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Autor: Betreff: Macht die Hefe wirklich den Geschmack?
Posting Freak
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ggansde
Beiträge: 2175
Registriert: 9.11.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.10.2007 um 21:46  
Hey folks,
ich mache mal die provokante Aussage, dass es eigentlich egal ist, mit welcher Hefe ich vergäre. Zumindest innerhalb der Sorten OG, UG und Weizenhefe (Ich habe schon sehr viele Hefen durchprobiert; Alles Flüssighefen -> Diverse gestripte, WY, Brauereihefen, etc.).
Wie sind Eure Erfahrungen?
Ich nutze z.Zt. hauptsächlich für Weizen gestripte Schneider, für Pils gestripte Michelsbräu und für OG Biere (z.B. Kölsch etc.) WY #1007. Habe jetzt mal den Verdacht, dass die Rastführung viel entscheidender ist. Mein Zwickel ist übrigens nicht sauer geworden http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth read&tid=4880#pid aber nach dieser Rastführung http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth read&tid=4788#pid46160 ist es soooo extrem malzig geworden, wie ich es bisher noch nicht hatte. Tja, wie ist es nun mit der Geschmacks-Steuerung?
Grüße Markus
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Administrator
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.10.2007 um 23:48  
Hallo, Markus,

meine Erfahrungen sind die: Zustimmung, was die UG Hefen angeht. Da habe ich nicht wirklich signifikante Unterschiede feststellen können. Selbst Hefen, die eine erhöhte Schwefelproduktion aufweisen, der Schwefelgeruch verliert sich ja wenn man nur lang genug lagert.
Bei den OG Hefen (ich rede ausschließlich von Wyeast Hefen) sind die Unterschiede schon recht prägnant (etwa gleiche Vergärtemperaturen vorausgesetzt). Über 20°C wird es bei den OGs halt recht fruchtig und estrig. Der Gehalt an Estern verstärkt sich auch bei UG Hefen wenn man sich am oberen Rand der vorgeschlagenen Vergärtemperaturen bewegt. Aber da sind die Unterschiede unter den UG Hefen lange nicht so frappant wie bei den OG Hefen.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 1
Senior Member
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Beiträge: 210
Registriert: 18.12.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 06:38  
Moin,

ich hab von meinem letzten Sud 30L mit UG-Brauerreihefe und 10 Liter mit Bavarian Lager (UG) vergoren.

Der Unterschied war schon deutlich spürbar. Was mir besonders auffiel, war, daß die Hopfenbittere im Sud mit der Bavarian deutlich weniger hervortrat.

Gruß
Svenson
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Rainer
Beiträge: 1199
Registriert: 28.7.2002
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 08:14  
Hallo,
kann leider nur mit Obergärigem dienen. Habe jetzt zum 2.x den gleichen Sud Altbier Uerige Clone, 60 L mit Uerige Hefe und 10L mit Stout Hefe vergoren. (Hefen aus Flaschen hochgezogen.) Das Alt war nach 14 Tagen trinkbar, während das "Stout" nach fast 4 Monaten erst richtig lecker ist, vorher fast nicht genießbar. Zu bitter.
Gruß
Rainer
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Beiträge: 1027
Registriert: 3.2.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 09:39  
;)
alte Brauerweisheit:
"Der Brauer macht die Würze,die Hefe macht das Bier!"
Da es sich um eine a l t e Brauerweisheit handelt,gilt sie wohl auch in erster Linie für
die alte (Alt) also obergärige Gärmethode.
Insofern würde ich Michael zustimmen,dass sich schon signifikante Unterschiede ergeben.

Gruss aus der (untergärigen) Bierstadt Dortmund

Gerd


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"...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Beiträge: 457
Registriert: 12.6.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 10:13  
Hallo
mein erster Brauversuch war mit untergähriger Trockenhefe. Gärtemperatur bis 21°. Ich weis zwar icht ob es an der Hefe lage, aber den Sud habe ich weggeschüttet.
Das Bier, Pils sollte es werden, schmeckte extrem fruchtig, so in die Richtung Weizen nur eben extrem.

Alle weitern Sude habe ich mit frischer Brauereihefe gemacht. Ich finde das geschmacklich Welten dazwischen liegen. Meine Testrinker übrigens auch.

Das Rezept war bei allen Versuchen übrigens das gleich. So lange ich frische Hefe bekommen kann werde ich wohl keine Trockenhefe benutzen.

Gruß, Guido
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alexbrand
Beiträge: 2947
Registriert: 15.11.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 10:56  
Hallo Kirmes!

Nur mal so nebenbei aus Interesse: hast Du mit der frischen Brauereihefe auch bei rund 21°C vergoren? War die auch untergärig? Denn 21°C sind für eine untrgärige Hefe rund 10°C zu viel. Das wird IMHO auch der Grund für die übertriebene Fruchtigkeit gewesen sein.


