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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Untergäriges - mein erstes Mal |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 3.11.2007 um 08:05 |
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Moin,
ich bin noch neu im Metier und habe ein paar Fragen zum untergärigen Brauen
bzw. Gären, da mich mein "Leitfaden" da etwas im Stich lässt (W. Vogel
"Bier aus eigenem Keller"). Ich habe vor, als Sud#03 einen untergärigen
Weihnachtsbock zu versuchen (mit Saflager S-23) und außerdem zu spunden, um
auch die restliche Hefe loszuwerden (und Autolyse vorzubeugen). Dazu habe
ich diverse Fragen.
1. Bei Vogel ist keine Rede von Speisegabe, da geht's nur um's
Grünschlauchen (außerdem mit ungenauer Zeit- bzw. Würzegehaltangabe).
Außerdem habe ich der Spundungstabelle ausm Wiki entnommen, dass ich bei
angestrebten 5 g CO2/L bei 15 Grad C einen Spundungsüberdruck von 1,6 bar
brauche. Bei Vogel heißt es "ein höherer Spundungsdruck [als 0,5 bar]
jedoch ist, was die Bierqualität anbelangt, sinnlos und ansonsten
gefährlich". Ich hatte vor im 35L-"Maischefass" aus dem Baumarkt
nachzugären. 0,5 bar Überdruck sind da bestimmt möglich, aber viel mehr
darüber wird's heikel. Ich habe mich bisher noch nicht mit der
Keg-Technologie auseinandergesetzt, finde Kunststoff eben praktischer zum
bearbeiten. Hat da jemand Nicht-Keg-Erfahrung? Brauche ich > 0,5 bar? Wo
bekomme ich günstige Überdruckventile her (am besten Manometer und
regelbares Überdruckventil in einem - wie heißt sowas?)? Im Notfall: Geht
auch Flaschengärung?
2. Wann kann man zur Lagerung/Reifung auf Flaschen abfüllen?
3. Wie schaffe ich es, nach der Nachgärung (also zur Lagerung/Reifung) auf
Flaschen abzufüllen ohne allzuviel CO2 zu verlieren? Geht das mit einem
einfachen Abfüller?
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe - bin ganz begeistert, wie gut das
hier klappt! Viele Grüße,
Gillemann.
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.11.2007 um 09:09 |
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Hallo Gillemann,
Ich bin zwar auch erst seit kurzem Hobbybrauer, aber da ich vor gut 3
Wochen ebenfalls ein Doppelbock untergärig mit Saflager S23 gebraut habe
und ausser den Problemen beim Läutern ganz gut zurecht gekommen bin will
ich dir doch mal sagen wie ich´s gemacht habe.
zu1. Nachgärung im Maischefass ist wohl eher unüblich. Denn im Grunde
genommen gehts bei der Nachgärung (sofern du nicht später mit Gegendruck
umfüllst etc...) darum das entstehende CO2 ins Bier zu bekommen. Das
funktioniert, wenn du dein Bier in Flaschen haben willst nur mit der
Nachgärung in selbiger.
Dazu lässt du einfach die Hauptgärung bis zu Ende laufen, also bis sich im
Gärröhrchen nix mehr tut.
Bei mir hat die S23 bei etwa 12-13°C das in 5 Tagen geschafft. Ich hatte
das Tütchen Hafe vorher 36 Std. lang mit abgekochtem Malzbier gefüttert und
etwas vermehrt.
zu2. Also Nachgärung gleich in der Flasche. Ich habs so gemacht, dass ich
das Bier nach der Hauptgärung erstmal in meinen Läutereimer umgesiedelt
habe und dann meine vorher berechneten 7 Gramm Zucker pro Liter (waren bei
meinen 16 Liter Bier also 112g Zucker, die ich vorher in etwa 1/8 Liter
abgekochtem Wasser aufgelöst hatte.) dem durchgegorenen Bier zugesetz
(vorsichtig Einrühren, damit nicht schon hier zuviel CO2, das ja auch schon
ohne Druck im Jungbier ist entweicht) habe.
