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Autor: Betreff: Temperaturen
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emjay2812
Beiträge: 1784
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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2008 um 14:55  
Ich schaffe es eigentlich nie, die im Rezept genannten Temperaturen exakt einzuhalten. Mal sind sie zu hoch (68°C statt 65°C), mal zu niedrig (62°C statt 65°C). Eine zeitlang war ich bemüht durch gezieltes Hochheizen und abschalten des Einkochtopfes die gewünschte Temperatur zu erzielen. Das hatte aber immer sehr große Temperaturschwankungen zur Folge, so dass ich dazu übergegangen bin, dei Rast einfach konstant zu halten, auch wenn die Temperatur nicht hunderprozentig stimmt.

Hat das eigentlich Folgen? Welche? In einem Rezept stehen die Rasten von 60 Minuten bei 65°C und 45 Minuten bei 70°. Ich habe es heute geschafft, die Temperatur bei 62°C und 70°C konstant zu halten!


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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Senior Member
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Duplex
Beiträge: 268
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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2008 um 15:54  
Beim Braumeister habe ich gelernt, dass die Temperaturen sehr wichtig sind und sie umbedingt eingehalten werden sollten.

Die Alpha- und Betaamylasen haben ein bestimmtes Wirkungsoptima. Wenn du dieses nicht einhälst, werden die Enzyme teils zerstört.

Praktisches Beispiel: ich habe bei meinem ersten Bier "leichte" Schwankungen von +/- 5°C bei den Rastzeiten. Mir schien dies akzeptabel, jedoch zerstörte mir das (da ich ohne Fremdenzyme arbeite) bereits die Beta-amylase und die Stärke wurde wenig in für die Hefe brauchbaren Zucker umgewandelt.

Folgen: weniger Alkohol und ein süsseres Bier

Abzuraten ist daher von einem elektrischen Einkochtopf. Hab mir selber einen gekauft, jedoch reguliert sich die Temperatur langsamer ein, als bei einem Gaskocher.


[Editiert am 10.5.2008 um 15:55 von Duplex]
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2008 um 16:27  
Ein elektrischer Einkochtopf läßt sich sehr wohl auf +/- 1°C regulieren. Auf den Regler am Topf alleine darf man sich natürlich nicht verlassen. Hier braucht man ein externes Thermometer, aber das ist glaube ich selbstverständlich.
Fast zwingend ist eine Isolierung, wenn man nicht ständig nachheizen will. Schwankungen von +/- 5°C habe ich nie. Voraussetzung ist hier, dass man ab und zu per Hand rührt, wenn man kein Rührwerk hat.

Grüße
Wolfgang
Antwort 2
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Duplex
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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2008 um 16:40  

Zitat von Steinbrauer, am 10.5.2008 um 16:27
Ein elektrischer Einkochtopf läßt sich sehr wohl auf +/- 1°C regulieren. Auf den Regler am Topf alleine darf man sich natürlich nicht verlassen. Hier braucht man ein externes Thermometer, aber das ist glaube ich selbstverständlich.
Fast zwingend ist eine Isolierung, wenn man nicht ständig nachheizen will. Schwankungen von +/- 5°C habe ich nie. Voraussetzung ist hier, dass man ab und zu per Hand rührt, wenn man kein Rührwerk hat.

Grüße
Wolfgang


Klar...das Problem mit +/- 5°C war nur Anfangs. Jetzt habe ich auch nur noch rund 1°C Schwankungen.

Jedoch liegt das Problem bei elektrischen Einkochtöpfen beim aufheizen.

Der Einkochtop erwärmt, bis er merkt, dass die gewünschte Temperatur erreicht ist. Jedoch ist es dann bereits zu warm und es lässt leicht abkühlen, bis die Temperatur wieder unterschritten wurde.
Was dabei entsteht wäre auf dem Zeit-Temperatur-Diagramm eine Sinuskurve, dessen Amplitude immer weniger ausschlägt.

Kurz gesagt: Bis die Temperatur bei einem elektrischem Einkochtopf exakt erreicht wird, finden automatisch starke Schwankungen statt. Darum heize ich langsam auf und stelle nicht von Beginn an auf die Temperaur, die ich erreichen will :thumbup:
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 10.5.2008 um 16:50  
Hallo Duplex,
Zitat:
Jedoch liegt das Problem bei elektrischen Einkochtöpfen beim Aufheizen.

Deswegen schrieb ich ja, dass man sich auf den Temperaturregler am Topf alleine nicht verlassen sollte, sondern dass man ein externes Thermometer braucht.
Die Aufheizgeschwindigkeit läßt sich mit so einem Topf auch nicht beeinflussen. Egal ob ich den Regler auf meine Zieltemperatur stelle, also 45°C z.B. oder auf 80°C, die Aufheizgeschwindigkeit ist dieselbe.

Grüße
Wolfgang
Antwort 4
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Duplex
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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2008 um 16:58  

Zitat von Steinbrauer, am 10.5.2008 um 16:50
Deswegen schrieb ich ja, dass man sich auf den Temperaturregler am Topf alleine nicht verlassen sollte, sondern dass man ein externes Thermometer braucht.


Jop, definitiv.

