Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 17:35 |
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Hi,
For einiger Zeit hatte ich mal den Paulaner Salvator und das Ayinger
Altbayrisch Dunkel. Beide dieser Biere hatten ein starkes suessliches
Malzaroma das ich bis dahin nicht kannte. Nun dachte ich mir das dies von
90+% Muenchner Malz Schuettungen kommen muss und fing an meinem Doppelbock
und ein Dunkel mit fast 100% Muenchner Malz zu brauen. Obwohl ich Ansaetze
dieses Aromas finden kann, bin ich doch ein wenig entaeuscht. Das Dunkel
ist sehr gut und ich hab auch viel Lob von Hobbybrauerkollegen bekommen,
aber wie man dieses starke Malzaroma bekommt ist mir bis jetzt noch ein
Geheimniss.
Hier sind andere Verfahren mit denen ich vielleicht dieses Aroma bekommen
kann:
- Erhoehung der Differenz zwischen dem Aussstossvergaerungsgrad und dem
EVG. Bei dem Dunkel liegt dieser bei etwa 3-4%. Ich koennte mir vorstellen
bis auf 6% raufzugehen, aber dannach hab ich Angst das das Bier zu
suesslich wird.
- Intensive Kochmaischen. Ich arbeite recht viel mit Kochmaischen fuer
meine Bock und Maerzenbiere. Meist ist die Kochdauer aber weniger als 30
min. Vielleicht bringt mir ja eine Kochung von 40 min oder laenger das
gewuenschte Ergebniss. Aber ich bin das etwas skeptisch.
- sehr langes Kochen der Wuerze. In einem anderen Forum habe ich gelesen
das Paulaner Salvatior mit hellem Malz gebraut wird und seine Farbe vom
Kochen fuer einen ganzen Tag bekommt. Das koennte sein, aber die
Schaumstabilitaet wird dann wohl arg leiden muessen wenn man so lange
kocht.
Was denkt ihr? Wie kann ich an das Malzaroma von Salvator und Albayrisch
Dunkel herankommen?
Kai ____________________ braukaiser.com
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2008 um 18:34 |
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Schreib doch mal hier dein Brauprotokoll rein, dann ist es leichter dein
Bier zu interpretieren.
Generell würde ich aber mal sagen kommt es auf drei Dinge an:
1. Hohe Stammwürze (>14%) und geringe Hopfung im Verhältniss zur
StaWü
2. Einsatz von dunklem Karamelmalz
3. Maischeführung die zu einem hohen Anteil von kurzkettigen nicht
verstoffwechselbaren Dextrinen führt.
Dann noch eine Hefe mit einem nicht zu hohen Endvergärungsgrad und das
klappt schon denke ich. Muss man halt vermutlich einige Sude fahren um da
einen vernünftigen Klon hinzubekommen.
Gruß Thomas
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 5.2.2008 um 19:29 |
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Hallo Kai, Zitat: | Erhoehung der Differenz zwischen dem Aussstossvergaerungsgrad
und dem EVG |
Was meinst Du genau damit?
Ausstoßvergärungsgrad: "Anteil des Extraktgehaltes der Ausschlagwürze in
Prozent, der bis unmittelbar vor der Filtration vergoren ist". Das ist das,
was ich gefunden habe; die Bedeutung erschließt sich mir aber genauso
wenig. Führst Du denn eine Sterilfiltration durch?
Grüße
Wolfgang
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2008 um 19:52 |
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Zitat: | - Erhoehung der
Differenz zwischen dem Aussstossvergaerungsgrad und dem EVG. Bei dem Dunkel
liegt dieser bei etwa 3-4%. Ich koennte mir vorstellen bis auf 6%
raufzugehen, aber dannach hab ich Angst das das Bier zu suesslich
wird. |
Das brächte nur was, wenn Du
pasteurisierst oder steril filterst. Ansonsten gärt das Bier munter im Fass
/ in der Flasche weiter, was im letzteren Falle außer einem trockenen Bier
auch noch Flaschenbomben erzeugt.
