Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2008 um 21:51 |
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Hallo Zusammen!
Seit kurzem bin ich stolzer Eigentümer eines 76l Holz-Bierfasses.
So weit so toll.
Leider ist das Spundloch genau ein Selbiges, soll heißen, es ist kein
Gewinde (mehr) vorhanden.
Mangels technischer Fähigkeiten scheidet also eine Verwendung als Druckfass
aus.
Nun ist mir mein Besuch in einer brüsseler Brauerei zurück in den
Arbeitsspeicher geschlüpft.
Dort wird nach altväter Sitte das Lambic in Holzfässern vergoren.
Das Spundloch wird dort mittels lose aufgelegtem Lappen und Korken
"abgedichtet".
Das zwingt doch förmlich zur Nachahmung!
Nun zu meiner Frage:
Werden die Gärfässer gepicht, getoastet etc. oder unbehandelt verwendet
Ich schätze mal, dass sie gepicht werden, um eine Oxidation zu
vermeiden.
Die Spundlappen, welches Material (Jute, Baumwolle/ gewachst,
ungewachst)?
Kann mir da jemand weiter helfen?
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Posting Freak Beiträge: 1705 Registriert: 25.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2008 um 07:25 |
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Gepicht ist schon richtig. Die Gerbsäure aus dem Holz hat ja schliesslich
nix im Bier zu suchen. Diese Lappen habe ich mal "irgendwo" im Zubehör
gesehen, werden wohl nicht gewachst sein, sondern natur. Der Lappen quillt
auf, wenn er feucht wird und dichtet so ab.
Wann ist Dein Lambic feddich? Ich komme!
____________________ Ich esse Fleisch, weil mir die kleinen Tofus so leid tun und Saitan
scheisse schmeckt!
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2008 um 08:16 |
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Tja, Frika, da wirst Du vermutlich schon noch ein Jährchen warten müssen...
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2008 um 08:23 |
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Jens, wenn Du irgendwie an die an vorletzte Ausgabe von 'Brew Your Own'
kommst, solltest Du die mal lesen. Da gab es mehrere Artikel über die
Lagerung in Eichenfässern. Im Web ( http://byo.com) sind die leider nicht veröffentlich, da
kannst Du nur die Titel sehen.
Jedenfalls ist die Holzfass-Lagerung ein weites Feld. Beim Lambic ist es
so, dass die Oxydation erwünscht ist, daher sind die Fässer dort nicht
gepicht. Je nachdem, ob man mehr oder weniger von den typischen Holzaromen
haben will, nimmt man neue oder mehrfach gebrauchte Fässer, manchmal auch
gezielt aus der Wein- oder Whisky-Herstellung, um diese Aromen auch in's
Bier zu bekommen. Ich vermute aber, dass das eine ziemlich heikle
Gratwanderung ist, denn die Gefahr, dass das Bier durch unerwünschte
Bakterien oder Pilze aus der Luft oder dem Holz verdorben wird, ist
wahrscheinlich sehr groß. Da wird man wohl erstmal Erfahrung sammeln
müssen.
Gepichte Fässer waren früher in den 'normalen' Brauereien im Einsatz. Sie
verhalten sich durch die Pichung neutral, d.h. sie geben keine Aromen an's
Bier ab, und sind im Idealfall auch völlig dicht. Nachteil ist, dass das
Pichen regelmässig wiederholt werden muss, weil die vor allem aus
Kolophonium und Wachsen bestehende Schicht durch die mechanischen
Beansprunchungen relativ schnell undicht wird. Dabei wird heißes und
dadurch flüssiges Kolophonium in das Fass gegossen und dann kräftig
geschwenkt, bis es eine möglichst gleichmässige Schicht auf der
Fassinnenseite gebildet hat. Da das aufwendig ist und auch viel Erfahrung
der Arbeiter benötigt, ist man heute bis auf wenige Ausnahmen davon
komplett abgekommen.
Was wurde denn in deinem Fass gelagert ? Wenn's ein Bierfass ist, wird's
wohl gepicht (gewesen) sein. Dann müsste man die Pichung entweder erneuern
oder ganz entfernen, wenn das möglich ist. Ist das Fass denn dicht ?
