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Autor: Betreff: Meine erste Anlage, hab ich an alles gedacht?
Newbie
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Beiträge: 6
Registriert: 13.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 16:52  
Tach liebe Brauer und Brauerinnen,

nach meinen ersten Erfahrungen mit Extraktbrauen habe ich mich nun entschlossen meine eigene kleine Anlage fuer 50l zu bauen.
Durch das Forum hier hab ich sehr viele Anregungnen bekommen, noch mal danke an alle dafuer.
Also was ich an Material brauche.
Maischbottich: 50l Topf, da spiele ich mit dem Gedanken einen Alutopf zu nehmen, oder gibts irgendwas was dagegen sprechen sollte?,
fetter Gasbrenner, Ablasshahn, Temperatursonde und vielleicht noch nen Motor mit Ruehrwerk.
Laeuterbottich: 50 lt Plastikeimer mit Panzerschlauch, halte ich fuer die beste Loesung fuer kleines Geld, oder nicht?
Dann noch einen Plattenwaermertauscher zum schnellen runterkuehlen.
Gaerbottich auch aus Plastik, ich denke da einen konischen (heisst der so, der spitz nach unten geht?), was waere denn der Unterschied zu einem normalen Gaerbottich?

Dann natuerlich Biespindel und Hefestarter.

Was denkt ihr passt das so?
Was fehlt noch worauf sollte ich achten?

Gruss,
Delta
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Samba und Bier
Beiträge: 1736
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 17:52  
Hallo Delta,

zunächst einmal Herzlich Willkommen unter den Maische-Brauern.

Also es ist so:
Gegen Aluminium als Maischetopf spricht gar nichts. Du solltest den Topf vor dem ersten Gebrauch
einmal mit Wasser füllen und dieses damit zum Kochen bringen. Dadurch bildet sich eine gelbliche Oxidschicht, die auch als Schutz dient. Den Topf solltest Du niemals mit rauhen Hilfsmitteln reinigen und auch nicht mit Lauge (zum Beispiel auch nicht mit Spülmaschinen-Reinigungspulver oder Tabs).
Ich hatte meinen Alu-Topf immernur einfach mit Wasser gereinigt, sonst nichts.

Du musst Dir darüber Gedanken machen, wie Du die Maische in den Läuter-Bottich bekommst.
Dies geht per Schwerkraft über einen 1"-Kugelhahn, wobei man dabei vermeiden sollte, dass zuviel Sauerstoff in die Würze eingebracht wird (Oxidationsgefahr).
Nun muss die geläuterte Würze in einen Auffang-Topf, solltest Du den Maischetopf auch zum Hopfekochen verwenden wollen. In diesem Falle wäre auf jenen Fall der Einsatz einer Pumpe zu empfehlen, der die Würze nach dem Läutern wieder nach oben bringt.

Bei 50L-Sud nimm einen 8kW-Brenner, der sollte auf jeden Fall reichen.
Du brauchst noch einen zweiten Kocher für das Nachguss-Wasser aufzubereiten.

Ein Rührwerk ist in jedem Fall zu empfehlen.

Ein Zylindrisch-Konischer-Gärtank ist ne tolle Sache, aber auch etwas teurer.
Der hat 2 Kugelhähne, an dem Unteren kannst Du die Hefe vollständig ablassen.

Schau mal auf unserer Webseite rein, wie wir unsere 80L-Anlage aufgebaut haben.
Bei uns ist der Panzerschlauch direkt im Maischetopf integriert. Dies muss man aber nicht so machen.

Grüsse Thomas


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Newbie
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Beiträge: 6
Registriert: 13.8.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 20:05  
Hallo Thomas,

danke für deine schnelle und ausführliche Antwort.
Hatte mir deine Seite schon vorher mal angeschaut, eure Anlage ist echt schick.
Dann fang ich erstmal mit den Alutöpfen an, kosten hier 26 € für 40l , da kann ich glaub nicht viel falsch machen.
Also ich würd das Hopfenkochen gerne wieder im Maischebottich machen, aus dem einfachen Grund dann einen Topf weniger benutzen zukönnen. Also die Würze per Schwerkraft runter befördern und dann wieder mit einer kleinen Pumpe hoch. Meine Frage da wäre wieviel Flüssigkeit tritt den in den Panzerschlauch ein, oder vielmehr was kommt raus? Tröpfelt das nur oder is das ein stetiger Fluss, würde gerne verstehen ob die Pumpe öfters leer dreht oder ob das in einem Rutsch geht?
Und wie is das mit dem Motor fürs Rührwerk gibts da irgenwelche Empfehlungen?
Den konichen Gärtrank hab ich hier, wohne in Süditalien, im Laden gesehen und hatte zuerst das Prinzio nicht verstanden, aber mit 2 Abläufen macht das dann ja Sinn. Mal sehen wie teuer der ist.
Nochmal danke für die ersten Infos,
gruss,
Delta

Edith wollte noch wissen wie das mit dem Whirlpool funktioniert, ist das nur der Metalstab der aussen rumkreist?