Dann sofort in Flaschen abfüllen und etwa eine Woche Nachgären lassen. Dann
zur Reifung in den Kühlschrank.
zu 3. Geht für Hobbybrauer wohl nicht. Deshalb ja in der Flasche nachgären.
Was die Autolyse betrifft, so glaube ich nicht, dass die relativ geringe
Menge Hefe, die in der Flasche ist, ein Problem darstellen sollte.
Ausserdem hat sich bei mir die S23 sehr kompakt im Gärbehälter abgesetzt,
sodass selbst beim Schrägstellen wegen des recht hohen Auslaufhahns kaum
Hefe mitgerissen wurde.
noch zum Druckventil: Ich habe mir für meinen zweiten Sud ein
Flaschenmannometer gebastelt, um zu sehen wie die Nachgärung läuft, weil
ich diesmal grünschlauchen ausprobieren wollte. (hat auch ganz brauchbar
geklappt, bin jedoch nur auf etwa 1,2 bar statt der berechneten 1,4 bar
gekommen) Wenn du ja in Flaschen Nachgärst, geht mit Überdruckventil ja
sowieso nichts. Für Partyfässchen gibst spezielle Ventile, die bei 1,5bar
abblasen weiter kann ich da auch nichts zu sagen.
Die Zuckermenge von 7g/Liter die ich verwendet habe waren übrigens auch für
einen CO2 Gehalt von 5g/Liter berechnet. Ist jedoch noch abhängig von der
Temperatur des Jungbieres. Bei mir waren es glaub ich 15°C.
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Grüsse
Matthias
[Editiert am 3.11.2007 um 09:12 von Tyrion]
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 3.11.2007 um 21:25 |
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0,5bar Druck? Das wären für (nur) 4,5g CO2/l nur etwas über 4°C
Nachgärtemperatur, ich weiß nicht, ob das die S23 noch packt!
Grünschlauchen bedeutet ohne Keg - bzw. allgemeiner: "Druckbehälter" -
natürlich Flaschengärung, Du bekommst einiges an Hefe in die Flasche, da
die im Gärfaß ja noch ganz gut am schweben ist, denn die Gärung ist ja noch
nicht angeklungen. Alternativ kannst Du mit Speise arbeiten und so die
Gärung komplett erstmal abklingen lassen und dann mit vergleichsweise wenig
Hefe abfüllen.
Nachgärung im Keg erlaubt ein weitgehend hefefreies Abfüllen oder Zapfen,
aber der technische und finanzielle Aufwand ist (für den Luxus eben) recht
hoch. Allerdings kaufst Du die Sachen auf längere Zeit nur einmal. Und im
Keg kannst Du auch Widrigkeiten, wie zuwenig (zur Not aufkarbonisieren)
oder zuviel Speise bzw. zu früh abgefüllt (spunden) ganz entspannt
begegnen. Ich will Dir diese Technik aber nicht aufschwatzen!
Bei einem Bockbier (vor allem wenn die STW Absackerqualitäten aufweist)
kann die Gärung "hintenraus" länger dauern und man sieht es vielleicht
nicht an der SVP. Dann kann es beim Grünschlauchen passieren, daß der Bock
spritziger wird, als geplant.
Zu3: beim Keg benutzt man einen sog. "Gegendruckabfüller" um bei niedrigen
Biertemperaturen in Flaschen abzufüllen.
Es geht aber auch über einen (Kompensator-)Zapfhahn, man braucht nur noch
niedrigere Biertemperaturen dafür, damit möglichst wenig Schaum
entsteht.
Viel Erfolg!
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.11.2007 um 22:29 |
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Nch dem was du sagst, hast du "nur" ein Plastik-Maischefass hast und keine
Kegs?
Das klingt gefährlich.
