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Autor: Betreff: So, ich plane meinen zweiten Sud
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Beiträge: 60
Registriert: 2.1.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2008 um 19:23  
Hallo zusammen,

vor einiger Zeit habe ich als ersten Sud ein Altbier gewählt. Dies hat auch ganz gut funktioniert, obwohl ich am zweifeln bin, dass Alkohol bei der Gärung enstanden ist (jedenfalls hatte ich nach einigen Flaschen nix gemerkt). Kann das sein?

Auf jeden Fall möchte ich diesmal ein Pils brauen. Da es ja bez. Temperatur sehr schwierig ist, meine Frage:
Gibt es Pils REzepte mit obergäriger Hefe? Ich habe ein Kölsch Rezept gefunden, welches mit oberg. Hefe funktioniert ?!?
Welches Pilsrezept könnt ihr empfehlen?

Und dann müßte ich nochmals genau erklärt haben, wie ich mit der Bierspindel arbeite? Sprich wie setze ich diese ein, wann teste ich den Alkoholgehalt und wie kann ich diesen beeinflussen?

Danke und viele Grüße
Bulli
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mibi-xxl
Beiträge: 856
Registriert: 22.2.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2008 um 23:07  
Hallo Buldoce,

wenn bei deiner Würze eine Gärung stattgefunden hat, dann ist auch Alkohol entstanden. Wie hat den dein Alt geschmeckt? War es noch süß? Dann ist bei der Gärung wenig Alkohol entstanden. Wenn´s richtig nach Altbier geschmeckt hat war die Gärung abgeschlossen und auch Alc. vorhanden.

Du kannst auch dein "Pils" mit obergäriger Hefe vergären, das spielt bei Hobbybrauern keine so große Rolle. Die Bezeichnungen (Pils, Märzen, Hell, Alt, usw.) sind Standarts für Industriebiere. Wie wir unser Bier nennen ist uns überlassen.

Den Alkoholgehalt vom Bier kannst du mit der Spindel nicht beeinflussen. Mit der Spindel wird der Zuckergehalt (Rohdichte) der Würze gemessen.

Um die Bierspindel erklären zu können müsste ich erst wissen ob deine Spindel °P oder die Rohdichte (z.B. 1.048) anzeigt.
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alexbrand
Beiträge: 2947
Registriert: 15.11.2006
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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2008 um 23:18  

Zitat von mibi-xxl, am 17.4.2008 um 23:07
Die Bezeichnungen (Pils, Märzen, Hell, Alt, usw.) sind Standarts für Industriebiere. Wie wir unser Bier nennen ist uns überlassen.


Ich glaube nicht, daß wir das so einfach sehen dürfen. Sicherlich ist es uns überlassen, wie und ob wir unser Bier benennen. Oder ob es überhaupt "Bier" ist. Aber wenn wir doch schon nach "alter Väter Sitte" brauen, dann sollten wir und doch auch IMHO an althergebrachte (Sorten-) Bezeichnungen wie Pils, Als, Weizen etc. halten. Oder etwa nicht?

Ob ein klassisches Pils dann noch Zusätze wie Zucker oder Rohfrucht enthält, die das RHG ja nicht vorsieht, sei dahingestellt.


Gruß,

Alex

EDIT: Rechtschreibung... mal wieder...


[Editiert am 17.4.2008 um 23:26 von alexbrand]



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More control. Less risk.

If I had to explain you wouldn't understand.
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 17.4.2008 um 23:32  

Zitat:
Die Bezeichnungen (Pils, Märzen, Hell, Alt, usw.) sind Standards für Industriebiere. Wie wir unser Bier nennen ist uns überlassen.

Da kann ich Mibi-xxl nur beipflichten. An derartige Namen und Standards habe ich mich von Anfang an nicht gehalten.
Wie nenne ich z.B. ein Bier, was eindeutig Weizenbieraroma aufweist, in dem aber kein Gramm Weizenmalz enthalten ist?

Grüße
Wolfgang


[Editiert am 17.4.2008 um 23:34 von Steinbrauer]
Antwort 3
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alexbrand
Beiträge: 2947
Registriert: 15.11.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2008 um 23:40  

Zitat von Steinbrauer, am 17.4.2008 um 23:32
Wie nenne ich z.B. ein Bier, was eindeutig Weizenbieraroma aufweist, in dem aber kein Gramm Weizenmalz enthalten ist?