Grüsse,

Alex


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Hankelbier
Beiträge: 291
Registriert: 2.5.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 12:11  
In diesem Zusammenhang hätte ich auch eine Frage. Bis jetzt habe ich nur untergärig gebraut, zuletzt mit Wyeast Bavarian fürs Helle Festbier (14°P) und mit Bohemian fürs Dunkle Festbier (14°P).
Habe in letzter Zeit mal das Bier aus dem Gemeindebrauhaus Thundorf getrunken (Rasten, Schüttung, Hopfenbitterung dürfte meinem gleichkommen). Nur das Bier war irgenwie spritziger. Die Thundorfer müssen obergärig brauen aus technischen Gründen und bekommen die Hefe aus einer benachbarten Brauerei (also Weißbierhefe). Vor ca 20 Jahren verwandten sie Kölschhefe oder Althefe von einem Feriengast aus dem Ruhrgebiet.
Ich würde mein nächstes Bier mit Pilsner Malz auch mal obergärig brauen. Welche flüssige Hefe von Wyeast oder von anderen Herstellern würdet Ihr mir empfehlen.
Herzlichst
Rolf


[Editiert am 15.10.2007 um 12:14 von Hankelbier]



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Allseits Gut Sud. Und wer rastet der rostet noch lange nicht.
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 12:16  
Hallo, Rolf,

versuche doch mal die 2565 Kölsch von Wyeast, die dürfte Deinen Vorstellungen am nächsten kommen.

Greets
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 8
Member
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Beiträge: 82
Registriert: 1.9.2005
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 14:19  
Hallo Markus,
ich habe schon zweimal den Versuch gemacht, die gleiche Würze bei gleicher Gärführung usw. mit 2 verschiedenen Hefen zu vergären. Ich bin jedesmal überrascht, wie groß der Einfluss der Hefe wirklich ist. Mein letzter Versuch war, ein Weizen mit Trockenhefe und Brauereihefe, beide OG, zu vergären. Ergab einen Unterschied wie Tag und Nacht. Die Brauereihefe hat wunderbares Weizenaroma produziert, bei der Trockenheife hat man nicht gemerkt, dass man ein Weizen trinkt. Mach Dir doch mal den Spaß, das zu versuchen, wenn Du magst.

Viele Grüße,
Peter
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saeufer
Beiträge: 356
Registriert: 7.3.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.10.2007 um 23:17  
Hi,

da kann ich nur zustimmen, die Hefe und deren Gärtemperatur wirken sich echt extrem auf den Geschmack des Bieres aus.
Da kommen riesige Unterschiede zu Stande.
Und zum endlos diskutierten Thema: Trockenhefe - vergesst es. Es gibt vielleicht welche, die ein gerade noch trinkbares Bier produziert, aber mehr auch nicht.

Grüsse .. Säufer


[Editiert am 15.10.2007 um 23:18 von saeufer]



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...als Gott vom Affen enttäuscht war schuf er den Menschen...weitere Experimente hat er sich seit dem lieber verkniffen...
Profil anzeigen Antwort 10
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 16.10.2007 um 06:27  

Zitat:
Es gibt vielleicht welche, die ein gerade noch trinkbares Bier produziert, aber mehr auch nicht.

Dem muss ich widersprechen. :mad:
Saflager S-23 oder auch S-33 haben bei mir phantastische Biere produziert.
Eine Menge Leute haben diese Biere verkostet und für hervorragend befunden. Man muss das Bier nur lange genug lagern.
Aber vielleicht verfügen ja einige Leute hier über eine Sensorik, von der man nur träumen kann.

Gruß Michael
Antwort 11
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2007 um 08:21  
Moin,

genau dazu habe ich gerade einen Versuch am Laufen.

Ich vergäre einen Teil des gleichen Sudes mit Wyeast 1007, und den anderen Teil mit der S-04. Bis jetzt konnte ich bis auf die (diesesmal) sehr langsame Gärung bei der1007 noch keine Aussage dazu treffen.

Ich sage dann bescheit :D

Gruß
t...


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"...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser Klima paßt." Der Alte Fritz
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 16.10.2007 um 17:00  
Hey folks,
danke für Eure Meinungen. Ich denke auch, dass die Rastführung hauptsächlich bei UG-Hefen den Geschmack entscheidet. Klar werden die minimal "fruchtiger", wenn ich bei 15 statt 8 °C vergäre (aber nicht so extrem).
Auch kein Zweifel, dass Weizenbier-Hefen einen ganz speziellen Charakter gibt, also die mal ausgenommen.
Aber die "Nicht-Weizenbier" OG-Hefe (z.B. WY 1007 o.ä.). Was macht da hauptsächlich den Charakter des Bieres aus, Rastführung oder Vergärtemperatur? :puzz:
Bin auf die Ergebnisse tiggernordmarks Versuch gespannt.

Noch ein Wort zu den Trockenhefen (die ich selber zu Anfang häufig verwendet habe): Die OG (nicht Weizenbier) sind einigermaßen brauchbar, die UG sind bei mir alle :thumbdown: gewesen (evtl. verzeihen sie mal eben nicht für UG etwas höhere Gärtemperaturen -> 15 °C)

Grüße,
Markus


[Editiert am 16.10.2007 um 17:05 von ggansde]
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Junior Member
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Beiträge: 26
Registriert: 30.10.2007
Status: Offline
smilies/sad.gif erstellt am: 2.1.2008 um 09:12  
Hallo zusammen,


obwohl der Thread schon länger ruht, wollte ich noch was zur untergärigen Trockenhefe S-23 schreiben:

Diese riecht während und nach der Hauptgärung bei ~ 10°C unglaublich fruchtig nach einer Mischung aus Obstkorb und Blumenstrauß. Der Geschmack ist weniger beeinträchtigt. Etwas eingeschüchtert und leicht angewiedert :( habe ich mein Bier in Flaschen reifen lassen und was soll ich sagen: nach 5 - 6 Wochen bei 6,5°C verliert sich dieser Geruch vollständig und rausgekommen ist ein ordentliches untergäriges Lager :D . Ich kann also nur in die gleiche Kerbe hauen wie micham0:
Zitat:
Saflager S-23 oder auch S-33 haben bei mir phantastische Biere produziert.


Grüße

Lutz
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