Junior Member Beiträge: 10 Registriert: 3.2.2008 Status: Offline
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erstellt am: 4.2.2008 um 22:14 |
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Hallo,
ich wollte mir eine Hfe bestellen mit einem Empfohlenem Temperatur-Bereich:
10ºC – 15ºC!
Was heißt das?
Muss ich meine Würze auf 10-15° kühlen und dann impfen, oder soll diese
Temperatur dauerhaft gehalten werden?
[Editiert am 4.2.2008 um 22:15 von cracker]
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Gast
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erstellt am: 4.2.2008 um 22:42 |
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Hallo,
Wenn du deinen Sud anstellen willst und keine Hefelagerung machst, dann
muss die Temperatur von 10-15 °C gehalten werden
Mit freundlichen Grüßen
Julian
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 10:03 |
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Hallo cracker,
also die Würze kannst du meiner Meinung nach ruhig auch schon etwas wärmer
(ca.20 °) mit der Hefe versetzen.
Manche warten mit dem weiteren abkühlen auch noch bis die Hefe angekommen
ist, also erste Gärzeichen erkennbar sind. Andere kühlen die Würze aber
auch zuerst auf Gärtemp. runter, weil es eventuell zu
Geschmacksbeeinträchtigung kommt, wenn UG-Hefe zu warm gärt.
Ich selbst stells das Jungbier nach der Zugabe der Hefe bei entsprechender
Raumtemp. (ca. 10°) zur Gärung. Dauert ja eh noch recht lange bis das
Jungbier soweit runtergekühlt ist.
Grüsse
Matthias
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 12:46 |
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Hallo cracker!
Optimal ist es, wenn Du die Anstelltemperatur gleich der Vergärtemperatur
wählst. Wenn Du die Hefe bei höheren Temperaturen (z.B. 20°C, wie von
Tyrion vorgeschlagen) anstellst, schadet das weder der Hefe noch dem Bier.
Allerdings hat das eindeutig Einfluß auf den Geschmack. Gerade bei
untergärigen Hefen (z.B. für Pils) sollte die Anstelltemperatur nicht höher
gewählt werden, da sonst vermehrt Diacetyl entsteht (vgl. andere
Diskussionen hier im Forum). Dieses wiederum kann aber durch entsprechende
Maßnahmen (Stichwort "Diacetylrast") wieder vermindert werden.
Fazit: Du kannst bei 20°C gefahrlos anstellen, solltest es aber nicht tun.
Gruß,
Alex
PS: Wenn Du anstellst sieh zu, daß Hefe und Würze annähernd die
gleicheTemperatur haben. Das hilft dabei, daß die Hefe schneller ankommt.
Sie muß sich dann nicht erst zeiutraubend von dem "Temperaturschock"
erholen.
EDIT: Rechtschreibung
[Editiert am 5.2.2008 um 12:48 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 13:19 |
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Hi,
ich pitche meine Hefen immer zwischen 27 und 30°C, lasse bei RT angären und
verfrachte dann in den Kühli. Ich habe bisher keinen geschmacklichen
Unterschied feststelle können, im Vgl. zu ausschließlicher Kaltvergärung
(d.h. anstellen bei z.B. 12° C und vergären bei 12°C).
Ich muß aber dazu sagen, daß ich kein Pils braue, die sind wahrscheinlich
diesbezüglich empfindlicher.
Greets
Michael
[Editiert am 5.2.2008 um 13:20 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Gast
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erstellt am: 5.2.2008 um 19:08 |
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@ cracker,
Anstellen bei 20 Grad ist kein Problem. Nach ankommen langsam runter auf
die empfohlene Gärtemperatur. Während den ersten 24 Stunden der Gärung wird
sowieso noch kein Diacetyl gebildet!
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 23:43 |
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Wann denn?
Alex ____________________ Home brewing
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2008 um 00:23 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2008 um 11:08 |
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Nun, in der Untersuchung wird das Diacetly im speziellen aber dar nicht
untersucht, sondern nur bei den Diketonen untergeordnet, so daß der
Synthesezeitpunkt des Diacetyls hieraus gar nicht abgeleitetwerden kann.
Oder habe ich was überlesen?
Diacetyl wird IMHO zu Beginn der Gärung gebildet, wenn das Sauerstoff- und
Nährstoffangebot noch groß ist. Hier mal ein paar Stellen in "How to Brew"
von John Palmer, meinem Lieblingsautoren. Seine Aussagestehen im Übrigen
nicht im Widerspruch zu den Untersuchungsergebnissen der VLB, auf die Du
hingewiesen hast.