Ich würde dir zur Flaschengärung raten. Wenn du das Bier eh um Weihnachten
herum trinken willst (oder sagen wir im nächsten halben Jahr), dann wirst
du sicher bei kalter Lagerung(!) keine Probleme mit Hefeautolyste haben.
Mein Tip:
Benutze Speise oder Zucker zum Aufcarbonisieren in der Flasche.
Um sicher zu gehen, lass die Hauptgärung zu ende gehen und warte dann noch
paar Tage (ich lasse grundsätzlich zwei Wochen ins Land gehen bevor ich
abfülle und ich braue bisher nur OG). Am besten bei richtig kalter
Lagerung.
Dann hast du möglichst wenig Hefe im Bier (alles rauszunehmen ist kaum zu
schaffen und nicht erwünscht, wir wollen ja noch kohlensäure in den
Flaschen produzieren).
Ich fülle dann in 10l-Schritten in ein Zweigefäss, hau den Zucker rein (gut
durchmischen!) und füll dann ab, also sozusagen Treppensystem.
Wir hatten erst einmal Probleme mit Autolyse, das war ein Weizenbier das
während der Sommerferien in einem ungekühlten Raum unerm Dach stand - also
über einige Wochen >20°C...
Ansonsten haben wir auch bevor wir gross Kühlen konnten nie Probleme mit
Autolyse gehabt, da solltest du wenn du gut kühlst eigentlich auch keine
haben.
[Editiert am 3.11.2007 um 22:30 von azmo]
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2007 um 14:25 |
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Moin,
vielen Dank für die Tipps! Ich bleibe also vorerst bei der Flaschengärung
und optimiere erstmal die anderen Vorgänge (Läutern, Trubseihen etc.). Wenn
ich mir tatsächlich eines Tages dann einen Keg anschaffen sollte, werde ich
mich bei Nachfragen vertrauensvoll an dich wenden, Uwe
Dass das mit der Saflager S23 bei dir so gut geklappt hat, beruhigt mich
ja, Matthias. Ich denke, ich werd's genauso machen, allerdings hatte ich
vor, Speise statt Zuckerlösung zuzugeben (apropos: wie hast du denn die
Zuckermenge berechnet?) Sind 10% Speise zu viel? Wie berechnet man das?
Kann man das Abfüllen also die Nachgärung problemlos verzögern (2 Wochen,
schreibt azmo), um weniger Bodensatz zu haben?
Viele Grüße und einen schönen Sonntag noch,
Gillemann.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2007 um 14:33 |
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Achso, kannst du mir das nochmal übersetzen, Uwe? (Was meinst du mit
"Absackerqualitäten" und was heißt SVP?)
Zitat von Uwe12, am 3.11.2007 um
21:25 | Bei einem Bockbier (vor allem wenn
die STW Absackerqualitäten aufweist) kann die Gärung "hintenraus" länger
dauern und man sieht es vielleicht nicht an der SVP. Dann kann es beim
Grünschlauchen passieren, daß der Bock spritziger wird, als geplant.
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Danke
Gillemann.
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 210 Registriert: 18.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2007 um 16:00 |
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Hi Gillemann,
ich übersetz mal...
hohe Stammwürze = hoher Alkoholgehalt = hohe Absackerqualität = du bleibst
sitzen (abgesackt), weil der Alkoholgehalt in deinem Blut das so will
SVP bedeutet Schnell vergärungs probe. Das ist ein
kleiner Teil des Sudes, der getrennt von der Gärung des Hauptsudes wärmer
und damit schneller vergoren wird.
Sinn und Zweck ist, vor dem Ende der Gärung des Hauptsudes zu wissen, bis
wohin dieser überhaupt runtergärt.
Mit diesem Wissen kann man dann erfolgreich grünschlauchen oder den
Hauptsud auf das Ende der Gärung hin prüfen.