[Editiert am 13.5.2008 um 20:06 von Deltatrip]
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 20:22  
Hallo,
von mir auch ein herzlichen Einstieg ins Maischebrauen.
Also der Whirlpool funktioniert, indem man mit der Kreiselpumpe die Flüssigkeit schräg einpumpt und dadurch einsteht ein sog, dadurch sammeln sich geflocktes eiweiß und Hopfenteilchen in der mitte. Man kann den whirpooleffekt auch mit einem Braulöffel erzeugen.
Mfg Julian
Antwort 3
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Samba und Bier
Beiträge: 1736
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2008 um 20:54  
Hi Delta,

Ich habe unserer Pumpe einen Fusschalter verpasst, wenn der Puffer anfängt leer zu werden wird sie vorläufig abgeschaltet, damit der Puffer-behälter wieder Würze aufnehmen kann, bis letztendlich die Maische vollständig geläutert ist.
Wir haben einen 1"-Panzerschlauch. Du solltest demnach 3/4" nehmen. das fliesst da ordentlich raus.
Die ersten trüben Liter kippst Du wieder oben rein. Nach der Hälfte drehst Du den Hahn zu, rührst wieder, lässt 5 Minuten ruhen und weiter abläutern (wieder die ersten Liter wieder oben reinkippen).
die meisten Pumpen sind nicht selbstansaugend und dürfen auch nicht leerlaufen.
Den Rest im Puffertopf einfach von Hand oben reinkippen.

Grüsse Thomas


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Senior Member
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maelektro
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2008 um 07:32  
Hallo Delta,
die Anlage an sich scheint durchdacht-ich kann jeden nur vor Alu warnen, da ich in mehreren (100) Suden die Erfahrung gemacht habe das sich durch das Kochen Aluminiumoxid bildet und in den Geschmack des Bieres geht,welches zu einem metallischen Geschmack führt den du NIE wieder rausbekommst.Ich hatte große 50-60l Kochkessel ,wie in Grossküchen oder bei der Bundeswehr, und kann nur sagen investier direkt in VA und du wirst es nicht bereuen.


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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2008 um 12:08  
Hallo zusammen

Zitat:
Hallo Delta,
die Anlage an sich scheint durchdacht-ich kann jeden nur vor Alu warnen, da ich in mehreren (100) Suden die Erfahrung gemacht habe das sich durch das Kochen Aluminiumoxid bildet und in den Geschmack des Bieres geht,welches zu einem metallischen Geschmack führt den du NIE wieder rausbekommst.Ich hatte große 50-60l Kochkessel ,wie in Grossküchen oder bei der Bundeswehr, und kann nur sagen investier direkt in VA und du wirst es nicht bereuen.


Dies kann ich nicht bestätigen. Ich hatte in keiner meiner Biere einen metallischen Geschmack feststellen können. Habe so etwas auch noch nie gehört von Leuten die mit Alu-Kesseln brauen.
Wenn man nun noch bedenkt, dass Bier früher in Alu-Fässern gelagert wurde?...
Unsere grosse Anlage ist mit VA gefertigt und es gibt geschmacklich überhaupt keinen Unterschied wenn ich die Biere beider Anlagen vergleiche.

Kann dieser metallische Geschmack nicht eine andere Ursache haben?
Maelektro, verwendest Du evtl. unterschiedliche Metalle in einem Kessel?

Nicht vergessen: Die Oxidschicht ist eine Schutzschicht, die das Freisetzen von Aluminium sogar vollständig verhindert.

Grüsse Thomas


[Editiert am 14.5.2008 um 12:12 von Samba und Bier]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2008 um 12:20  
Hallo, Thomas,

Zitat:
Wenn man nun noch bedenkt, dass Bier früher in Alu-Fässern gelagert wurde?...

Die allerdings waren innen beschichtet und kamen nicht in direkten Kontakt mit dem Aluminium.

Cheers
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2008 um 12:25  
Hallo,

ich denke mal ich werde das mit dem Alukessel durchziehen, da ich mir den hier relativ einfach besorgen kann und wie gesagt der Preis auch heiss ist. Edelstahl müsste ich extra bestellen und ist auch eine Geldfrage. Das einzige was mich ein wenig am Alukessel stört den ich hier gesehen hab ist die Tatsache das er nach ob auseinandergeht also nicht überall gleichmässig ist. Würde das ein Problem sein?
Die Idee mit der Pumpe und dem Fussschalter ist klasse, ma gucken wie ich das bei hier hinkriegen kann, was für einen Druchlauf sollte die Pumpe den aufweisen? Wäre doch ne Kreiselpumpe oder nicht?
Das nächste Fragezeichen habe ich beim Rührwerk und dem Motor desselben, hättet ihr dabei vielleicht ein paar Tips auf welche Eigenschaften ich achten sollte?

