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Autor: Betreff: Rezept: Irisches Bier (Kilkenny Art)
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Don Tom
Beiträge: 204
Registriert: 4.8.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 11:05  
Hallo zusammen,
habe mir im alten Jahr mal die "Irish Ale" 1084 von Wyeast zugelegt und habe hier alles Mögliche in der Datenbank abgesucht.
In der Rezeptdatenbank bin ich dann auf dieses Rezept gestoßen:

http://hobbybrauer.de/modules.php?name=News&file=article&si d=239

Hat das schonmal jemand gebraut?
Gibt es ein anderes/ besseres?

Mir fällt auf, dass gerade bei den irischen und englischen Bieren viel mit Zucker und diversen Flocken gearbeitet wird.

Ich frage mich nun, wofür die Zuckergabe sein soll, wenn ich mir die Schüttung anschaue müsste man doch in etwa auf die angegebene StaWü kommen, auch ohne Zucker.
Welchen Einfluss hat die Zuckergabe auf den Geschmack? Kann man die Zuckergabe durch eine höhere Malzschüttung kompensieren?

Zu den Getreideflocken (die spielen bei dem Rezept zwar keine Rolle) würde mich der Unterschied zwischn Gerstenflocken u. Haferflocken interessieren.
Zuletzt, kann man Maisflocken durch andere Flocken ersetzten?


Danke schonmal für eure Antworten

Thomas
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marvin
Beiträge: 881
Registriert: 2.9.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 11:51  
Hallo Thomas,

vielleicht soll durch die Zuckergabe bewirkt werden, dass ein Bier entsteht, welches wenig malzig aber doch mit etwas Bums daherkommt, 4.8% ist ja für ein irisches Bier schon rel. stark..
Ich habe dieses Rezept schon mit u. ohne Zucker nachgebraut.
Bei der Zuckervariante war ich mit dem Geschmack nicht so zufrieden, das Bier hatte einen für mich störenden, weinigen Nachgeschmack.
Daher hatte ich beim zweiten Mal den Zucker weggelassen u. den Anteil Wi Malz um ca. 300g erhöht (20 Liter-Klasse).
Wurde dann vom Ding her ein gutes Bier.
Verwendet hatte ich auch die 1084, jedoch finde ich dass diese Hefe sehr schlecht flockt u. bei meiner Flaschengärung dann zu sehr trübem Bier neigt. Ich hatte nach dem Ausschenken immer Staubhefe im Glas. Sonst war ich geschmacklich mit dieser Hefe sehr zufrieden. Bin aber wegen der Flockung auf die 1099 (Whitbread) umgestigen, die schön blanke Biere erzeugt u. geschmacklich bei Gärtemperaturen über 18°C ausgewogene malzige u. fruchtige Ergebnisse liefert.
Ansonsten experimentierte ich im letzten Jahr mit selbst nachträglich gerösteten Malzen (Amber, Chocolate ...) um diverse Röstaromen zu intensivieren (Bisquit, Schokolade). Ein festes Lieblingsrezept habe ich noch nicht gefunden, da meine Röstaktionen noch rel. nichtreproduzierbar sind.
Zu deinen anderen Fragen kann ich nichts sagen..

Gruß

Marvin


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CFM
Beiträge: 176
Registriert: 16.8.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 12:17  
Hallo dt,

zunächst wäre ich vorsichtig mit dem Rezept, ich komme mit meinen Berechnungen selbst ohne den Zucker bei diesem Rezept auf über 15% Stammwürze.

Hier mal ein Beispiel wie ich mit meinem Einkocher etwa die 20 Liter, 11,8% Stammwürze und die 30 EBC erreichen würde: 3 kg WiMa, 0,3kg Cara, 0,047kg Farbmalz

Ich würde mir an Deiner Stelle selbst ein Rezept machen, ob Du dazu Pilsner, Wiener, Münchner-Malz, sowie unter diversen Caramalzen wählst ist Dir überlassen. Die Tendenz von dem obengenannte Rezept ist aber richtig, helles Basismalz und Farbmalz, da wird man schon in Richtung Kilkenny kommen.