Gruß
Sven
[Editiert am 4.11.2007 um 16:02 von Svenson]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2007 um 16:09 |
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Hallo Gillemann!
Hi hi! Ja, die Abkürzungen...gibts da vielleicht sogar schon einen
Wiki-Eintrag?
Ich habe leider auf die aussterbende Gattung der NC-Kegs (hups! NC = "Nicht
Cocacola") mit großer Öffnung gesetzt, beantworte aber gerne Fragen
dazu.
Du kannst die Abfüllung schon so lange verzögern, meistens kommt genug Hefe
mit in die Flasche.
Gib beim Abfüllen einfach mal ein wenig Jungbier in ein Glas, wenn es sehr
klar ist und zu befürchten ist, daß zu wenig Hefe mit kommt,
nimmst Du einfach etwas trübes Restbier vom Bodensatz und gibst ein paar
Tropfen (oder so) in jede abgefüllte Flasche.
Zucker-/Speiserechner ist hier zu finden.
10% ist je nach Gärtemperatur (beeinflußt schon gebundenes CO2 bei
Atmosphärendruck) zuviel/genau richtig/zuwenig.
Uwe ____________________
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 4.11.2007 um 16:19 |
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Zitat: | 10% ist je nach
Gärtemperatur (beeinflußt schon gebundenes CO2 bei Atmosphärendruck)
zuviel/genau richtig/zuwenig |
Entscheidend ist
auch die Stammwürze, aber das geht ja aus dem Speise/Zuckerrechner bei
fabier hervor.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 5.11.2007 um 08:47 |
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Moin,
danke für die Übersetzung und die Links. Kann man bei OG den EVG problemlos
mittels SVP bei höherer Temperatur bestimmen [Ha, habe Vokalbeln geübt
]? Bei der Saflager 2-23 heißt es "bis 15 °C"...
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.11.2007 um 12:26 |
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Bei Obergäriger ist es schwieriger, da die SVP nur wenig "Vorsprung" vor
der Hauptgärung gewinnen kann.
Üblich sollte man die SVP nicht zuu warm haben, weil dann die EVG der
beiden Gärungen nicht mehr stimmen.
Ich habe das noch nicht beobachtet, weil meine SVPs damals bei normaler
Raumtemperatur standen.
Die S-23 gärt auch bei 15°C noch recht anständig, interessant, wenn man nur
passive Kühlung zur Verfügung hat.
Grünschlauchen sagt mir nicht so zu, weil ich meine, daß mehr Hefe in die
Nachgärung kommt, als wenn man bis zum Ende vergärt, absitzen läßt und dann
mit Speise abfüllt.
Allerdings hat man kein neues Anfachen der Gärung durch die Speisegabe,
falls man das vermeiden möchte.
Uwe
____________________
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2007 um 13:53 |
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Hi, Uwe,
Zitat: | Üblich sollte man die
SVP nicht zuu warm haben |
Das kann ich
bestätigen, wenn die SVP bei deutlich wärmeren Temp. als 22°C steht (>
25°C), dann ergeben sich im Vergl. zum Hauptsud falsche Werte. D.h.,
Hauptsud geht z.B. bis auf 3.7°P `runter, die SVP bleibt bei 5°P stehen.
Also, normale Raumtemperaturen von gut 20°C würde ich empfehlen damit nix
schiefgeht.
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 6.11.2007 um 08:41 |
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Moin,
danke für eure Ratschläge. Glücklicherweise bist du auf beide Hefesorten
eingegangen, Uwe. Ich meinte nämlich die UG Saflager S-23. Am
Donnerstag bin ich mit dem Braumeister der örtlichen Hausbrauerei
verabredet und werde bei ihm etwas Malz und Hefe (UG) abstauben. Die Hefe
werde ich aber höchstens in einem kleinen Testansatz nebenbei mitlaufen
lassen, weil ich nicht weiß, wie robust die ist (und sedimentiert etc.).
