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Autor: Betreff: Starter zeigt keine Lebenszeichen peter1 Senior Member Beiträge: 156 Registriert: 17.2.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 7.3.2008 um 21:55   Hallo zusammen, morgen wollte ich 40 Liter Kirschbier brauen. Am Montag hatte ich daher 125 ml Hefe aktiviert (WYEAST 1338 -Europ. Ale- Abfülldatum Sept. 2007). Der Beutel hatte sich bis gestern nur wenig aufgebläht. Gestern Abend habe ich den Starter dann in ca. 150 ml Würze (8 °P) gegeben, ständig belüftet (mit Sterilfilter) und gerührt (Magnetrührer). Trotzdem zeigt der Starter keinerlei Schaumbildung. Normalerweise schäumt der Starter doch meist ganz kräftig. Kann das vielleicht typisch für diese Hefe sein, oder ist die Hefe irgendwie verreckt? Ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Ich hätte noch ein Päckchen WYEAST 1214 -Belgian Abbey- in Reserve. Vielleicht sollte ich das besser mal aktivieren. Was mein Ihr? Viele Grüße Peter tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 7.3.2008 um 23:27   Hallo, Peter, nun, ich glaube, es sieht nicht ganz so gut aus mit dem Brauen morgen. Die Belgian Abbey zu aktivieren wäre glaube ich Verschwendung. Selbst wenn die sich bis morgen aufblähen würde, reichte die Menge für Deinen Sud, vor allem bei 40 L, wohl nicht aus. Ich bin selbst ratlos, aber für die Zukunft würde ich Dir folgende 2 Tipps geben: 1. Den Beutel direkt in ein Startergefäß überführen und dann weiter aufpäpplen und 2. besorge Dir doch eine gute Trockenhefe (z.B. die von Fermentis sollen sehr gut sein). Die hält quasi ewig, und die kannst Du relativ schnell noch am gleichen Brautag aufpäppeln, wenn es mal zu solchen Startproblemen kommt wie bei Dir. Ich selbst habe noch keine Trockenhefe eingesetzt, die liegt bei mir als Nothefe im Kühli. Aber ich habe mittlerweile zahlreiche Erfahrungsberichte gelesen, daß das Heranziehen eines gäraktiven Starters noch am Brautag für ein schnelles Angären sorgt und daß diese Fermentis Hefen nicht die sonst üblichen Geschmackseigenarten (säuerlich, estrig etc.) zeigen, sondern den Geschmackseigenarten der Flüssighefen sehr nahe kommen sollen. Ciao Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 1 alexbrand Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 8.3.2008 um 00:00   Hallo Peter! Michael hat es gesagt, es sieht nicht allzu gut aus. ABER: ich würde den anderen Beutel noch schnell aktivieren, lecker warm stellen und diese Hefe so weit wie es geht herführen. Wenn Du die 40 L morgen auf Anstelltemperatur herunter bringst und Du die Würze gut belüftest, sollte nichts schief gehen. Alternative: Beutel aktivieren, morgen normal brauen. Würze dann aber heiß ins Gärfaß und über Nacht abkühlen lassen. Und am Sonntag morgen dann anstellen. So hat die Hefe noch etwas mehr Zeit sich zu vermehren! Gut Sud... Alex [Editiert am 8.3.2008 um 00:01 von alexbrand] ____________________ Home brewing More control. Less risk. If I had to explain you wouldn't understand. Antwort 2 Biermann Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 8.3.2008 um 04:09   Hallo Peter, ich hab da auch so meine Probleme mit der Hefeaufzucht gehabt, bis der gute Claudius mir das mal klar gemacht hat, per Telefon, da geht dann das Fachsimpeln etwas leichter. Wenn Du belüftest sollte es schon Schaum bilden, das ist aber glaube ich mehr der gelöste Zucker wie die Hefe. Ich werde mir einen Laborrührer mit Heizung zulegen, da das dann einfacher geht und sicher genauer, den Sauerstoff dann oben auf den Vortex, mit einem V2A Röhrchen wie der gute Caudius das macht, dann soll nach seinen Angaben nichts schäumen. Aber zu Deinem Problem, hast Du die Sauerstoffzufuhr ständig gehen oder nur ab und zu? Wenn die Sauerstoffzufuhr für 30-40 Minuten aus ist sollte sich keine Blasen bilden, wenn Du Blasen siehst heißt das, das Deine Hefe gärt, sich aber nicht vermehrt. Einfach, mit Sauerstoff vermehrt sich die Hefe beim entziehen des Sauerstoffs fängt sie an zu vergären. Ich hab meine Kölschhefe einen Tag vorm Impfen abgestellt und 24 Std. später konnte man schön die Hefegärung sehen, aufgeschüttet und 18 Std. später wars am gurgeln, richtig lecker. Dein Satz im Gefäß müsste von Tag zu Tag mehr werden wenn Du mal 30 Minuten abschaltes, wenn das der Fall ist liegst Du richtig. Ich würde meine Zeit etwas strecken, mit der alternative Plan von Alex, heiß in den Gärtank und einen Tag später impfen. Laß uns mal wissen wie das gelaufen ist. Gruß, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren). Antwort 