Mit (Haushalts-)Zucker will man meist trockenere Biere erreichen und/oder den Alkoholgehalt erhöhen. Ich würde es grundsätzlich vermeiden, es sein denn man will etwas spezielles erreichen (z.B. Glucose bei Weizenbier). Je mehr (Haushalts-)Zucker im Bier desto mehr schmeckt das Bier wie Wein (meine Meinung). Zucker und Caramalz in ein Bier zu tun wiederspricht sich meiner Meinung nach, Caramalz ergibt mehr Körper und unvergärbare Zucker in das Bier, mit (Haushalts-)Zucker erreicht man genau das Gegenteil.

Mit der Rohfrucht verhält es sich ähnlich. Sie bringt relativ geschmacksneutrale Stärke in die Maische, was wiederum relativ geschmacksneutralen Zucker/Würze ergibt, machen das Bier trockener, weniger malzig und lassen eventuell dadurch andere Zutaten mehr geschmacklich hervortreten. Reis und Mais verhalten sich sehr geschmacksneutral, Gerste und Hafer bringen wohlmöglich mehr Geschmack in das Bier. Das was aber ein Bier in Geschmack und Körper ausmacht ist gemälztes Getreide (zumeist Gerste und Weizen), sinkt der Prozentsatz des Malzes in der Schüttung verliert das Bier an Geschmack und Körper, das ist aber eventuell auch erwünscht (Guinness, Corona) und wird von den Industriebrauereien wahrscheinlich aus Kostengründen gemacht.

Die 1084 ist eine tolle Hefe, bei mir flockt die sehr gut, allerdings sollte man ihr Zeit lassen, die macht gegen Ende der Gärung gerne mal eine Pause. Ich habe bisher nur Stout (Guinness) damit gebraut.

Viel Spaß

Gruß
Christian
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 12:27  
Hallo,
ich finde das auch mit dem Zucker immer Schwachsinnig weil da viel zu viel Kopfschmerzalkohol entsteht ... Also ich hab bei meinen bisherigen suden mit Zucker gearbeitet (für die NG)und immer hab ich auf dasBier KOpfweh gekriegt, obwohl ich normalerweise bei Bock keine Kopfschmerzen krieg...
Mfg Julian
Antwort 3
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marvin
Beiträge: 881
Registriert: 2.9.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/question.gif erstellt am: 2.1.2008 um 13:36  
Hallo Julian,

Ich denke, dass man das so pauschal nicht sagen kann...
Ich hab über die Feiertage intensive Selbstversuche mit meinen Bieren unternommen, die ich alle mit Haushaltszucker nachgären ließ.
Ich hatte nie Kopfschmerzen, obwohl meine Biervoräte jetzt fast völlig aufgebraucht sind... :puzz:
Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatte ich 4 Export-Kaufbiere bei einem Kumpel getrunken (will jetzt die MArke nicht nennen um keine Verleumdungsaktion zu starten) u. hatte am nä. Tag einen gespaltenen Schädel..

Hallo Christian,

Zitat:
zunächst wäre ich vorsichtig mit dem Rezept,


stimmt, hatte damals über 14% erreicht, die ich aber dann auf 12 verdünnt hab.
Das Rezept stammt von Klaus Kling, der ja die Maische- u. Läutertechnik mit dem Maischesack propagiert. Hatte ich zu Beginn auch so gemacht u. im Vergleich zum Panzerschlauch hatte ich da immer eine niedrigere Ausbeute. Ev. ist das in den Rezepten berücksichtigt. Man sollte diese Rezepte generell als Richtung betrachten u. an die eigenen Prozesse anpassen.
Gruß

Marvin


[Editiert am 2.1.2008 um 13:44 von marvin]



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Profil anzeigen Antwort 4
Gast

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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 16:48  

Zitat von Julian

Also ich hab bei meinen bisherigen suden mit Zucker gearbeitet (für die NG)und immer hab ich auf dasBier KOpfweh gekriegt, obwohl ich normalerweise bei Bock keine Kopfschmerzen krieg...

Das wird wohl eher an der Biermenge gelegen habe, denn auch der Nicht-Kopfschmerz-Alkohol erzeugt in entsprechender Menge genossen Kopfschmerzen.

