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Autor: Betreff: Hefemanagement (oder: wann kommt die Hefe ins Röhrchen)
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 14
Registriert: 18.5.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2008 um 16:43  
Hallo liebe Braugemeinde,

ich habe vor, demmächst meinen vierten Sud herzustellen. Da mich die Ergebnisse mit Trockenhefe nicht so vom Hocker gehaun haben, hab ich mir ne Flüssighefe (Wyeast Bohemian Lager) bestellt. Dazu noch gleich zehn Kulturrörchen und auf geht der erste Versuch, Hefe zu kultivieren. Ich bin schon unheimlich gespannt obs klappt ;)

Dank der vielen Tipps und Anleitungen hier im Forum haben sich schon fast alle Fragen geklärt. Aber eine hab ich noch:
Wann kommt die Hefe ins Röhrchen? Soll ich erst den Beutel aktivieren und die Reste, die im Beutel verbleiben (nachdem ich diesen in einen Stater gekippt hab), mit einer Öse entnehmen und ins Röhrchen tun? Habe auch schon davon gehört, Hefe mit einer Spritze direkt aus dem geschlossenen Beutel zu entnehmen. Wie handhabt ihr die Sache?

Schöne Grüße aus der Nähe von Stuttgart, der boma

PS: hat jemand von euch schon einmal diese Hefe probiert?
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2008 um 20:49  
Hi Boma,

mit solchen Kulturröhrchen habe ich zwar noch nicht gearbeitet, aber ich würde die Hefe nicht aktivieren, sondern die Menge für meinen Starter entnehmen und den Rest mittels Spritze oder Oese entnehmen. Für diese Operation musst Du einen einigermaßen sterilen Raum z.B. einen ausgeheizten Backufen benutzen.

Grüße
Wolfgang
Antwort 1
Junior Member
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Beiträge: 14
Registriert: 18.5.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2008 um 21:35  
Was spricht denn gegen die Aktivierung im Beutel und dann erst aufs Agar damit? Denn steriler als im abeschlossenen Beutel gehts beim besten Willen nicht. Außerdem würde die Hefe im Röhrchen sicher schneller Kolonien bilden?
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Posting Freak
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2008 um 23:04  
Hi,

ich mache das immer so :

- Agarböden / Kulturröhrchen vorbereiten
- ALLES möglichst steril machen (mit Alkohol Beutel & Werkzeuge - Messer - Öse behandeln)
- Beutel aufschneiden, mit Öse Agar beimpfen
- die Hefe in ein eigenes Gefäß auf Magnetrüher + Belüftung zum 'Starten', z.T gleich mit etwas zusätzlicher Würze

Ich mache das so, weil ich dann glaube, sehr 'reine' Hefe auf den Agar zu bringen.
Außerdem sehe ich in meinem Starter gleich was los ist und muss nicht auf das Aufblähen des Beutels warten. Schließlich freut sich die 'erwachende' Hefe über etwas Sauerstoff.

Grüße
Tino


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Senior Member
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Beer-Dog
Beiträge: 446
Registriert: 5.1.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2008 um 00:34  
Hallo

Zitat:
Außerdem würde die Hefe im Röhrchen sicher schneller Kolonien bilden?


Das würde ich jetzt so nicht unterschreiben. :gruebel: Dürfte schwierig werden im Beutel Kolonien zu picken :D. Solltest Du die Wachstumsgeschwindigkeit ansprechen, so dürfte diese jedoch im Beutel höher sein, da kommerziell erhältliche Systeme bestimmt optimiert wurden. Anyway: Auf Agar spielt die Wachstumsgeschwindigkeit ja eher eine untergeordnete Rolle. Ziel so ja dort sein, den Stamm möglichst rein zu konservieren.

Für die Agarröhrchen anzuimpfen, würde ich wie Tinoquell vorgehen, ausser, dass ich zuerst den Starter und mit den verbleibenden Tropfen im Beutel die Agarröhrchen animpfen würde (die verbleibende Menge reicht dicke). Die umgekehrte Reihenfolge daher, weil mir ein kontaminationsfreier Starter wichtig wäre, und ich zum kontaminationsfreien Konservieren immer noch Verdünnungsaustriche machen kann (siehe unten).

Falls Du nun relativ sicher sein willst, dass Deine Hefe nicht kontaminiert ist, mache einen Verdünnungsausstrich (siehe Wiki etc.). Mit dem Verdünnungsausstrich kannst Du dann Kolonien picken gehen und nach Kontrolle mit dem Mikroskop dann relativ sicher sein, eine brauchbare Reinkultur zu haben (könnte sich zwar im schlechtesten Fall um eine Wildhefe oder einen mutierten Stamm handeln, der das Bier negativ beeinflussen könnte, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering). Dies wohlgemerkt eher für Perfektionisten und Hefefarming-Freaks :)

Falls Du nun ganz viel Zeit und Muse hast, könntest Du vom Verdünnungsaustrich verschiedene Klone testen, imdem Du von jedem einen identischen Bier-Batch machst und so eine Selektion durchführst. :D


Viel Spass beim Hefefarming :)

Gruss
BD


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"All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Junior Member
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Beiträge: 14
Registriert: 18.5.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2008 um 11:05  
Wenn ich euch jetzt also richtig verstanden habe, lasst ihr den Würzebeutel im Wyeast-Päckle ganz und impft euer Agar mit der noch "schlafenden" Hefe?
Ich hätte jetzt erst mal den Beutel zerdrückt, in der Hoffnung dass der Starter schneller "ankommt" und Hefe produziert. Wobei mir grad einfällt, ob ich die Hefe im Starter aktiviere oder im Beutel ist ja eigendlich egal. Vielleicht sollte ich einfach beides mal probieren und dann Bescheid geben, wie´s läuft ;)

Ach ja, das mit der Sterilität versteht sich natürlich von selbst. Was nehmt ihr dafür, ich hätte da noch Schnaps im Keller mit ca. 42 Umdrehungen, ich hoffe der reicht. Vielleicht sollte ich ihn aber auch einfach lieber trinken :puzz:

Gruß, boma
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Senior Member
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Beer-Dog
Beiträge: 446
Registriert: 5.1.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2008 um 13:41  
Hallo

Also, ich würde so vorgehen:

1. Hefe Beutel aktivieren

2. Wenn Würze parat ist, Batch mit der Hefe anstellen

3. Mit den Resten im Beutel mittel Öse Deine Röhrchen animpfen (Spuren reichen um Röhrchen anzuimpfen)

=> Ich würde keinen Beutel verschwenden nur um Röhrchen anzulegen, Schade ums Geld!

Desinfektionsmittel: Am wirksamsten ist 70% Ethanol. Brennsprit (ist billig) nehmen, verdünnen, et voila.

Achtung:
-Vorsicht wenn Gasbrenner in der Umgebung sind; Brandgefahr.
-Brennsprit ist denaturiert und sollte nicht getrunken werden; also Brennsprit auf Oberflächen verdampfen lassen oder mit Wasser nachspülen. Das Vergällungsmittel verdampft auch!

Siehe auch hier:
http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth read&tid=2648#pid24501

Cheers
BD


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