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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Neues Schonkochverfahren bei 75Gr. |
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Gast
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erstellt am: 8.5.2004 um 08:59 |
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Hallo Braufreunde,
heute war ein interessanter Artikel in unserer Tageszeitung.
Die Brauerei Leikeim in Altenkunstadt hat ein neues Vakuum-
Schonkochverfahren bei max. 75 C eingeführt.
Vorteile sollen sein: Durch die reduzierte thermische Belastung
bleiben wertvolle Geschmacks und Aromastoffe erhalten, was
zu weichen abgerundeten Bieren führen soll.
Die schaumbildenden Eiweiße des Malzes und des Hopfen
werden geschont, der Bierschaum wird wird feinporig und
sahnig. Außerdem wird der Energieverbrauch geringer.
Das mag ja sein, aber wie siehsts dann mit der Isomerisierung
des Hopfens aus? der muß doch bei 97 C gekocht werden.
Gruß, Angerbraeu
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Gast
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erstellt am: 8.5.2004 um 09:21 |
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Hallo angerbräu,
ohne diesen Artikel bewerten zu wollen, kann aus physikalischer Sicht
folgendes gesagt werden:
Kochen ist der Übergang des Wassers in den Dampfzustand.
Bei athmosphärischem Druck (1Bar) kocht das Wasser bei 100°
wenn du einen Unterdruck (Vakuum) auf das Wasser ausübst, kocht es schon
viel früher.
Ich weiss jetzt nicht wieviel Unterdruck man benötigt um das Wasser schon
bei 75° kochen zu lassen.
Wenn jedoch die Isomerisierung davon abhängt, dass das Wasser kocht , dann
funzt die Geschichte.
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Gast
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erstellt am: 8.5.2004 um 13:33 |
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Dieser Zeitungsartikel hat mich auch etwas erstaunt. Dabei dachte ich, dass
zur ausreichenden Bildung von Bitterstoffen 95-97°C notwendig sind. Wenn
die Würze jetzt schon bei 75°C kocht, dann ist dieses nicht mehr
gewährleistet. Da der Trend aber immer weiter Richtung "mild und
bekömmlich", also geschmacklos, geht, ist dies sicherlich der Weg, sich an
diesen Trend anzuhängen und dazu spart man noch Energie. Allerdings wird
zur Erzeugung eines Vakuums auch Energie benötigt.
@heavybyte: Es ist ja nicht nur entscheidend, dass die Würze kocht, sondern
bei welcher Temperatur sie kocht. Deshalb kann man ja auf dem Mt. Everest
keine Eier kochen, da dort das Wasser schon bei ca. 45°C kocht, also unter
der Temperatur, bei der Eiweiß gerinnt.
[Editiert am 8/5/2004 von Wolf]
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Gast
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erstellt am: 8.5.2004 um 19:00 |
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Hallo Wolf, Zitat: | @heavybyte: Es ist ja nicht nur entscheidend, dass die Würze
kocht, sondern bei welcher Temperatur sie kocht. Deshalb kann man ja auf
dem Mt. Everest keine Eier kochen, da dort das Wasser schon bei ca. 45°C
kocht, also unter der Temperatur, bei der Eiweiß
gerinnt. |
ich erlaube mir keine Beurteilung des
Verfahrens, weil ich dazu einfach zu wenig Ahnung habe.
Ich unterstelle den Leuten bei Leikeim einfach mal, dass sie Profis sind
und durchaus wissen was sie tun.
Weiterhin wird eine Brauerei, bevor sie solch ein Verfahren an die
Öffentlichkeit bringt, sicher auch vorher ihre Tests und Untersuchungen
gemacht haben.
Desweiteren ist anzunehmen, dass Leikeim studierte Braumeister beschäftigt,
welche nichtnur genau wissen was sie tun, sondern auch den Mut zu
Innovationen haben.
Es ist schade, dass in Deutschland häufig der Standpunkt anzutreffen ist:
"das kann nix sein, weil wir das immerschon so und so gemacht haben und wir
werden das auch weiterhin so machen".
was deine Behauptung mit dem Gerinnen von Eiweiss angeht, muss ich dich
korrigieren, Eiweiss gerinnt ab 42°.
