Newbie Beiträge: 8 Registriert: 6.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2008 um 21:00 |
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Hallo zusammen
Ich habe soeben meinen ersten wirklichen richtigen Sud hinter mir.
Allerdings habe ich jetzt noch eine Frage die mich beschäftigt. Ich habe
nun die Bierwürze in den Gärbehälter gefüllt und warte bis sie auf etwa
25°C gesunken ist, damit ich die Hefe zufügen kann. Da ich jedoch über
keinen Würzekühler verfüge wird dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Ich
wollte die Bierwürze eigentlich über Nacht abkühlen lassen. Jedoch kann ich
erst morgen Abend wieder Zeit meinem Bier widmen, da ich ja zur Arbeit
muss.
Jetzt meine Frage: ist es schlimm, bzw. schadet es meinem Bier, wenn ich es
jetzt bis morgen Abend in meinem Büro stehen lasse, und erst dann die Hefe
zufüge?
Natürlich habe ich den Gärbehälter verschlossen und mit einer Gärglocke
versehen.
Ich möchte mich schon im Voraus für die zahlreichen Antworten bedanken.
Gruss Qualium
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Senior Member Beiträge: 403 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2008 um 21:15 |
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Moin,
ich habe auch eine zeitlang meine Würze aktiv gekühlt. Das mache ich nun
nicht mehr. ICh lasse es auch einfach über Nacht stehen. Auch wenn dies
Nachteile haben soll ist mir noch nichts negatives dabei aufgefallen.
Allerdings sollte die Hefe schon möglichst bald dazu gegeben werden, denn
je schneller die eigentliche Gärung ankommt, umso geringer ist das Risiko
einer Infektion mit Ungewolltem.
Schaffst du es nicht morgens?
Gruß
t...
PS: Denke daran schön viel Luft einzurühren, das hilft der Hefe ihre Arbeit
aufzunehmen!
____________________ "...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser
Klima paßt." Der Alte Fritz
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 13.1.2008 um 21:25 |
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Ich habe zwar einen Eintauchkühler, mir ist es aber zu viel Arbeit und
außerdem paßt der nicht ins Gärfaß, da müßte ich erst aus dem Eimer vom
Abkühlen umfüllen ins Faß. Heiß ins Faß abzufüllen hat den Vorzug, daß
irgendwelche Milchsäurebakterien und anderes Ungemach gleich niedergemacht
werden.
Beim Abkühlen nur sehr wenig Wasser ins Gärröhrchen geben, damit es nicht
versehentlich ins Faßinnere gesaugt werden kann.
Uwe
____________________
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 6.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2008 um 21:32 |
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@ Uwe:
Das Wasser, welches ich verwende, wurde sovieso vorher abgekocht. Würe dies
trotzdem was ausmachen? Kann ich das jetzt bis morgen Abend ohne schlechtes
Gewissen so stehen lassen?
Gruss Qualium
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 13.1.2008 um 22:42 |
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Hallo Thomas!
Ja, kannst Du natürlich! Vielleicht nicht zu warm stehen haben.
Wenn ich bedenke, wie lange mancher Sud bei zu wenig Hefe rumgestanden hat,
bis die Gärung angekommen ist (im Extremfall waren das mal 4 Tage), macht
ein halber Tag im wohlverschlossenen Faß nicht so viel aus. Der Hopfen
wirkt ja auch konservierend.
Was wird es denn für ein Bier?
Uwe ____________________
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 13.1.2008 um 22:56 |
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Hallo Uwe,
Wenn du den Eintauchkühler nicht benutzt könnte ich den für so ca 10-20
euro haben??
Mfg Julian
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Newbie Beiträge: 8 Registriert: 6.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 04:48 |
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Guten Morgen
Ich habe mich doch noch durchgerungen. Bin um 04:00 Uhr aufgestanden um das
Wasser für die Hefe abzukochen. Ich hoffe, dass sich mein Einsatz auch
wirklich lohnt.
@ Uwe: es wird ein helles Weizen
Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag.
Gruss Thomas
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 07:49 |
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Ähm wozu ? Trockenhefe aktivieren ?