Mache es grundsätzlich wie du. Thermometer ist bei elektrischen ein must-have...
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Brewbear
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2008 um 08:59  
Hallo,

wie Ihr schon sagt, das Problem das sich bei den Einkochern stellt ist, dass diese nach dem Abschalten der Temperatur noch sehr stark nachheizen (Temperaturhysterese). Das erschwert meiner Meinung nach schon die exakte Temperaturregelung, trotz Verwendung eines externen Thermometers. Um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen, habe ich für mich und meinen Einkocher daher einmal folgende Regeln aufgestellt:

Im Bereich der Einweißrast: Abschalten des Einkochers 5°C vor Erreichen der Zieltemperatur.
Im Bereich der Beta-Amylase-Rast: selbiges 3°C vorher
Im Bereich der Alpha-Amylase-Rast: selbiges 2°C vorher

Bei den höheren Temperaturen wird die Hysterese jedenfalls kleiner und es wird zunehmend leichter, die richtige Temperatur einzustellen. Ihr könnt es ja mal probieren, hängt aber auch sicher von Euren Einkochern ab.
Ganz wichtig ist jedenfalls auch das Rühren, sonst ist die Verteilung schlecht und man hat starke Schwankungen beim Temperaturmessen.

Grüße
Brewbear
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2008 um 09:16  
Mein Problem ist eher folgendes. Der Topf sucht sich die Temperatur die er konstant hält. Bei einem Versuch die Temperatur genau auf 65°C einzustellen hatte ich mal 68°C, dann nur noch 60°C, dann wieder 68°C. Da halte ich es für sicherer den Topf "gewähren" zu lassen, auch wenn die Temperatur dann 1-3°C unter oder über der gewollten Temperatur ist, dafür aber konstant die ganze Rast ist.


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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2008 um 15:28  
Hallo Emjay2812,

das was Brewbear schreibt über den Abschaltzeitpunkt, könnte ungefähr hinkommen,
Zitat:
Der Topf sucht sich die Temperatur die er konstant hält

aber das verstehe ich nicht :question: :question:

Grüße
Wolfgang
Antwort 8
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 11.5.2008 um 21:34  
Ich versuche die Temperatur einzustellen die im Rezept angegeben ist. Ich schalte den Einkochtopf beispielsweise bei 60°C an und warte ab ob und wie lange es dauert bis er auf 65°C, die gewünschte Temperatur hochheizt. Nun kann es aber sein, dass der Topf nur bis 62°C heizt. Schalte ich ihn wieder ein, habe ich dann eine Temperatur von beispielsweise 70°C. Das herunterkühlen dauert eine kleine Ewigkeit (20 Minuten), deswegen lasse ich dieses hochheizen udn belasse die Temperatur so wie sie ist.

Den genauen Zeitpunkt zum Abschalten finde ich mal exakt mal nicht. Deswegen sind meine Rasten nie genau die angegebenen. Das Bier wird dann aber meist trotzdem gut!


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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2008 um 23:28  
Hallo emjay2812,


wie misst du den deine Temperatur? Eigentlich sollte es kein Problem sein selbst mit einem Einkochautomat die Temperatur genau zu halten. Gut...durch die Heizschlange im Boden heizt sich die Maische vielleicht noch 1 bis 2 Grad auf, das kann man beim aufheizen aber berücksichtigen.

LG

Marco
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 12:21  
Hallo Leute,

ich denke auch, dass es mit einem Einkochtopf möglich ist, die Temperatur auf +/- 1°C einzuhalten.
Sollte das System zu stärkerem Überschwingen neigen, würde ich von der von Wolfgang vorgeschlagenen Isolierung abraten, denn eine kühlende Einwirkung von aussen vermindert ja das Überschwing-Verhalten. Sollte die eingebaute Regelung unzuverlässig sein, könnte man eine bessere Variante nachrüsten, z.B.
1. mit Dallas-Sensor, Relais-Karte und nem Progrämmchen oder
2. einem separatem Regler mit Sensor

Grüsse Thomas


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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 12:26  
Hallo, zusammen,

ich betreibe meinen Einkocher zwar mit einer externen Regelung (Brauregler), weiß aber aus meinen Vorversuchen, daß eine +-1°C Regelung gut möglich ist, vorausgesetzt, es wird ständig gerührt. Das funktioniert sehr gut.
Mit dem externen Regler habe ich unter Rühren ein Überschwingverhalten von etwa 0,2°C.

Ciao
Michael


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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 14:06  
Die Schwankungen bei meinem Kochtopf sind halt recht hoch, ich vertrau auch nur dem Thermometer, dass in 2°C Schritten von 0-100°C geht, und eigentlich sehr genau sein sollte. (war von der deutschen Bundesbahn). Mittlerweile ist mein Sud auch (Gott sei Dank) am gären. Es riecht sehr fruchtig, was mich doch verunsichert. Mein letzter Sud roch auch anfangs sehr fruchtig, später war er ungenießbar.


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 15:02  
Hi, emjay,

was für ein Bier hast Du denn vor zu machen? Rührst Du während des Maischens (Tipp: Bohrmaschine mit Rührquirl, das schafft eine gleichmäßige Temperaturverteilung)?

Viel Erfolg weiterhin.

Gruß
Michael


[Editiert am 13.5.2008 um 15:02 von tauroplu]



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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 16:59  
Das Bier WURDE gemacht ;) Ein obergäriges Landbier aus 50% PiMa und 50% MüMa, dass momentan unter heftiger Estherbildung bei 22°C vergärt. Dann wirds halt ein fruchtiges Bier, was solls (Hefe Wyeast European Ale)


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 18:05  
Hi, emajay,

ja, das war klar, das Zeugs gärt ja schon, wie Du gesagt hast. Aber wenn`s fruchtig-estrig schmeckt, dann sieht es ja wohl aus, als wenn da was anderes herauskommt... ;) als Du geplant hast, daher meine Frage.

Die European Ale erzeugt meiner Erfahrung nach auch bei 22°C nicht so richtig viel Fruchtester, jedenfalls was den Geschmack angeht. Manche Hefen riechen extrem fruchtig, schmecken aber durchaus moderat. Also, ruhig Blut und erstmal abwarten. Ich denke, das wird schon.
Äh, hast Du denn jetzt während des Maischens (ständig) gerührt oder nicht???

Ciao
Michael


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