Deshalb bist du tot, wenn deine Körpertemperatur 42° erreicht.
anyway, das Bier soll bei 75° gekocht werden und wo steht geschrieben, dass
die Isomerisierung 97° braucht?
Ich kann immernur von "Kochen" lesen, wobei ganz selbstverständlich davon
ausgegangen wird, dass das Wasser bei 100° kocht.
Aber hat denn tatsächlich schonmal einer ausprobiert ob nicht doch der
Siedepunkt dafür verantwortlich ist, also vielleicht garnicht die
tatsächliche Temperatur?
Vielleicht sorgt dieser Übergang des Wassers in den Dampfzustand für die
nötigen chemischen Reaktionen?
Wie gesagt, ich habe davon einfach zuwenig Ahnung, aber ich würde den
Leuten von Leikeim zutrauen, dass sie genau studiert haben was dabei
geschieht.
Ichselbst bin auch der Typ Mensch der gerne mal ungewöhnliche Wege geht und
eingefahrene Verfahren in Frage stellt, deshalb stehe ich solchen
Innovationen immer positiv gegenüber.
Cheers
[Editiert am 8/5/2004 von heavybyte]
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Gast
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erstellt am: 8.5.2004 um 21:14 |
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@heavybyte
Zitat: | was deine Behauptung
mit dem Gerinnen von Eiweiss angeht, muss ich dich korrigieren, Eiweiss
gerinnt ab 42°.
Deshalb bist du tot, wenn deine Körpertemperatur 42°
erreicht. |
Ich rede hier nicht vom Menschen, sondern von Hühnereiern.
75°C sind 75°C, ob im Vakuum oder bei Normaldruck. Die optimale Temperatur
zur Isomerisierung der Humulone ist nun einmal 95-97°C. (siehe Narziß:
Abriss der Bierbrauerei) Wieso sonst sollte man dann die Würze kochen. Bei
75°C bekommst du halt weinger Bitterstoffe ins Bier, folglich müßte die
Brauerei mehr Hopfen einsetzen, um die gleiche Bittere ins Bier zu
bekommen.
Du kannst den Siedepunkt des Wassers durch Anlegen eines Vakuums auf 20°C
herunterdrücken und wirst dir dabei nicht die Finger verbrennen. Ob eine
chemische Reaktion stattfindet oder nicht, hängt unter anderem von der
Temperatur ab, egal ob Normaldruck oder Vakuum. Um ein Streichholz zu
entzünden brauchst du eine bestimmte Temperatur; es ist egal, ob im Vakuum
oder bei Normaldruck.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 09:06 |
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Zitat: | Ich rede hier nicht vom
Menschen, sondern von Hühnereiern. |
und ich
dachte es geht hier um Bier... Zitat: | 75°C sind 75°C, ob im
Vakuum oder bei Normaldruck. Die optimale Temperatur zur Isomerisierung der
Humulone ist nun einmal 95-97°C... |
wie ich schon
sagte, ich erlaube mir keine beurteilung des Verfahrens, weil ich zuwenig
darüber weiss.
Ich gebe dir nur zu bedenken, dass es ganz sicher einen Grund haben muss
warum die Leute das Wasser mittels Vakuum bei 75° zum kochen bringen. Wenn
es nur um die Temperatur ginge, bräuchte man den Aufwand mit dem Vakuum und
Kochen ja garnicht zu betreiben, denn 75° erreichst du auch ohne zu
kochen. Zitat: | Ob eine chemische
Reaktion stattfindet oder nicht, hängt unter anderem von der Temperatur ab,
egal ob Normaldruck oder Vakuum. |
vielleicht
wissen die Leute bei Leikeim das nicht, geh doch mal hin und erzähle ihnen,
dass das alles Kokolores ist was sie da machen.
