Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2008 um 14:55 |
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Ich schaffe es eigentlich nie, die im Rezept genannten Temperaturen exakt
einzuhalten. Mal sind sie zu hoch (68°C statt 65°C), mal zu niedrig (62°C
statt 65°C). Eine zeitlang war ich bemüht durch gezieltes Hochheizen und
abschalten des Einkochtopfes die gewünschte Temperatur zu erzielen. Das
hatte aber immer sehr große Temperaturschwankungen zur Folge, so dass ich
dazu übergegangen bin, dei Rast einfach konstant zu halten, auch wenn die
Temperatur nicht hunderprozentig stimmt.
Hat das eigentlich Folgen? Welche? In einem Rezept stehen die Rasten von
60 Minuten bei 65°C und 45 Minuten bei 70°. Ich habe es heute geschafft,
die Temperatur bei 62°C und 70°C konstant zu halten!
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2008 um 15:54 |
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Beim Braumeister habe ich gelernt, dass die Temperaturen sehr wichtig sind
und sie umbedingt eingehalten werden sollten.
Die Alpha- und Betaamylasen haben ein bestimmtes Wirkungsoptima. Wenn du
dieses nicht einhälst, werden die Enzyme teils zerstört.
Praktisches Beispiel: ich habe bei meinem ersten Bier "leichte"
Schwankungen von +/- 5°C bei den Rastzeiten. Mir schien dies akzeptabel,
jedoch zerstörte mir das (da ich ohne Fremdenzyme arbeite) bereits die
Beta-amylase und die Stärke wurde wenig in für die Hefe brauchbaren Zucker
umgewandelt.
Folgen: weniger Alkohol und ein süsseres Bier
Abzuraten ist daher von einem elektrischen Einkochtopf. Hab mir selber
einen gekauft, jedoch reguliert sich die Temperatur langsamer ein, als bei
einem Gaskocher.
[Editiert am 10.5.2008 um 15:55 von Duplex]
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 10.5.2008 um 16:27 |
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Ein elektrischer Einkochtopf läßt sich sehr wohl auf +/- 1°C regulieren.
Auf den Regler am Topf alleine darf man sich natürlich nicht verlassen.
Hier braucht man ein externes Thermometer, aber das ist glaube ich
selbstverständlich.
Fast zwingend ist eine Isolierung, wenn man nicht ständig nachheizen will.
Schwankungen von +/- 5°C habe ich nie. Voraussetzung ist hier, dass man ab
und zu per Hand rührt, wenn man kein Rührwerk hat.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2008 um 16:40 |
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Zitat von Steinbrauer, am 10.5.2008 um
16:27 | Ein elektrischer Einkochtopf läßt sich
sehr wohl auf +/- 1°C regulieren. Auf den Regler am Topf alleine darf man
sich natürlich nicht verlassen. Hier braucht man ein externes Thermometer,
aber das ist glaube ich selbstverständlich.
Fast zwingend ist eine Isolierung, wenn man nicht ständig nachheizen will.
Schwankungen von +/- 5°C habe ich nie. Voraussetzung ist hier, dass man ab
und zu per Hand rührt, wenn man kein Rührwerk hat.
Grüße
Wolfgang |
Klar...das Problem mit +/- 5°C war nur Anfangs. Jetzt habe ich auch nur
noch rund 1°C Schwankungen.
Jedoch liegt das Problem bei elektrischen Einkochtöpfen beim aufheizen.
Der Einkochtop erwärmt, bis er merkt, dass die gewünschte Temperatur
erreicht ist. Jedoch ist es dann bereits zu warm und es lässt leicht
abkühlen, bis die Temperatur wieder unterschritten wurde.
Was dabei entsteht wäre auf dem Zeit-Temperatur-Diagramm eine Sinuskurve,
dessen Amplitude immer weniger ausschlägt.
Kurz gesagt: Bis die Temperatur bei einem elektrischem Einkochtopf
exakt erreicht wird, finden automatisch starke Schwankungen statt. Darum
heize ich langsam auf und stelle nicht von Beginn an auf die Temperaur, die
ich erreichen will
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 10.5.2008 um 16:50 |
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Hallo Duplex, Zitat: | Jedoch liegt das Problem bei elektrischen Einkochtöpfen beim
Aufheizen. |
Deswegen schrieb ich ja, dass man
sich auf den Temperaturregler am Topf alleine nicht verlassen sollte,
sondern dass man ein externes Thermometer braucht.
Die Aufheizgeschwindigkeit läßt sich mit so einem Topf auch nicht
beeinflussen. Egal ob ich den Regler auf meine Zieltemperatur stelle, also
45°C z.B. oder auf 80°C, die Aufheizgeschwindigkeit ist dieselbe.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2008 um 16:58 |
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Jop, definitiv.
Mache es grundsätzlich wie du. Thermometer ist bei elektrischen ein
must-have...
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 8.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2008 um 08:59 |
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Hallo,
wie Ihr schon sagt, das Problem das sich bei den Einkochern stellt ist,
dass diese nach dem Abschalten der Temperatur noch sehr stark nachheizen
(Temperaturhysterese). Das erschwert meiner Meinung nach schon die exakte
Temperaturregelung, trotz Verwendung eines externen Thermometers. Um das
Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen, habe ich für mich und meinen
Einkocher daher einmal folgende Regeln aufgestellt:
Im Bereich der Einweißrast: Abschalten des Einkochers 5°C vor Erreichen der
Zieltemperatur.