Zitat: | - Intensive
Kochmaischen. Ich arbeite recht viel mit Kochmaischen fuer meine Bock und
Maerzenbiere. Meist ist die Kochdauer aber weniger als 30 min. Vielleicht
bringt mir ja eine Kochung von 40 min oder laenger das gewuenschte
Ergebniss. Aber ich bin das etwas skeptisch. |
Ich
glaube nicht, daß bei den Kochmaischen viele unvergärbare Zucker entstehen.
Malzig-kernig wird's da schon, aber wahrscheinlich kaum süß.
Zitat: | - sehr langes Kochen der
Wuerze. In einem anderen Forum habe ich gelesen das Paulaner Salvatior mit
hellem Malz gebraut wird und seine Farbe vom Kochen fuer einen ganzen Tag
bekommt. Das koennte sein, aber die Schaumstabilitaet wird dann wohl arg
leiden muessen wenn man so lange kocht. |
Wie
oben: das wird evtl malziger, aber nicht süßer. Und fast der gleiche
Effekt, nämlich höhere Stammwürze, ist m.M. durch Erhöhung der Schüttung zu
erreichen. Das lange Kochen bringt m.M. nichts für den Restextrakt, macht
nur die Farbe dunkler, es sei denn, man bringt Zucker zum karamelisieren
(wie beim Steinbier). Außerdem wäre das ziemlich energieaufwändig und
teuer.
Ich würde auch am ehesten einen größeren Anteil von Caramelmalz benutzen,
helles und dunkles. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 21:20 |
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Hallo,
volle Unterstützung alles bisher gesagten. Zusatztipp: Melanoidinmalz in
Verbindung mit Caramünch, gekoppelt mit der schon erwähnten höheren STW (13
bis 14°P) bringt Malzgeschmack und Malzsüße ins Bier. Aber Obacht: zu viel
des Guten ist m.E. nicht unbedingt vorteilhaft für den Geschmack.
Gruß
Michael
[Editiert am 5.2.2008 um 21:20 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 21:24 |
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Zitat von Steinbrauer, am 5.2.2008 um
19:29 | Hallo Kai,
Was meinst Du genau damit? Ausstoßvergärungsgrad: "Anteil des
Extraktgehaltes der Ausschlagwürze in Prozent, der bis unmittelbar vor der
Filtration vergoren ist". Das ist das, was ich gefunden habe; die Bedeutung
erschließt sich mir aber genauso wenig. Führst Du denn eine
Sterilfiltration durch? |
Ich kontrolliere den Aussstossvergaerungsgrad durch die Fuehrung der
Nachgaerung. Wenn der scheinbare Extraktgehalt sich dem gewuenschten
Extrakt gehalt naehert kommt das Bier in die Kuehltrue wo es bei etwa 0 *C
fuer etwa einen Monat oder laenger lagert. Von vorherigen Bieren weiss ich
das ich mit einer Extrakt abnahme von etwa 0.1 % pro Monat rechnen kann.
Wenn das Bier dann das Ziel erreicht hat oder ich nicht mehr warten
moechte, schlauche ich in ein anderes Keg zum servieren ohne die Bodenhefe
mitzureissen. Zu diesem Zeitpunkt ist da so wenig Hefe im Bier das es nicht
mehr gaehrt und der Extrakt bleibt auch konstant bis es alle ist.
Ich hab angefangen diese Differenz zu messen und zu kontrollieren nachdem
ich darueber im Narziss gelesen habe. Und nach einigen Versuchen hab ich
das auch ganz gut im Griff.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 5.2.2008 um 21:40 |
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Hallo Kai,
wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich bei dem Ayinger
Altbayrisch Dunkel um ein dunkles Export und läßt sich daher nicht direkt
von der Stammwürze her mit einem Bock/Doppelbock vergleichen. Für ersteres
würde ich so viel wie möglich Münchener Malz nehmen und auf jeden Fall
Dekoktionen machen.