Wohl kaum "Weizenbier". Ich gebe allerdings gerne zu, daß "Weizenbieraromabier" mächtig bescheuert klingt. Vielleicht bietet sich hier ja der Name "Hefe" besser an. Er ist neutraler... ;)

Alex


[Editiert am 17.4.2008 um 23:42 von alexbrand]



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mibi-xxl
Beiträge: 856
Registriert: 22.2.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.4.2008 um 23:43  
Hallo Alex,

im Prinzip hast du ja schon recht, aber da sogar in den verschiedenen Braurezepten für ein Pilz, Weizen oder Alt verschiedene Mengenangaben für die verschiedenen Malze oder Weizen angegeben sind sehe ich das nicht ganz so eng.


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Michael

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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2008 um 06:05  
Hallo Bulli,

für ein Pils nehme man (20l)

3,5 kg Pilsner Malz
11l Hauptguss
16l Nachguss

Hopfen für ca. 35 - 40 IBU (wie man das berechnet ? - suche mal im Forum. Für das erste Pils kannst du ruhig den Hopfen nehmen, den du gerade da hast, Finetuning kannst du später immer noch betreiben)
z.B. ca. 65g Perle 4,5 % nach Würzebruch

Infusionsmaische:

Einmaischen bei 56° + Malz = 53° 10 Minuten
62° 45 Minuten
72° 30 Minuten / Jodnormal
78° Abläutern

Damit das Pils auch erwartungsgemäß schmeckt kann ich die Whyeast 1007 German Ale - Hefe empfehlen, die hat ein ganz 'schlankes' Eigenaroma und setzt sich gut ab.

Zur Bierspindel:
Mit der Bierspindel bestimmst du die Dichte der Würze, d.h. wieviel Stoffe aus dem Malz in der Würze gelöst sind.
Ein Spindelwert von 12° Plato sagt z.B, das in 100g Würze 88g Wasser und 12g gelöste Stoffe (hauptsächlich Zucker) sind.
Man kontrolliert diesen Wert
- beim Läutern : die Vorderwürze nach o.g. Rezept sollte ca. 20° haben - Achtung ! Die Spindel darf nur in kalte Würze (20°) eingetaucht werden und zeigt auch nur dann richtige Werte an.
- vor dem Hopfenkochen (ca. 10,5°)
- Zum Ende des Hopfenkochens (solange kochen, bis 12° erreicht sind, ggf. nach dem Kochen mit abgekochtem Wasser wieder auf 12° 'runterverdünnen' )
- zur Sicherheit nochmal vor der Hefegabe (== Stammwürze).

Der Alkoholgehalt kann dann mit ca. 1/3 des Spindelwertes angenommen werden, also bei 12° Plato ca. 4 Gew.% Alkohol.

Während der Gärung verfälscht der Alkohol die Spindelwerte, aber das ist denke ich ein neues Thema. Auch Schnellgärprobe und Abfüllzeitpunkt wären noch weitere gute Suchbegriffe für das Forum.


Im Übrigen bin ich auch dafür, das Bier so zu benennen wie das 'allgemein üblich' ist. Dann weiss jeder, was ihn (ungefähr) erwartet. Zwar sind wir da sicherlich völlig frei, aber wie an vielen anderen Stellen (auf die wir hier manchmal heftig pochen) auch sind (Quasi-) Standards in der Regel recht hilfreich und sinnvoll. Wie eine gemeinsame Sprache eben.

Allzeit Gut Sud
Tino


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wasserundbrot
Beiträge: 879
Registriert: 23.3.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.4.2008 um 19:48  
Hallo Tino!
:goodpost:
Nach allg. Def. ist Pils allerdings ein UG Bier mit einer StaWü von 11-13%.

@Buldoce:
Wenn Du einen Pils- Sud OG fährst, nenne das Kind doch beim Namen, und nenne es Ober-Gäriges-Helles (OGH). ;)

Das kommt einem Kölsch sehr nahe, und kann sehr schmackhaft sein!

Ein "richtig-echtes-Pils" wird bei 5-6°C vergoren, und danach min. 6-8Wo kalt gelagert. :exclam:

Beste Grüße
Jens


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Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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