Im Bereich der Beta-Amylase-Rast: selbiges 3°C vorher
Im Bereich der Alpha-Amylase-Rast: selbiges 2°C vorher
Bei den höheren Temperaturen wird die Hysterese jedenfalls kleiner und es
wird zunehmend leichter, die richtige Temperatur einzustellen. Ihr könnt es
ja mal probieren, hängt aber auch sicher von Euren Einkochern ab.
Ganz wichtig ist jedenfalls auch das Rühren, sonst ist die Verteilung
schlecht und man hat starke Schwankungen beim Temperaturmessen.
Grüße
Brewbear
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2008 um 09:16 |
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Mein Problem ist eher folgendes. Der Topf sucht sich die Temperatur die er
konstant hält. Bei einem Versuch die Temperatur genau auf 65°C einzustellen
hatte ich mal 68°C, dann nur noch 60°C, dann wieder 68°C. Da halte ich es
für sicherer den Topf "gewähren" zu lassen, auch wenn die Temperatur dann
1-3°C unter oder über der gewollten Temperatur ist, dafür aber konstant die
ganze Rast ist.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 11.5.2008 um 15:28 |
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Hallo Emjay2812,
das was Brewbear schreibt über den Abschaltzeitpunkt, könnte ungefähr
hinkommen, Zitat: | Der Topf sucht sich die Temperatur die er konstant
hält |
aber das verstehe ich nicht
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.5.2008 um 21:34 |
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Ich versuche die Temperatur einzustellen die im Rezept angegeben ist. Ich
schalte den Einkochtopf beispielsweise bei 60°C an und warte ab ob und wie
lange es dauert bis er auf 65°C, die gewünschte Temperatur hochheizt. Nun
kann es aber sein, dass der Topf nur bis 62°C heizt. Schalte ich ihn wieder
ein, habe ich dann eine Temperatur von beispielsweise 70°C. Das
herunterkühlen dauert eine kleine Ewigkeit (20 Minuten), deswegen lasse ich
dieses hochheizen udn belasse die Temperatur so wie sie ist.
Den genauen Zeitpunkt zum Abschalten finde ich mal exakt mal nicht.
Deswegen sind meine Rasten nie genau die angegebenen. Das Bier wird dann
aber meist trotzdem gut!
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.5.2008 um 23:28 |
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Hallo emjay2812,
wie misst du den deine Temperatur? Eigentlich sollte es kein Problem sein
selbst mit einem Einkochautomat die Temperatur genau zu halten. Gut...durch
die Heizschlange im Boden heizt sich die Maische vielleicht noch 1 bis 2
Grad auf, das kann man beim aufheizen aber berücksichtigen.
LG
Marco
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2008 um 12:21 |
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Hallo Leute,
ich denke auch, dass es mit einem Einkochtopf möglich ist, die Temperatur
auf +/- 1°C einzuhalten.
Sollte das System zu stärkerem Überschwingen neigen, würde ich von der von
Wolfgang vorgeschlagenen Isolierung abraten, denn eine kühlende Einwirkung
von aussen vermindert ja das Überschwing-Verhalten. Sollte die eingebaute
Regelung unzuverlässig sein, könnte man eine bessere Variante nachrüsten,
z.B.
1. mit Dallas-Sensor, Relais-Karte und nem Progrämmchen oder
2. einem separatem Regler mit Sensor
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2008 um 12:26 |
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Hallo, zusammen,
ich betreibe meinen Einkocher zwar mit einer externen Regelung
(Brauregler), weiß aber aus meinen Vorversuchen, daß eine +-1°C Regelung
gut möglich ist, vorausgesetzt, es wird ständig gerührt. Das funktioniert
sehr gut.
Mit dem externen Regler habe ich unter Rühren ein Überschwingverhalten von
etwa 0,2°C.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2008 um 14:06 |
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Die Schwankungen bei meinem Kochtopf sind halt recht hoch, ich vertrau auch
nur dem Thermometer, dass in 2°C Schritten von 0-100°C geht, und eigentlich
sehr genau sein sollte. (war von der deutschen Bundesbahn). Mittlerweile
ist mein Sud auch (Gott sei Dank) am gären. Es riecht sehr fruchtig, was
mich doch verunsichert. Mein letzter Sud roch auch anfangs sehr fruchtig,
später war er ungenießbar.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 13 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2008 um 15:02 |
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Hi, emjay,
was für ein Bier hast Du denn vor zu machen? Rührst Du während des
Maischens (Tipp: Bohrmaschine mit Rührquirl, das schafft eine gleichmäßige
Temperaturverteilung)?
Viel Erfolg weiterhin.
Gruß
Michael
[Editiert am 13.5.2008 um 15:02 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2008 um 16:59 |
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Das Bier WURDE gemacht Ein obergäriges Landbier aus 50% PiMa und 50%
MüMa, dass momentan unter heftiger Estherbildung bei 22°C vergärt. Dann
wirds halt ein fruchtiges Bier, was solls (Hefe Wyeast European Ale) ____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 15 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2008 um 18:05 |
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Hi, emajay,
ja, das war klar, das Zeugs gärt ja schon, wie Du gesagt hast. Aber wenn`s
fruchtig-estrig schmeckt, dann sieht es ja wohl aus, als wenn da was
anderes herauskommt... als Du geplant hast, daher meine Frage.
Die European Ale erzeugt meiner Erfahrung nach auch bei 22°C nicht so
richtig viel Fruchtester, jedenfalls was den Geschmack angeht. Manche Hefen
riechen extrem fruchtig, schmecken aber durchaus moderat. Also, ruhig Blut
und erstmal abwarten. Ich denke, das wird schon.
Äh, hast Du denn jetzt während des Maischens (ständig) gerührt oder
nicht???
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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