[Editiert am 26.2.2008 um 08:24 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2008 um 11:55 |
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Hallo Jens,
freut mich dass du dir endlich deinen "Holzfasstraum" erfüllt hast,und
nunmehr einer neuen "Lambic-Enklave" in Huckarde nichts mehr im Wege
steht!
...außer der leidigen Lappen-Geschichte...
Frag doch mal im Rüttenscheider Brauhaus (Essen)
<www.ruettenscheider-hausbrauerei.de>,oder bei Vormann in Hagen-Dahl
nach <www.vormann-brauerei.de>.
Beide Brauereien füllen noch in Holzfässer und die Braumeister Volkmar
Kampl und Christian Vormann sind sehr kooperativ und können dir bestimmt
einen Tipp zum "Lappenbezug" geben,
bzw können dir deinen Jahresbedarf,nämlich einen zur Verfügung stellen. Wie
du dich erinnern wirst,lagern die Lambics bis zu drei Jahre und werden aus
verschiedenen Suden bei der Abfüllung verschnitten (Geuzestekker)
Tatsächlich sind die Lambic Fässer bei Cantillon in Brüssel nicht gepicht
sondern naturbelassen
und bringen so das typische Aroma ans Bier. Wie Berliner schon erwähnte,mal
mehr mal weniger.
z.Zt. sind dort 12 nagelneue aus kanadischer Eiche (26ol) im Einsatz.
In diesem Jahr haben wir beim Brauen mitgemacht und auch das Reinigen
beobachtet. Da werden dicke Eisenketten durchs Spundloch eingelassen und in
einem "Tumbler" etwa eine halbe Stunde lang um alle Achsen geschwenkt
(Schwankhalle). Da wäre kein Pech mehr auf der Innenseite geblieben!
Außerdem musste man früher nach dem Auspichen das Fass wieder neu
"auslitern" und mit einer neuen Punzung versehen (Restinhalt!). So kam es
vor,dass 6ol-Fässer nach 2 Jahren nur noch 5ol Inhalt hatten*,willst du das
wirklich???
Viel Spaß beim Lambicbrauen!
Gerd
*sh Brauereimuseum Dortmund in der Büttnerei
[Editiert am 26.2.2008 um 12:08 von tremonius]
____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2008 um 12:52 |
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Hallo, zusammen,
ein Wort noch zum Thema Pichen Haltbarkeit und Aromastoffe.
Wie aus diesem Artikel zu entnehmen ist:
"Pichen , 1) mit Pech bestreichen oder überziehen. Die Fässer pichen, sie
inwendig mit geschmolzenem Peche überziehen. Von diesem Auspichen der
Fässer ist im Art. Biergefäße, Th. 5, S. 260. gehandelt worden. In Sachsen
hat man vor einigen Jahren unter vielen andern Preisfragen zur Verbesserung
der Land= und Stadtwirthschaft und der bürgerlichen Gewerbe auch das
Abschaffen des Pichens der Biergefäße in Anregung gebracht. Demjenigen
Brauer nähmlich, der an einem Orte, wo zeither das Pichen der Fässer üblich
gewesen ist, zwey Jahre hindurch seine Gefäße nicht pichen läßt, und
gleichwohl seinen Kunden gutes und haltbares Bier liefert, soll 50 Thaler
haben."
zu finden hier: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/p/kp05035.htm
machte das Pech das Bier auch haltbar (kein Wunder, enthält es doch eine
Unmenge an kanzerogenen sog. Polycyclischen Aromatischen
Kohlenwasserstoffen wie Benzpyrene und anderen Dreck
Zusätzlich gab es aber auch "Aromastoffe" ans Bier ab, wie man ebenfalls
hier nachlesen kann:
"2) Weil das Pech aus vielen <5, 261> gummiartigen, wässerichten und
salzigen Theilen bestehet, so ziehet das Bier, wenn es einige Zeit darauf
liegt, und das Pech nicht gar verbrennt ist, viel Theile aus demselben
heraus, wovon es balsamischer wird, und einen etwas bitterlichen Geschmack
bekommt. Man kann dieses daraus erkennen, weil nachher das Pech in den
Fässern allenthalben brüchig und löcherig geworden ist. 3) Sind die Fässer
neu, so würde das Bier, vornehmlich wenn es auf den Gefäßen vollends
abgähret, einen starken Geschmack nach dem Holze bekommen, welches durch
den Ueberzug von Pech verhindert wird." Zu finden auch hier: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/p/kp05035.htm
Das ist auch für Dich, Jens, eine interessante Seite, könnte ich mir
vorstellen. Dort ist u.a. das von Gerd beschriebene Verfahren mit der Kette
durch das Spundloch etc. beschrieben.