Und nochmal danke für die Erklärung des Whirlpools.

Gruss,
Delta
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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2008 um 12:33  

Zitat von Samba und Bier, am 14.5.2008 um 12:08
Nicht vergessen: Die Oxidschicht ist eine Schutzschicht, die das Freisetzen von Aluminium sogar vollständig verhindert.


Ich schätze, das ist gewaltig vom pH-Wert abhängig, ob die Oxidschicht angelöst wird und somit in das Bier übergeht oder das blanke Alu darunter dann dem Bier exponiert ist. Aber näheres gibt's wie immer bei Herrn Palmer: Brewing Metallurgy

Gruß,

Alex


[Editiert am 14.5.2008 um 12:34 von alexbrand]



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red_folder.gif erstellt am: 14.5.2008 um 14:24  
Hallo Delta,
wenn Du 50l Ausschlagmenge haben willst, reichen Dir u.U. die 50l-Behälter zum Kochen. Läutern usw. nicht. Es sei denn, Du braust High Gravity. Vielleicht kannst Du Dir Behälter mit bißchen Reserve besorgen.
Viel Erfolg, Peter
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Zitat von Deltatrip, am 14.5.2008 um 12:25
Hallo,

ich denke mal ich werde das mit dem Alukessel durchziehen, da ich mir den hier relativ einfach besorgen kann und wie gesagt der Preis auch heiss ist. Edelstahl müsste ich extra bestellen und ist auch eine Geldfrage. Das einzige was mich ein wenig am Alukessel stört den ich hier gesehen hab ist die Tatsache das er nach ob auseinandergeht also nicht überall gleichmässig ist. Würde das ein Problem sein?


Hallo Deltatrip.

Erst mal herzlich willkommen im Forum.
Auch ich würde Dir von Aluminiumtöpfen abraten! Aluminium ist mittlerweile weltweit (auch hier in Brasilien) im profissionellen Küchen- Kochbereich verboten, da es unter Verdacht steht durch Oxidation ungewünschte Stoffe in die gekochten Lebensmittel abzugeben.
Ausserdem ist die mechanische Stabilität schwächer als bei Edelstahl, also der von Dir oben beschriebene Zustand wird sich abhängig von Deiner Benutzung eher noch verstärken.
Bei 50 Liter Ausschlagmenge benötigst Du einen Kochtopf von ca. 70 Litern, da Du Raum brauchst zum Aufschäumen des Sudes.
Wenn die Wahl der Edelstahltöpfe eine Geldfrage ist, würde ich Dir raten anfangs auf den Plattenwärmetauscher zu verzichten und dieses Geld in die Edelstahltöpfe zu investieren! Bei Deiner Sudmenge kannst Du den Sud auch (in einem hitzebeständigen Gefäss) über Nacht abkühlen lassen!

Gruss

Cervejeiro


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red_folder.gif erstellt am: 16.5.2008 um 15:52  
Hallo,

Zitat:
...Aluminium ist mittlerweile weltweit (auch hier in Brasilien) im profissionellen Küchen- Kochbereich verboten, ...


Also davon habe ich hier noch gar nichts mitbekommen. Sollte ich mal unserer Kantinen-Gesellschaft erzählen, dass sie "illegal" kochen.

Aber wie es hier in Brasilien mal so ist: Hier gibts ja auch Verbraucher-Schutz, den ich mittlerweile in Verbrecher-Schutz umgetauft habe.

Die vorbildlichen Regelungen und Gesetze, oftmals kopiert aus Ländern wie Deutschland, scheitern letztendlich an der Exekutive.
Aber das ist nun ein anderes Thema ;)

Grüsse Thomas


[Editiert am 16.5.2008 um 15:53 von Samba und Bier]



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red_folder.gif erstellt am: 16.5.2008 um 19:07  

Zitat von Samba und Bier, am 16.5.2008 um 15:52
Hallo,

Zitat:
...Aluminium ist mittlerweile weltweit (auch hier in Brasilien) im profissionellen Küchen- Kochbereich verboten, ...


Also davon habe ich hier noch gar nichts mitbekommen. Sollte ich mal unserer Kantinen-Gesellschaft erzählen, dass sie "illegal" kochen.

Thomas.

Das Verbot betrifft alle Neuanlagen, d.h. neue Küchen werden nicht mehr genehmigt wenn Alu-Töpfe definiert sind. Die bestehenden Küchen haben eine Übergangsfrist von, ich glaube 10 Jahren.
Wie Du siehst eine echt brasilianische Lösung (dar um jeitinho)!

Cervejeiro


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