Eigentlich hatte ich vor, den für kommendes Wochenende geplanten
Weihnachtsbock im Keller zu lagern und auf (aktive) Kühlung zu verzichten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sind bei der Haupt- und Nachgärung
bis 15 °C kein Problem (zumindest bei der Saflager S-23). Muss ich danach
denn unbedingt bei 0-4 °C lagern oder geht das auch bei den vorgegebenen
Temperaturen (15-16 °C, bis Weihnachten dann vermutlich weniger)? Was kann
ich von einer so kurzen Lagerzeit (3-4 Wochen) erwarten?
Viele Grüße,
Gillemann.
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 6.11.2007 um 12:59 |
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Hallo Gillemann!
Vergiß nicht, den Braumeister nach der optimalen Gärtemperatur zu fragen.
Die kann sich von unseren Hobbybrauerhefen manchmal deutlich
unterscheiden.
Fermentis gibt für die S-23 einen Bereich von 12-15°C an, wenns mal bißchen
drüber geht, ist das aber auch nicht schlimm, wie ich Ende März gemerkt
habe.
Manche schwören auf diese ganz kalte Lagerung. Ich habe zwei
Lagermöglichkeiten zur Verfügung. Eine Kühltruhe, die zwischen 3 und 6°
schaltet und so im Mittel also 4,5°C hält. Und eine schlecht isolierte
Werkstatt, die nahe Außentemperatur hat. Da hats momentan um 9°C. In der
Truhe sind die Kegs zum Zapfen oder zur Flaschenabfüllung, in der Werkstatt
sind die frischeren Kegs nach oder in der Nachgärung, die aufs Umdrücken
und dann die Truhe warten und die abgefüllten Flaschen.
Bier mit nur 4,5°C ist mir zum trinken zu kalt, da mag ich es lieber
"kellerkalt".
Kurz gesagt: ich glaube, Du kannst Dein Bier auch bei Kellertemperaturen
lagern, oder hast Du vielleicht eine (frostfreie) Garage zur Verfügung?
Bis Weihnachten kanns für den Bock ein wenig knapp werden.
Ich wage aber fast zu behaupten, daß Dir der Bock auch nach Weihnachten
noch ganz toll munden wird!
Uwe ____________________
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Antwort 13 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2007 um 13:06 |
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Hallo, Gillemann,
um zu einem gut entwickelten Bier zu gelangen sind tiefe Temperaturen auf
jeden Fall vorteilhaft, aber m.E. nach nicht unabdingbare Voraussetzung.
Das heißt, auch bei den von Dir angegebenen Temperaturen wirst Du ein
lecker Bier erhalten. Das ist vor einiger Zeit hier im Forum glaube ich
auch schon mal diskutiert worden.
Aber bei erhöhten Reifetemperaturen ist auch die Wahrscheinlichkeit höher,
daß sich geschmacksbeeinflussende Esterverbindungen entwickeln.
Außerdem wird das Kohlendioxid nicht so fein gebunden wie bei einer kalten
Lagerung.
EDIT: Sorry, Uwe, da warste wieder mal schneller
Ciao
Michael
[Editiert am 6.11.2007 um 13:07 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 31.10.2007 Status: Offline
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erstellt am: 6.11.2007 um 13:49 |
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Moin,
gute Idee, den Braumeister wegen der optimalen Temperatur zu fragen - hätte
ich wahrscheinlich vor lauter anderen Fragen ganz vergessen
Ich werde versuchen, Weihnachten nicht gleich alles auf einmal zu
verköstigen und nach weiterer Lagerung eine Vergleichstestung vorzunehmen.
Ob das wohl was wird? Außerdem werde ich 1-2 Flaschen im Kühlschrank
lagern, um zu sehen, wieviel Unterschied das im Geschmack (und natürlich
Rezenz und Schaum) ergibt. Danke euch,
Gillemann.
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Antwort 15 |
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Untergäriges - mein erstes Mal |
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