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 09:50 |
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Zitat: | vielleicht wissen die
Leute bei Leikeim das nicht, geh doch mal hin und erzähle ihnen, dass das
alles Kokolores ist was sie da machen. |
Jetzt bleib mal sachlich. Ich habe nirgens gesagt, dass es Kokolores ist,
was die Brauerei macht. Ich nehme bloß nicht alles hin, nur weil es ein
Braumeister erzählt, sondern ich erlaube es mir, Fragen zu stellen und ich
erlaube es mir, Dinge in Frage zu stellen. Auch Dinge in Frage zu stellen,
die von Forumsmitgliedern kommen.
Zitat: | Ich gebe dir nur zu
bedenken, dass es ganz sicher einen Grund haben muss warum die Leute das
Wasser mittels Vakuum bei 75° zum kochen
bringen. |
Das dürfte ja wohl klar sein. Es geht um Energieersparniss. Dazu muss man
von dem Verfahren gar nichts verstehen, um das zu kapieren.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 10:45 |
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Zitat: | Jetzt bleib mal
sachlich. Ich habe nirgens gesagt, dass es Kokolores ist, was die Brauerei
macht. Ich nehme bloß nicht alles hin, nur weil es ein Braumeister erzählt,
sondern ich erlaube es mir, Fragen zu stellen und ich erlaube es mir, Dinge
in Frage zu stellen... |
mit Verlaub, von Frage
stellen habe ich nichts bemerkt.
Das waren reine Belehrungs-Versuche.
Du hast meine Hinweise auf meine Stimmenthaltung bezüglich des Verfahrens
einfach ignoriert und versucht deine Meinung durchzudrücken und hast auch
explizit durch Verwendung des @ mich angesprochen, weshalb ich dir auch
antworte.
Fragen waren das nicht, ich habe das durchaus als Belehrungen empfunden.
Diese Diskussion hast du mir regelrecht aufgedrängt.
Nun, ich gehe dem auch nicht aus denm Weg, dass dabei auch manchmal etwas
Zynismus durchkommt, liegt an deiner Beharrlichkeit, das musst du dann in
Kauf nehmen.
Aber nochmal einen Versuch der Sachlichkeit:
Zur Frage warum kochen hast du geantwortet:
"Das dürfte ja wohl klar sein. Es geht um Energieersparniss. Dazu muss man
von dem Verfahren gar nichts verstehen, um das zu kapieren"
Dann die Gegenfrage: spart man Energie wenn man Wasser bis 75° erhitzt wenn
es unter Vakuum steht?
Meines Erachtens spart man Energie
wenn man das Wasser nur bis 75° erhitzt statt bis 100°
Nach deiner Ansicht spielt das Kochen aber garkeine Rolle, sondern nur die
Temperatur.
Aber was soll dann das Kochen?
Würde es nicht genügen nur das Wasser auf 75° zu erhitzen?
Dann hätte man die gleiche Energie gespart.
Warum will man das Wasser aber unbedingt zum Kochen bringen?
Folglich muss das Kochen doch etwas bewirken?
viele Grüsse
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 11:04 |
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Die Frage, die ich gestellt habe. bzw. das was ich in Frage gestellt habe,
war, ob 75°C ausreichen, um eine Isomerisierung zu erreichen. Diese Frage
hat auch angerbräu gestellt.
Wenn du das als belehrend empfunden hast, dann tut es mir leid. Das wollte
ich nicht. Lasse mich auch nicht gerne belehren. Aber ist es denn schlimm,
wenn ich mit dir diskutieren will?
Die Isomerisierung hängt sicherlich nicht allein davon ab, ob die Würze
kocht, sondern auch bei welcher Temperatur sie kocht. Dass die in der
Brauerei die Würze nicht allein auf 75°C bringen, um Energie zu sparen,
liegt daran, dass auch eine Verdampfung von Flüssigkeit stattfinden muss
und das erreicht man nur, wenn man ein Vakuum anlegt.