3 Steinbrauer Gast erstellt am: 8.3.2008 um 16:55   Hallo Jörg, Zitat von Biermann wenn Du Blasen siehst heißt das, das Deine Hefe gärt, sich aber nicht vermehrt. Einfach, mit Sauerstoff vermehrt sich die Hefe beim entziehen des Sauerstoffs fängt sie an zu vergären. So absolut kannst Du das nicht formulieren. Auch wenn die Hefe gärt, vermehrt sie sich, aber mit einer sehr viel geringeren Zellteilungsrate. Auch ist es nicht so, dass die Hefe in Gegenwart von Sauerstoff nur Wasser und CO2 produziert. Wenn das so wäre, dann hätte man ja eine Möglichkeit auf diese Weise alkoholfreies Bier und alkoholfreien Wein herzustellen. Aber das nur zur Ergänzung. Grüße Wolfgang Antwort 4 peter1 Senior Member Beiträge: 156 Registriert: 17.2.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 10.3.2008 um 08:20   Moin zusammen, vielen Dank für Eure Tipps. Ich wollte dem Rat folgen und die Würze erst am Sonntag anstellen. Als ich dann am Samstag nachmittag mit dem Brauen fertig war, zeigte die ursprünglich eingeplante Hefe dann wider Erwarten doch noch Lebenszeichen. Abends war sie dann sogar richtig am schäumen. Ich habe es dann riskiert und die Würze mit dieser Hefe angestellt. Und was soll ich sagen, am Sonntag morgen war die Gärung in vollem Gange (Hoffentlich habe ich mir keine Infektion eingefangen und es ist tatsächlich nur die WYEAST-Hefe, die da gärt und keine wilden Hefen oder irgendwelche Bakteríen). Warum die Hefe hunächst keine Lebenszeichen zeigte, kann ich mir eigentlich nur damit erklären, dass sie vielleicht zu lange auf der Heizung gelegen hat und es ihr zu warm geworden ist. Hat denn schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Viele Grüße Peter Antwort 5 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 10.3.2008 um 12:55   Hallo, Peter, mmh, schnuppere doch mal vorsichtig am Gärbottich, wenn es eine Milch- oder Essigsäuregärung sein sollte, riechst Du das schon deutlich heraus. Ciao Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 6 Biermann Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 10.3.2008 um 14:31   Hallo Peter, bei mir sieht die Hefe bei der Vermehrung auch immer recht 'leblos' aus und ich meine dann auch immer sie tut's nicht, wenn der Sauerstoff dann abgestellt ist fängt sie an zu schäumen. Gut das es geklappt hat, wenn es mutter bubbelt und Kräusen macht glaube ich nicht das Du Dir was eingefangen hast. Aber wie schon gesagt wurde, steck mal die Nase in den Fermenter, spätestens wenn Du abziehst wirst Du sehen das alles okay ist. Tschüss, Jörg [Editiert am 10.3.2008 um 14:32 von Biermann] ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren). Antwort 7 ZeroDome Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 10.3.2008 um 16:04   Hi zusammen, Vermehrt ihr Starter der Untergärigen Klasse eigentlich auch bei warmen Temperaturen oder doch auch bei den vorgeschrieben der jeweiligen Hefe? Hab z.Z einen Starter mit Bavarian Lager drin (erstes mal UG) und bin mir diesbezüglich unsicher. Lebenszeichen erkennt man auch noch nicht, wobei dem Auge nach der Bodensatz doch schon biserl mehr is, aber steht ja auch noch nicht so lange an. Und wie emfehlenswert/notwendig ist ein Belüftungsset/einrichtung oder gar ein Rüher? Eine Belüftung wäre ja auch nicht zu teuer. lg Dominic ____________________ Viele Grüße Dominic Antwort 8 alexbrand Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 10.3.2008 um 16:26   Zitat von ZeroDome, am 10.3.2008 um 16:04 Hi zusammen, Vermehrt ihr Starter der Untergärigen Klasse eigentlich auch bei warmen Temperaturen oder doch auch bei den vorgeschrieben der jeweiligen Hefe? Dominic! Ich habe alle meine Starter bei RT bzw. auch etwas darüber (auf dem Aquarium). Das klappt prima. Allerdings kippe ich vorm pitchen auch alle überstehende Flüssigkeit ab. Besonders bei ils, damit ich möglichst wenig Gärnebenprodukte wie Diacetyl in die Würze eintrage. Alex ____________________ Home brewing More control. Less risk. If I had to explain you wouldn't understand. Antwort 9 peter1 Senior Member Beiträge: 156 Registriert: 17.2.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 18.4.2008 um 11:20   Hallo zusammen, gestern habe ich nun einen Teil des Kirschbiers in Flaschen abgefüllt und bei der Gelegenheite natürlich ausgiebig probiert. Trotz meiner anfänglichen Bedenken bezüglich des Starters schmeckt das Bier super. Die Farbe ist schön rot, der Schaum ist rosa und hält sich für meine Begriffe auch recht lang. Fazit: Bei Hefe muss man schon mal etwas Geduld mitbringen. Viele Grüße Peter Antwort 10