Für ein Bockbier >=16% StW. musst Du Spezialmalze (Melanoidin, Karamalz
o.ä.) sehr vorsichtig dosieren, sonst wird das Bier zu süß.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 5.2.2008 um 21:41 von Steinbrauer]
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2008 um 21:52 |
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Wolfgang,
Wenn es ein Export ist, dann wird der AVG noch viel naeher am EVG liegen
als ich es engenommen have und das Bier sollte kaum Suesse aufweisen. Ich
muss wirklich mal versuchen das Bier hier wieder zu finden. Nicht das ich
es kopieren moechte. Ich moechte halt nur wissen wie man dieses Aroma
bekommt.
Der Bock war nur dabei weil Salvator ein anderes Bier war in dem ich dieses
Aroma in dieser Staerke gefunden habe.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2008 um 03:53 |
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Heute hab ich mal meinen Doppelbock mit dem Spaten Optimator (Doppelbock)
verglichen. Gibt es eigentlich den Optimator in Deutschland. Ich kann ihn
nicht im Spaten.de Sortiment finden.
Der Optimator hat das schoene suessliche fast fructige Aroma. Dieses Aroma
fehlt complett in meinem Doppelbock. Nicht einmal ein Ansatz davon und dass
stoert mich sehr. Obwohl ich weder den Salvator noch den Optimator kopieren
moechte, moechte ich doch dieses Aroma in meine Biere bekommen.
Hier ein par Angaben zu meinem Doppelbock:
Alle Malze sind von Weyermann
15% Boehmishes Pils
78% Muenchner Typ II
2% CaraAroma
3% CaraMuench II
2% CaraMuench III
Stammwuerze 18.5 %
Hopfen: eine gabe Halletauer bei 60 min nach dem Bruch um auf etwa 24 IBUs
zu kommen
Maische war eine intensivierte zweimeische, gezogen bei 40 *C, verzuckern,
25min kochen, teil zubruehen um auf 55 *C zu rasten, rest kocht weiter,
nach 10 min auf 67*C zubruehen und 45 min rasten. Dann zweite kochmaische
ziehen und abmaischen.
70 min kochen
Angestellt bei 8 *C mit etwa 200ml dickbreiiger hefe (20L Sud)
Vergaert bei etwa 9 - 10 *C fuer 2.5 wochen. Dann fuer 3 wochen ins Keg mit
Kraeusen und dort blieb es bei etwa 10 *C bis ein Vergaerungsgrad von 73 %
erreicht war. Danach fuer einen Monat bei 1 *C gelagert.
Der Vegaerungsgrad ist nun 74 % (Es=4.6) und der EVG (Schnellgaerprobe) ist
81% (Es=3.4)
Der Optimator hat einen Es von etwa 4.1 %, hat aber einen Vollmundigeren
Geschmack.
So, wo kommt denn nun dieses suessliche Aroma her?
- Ester ?
- Malz ?
- langes Kochen ?
Wenn Ihr das nicht wisst, wo koennte ich den fragen?
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2008 um 04:18 |
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Ich hab mal im Narziss ein wenig gelesen und dort heisst es:
Zitat: | Die Laengere Lagerung
Staerkerer Biere vermittelt hoehere Estergehalte, die ein weiches blumiges
Aroma erteilen. |
Koennte das der Schluessel sein? Ist das Bier einfach zu jung? ____________________ braukaiser.com
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2008 um 13:42 |
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Hallo, Kai,
m.E. nach werden Doppelböcke locker mal 1/2 Jahr gelagert. Sicherlich
bilden sich in dieser Lagerzeit weitere Ester. Wie lange lagert denn Dein
Doppelbock?
Einen wesentlicheren Einfluß auf diese Esterbildung hat aber meiner
Erfahrung nach die verwendete Hefe. Entweder Du vergärst Deinen Doppelbock
mal obergärig bei min. 20°C. Denn dann werden sich zusätzlich noch mal
fruchtige Ester bilden.
Du könntest es z.B. aber auch mal mit einer Art Hybrid-Hefe versuchen, wie
z.B. die 2112 California Lager von Wyeast. Die produziert wunderbar
fruchtig-estrige Aromen, erst recht, wenn Du bei ca. 20°C vergärst.
Außerdem produziert sie malzige Aromen, was Deinen Erwartungen auch
entgegen kommen müßte.
Ciao
Michael
[Editiert am 16.2.2008 um 13:42 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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