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 11:42 |
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Zitat: | Die Frage, die ich
gestellt habe. bzw. das was ich in Frage gestellt habe, war, ob 75°C
ausreichen, um eine Isomerisierung zu
erreichen. |
nein, das war keine Frage, du hast
steif und fest behauptet: Zitat: | 75°C sind 75°C, ob im Vakuum oder bei Normaldruck. Die
optimale Temperatur zur Isomerisierung der Humulone ist nun einmal 95-97°C.
(siehe Narziß: Abriss der Bierbrauerei) Wieso sonst sollte man dann die
Würze kochen. Bei 75°C bekommst du halt weinger Bitterstoffe ins Bier,
folglich müßte die Brauerei mehr Hopfen einsetzen, um die gleiche Bittere
ins Bier zu bekommen.
Du kannst den Siedepunkt des Wassers durch Anlegen eines Vakuums auf 20°C
herunterdrücken und wirst dir dabei nicht die Finger verbrennen. Ob eine
chemische Reaktion stattfindet oder nicht, hängt unter anderem von der
Temperatur ab, egal ob Normaldruck oder
Vakuum. |
Das sieht so garnicht nach Frage aus.
neuer Absatz: Zitat: | Die Isomerisierung hängt sicherlich nicht allein davon ab, ob
die Würze kocht, sondern auch bei welcher Temperatur sie kocht. Dass die in
der Brauerei die Würze nicht allein auf 75°C bringen, um Energie zu sparen,
liegt daran, dass auch eine Verdampfung von Flüssigkeit stattfinden muss
und das erreicht man nur, wenn man ein Vakuum anlegt.
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das ist doch genau der Punkt wo der Hund das
Wasser lässt.
Meine ursprünglichen Einwände bezogen sich doch genau auf diesen Punkt,
dass der Übergang des Wassers in den Dampfzustand (Siedepunkt) auf jeden
Fall soviel bewirkt, dass die Geschichte funktioniert.
Ich kann mir auch vorstellen, dass diese 75° nicht willkürlich gewählt
wurden, sondern durch Tests und Versuche ermittelt wurden. Ich gehe mal von
entsprechender Professionalität der Leikeim-Braumeister aus.
Du behauptest jedoch steif und fest, dass die Isomerisierung nur bei
~97° stattfindet.
Ja dann die Gegenfrage: was geschieht denn beim Kochen ausser Verdunstung
noch?
auch hier stellst du chemische Reaktionen in Abrede und versteifst dich auf
die Temperatur.
Sollte denn reine Verdunstung etwas bewirken?
Ich für meinen Teil lasse mir auf jeden Fall die Antwort offen und denke,
dass ich einfach zuwenig darüber weiss.
Keineswegs werde ich mich dazu hinreissen lassen, ausser Fragen auch
Antworten zu geben.
viele grüsse
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.5.2004 um 12:28 |
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Also so wie ich das sehe geht das neue Verfahren nicht auf die
Bitterstoffqualität, da unedele Geschmackstoffe wie z.B. Myrcen
(verantwortlich für eine unangenehme scharfe Bittere)u.a. die ja durch
Verdampfung aus der Würze geholt werden auch bei diesem System aus dem
Verkehr gezogen werden. Das hat ja nichts mit Tempereatur sondern nur mit
Verdampfung der Substanzen zu tun.
Andererseits muss, um eine gleichbleibende Bittere zu gewährleisten halt
eine etwas höhere Hopfengabe berechnet werden, da wie schon von Euch
anggeben die OPTIMALE Isomierungstemperatur bei ca. 94-97°C liegt. Das
heisst ja aber nicht, das Außerhalb dieser Temperaturzone keine Isomierung
stattfindet.
Ich würde einfach mal Annehmen, das die Bitterstoffausbeute ein bischen
schlechter abfällt - andereseits könnte dieses Niederdruckverfahren auch
die Isomierung positiv beeinflussen, aber das konnte ich der Angabe nicht
entnehmen...