EDIT: @Jens: willst Du wirklich 1-3 Jahre für ein Lambic investieren? Ich
meine, nicht daß das ein wirklich interessantes Unterfangen ist, aber ich
weiß, daß das Lambic neben der speziellen Brauweise auch deshalb so
schmeckt, weil es ja mit wilden Hefen vergoren wird. Und diese Hefen kommen
angeblich nur in dem dortigen Landstrich vor. Ich mein`, nicht daß Du nach
all der Arbeit hinterher enttäuscht bist.
Ciao
Michael
[Editiert am 26.2.2008 um 12:59 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2008 um 14:13 |
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Etwas aktuellere Informationen zum Pichen findet man in älteren Ausgaben
des Kunze (z.B. in meiner 1969er). Da hat sich offenbar nach 1858 noch
einiges getan ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2008 um 14:22 |
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Na, klar Berliner, das dachte ich mir schon. War auch mehr antiquarisch
gemeint
Nicht, daß der Jens nachher doch das echte, kanzerogene Pech nimmt...
Was mich aber interessieren würde, ob im Kunze eine andere Art Pech oder so
eine Art Ersatz verwendet bzw. beschrieben ist. Du hattest ja eben etwas
von Kolophonium erzählt, ich verstehe das als Pech-Alternative oder?
Gruß
Michael
[Editiert am 26.2.2008 um 14:23 von tauroplu]
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2008 um 15:51 |
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Ich muss mir das Kapitel heute abend nochmal 'raussuchen, er spricht meiner
Meinung nach von einer Mischung aus Kolophonium und Harzen.
[Editiert am 26.2.2008 um 15:51 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2008 um 20:08 |
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Hallo Zusammen!
Danke für die vielen Antworten und Anregungen!
Ich wusste doch, auf euch ist Verlass!
Zum Thema Pichen habe ich mich schon vor geraumer Zeit ein wenig
"schlau"(na, ja ein wenig halt.... ) gemacht.
Bein Hornbach gibt´s "Fassdicht", das ist recht helles Pech, welches
zumindest für Weinfässer geeignet ist.
Brauchen werde ich Dies wohl nicht, da mein zweites Holzfass (20l) mit
einer Durolitauskleidung versehen ist.
Dort wird dann für besondere Anlässe Rauchbier (also ca. 10%RauMa)
abgefüllt.
So das große Fass ja nicht gepicht werden soll, muss ich mir noch
überlegen, wie ich die jahrzehnte alte Pechschicht heraus bekomme.
Vielleicht stelle ich mein Fass ja dem Brauereimuseum für eine Demo der
"Waschstraße " zur Verfügung?!
App. Waschen:
Hat jemand von euch noch 1/4qm (50*50cm, bzw. 50er Kreisdurchmesser)
Senkboden oder Edelstahl-Lochblech über? (gegen Bezahlung natürlich!)
Dann könnten meine zwei Waschkessel demnächst die edelste Art des Waschens
vollführen, also die guten Bestandteile des Malzes auswaschen.
Im Handel bekomme ich Lochblech erst ab einer Größe von 1/2qm. (ca.75€)
Bei Thyssen sogar erst ab 2qm für >260€
(o.k. alles incl. Lieferung)
edit: 123 war bisher ohne passendes Ergebnis.
Brauende Bastelgrüße
Jens
[Editiert am 26.2.2008 um 20:10 von wasserundbrot]
____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2008 um 20:39 |
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Hallo Jens,
ich hab mal vor einiger Zeit eine CD gekauft, auf der ist das:
Lehrbuch der rationellen Praxis der landwirtschaftlichen Gewerbe
Die Bierbrauerei und Branntweinbrennerei, die Sprit-, Hefe-,
Liqueur-,Essig-, Senf........ bereitung
da ist auch das Behandeln der Fässer (ganz aktuell von 1859 )
beschrieben.
