Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.4.2008 um 11:00 |
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Hallo Refraktometerfreunde!
Seit ich mit dem Gerät arbeite, merke ich ein seltsames Verhalten der
gemessenen Stammwürze.
Erst von gestern auf heute konnte ich es wieder erleben: ich messe die
Stammwürze nach Kochende: 13%brix
Und heute Morgen nach Abkühlung des Sudes (war noch "warm" im Topf): nur
noch 12%brix?!?
Ich habe das schon früher gemerkt, aber immer gemeint, daß ich mich da
vermesse, oder geirrt habe.
Gut, die Kochende-Probe habe ich von oben im Topf und die vorige Probe
unten vom Hahn entnommen, aber ein ganzes Plato Unterschied?
Wenn die Probe ins Refraktometer kommt, lasse ich das Gerät
gewohnheitsmäßig mehrere Minuten liegen, damit sich der Wert stabilisiert,
es liegt also nicht an der heißen Probe.
...heiß mißt man ja sowieso weniger brix, als wenn sich Gerät und Probe
angeglichen haben, das würde also den "umgekehrten" Effekt als Fehlmessung
erklären...
Leider habe ich jetzt keine Spindelprobe gemacht, werde aber heute Abend
beim Abfüllen noch mal genauer nachmessen (dafür war's heute Morgen von der
Zeit zu knapp).
Hat dieses Verhalten der Stammwürzemessung mit Refraktometer schon mal
jemand bemerkt?
Kann sich die gemessene Dichte/Brechkraft beim langsamen Abkühlen
verändern?
...das wäre der nächste Versuch: werde mal ein Pröbchen des Suds aufkochen,
ob wieder die 13%brix erscheinen und dann rasch abkühlen, ob es dann auch
wieder nur 12 sind.
Ratlose Grüße,
Uwe
____________________
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2008 um 11:19 |
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Hallo Uwe,
eine sehr interessante Beobachtung ! Da ich auch direkt nach dem
Hopfenkochen "brixe" und danach erst wieder, wenn die Gärung fast durch
ist, kann ich Deine Beobachtung nicht bestätigen. Allerdings werde ich
zukünftig auch nach dem Abkühlen nochmal messen. Bis dahin - bitte etwas
Geduld.
Grüße
Erlenmeyer
[Editiert am 1.4.2008 um 11:20 von Erlenmeyer]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2008 um 11:25 |
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Zitat von Uwe12, am 1.4.2008 um
11:00 | Seit ich mit dem Gerät arbeite, merke
ich ein seltsames Verhalten der gemessenen Stammwürze.
Erst von gestern auf heute konnte ich es wieder erleben: ich messe die
Stammwürze nach Kochende: 13%brix
Und heute Morgen nach Abkühlung des Sudes (war noch "warm" im Topf): nur
noch 12%brix?!?
[...]
Hat dieses Verhalten der Stammwürzemessung mit Refraktometer schon mal
jemand bemerkt?
Kann sich die gemessene Dichte/Brechkraft beim langsamen Abkühlen
verändern? |
Hallo Uwe!
Ich habe Das auch schon bemerkt. Und auch ich habe mir das mit Meß- und
Probenentnahmefehlern erklärt. Bei mir ist die Schwankung etwas kleiner als
1° Brix. Gut, daß Dir das auch auffällt. Aber jetzt kommt es: ich bin mir
im Nachgang nicht mehr sicher, ob ich eine Zunahme oder eine Abnahme der
StaWü registriert habe. Ich habe schon zwei mal dieses Verhalten
beobachtet. Leider habe ich dann die Protokolle auch korrigiert und ins
Reine geschrieben. Der alte Meßwert ist also futsch. Leider. Ich will beim
nächsten Mal eine größere Probe ziehen und abkühlen lassen, um den Fehler,
der beim Abkühlen (durch Verdampfen) entsteht, zu verkleinern. Evtl. sind
auch Trubstoffe vorhanden, die die refraktion verfälschen. Daher werde ich
die Würze auch durch eine Spritzenvorsatzfilter schicken. Das Erleichtert
eh das ablesen, da die Grenzfläche in der Optik klar und scharf ist, was
bei unfiltrierter Würze bisweilen nicht der Fall war.
Gruß,
Alex
EDIT: Tippfehler
[Editiert am 1.4.2008 um 11:32 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2008 um 11:29 |
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Hi zusammen,
und ich dachte immer mein Refraktometer hat einen weg. Ich habe auch schon
mehrfach festgestellt, dass ich Schwankungen von 1 Brix und mehr hatte, je
nachdem wie die Temperatur war. Temperaturkompensation hin oder her.
Ich kühle meine Proben jetzt wie früher wieder in die 20°C region, dann
passt es ziemlich genau mit den Spindelwert.
Gruß,
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.4.2008 um 12:08 |
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Hallo Bodo!
Wenn ich kochende Würze auf's Refraktometer löffle, mache ich sofort die
Klappe drauf (es kann nicht viel verdampfen) und mache schon mal einen
neugierigen Probegucker im Wissen, daß die Ablesung nicht exakt ist. Dann
liegt das Gerät vielleicht 5min rum und die spätere Messung differiert so
etwa um 0,5%brix (nach oben), eher weniger.
Noch längeres Liegenlassen verändert den Wert erfahrungsgemäß nicht, ich
nehme das somit als "wahren" Wert ins Protokoll.