Grüße
Wolfgang


[Editiert am 2.1.2008 um 18:26 von Steinbrauer]
Antwort 5
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Beiträge: 242
Registriert: 12.10.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 17:19  
Hi Wolfgang,


Zitat von Steinbrauer, am 2.1.2008 um 16:48

Das wird wohl eher an der Biermenge gelegen habe, denn auch der Nicht-Kopfschmerz-Alkohol erzeugt in entsprechender genossen Kopfschmerzen.


das muß nicht unbedingt an der Menge liegen.. ich bekomme zB. von dem Bier, daß eine Brauerei herstellt, die mit der Dresdner Semperoper wirbt, schon von einer Flasche Kopfschmerzen. woran das liegt, kann ich aber nicht sagen. Ich bin da aber sehr empfindlich. Das gleiche ist bei mir auch bei Schnaps so... bei qualitativ hochwertigen Schnäpsen keine Kopfschmerzen - ein Glas billigen (ich nenn's mal Fusel) und schon hab ich sofort ne Rübe, als wenn ich 20L Doppelbock getrunken hätte. Bei Hasseröder oder bei dem Dresdner Feldschlösschen Pilsner ist mir das bisher noch nicht passiert.. bei Schnaps trink ich neben guten Single Malts auch gerne mal den Kartoffelschnaps von Behn - da hab ich nach ner halben Flaschen noch keine Kopfschmerzen - nicht mal am nächsten Tag.


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MfG, Frank.
Profil anzeigen Antwort 6
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 18:35  
Hallo Frank,

ja, wenn es nur eine Flasche ist, dann kann es wohl kaum am Alkohol liegen, da hast Du völlig recht. Von meinem Bier, obwohl ich alles andere als ein Purist bin, habe ich noch nie Kopfschmerzen bekommen.

Grüße
Wolfgang
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 19:33  
Auch wenns etz eigentlich nicht mehr zu Überschrift passt, die Sache mit Kopfweh ist etwas komplizierter.
Viele Menschen leiden an einer leichten Histaminintoleranz, einige vor allem lange gereift Lebensmittel z.B. Käse, Rotwein können einen erhöhten Histamingehalt haben.
Histamin bildet sich vor allem bei enzymatisch katalysierten eiweißumsetzenden Prozessen.
In alkoholischen Getränken wird das Histamin durch die stärkerer Durchblutung der Magenschleimhaut bedingt durch Alkohol, leichter aufgenommen. Histamin ist ein Botenstoff im Körper und wirkt auf verschiedene Teile des Körpers, unter anderem auf Nervenzellen.
Histamin kann auf diese Weise z.B. auch Migräne fördern.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung, hab mal bei nem Kumpel selbstgebrannten Zwetschgenbrandy getrunken und Hautausschlag bekommen sowie Atemnot, war nicht lustig. Bei manchen alkoholischen Getränken bekomm ich rote Flecken im Gesicht, aber bei Selbstgebrautem ist mir das noch nicht passiert :D
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Matthias H
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2008 um 19:56  
Hallo, ohne es genau begründen zu können, da mir die tiefergehenden Kenntnisse fehlen, habe ich folgende Erfahrung gemacht:
Wenn ich ein Jungbier nach der Hauptgärung grün abfülle ist es weniger bekömmlich.
Wenn ich stattdessen eine ausgeprägte wochenlange Nachgärung im Ballon mache und dann bei Gelegenheit mit einer berchneten Menge Zucker abfülle und reifen lasse, ist es sehr bekömmlich.
Als Laie erkläre ich mir so auch die oft etwas schlechtere Bekömmlichkeit ausgesprochener Industriebiere. Sie müssen ja schnell produziert werden. Möglicherweise muss erst noch etwas entweichen können, keine Ahnung. :redhead:
mfG
Matthias H
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DPitt79
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2014 um 11:42  
Hallo,

ist zwar schon älter das Thema, und mein Sud auch schon 3 Jahre her, aber:

Ich fand das Ergebnis dieses Rezepts richtig gut. SOgar meine Frau war begeistert. Ich werde das die nächsten Wochen mal wieder brauen...

Gruß

Dominik
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heinrich2012
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Registriert: 11.9.2013
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2014 um 12:00  
Hi,

ich habe das Rezept auch ohne Zucker gebraut mit der S-04 und war auch sehr zufrieden.
Beim zweiten Mal hatte ich nur eine Notti zur Hand, da wurde es nicht ganz so gut.
Finde das Rezept ist eine gute Basis für ein etwas dunkleres vorher, zwischendurch und
nachher Bier ;)
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