Gruß,
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 238 Registriert: 21.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2008 um 11:27 |
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Also ich hab es schonmal geschafft ein bananenbier herzustellen.
und das mit untergäriger hefe da mir meine kühlung kaput ging und das bier
dann bei ca 25°C gärte. Jetzt kühl ich immer auf 12°C runter gib dann die
hefe bei und wenn die gärung beginnt (<6h aber noch nie genau
beobachtet) kühle ich noch mal runter auf 6-8°C.
Mfg stefan ____________________ http://picasaweb.google.com/tschofe160682
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2008 um 00:11 |
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Hey alexbrand
Danke für den Buchtipp.
Den muss ich mir unbedingt reinziehen.
Cheers
BD ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just
do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2008 um 00:51 |
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Das gibt es z.B. bei Amazon.de für gerade mal 15 € inkl. Versand...
Ich habe die 2. Auflage. Sie lohnt sich aber auf jeden Fall, denn sie ist
umfangreicher als die Onlineversion. Palmer hat jetzt eine dritte Auflage
herausgegeben, die ich aber noch nicht kenne. Vielleicht kannst Du ja sogar
diese schon bekommen?
Alex
[Editiert am 7.2.2008 um 00:54 von alexbrand]
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2008 um 16:09 |
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Habe bei Amazon tatsächlich die 3. Auflage bestellt. Bin ja mal
gespannt...
Cheers
BD
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do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2008 um 19:54 |
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Hi,
kurzes Zitat aus dem "Kunze", 9. Auflage, Seite 456 : ...das Diacetyl ist
eine Geschmackskomponente, die zu Beginn der Gärung auftritt. Es verleiht
dem Bier beim Überschreiten des Schwellenwertes einen unreinen, süßlichen
bis widerlichen Geschmack, der in starker Konzentration das Butteraroma
ausmacht ....... der Abbau des D. verläuft während des
Bierreifungsprozesses parallel zu den anderen Reifungsprozessen und wird
heute deshalb als wesentliches Kriterium (= Indikatorsubstanz) für den
Reifegrad eines Bieres angesehen.
so long
Erlenmeyer
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 8.2.2008 um 08:40 |
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Kunze, 8. Auflage, S.352, Bild 4.3:
Hier ist erkennbar das zu Beginn Gärung u.a. der Diacetyl Gehalt bis zum
Schwellwert der geschmacklichen Wahrnehmung ansteigt. Dies ist der Zeitraum
zwischen Hefegabe und ankommen der Hefe (0 bis 4 plus X Stunden, je nach
Menge der Hefegabe)
Zu Beginn wenig Gärung=wenig Diacetyl!
Vergleiche auch Bild4.48 Kalte Gärung-kalte Reifung:
Auf diesen Diagrammen ist der Diacethylgehalt als rote Linie dargestellt.
Das ist die einzige Linie in den Diagrammen die nicht bei bei Null beginnt,
da der Schwellwert erst mehrere Stunden nach Beginn der HG überschritten
wird und danach in jedem Fall noch um ein mehrfaches zunimmt. Egal wie kalt
die HG durchgeführt wird!
Fazit:
Da sowieso nach dem ankommen der Hefe der Diacetylgehalt in jedem Fall noch
um ein mehrfaches zunimmt ist eine Hefegabe bei höherer Temperatur in Bezug
auf die Diacetylbildung vertretbar.
Wie auch immer: Wärend der Reifung 2 Tage bei 16°C und das Diacethyl ist
verschwunden!
Eine Anmerkung:
Eigentlich finde ich es nicht gut wenn hier aus Fachbüchern zitiert wird.
Zitate sind immer aus dem gesamten herausgerissen und diejenigen, die
dieses Fachbuch nicht zur Verfügung haben, können sich somit kein eigenes
Bild machen. In dem besagten Fachbuch wird in mehren Abschnitten Diacetyl
thematisiert. Somit muss man das Wissen auch verknüpfen. Nur einfach ein
Zitat aus der Gesamtheit herauszureissen ist nicht im Sinne des Autors und
trägt nur zur Verwirrung bei.
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2008 um 09:01 |
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Zitate sind meistens aus dem Zusammenhang gerissen, untermauernhier aber
gerne die eigene Ausage. Ich fande die Zitate hier eigentlich sehr
passend...
Alex
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Antwort 15 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 18.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2008 um 20:22 |
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hm - hefegabe bei höherer temperatur und nachm ankommen auf gärtemperatur
runterkühlen - ich hab ausm brauereialltag die erfahrung gemacht dass dabei
die hefe bisweilen einschläft und nicht zügig weitergärt - also würd ich
dann sehr behutsam kühlen oder wirklich etwas kühler anstellen - die temp
etwas steigen lassen und dann die temperatur hier einregeln - bzw die
gärtemperatur halten
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Antwort 16 |
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