Das Pech wird meines Wissens gebraucht, um die Fässer druckdicht zu machen.
Nach einigen Bierfüllungen wird das Pech wieder erhitzt und ausgegossen und
das Fass wieder neu gepicht. Das Pech bekommt durch altern, mech.
Belastungen, schrumpfen und Quellen des Holzes Risse und das Fass wird
undicht.
Ich kann Dir bei Interesse ja mal entsprechende Auszüge per mail
schicken.
Senkboden,
ich hab noch ein Stück Edelstahlgewebe irgendwo rumliegen. Das hat im
Gegensatz zu Lochblech eine größere Durchlaßfläche, muß aber auf ein Gitter
o. ä. aufgelegt werden. Vielleicht kannst du oder jemand anderes das
brauchen. Ich weiß aber die Größe nicht genau, wird wohl so 0,7x 0,8m
sein.
Gruß hufpfleger
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2008 um 10:40 |
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Hiho,
ich haette da auch nochmal ne Frage zum Pichen. Wie ja schon einige
geschrieben haebn, wird das Pech dafuer gebraucht um das Fass druckdicht zu
machen. Ich hab das bisher so verstanden, dass man in einem nicht gepichten
Fass keine Endvergaerung bzw. vernuenftige Kohlensaeurebindung durchfuehren
kann.
Jetzt hab ich hier aber auch gelesen, dass trotzdem in ungepichten Faessern
vergoren wird. Findet der Druckaufbau dann noch in einem anderen Gefaess
statt oder reicht die gebundene Kohlensaeure vielleicht doch aus? Fuer
Winzer reicht es ja wenn ein Fass aufquillt und so den Wein drin behaelt,
aber kommt so auch Kohlensaeure ins Bier?
Ich habe naemlich auch schonmal mit dem Gedanken an ein Holzfass gespielt,
bin aber bisher immer von der Druckundichtheit abgeschreckt worden.
Gruss
--
GronkerLonker
Redaktion
Bier-Index.de
Deutschlands wohl beste Biercommunity
Email robert@bier-index.de
Internet www.bier-index.de
Partner von www.wein-kombinat.de
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2008 um 00:35 |
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Hallo GronkerLonker!
In diesem Fall wird die Hauptgärung im ungepichten Fass durchgeführt.
Der Druckaufbau findet erst nach der Hauptgärung in einem anderen Gefäß
statt.
Da Lambic- Biere traditionell sehr rezent sind (fast wie Sekt), nimmt man
üblicherweise Flaschen (tlw. mit Sektkorken).
Solch ein Bier zu zapfen dürfte selbst mit Kompensatorhahn sehr diffizil
sein.
Wenn Du Dich für ein Holzfass entscheiden solltest, nimm auf jeden Fall ein
echtes BIER-Fass, da z.B. Weinfässer nicht druckstabil sind (das Holz ist
zu dünn).
Bierfässer sind entweder aus Eichen-, oder aus Kastanienholz gefertigt.
Das Pech oder die Durolitauskleidung ist vor allem da zu da, die Oxidation
des Bieres zu verhindern.
"Moderne" Holzfässer haben alle eine Durolitauskleidung.
Die kannst Du praktisch wie "Pittermännchen" (Edelstahlfässer mit
Plastikummantelung in Holzoptik) behandeln.
Das Pichen von Holzfässern ist recht aufwändig und mit einer Menge know-how
verbunden.
Da solltest Du Dich schon intensiv mit beschäftigen, damit das gewünschte
Ergebnis bei `raus kommt.
Ein freundlicher Hobbybrauer-Kollege hier aus dem Forum (weiß´leider nicht
mehr welcher ) hat mir eine "Kurzbeschreibung" dazu geschickt (die
in irgendeiner Kiste liegt ).
Das sind mal locker einige DIN A4 Seiten.
Holzfässer sind auf jeden Fall sehr "stylish" , und den Aufwand wert.
Aber heutzutage, ähnlich der Hefezucht/dem Hefebanking, eher ein Hobby im
Hobby.
Das soll Dich aber nicht davon abbringen mit Holzfässern zu arbeiten (im
Gegenteil)!
Das Thema ist halt nur nicht "so im Vorbeigehen" zu wuppen.