Ich würde dazu etwas von dem Sud abzweigen und diesen Teil (1-2 Liter, je
nach Sudgröße) dann aktiv kühlen. Die Hefe wird sich darüber mehr freuen
als über Wasser.
Oder Malzbier verwenden, das ist per se 'steril'.
Zitat: | Ich wünsche Euch allen
einen schönen Tag. |
Ebenso ! ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 09:18 |
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*besserwissermoduson*
Die Würze wie beschrieben heiss in den Gärbehälter, Gärröhrchen drauf und
nun kein Wasser einfüllen ! Denn: wenn die Würze sich abkühlt,
entsteht ein Vacuum. Besser einen in hochprozentigem Alkohol getränkten
Wattebausch auf das Röhrchen. Jetzt kann der Behälter Luft ziehen und kein
Tuberkelchen kommt hinein.
Erst nach der Hefezugabe das Röhrchen mit Wasser füllen.
*besserwissermodusoff* ____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 09:47 |
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Zitat: | Oder Malzbier
verwenden, das ist per se 'steril'. |
Damit habe
ich inzwischen auch gute Erfahrung gemacht. Allerdings ist Malzbier
übersättigt mit Kohlensäure, also dem Endprodukt der Hefe-Fermentation. Um
das Malzbier zu entgasen, koche ich es auf. Nach dem Auskühlen im Wasserbad
quirle ich Luftsauerstoff unter. Dann ist es zwar nicht mehr steril, aber
die Hefe freut sich drüber - die Keime aus der Luft haben ohnehin keine
Chance gegen die hochkonzentrierte Hefe.
Aber das führt jetzt ein bisschen off-Topic. Was das Abkühlen über Nacht
angeht, so schließe ich meinen Vorrednern an: ich halte das für
unproblematisch. Selbst wenn ein paar Luftkeime an der Würze naschen - die
Hefe macht die wieder platt. Sie verfügt nämlich über ein ausgezeichnetes
Abwehrsystem gegenüber Bakterien, indem sie deren Wachstum unterbindet.
Bier wurde schon im Altertum als entzündungshemmendes Mittel eingesetzt
(vermutlich äußerlich). Wir Hobbybrauer können eh keine sterilen
Bedingungen herstellen. In der Regel reicht es, so sauber wie möglich zu
arbeiten. Den Rest erledigt die Hefe.
[Editiert am 14.1.2008 um 10:01 von meistermelber]
____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 09:56 |
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Hallo nochmal,
ich lasse die Würze immer in einem großen Topf (40l) mit Deckel 'drauf
abkühlen, also ohne jeglichen Gärverschluss. Hatte noch keine Probleme
damit. Auch vergäre ich bis zum Zusammenfallen des Hochkräusens immer ohne
Gärspund. Natürlich sollte man immer genügend Hefe zum Anstellen haben,
damit die Gärung schnell ankommt. Ich schreibe das nur um zu sagen, dass
ein frisch (ab)gekochter Sud ziemlich unempfindlich gegennüber schneller
Infektion ist.
Ich habe einmal die heisse Würze in mein Plastik - Gärfass (vom
Praktiker-Baumarkt) gefüllt. Das hat so nach Plastik gerochen, dass ich
Angst um den Geschmack hatte. Ist zwar nix passiert, aber seitdem bin ich
wieder bei meinem Kochtopf gelandet um die Würze kalt werden zu lassen.
Scheint mir subjektiv besser.
[anekdote]
Einmal habe ich diesen Topf (mit ganz normalem Topf - Deckel) zum Abkühlen
in den Schnee vor's Haus gestellt....
... Dann kam eine rießige Dachlawine und mein Topf war unter dem Schnee
begraben....
Naja, schnell wieder ausgebuddelt und - der Deckel war nicht verrutscht !!
Glück gehabt, uff.
[/anekdote]
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.1.2008 um 10:58 |
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Ich weiß leider die Quelle nicht mehr, zum quellen lassen der Hefe wurde
(wie auch bei Fermentis) empfohlen, mit warmem Wasser zu arbeiten.
Ziel war es, den Stoffwechsel der ausgetrockneten Zellen langsam zu
aktivieren. Es ist wohl ungünstig für die Zelle, wenn sie zu früh (also
noch nicht ganz gequollen) mit dem Stoffwechsel beginnt.
