metbereitung nehme ich nur einen gestr. Teelöffel Delifrut für 20 l Met - schmeckt wunderbar. Da geht auch nicht soviel Aroma durch erwärmen verloren. Wichtig ist eine entsprechend lange Reifungszeit - beim Julbock mit 20 % Stw. - 8,5 % alc mindestens zweieinhalb Monate. Also, viel Spaß beim Experimentieren. Allzeit Gut Sud Hopfen und Malz rein in Hals Jürgen Antwort 2 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 3.10.2007 um 16:31   Ok, Ihr Beiden, vielen Dank für die Antworten. Da ich den post etwas (zu) spät gesetzt habe, werde ich jetzt den Kardamom in einem Säckchen erst mal eine Woche drin lassen und dann probieren. Wenn`s zuviel ist, nehm` ich es halt `raus. Ciao Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 3 Berliner Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline erstellt am: 3.10.2007 um 17:09   Ich bin ja eigentlich kein Freund von gewürztem Bier, gerade Zimt und Anis sind garnicht mein Fall. Aber ein Wit ist eine tolle Abwechslung: sehr frisch und fruchtig, leicht und süffig - einfach lecker. Beim dem Wit, das ich vor einigen Wochen gebraut habe, kommen Zitronen- oder Orangenschalen, Koriander (geschrotet) und Kamille etwa 5 Minuten vor Ende des Hopfenkochens in die Sudpfanne. Die Reste bleiben mit dem Heißtrub beim Hopfenseihen zurück. Der Geschmack hat sich in der Kurzen Zeit schon ausreichend übertragen - mehr hätte es nicht sein müssen. ____________________ Gruß vom Berliner Antwort 4 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 3.10.2007 um 17:13   Hi, Berliner, ich bin auch kein Freund von Weihnachtsgewürzen im Bier, aber ich dachte mir ein wenig Kardamom paßt ganz gut zu einem dunklen Bock. Ich habe die Kardamomsamen extra nicht geschrotet, da ich weiß, daß das Aroma schnell zu viel werden kann. Bin gespannt, wie sich das Aroma nach 1 Woche HG so entwickelt hat. Danke für Deine Info. Gruß Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 5 mibi-xxl Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 3.10.2007 um 22:01   Hallo Leute! Ich habe mich von der "Weihnachtsbrauerei" anstecken lassen und habe beim letzten Sud 1kg Honig und eine Stange Zimt zur Gärung mit zugegeben. Jetzt wo die Nachgärung zu ende ist habe ich das Jungbier mal probiert und war entteuscht. Ich schmecke weder den Honig noch die Zimtstange. Ist da bei mir was falsch gelaufen? ____________________ Allzeit gut Sud Michael And special greetings to our American and English "Friends" who are reading along ;-) Antwort 6 imation3000 Member Beiträge: 92 Registriert: 5.3.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 3.10.2007 um 22:33   Hallo tauroplu, also ich habe vor kurzem mein Trapistenbier gebraut, und habe dafür auch Koriandersamen verwendet. Die habe ich wie Hanghofer es beschreibt, nach dem Hopfenkochen dazu gegeben. Und die blieben bis zur Abfüllung in Flaschen auch in meinem Kärbottich, und der Koriandergeschmack ist nicht zu stark oder so. Also ich kann das nur empfehlen. P.S. Hab 8g Koriander auf 20 Liter Würze genommen. Ciao, Kai ____________________ Es tut mir im Herz so weh, wenn ich vom Glas den Boden seh. Antwort 7 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 3.10.2007 um 23:38   Hallo, Kai, super, vielen Dank für Deine Infos. Beim Lesen viel mir auf, daß ich die ganze Zeit hier von Kardamom herumerzähle, aber natürlich Koriander gemeint und auch verwendet habe... Interessanterweise habe ich auch 8 g genommen, allerdings für 17 L. Na, mal schauen, wie`s wird. Ich werde zu gegebener Zeit dann mal berichten. Gruß Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 8 alexbrand Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.11.2007 um 