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2008 um 09:55 |
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Hi wasserundbrot,
danke fuer die umfassende Antwort, wenn ich wieder Zeit finde um loszulegen
werde ich mich damit nochmal richtig beschaeftigen und mir dann doch ein
Stilechtes Holzfass zulegen
.
Gruss
Robert ____________________
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2008 um 19:42 |
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Hallo!
@tauroplu: Zitat: | EDIT: @Jens: willst Du wirklich 1-3 Jahre für ein Lambic
investieren? Ich meine, nicht daß das ein wirklich interessantes
Unterfangen ist, aber ich weiß, daß das Lambic neben der speziellen
Brauweise auch deshalb so schmeckt, weil es ja mit wilden Hefen vergoren
wird. Und diese Hefen kommen angeblich nur in dem dortigen Landstrich vor.
Ich mein`, nicht daß Du nach all der Arbeit hinterher enttäuscht bist.
Ciao
Michael |
Also ich habe gedacht, ich nehme eine von den speziellen Hefen und
Milchsäurebakterien von Wyeast, z.B.:3278, 3112, 3526, 4335, 4733.
Damit sollte ich doch ein halbwegs vertretbares Ergebnis hin bekommen,
hoffe ich jedenfalls.
Ein Lambic braucht auch nur so lange, wenn es mit Obst versetzt wird.
Ansonsten ist´s in einem lächerlich kurzen Zeitraum von höchstens einem
halben Jahr fertig!
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2008 um 19:52 |
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...ach so, `n halbes Jahr nur? Na, denn: happy waiting!
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2008 um 20:16 |
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Hallo Brauerboy's,
mit der Nostalgie ist das schon so was, da arbeiten sich unsere Vorfahren
den Arsch ab um Fässer und Fermenter aus V2A zu bekommen und dann wollen
wir versuchen ihnen zu zeigen, das es mit Holz besser geht, kommt mir vor
wie das Rad neu zu erfinden.
Ja, ich habe auch die Bilder vom Urquell in Holzfermentern noch im Sinn,
aber ist das wirklich so erstrebenswert?
Jens, nimm das Holzfass und mach Deiner Frau eine Regentonne draus, dann
hast Du nur Probleme mit dem Regenwasser raussiepen und nicht kostbares
Bier 'to be'.
Alles Gute,
Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2008 um 20:35 |
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Hallo Jörg!
Nee, ist schon richtig, für das "Alltagsbier" werde ich auch weiterhin KEGs
verwenden, aber Lambic gehört einfach im Holzfass vergoren.
Das kleine Holzfass (mit Durolitauskleidung) kann ähnlich wie
Edelstahlfässer behandelt werden, ist aber auch nur für besondere Biere zu
besonderen Gelegenheiten gedacht.
Beste Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 23.3.2008 um 13:20 |
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@wasserundbrot
Hallo Jens,
ich bekomm die Bilder nicht in die PM rein, deshalb hier:
Gruß hufpfleger
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 23.3.2008 um 13:34 |
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Antwort 19 |
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Member Beiträge: 83 Registriert: 24.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2008 um 07:19 |
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Guten morgen und frohe ostern
Toll das sie sicch einen lambiek brauen wollen
Faesser fuer Lambiek werden ganz sicher nicht gepicht! Ein gebrauchtes
Weinfass (port is sogar noch besser) is erstklassig: die Tanninsauere ist
dan schon zum groesten teil aus dem Holtz raus und den Wein kan noch einen
angenemen Geschmack nachlassen.
Unerwuenschte Bacterien und Pilze gibt es fuer lambick fast gar keine, die
meisten geben den Lambick ja seinen typischen Geschmack. Da neben
Saccharomyces auch milch und essigsauerebacterien wie Pediococcen und
sicher Brettanomyces hefe absolut notwendig sind gebe ich neben die
spontane vergaerung auch noch vermehrte hefe aus eine (oder mehrere)
geuseflaschen in die wuertze. Das Fass mit „infizierte weurze fuellen
bis Spundloch. Spundloch offen lassen und ueberschaumen lassen. Wyeast hefe
gibt ein zu cleanes bier ohne den richtigen geschmack. Da Bretta. Hefe ganz
langsam ist braucht Lambiek mindestens 1 jahr.
[Editiert am 24.3.2008 um 07:21 von bierwiwi]
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Antwort 20 |
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