Alex: ich nehme an, Du protokollierst per Computer? Hey, da haben meine
"Schmierzettel" ja den Vorteil, daß man auch Überschriebenes noch lesen
kann!
...sie haben aber der Nachteil, daß ich sie im Chaos manchmal nicht
wiederfinde!
Na, dann werde ich heute Abend mal ordentlich testen!
Uwe ____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2008 um 12:42 |
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Hallo Gleichgesinnte,
bei mir das gleiche Problem!
Nehme ich einen Tropfen der kochenden Würze,
unterscheidet sich der gemessene Wert beim Refraktometer
gegenüber einem "gekühlten" Tropfen auf 20 °C meist um mehr als 1°
Plato.
Beim "kochenden" Tropfen habe ich festgestellt, dass der Übergang beim
Refraktometer, also blaue Bruchkante, ein wenig schwammig ist, es gibt also
keinen harten Übergang von blau nach weiß, sondern immer noch einen
halbblauen Bereich dazwischen.
Mache ich mehrere Messungen nacheinander, werden die Werte immer höher, es
scheint, als wenn sich das Refraktometer erwärmt und die Werte sich so
verfälschen.
Ich nehme jetzt beim Maischen den Tropfen immer direkt aus der Maische, der
Wert passt immer.
Beim Kochen kühle ich ein wenig der Würze in einer Suppenkelle runter auf
ca. 20-30 Grad.
Dann passen auch die Werte! Nach Kochende spindele ich zur Sicherheit.
Immer noch besser, als laufend Spindelproben runterzukühlen.
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.4.2008 um 22:00 |
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So, Malztrunk abgefüllt und Messungen beendet!
Das Phänomen ist keines, es beruht wohl einfach auf der Verdampfung von
Wasser aus der kleinen, heißen Probe.
Der Sud war (dank Topfisolierung) erst bei ~34°C angekommen, mit Raehmles
Biercalc aber kein Problem.
Zunächst habe ich 3l Würze ins Faß ablaufen lassen (geht ja eh' nicht alles
ins Keg --> "Haustrunk") und dann eine Probe genommen.
Gespindelt und auf 20° gerechnet waren es 12,8°P, das (frisch mit Aqua
dest. genullte Refraktometer) zeigte 12,6. Nun gut.
Die Probe in einen Topf gegeben, Topf gewogen (771g) und auf die
Herdplatte. Zuerst den Deckel vergessen, aber bereits nach ganz kurzer Zeit
waren bereits 3g Wasser verdampft und es war noch nicht mal besonders heiß
geworden.
Kurzes Kochen mit Deckel drauf und im Wasserbad abgekühlt, Gewicht wieder
mit Aqua dest. auf 771g aufgefüllt und gespindelt: 12,66 (von 26,4°C auf
20°C runtergerechnet). Refraktometer: 12,6!
Dann das Keg abgefüllt (um auf 10°P zu kommen, 4l Wasser vorgelegt) und
danach nochmal eine Spindelung: 12,66°P (von 32°C runtergerechnet), im
Einkocher scheint also eine homogene Dichte der Würze vorzuliegen. Habe
nicht gerüttelt, das Beschlagwasser hängt also noch weitgehend am Deckel
(ist aber auch nicht soo viel im nachhinein).
Da ich mit einem dicken Silikonschlauch vom Grund des Kegs aus abfülle,
gabs den interessanten Effekt zu beobachten, daß das vorgelegte kalte
Wasser als Schicht auf der warmen Würze nach oben getrieben wurde.
Ich werde künftig für die Ausschlagmessung eine größere Menge abzapfen und
runtergekühlt messen, mal gucken, ob das dann dem Wert "am nächsten Morgen"
eher entspricht!
Uwe ____________________
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.4.2008 um 22:33 |
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Uwe!
Super wie immer. Vielen Dank für Deine Untersuchungen! :-)
Ich werde das beim nächsten Mal auch genauer unter die Lupe nehmen.
Gruß,
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.4.2008 um 16:02 |
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Gast
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erstellt am: 2.4.2008 um 19:35 |
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Hallo Hufpfleger,
an sich ist das Teil ja ganz in Ordnung, aber die Skala bis 40% finde ich
etwas übertrieben. Die Ablesegenauigkeit ist deshalb auch nicht so toll.
Und die Alkoholskala ist für unsere Zwecke eigentlich auch
uninteressant.
Wie wäre es denn mit dem hier ?
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2008 um 21:15 |
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.4.2008 um 21:26 |
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Hi,
Das von Bietrinker verlinkte scheint übrigens dasselbe zu ein wie das von
hopfen-und-mehr .. irgendwie ist es dort doppelt so teuer
[Editiert am 2.4.2008 um 21:27 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.4.2008 um 08:42 |
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.4.2008 um 10:05 |
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Hallo hufpfleger,
Dein Favorit ist eine (hoffentlich gute) Kopie von Greiners´
Winzer-Refraktometer (www.greinorm.com), für das ich im Dezember 2007 incl.
Porto 42,00 € bezahlt habe (Art.-Nr. 320186168584).
Da Du Wein herstellst, macht die Skalierung bis 140° Oe Sinn, um den
Vergärungsgrad eines Sudes zu bestimmen, würde ich eine Skalierung bis max.
18° Brix wählen.
Grüße
Erlenmeyer
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Antwort 13 |
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