17:13   Michael, kannst du schon etwas zu dem Bier sagen? Ich möchte auch mal mit Koriander experimentieren. Ist Deine Dosierung von 8g/17L ungeschmahlen brauchbar? Wie sah eigentlich die restliche Schüttung aus? Ich will vom nächsten Sud zu Testzwecken etwas abzweigen und Koriander zugeben und dann getrennt vergären. Alex ____________________ Home brewing More control. Less risk. If I had to explain you wouldn't understand. Antwort 9 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 12.11.2007 um 17:39   Hallo, Alex, für meine Begriffe habe ich offensichtlich genau die richtige Menge an Koriander erwischt. Natürlich ist das Geschmackssache, ich weiß aber, daß Koriander mit etwas Vorsicht zu genießen ist. Aktuell habe ich 16,3 L abgefüllt. Die Schüttung betrug 4,5 kg. Es war das Hanghofersche Dubbel Rezept, allerdings mit WIM anstelle von PIM und halt mit weniger Koriander. Hanghofer sieht für meine Menge 10 g vor. Ich habe die Körnchen kurz mit 70%-igem Alohool ein wenig keimärmer gemacht, die dann in so einen Teefilter aus Baumwolle gepackt, mit einem Zwirnsfaden verknotet und während der gesamten HG in den Bottich gehängt. Der Geschmack ist - mit Verlaub - superb! In dieser Konzentration paßt das Korianderaroma wunderbar zum Hopfenaroma (Spalter Select als VWH und nochmal eine kleine Aromagabe 10 Min. vor Kochende. Für die Grundbittere habe ich den Magnum genommen. Zusammen mit der tollen Belgian Abbey II ist das Bier der Hammer. Jetzt, nach 2 Wochen Kaltreifung wird das Korianderaroma (O-Ton meiner Frau: tja, schmeckt irgendwie....anders) harmonischer. Gruß Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 10 alexbrand Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.11.2007 um 17:42   Prima! Ich werde dann mal diegleiche Dosierung versuchen. Das macht also 0,5g/L. Danke, Michael! Alex ____________________ Home brewing More control. Less risk. If I had to explain you wouldn't understand. Antwort 11 frikadellenschmied Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 14.11.2007 um 15:17   Ihr seid ja soooo gemein! Nun werde ich am WE ein OG Helles brauen, gewürzelt mit Koriander, Sternanis, Zimt! Müsste zu Weihnachten fertig sein und dann ............ Gewürze gebe ich 10 - 15 min vor Kochende zu, nix in die HG .... werde berichten. ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt! Antwort 12 alexbrand Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 14.11.2007 um 15:41   Zitat von frikadellenschmied, am 14.11.2007 um 15:17 Gewürze gebe ich 10 - 15 min vor Kochende zu, nix in die HG Habe ich auch so gemacht, mit Koriander und Orangenschale. Bin mal gespannt! Alex ____________________ Home brewing More control. Less risk. If I had to explain you wouldn't understand. Antwort 13 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 14.11.2007 um 17:20   Hi, Frika und Alex, Zitat: Gewürze gebe ich 10 - 15 min vor Kochende zu, nix in die HG Tja, Ihr werdet schon sehen, was Ihr davon habt... Im Ernst, gerade beim Koriander könnte ich mir vorstellen, daß der Hubert nicht umsonst ins Rezept geschrieben hat, daß das Gewürz beim Ausschlagen dazuzugeben ist. Aber wie Ihr bin ich auch gespannt, was bei Euch da so herauskommt. Ihr müßt unbedingt berichten. Vielleicht ist ja auch in diesem Falle die Theorie und die Praxis zwei völlig verschiedene Dinge. Greets Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 14 Steinbrauer Gast erstellt am: 14.11.2007 um 17:32   Hi at all, das mit der Zugabe der Gewürze zum Bier ist in etwa so wie die Zugabe von Gewürzen zum Essen. Und dabei geht es nicht nur um den Geschmack, sondern auch um das Geschmacksempfinden: Dem einen reicht eine