Allerdings steht auch als zweite Methode bei Fermentis, die Hefe einfach
auf die Würze (20°C wird empfohlen) zu streuen...
Vielleicht ein Mittelweg und 1:1 verdünntest, abgekochtes Malzbier?
Ich verwende die weißen Gärfässer von Graf oder Speidel. Kunststoffgeruch
beim Einfüllen heißer Würze habe ich dabei noch nicht gehabt.
In den billigen (schwarzen) Mostfässern lagere ich mein Malz, diese Fässer
riechen neu etwas nach Kunststoff, stimmt.
@Frika: da kannste mal wieder sehen, auf so einfache und gute Lösungen
kommt man wieder nicht! Nächstes mal kommt ein Schnaps-Wattepropf aufs
Gärröhrchen!
@Jules: och, eigentlich behalte ich meinen Eintauchkühler (Edelstahl von
BP) lieber, sonst wäre meine Tauchpumpe für die Zisterne ja auch übrig.
...vielleicht konstruiere ich mir mal eine kleinere Spirale, die durch die
Gärfaßöffnung paßt. Da könnte ich das Faß mit heißer Würze eine Weile zur
Keimtötung stehen lassen und dann doch noch kühlen.
Uwe ____________________
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 12:42 |
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Zitat: | Ich weiß leider die
Quelle nicht mehr, zum quellen lassen der Hefe wurde (wie auch bei
Fermentis) empfohlen, mit warmem Wasser zu arbeiten.
Ziel war es, den Stoffwechsel der ausgetrockneten Zellen langsam zu
aktivieren. Es ist wohl ungünstig für die Zelle, wenn sie zu früh (also
noch nicht ganz gequollen) mit dem Stoffwechsel
beginnt. |
Hmm, das klingt logisch. Ich habe grad' nochmal geschaut:
Trockenhefe von Vierka : .. Inhalt in 100ml abgekochtes WASSER einrühren
und 1h quellen lassen
Trockenhefe vom Braupartner-Kit: Inhalt des Beuels in die abgekochte Würze
geben.
alles klar
Gefühlsmäßig würde ich meine Ausage von oben zurücknehmen und Uwe recht
geben. Also, die Hefe erstmal sachte wiederbeleben.
Ich nutze eigentlich ausschließlich Flüssighefe, deshalb hab' ich da keine
Erfahrungen.
Gut Sud
Tino ____________________
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 7.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2008 um 15:09 |
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Da kenn ich jemand wo es mit draufstreuen nicht funktioniert hat.
Beim Braupartner sind auch nur 7g drin.Ich nehme Fermentis
mit 11,5g Inhalt in 125ml abgekochtes und belüftetes Wasser.Nach 1
Stunde
gebe ich dünne Würze zu da ich mit einem Päckchen 40L Würze vergäre
und der Hersteller 1-2 Päckchen pro 20L angibt.
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 14.1.2008 um 17:29 |
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Moin,
zum Abkühlen über Nacht habe ich bisher noch keine schlechte Erfahrungen
bei doch immerhin schon 30 solcher Vorgehensweisen gemacht. Dazu kann ich
als u.a. auch BRAUEULEN Brauer auf die Gebrauchsanweisungen des Herstellers
hinweisen und BRAUEULEN gibt´s ja nun doch schon einige und die Besitzer
werden auch nicht anders runterkühlen als vorgegeben.
Für meine größere Anlage steht mir zwar ein 15 m Gegenstromkühler zur
Verfügung, aber auch bei dieser Anlage lasse ich über Nacht runterkühlen,
allerdings abgedeckt mit einem sauberen Leinentuch. Auch hier noch keine
Aufleger gehabt.
Das FRIKA-Verfahren werde ich dann im Sommer mal probieren. Simpel, aber
effektiv und ... man muß erst mal draufkommen!
Hefezugabe, ich arbeite ausschließlich mit Trockenhefen S 4, 23, 58 u.a.,
immer oben drauf, gut einrühren, stimmt so. Auch mit dieser Vorgehensweise
bisher kein Ausfall.
Facit also: nicht alle, aber viele Wege führen nach ROM. Jeder sollte
seinen finden,
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