Messerspitze eines Gewürzes, bei einem anderen muss es ein gestrichener Teelöffel sein. Also wenn ich zum Teil die Mengen hier anschaue z.B. 10 g Koriander/20 Liter ungeschrotet; das sind für mich, was mein Geschmacksempfinden anbetrifft, schon homöopathische Mengen Grüße Wolfgang Antwort 15 frikadellenschmied Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 15.11.2007 um 13:07   Warum nur Schalen in den Sud geben? Orangen, klein geschnibbelt müssten doch auch gehen und der zusätzliche Saft..... mmmmmm ...... dazu Zitronen ... ich teste einfach mal oder hat jemand negative Erfahrungen damit gemacht?? edit: bei Kirschbier kommen die Früchte erst zur Gährung hinzu ....... ich sollte mal testen wie das dann mit geschnippelten Orangen und Zitronen wird.... [Editiert am 15.11.2007 um 15:50 von frikadellenschmied] ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt! Antwort 16 Steinbrauer Gast erstellt am: 15.11.2007 um 16:19   Hi Frika, da in den Schalen von Orangen und Zitronen Bitterstoffe enthalten, musst Du mit der Menge etwas vorsichtig sein. Eventuell die Bitterhopfengabe entsprechend anpassen. Erst mal weniger zugeben, ab und an kosten und dann erst nachwürzen. Reibe die Schale ins Bier und schnippel dann noch die ganze Frucht hinein. Grüße Wolfgang Antwort 17 frikadellenschmied Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 15.11.2007 um 19:51   Hi Wolfgang... guter Tipp, danke. ...............Reibe die Schale ins Bier.............. In die HG oder meinst Du die Würze, also die letzten 10 min Hopfenkochen? Wann würdest Du Koriander und Co dazu geben? Gewürze in der Pfanne ( nicht die Sudpfanne!) anrösten um das Aroma rauszukitzeln? Da scheint es ja zig Varianten zu geben und ich habe null Plan! ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt! Antwort 18 Steinbrauer Gast erstellt am: 15.11.2007 um 22:09   Hallo Frika, die Früchte nicht mitkochen, sondern zur HG zugeben. Den Koriander & Co würde ich kurz mitkochen. Zur besseren Ausnutzung des Aromas im Mörser oder sonst irgendwie schroten. Nicht in der Pfanne anrösten. Das Aroma ist dann in der Küche und nicht im Bier Was die Menge der Gewürze angeht, da gebe ich keine Zahlen an. 10 g Koriander/20 Liter ist eine Orientierung, wäre mir persönlich zu wenig. Grüße Wolfgang Antwort 19 frikadellenschmied Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 16.11.2007 um 08:03   Na wenn es jetzt nix wird?! Danke für die ausführliche Erklärung... nun kann sogar ich ein "Gewürzelbier" brauen. ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt! Antwort 20 azmo Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 16.11.2007 um 12:01   wichtig: achte darauf, auf keinen fall etwas von diesem weissen zeugs aus den organgen/zitronen in die würze kommen zu lassen das versaut dir den geschmack! also ich würde den saft filtern und dann nur das äusere der schale reinreiben um sicher zu gehen. wobei ich mit dem saft aufpassen würde wg der säure - nicht dass das bier nachher sauer schmeckt! ____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich. Antwort 21 frikadellenschmied Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 18.11.2007 um 08:58   Feddich! Habe die O-Schalen mit dem Sparschäler geschält, keine weisse Haut dran denn die wird in der Tat bitter. Koriander auch ein wenig mehr genommen und heute morgen mal probiert....... einfach nur legga! Das fruchtige Aroma wird sich sicherlich noch verändern... entweder verblasst es oder es kommt stärker durch... schaun wir mal. edit: Receptur hier [Editiert am 18.11.2007 um 09:52 von frikadellenschmied] ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan scheisse schmeckt! Antwort 22