[Editiert am 9/5/2004 von Thrawn]
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 12:41 |
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Um das mal klarzustellen, ich habe nicht behauptet (heavybyte, wenn du mich
schon zitierst, dann bitte richtig), dass eine Isomerisierung nur bei 97°C
stattfindet, ich habe gesagt, dass dies die optimale Temperatur ist. Ich
habe ganz einfach in Frage gestellt, ob bei 75°C eine ausreichende
Isomerisierung stattfindet, ohne dass der Braumeister mehr Hopfen zusetzen
muss. Wenn eine Isomerisierung nur davon abhängig ist, ob das Zeug kocht,
dann könnte man das Verfahren auch im Vakuum bei 32°C durchführen.
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 13:13 |
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Zitat: | Um das mal
klarzustellen, ich habe nicht behauptet (heavybyte, wenn du mich schon
zitierst, dann bitte richtig)... |
Jetzt machmal
halblang, du unterstellst mir, dass ich dich falsch zitiere.
Das Zitat ist eine 1:1-Kopie des von dir geschriebenen Posts. Da wurde
nicht ein einziger Buchstabe verändert!
Wer lesen kann ist hier ganz klar im Vorteil.
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.5.2004 um 15:00 |
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Tut mir leid, aber hier hat Wolf doch recht - er sprich schließlich von
einer Optimalen
Isomierungstemperatur und nicht das nur in diesem Bereich Isomiert wird.
PS: Seid Ihr beide nicht zu alt für sowas?
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 9.5.2004 um 16:24 |
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@thrawn Da muss ich dir recht geben. Dickschädel sollten nicht miteinander
diskutieren.
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 9.5.2004 um 21:29 |
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Das ist ja eine heiße Diskussion. Ich weiß jetzt nicht, ob ihr noch
miteinander kommuniziert, aber ich schalte mich mal trotzdem ein.
Wenn eine große Firma in der Werbung ein Verfahren als besonders
toll/super/tralala darstellt, ist es meistens einfach eine Strategie, dem
Kunden ein neues, kostensparendes Verfahren als große Errungenschaft zu
verkaufen. So hat es Tchibo auch in den 70ern gemacht, als sie gemerkt
haben, dass es viel billiger ist, Kaffeebohnen in ein paar Sekunden durch
einen 600° heißen Ofen zu schießen, statt sie stundenlang bei 250° in
irgendwelchen Pfannen zu rösten. Das ganze hieß dann "aromaintensives
Schonverfahren" oder so ähnlich. Der Kaffee schmeckte schlechter; aber
irgendwie konnte man so den Leuten einreden, daß „altmodisch“
Scheiße ist und der Kaffee eigentlich viel besser geworden ist. Dummerweise
haben das die meisten auch wirklich geglaubt. Ich weiß ja nicht, ob so
etwas in diesem Fall so geplant ist, aber es sieht verdächtig danach
aus.
Zum Verfahren selbst muß man sich noch überlegen, dass zur Erzeugung eines
Vakuums über einer verdampfenden Flüssigkeit ständig die Dämpfe bzw. Gase
abgepumpt werden müssen. Das heißt auch, dass die vielen leichtflüchtigen
Aromastoffe, auch vom Malz, ständig der Würze entzogen werden, vielleicht
sogar mehr, als wenn die ganze Geschichte bei 100° und Normaldruck kocht.
Zum Anderen bin ich mir absolut sicher, dass bei 75° bestimmte Stoffe gar
nicht entstehen können oder zumindest nur in geringeren Anteilen, so dass
auf jeden Fall eine geschmackliche Veränderung festzustellen sein muß.
Ob die verbessernd oder verschlechternd ist, weiß ich natürlich nicht.
Mein Fazit: Das Verfahren ist wahrscheinlich nix, was uns in eine neue
Bierdimension führt!
Gruß
____________________
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2004 um 07:51 |
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Bedenkt ihr bei euren Diskussionen ob das Verfahren funktioniert oder nicht
bitte auch, dass Brauereien keine (Gott sei Dank) Hobbybrauer sind. Die
haben bestimmt die Möglichkeit mehrere Pötte zu kochen (also mit viel und
wenig Hopfen, viel und wenig Druck...) und hinterher die ganzen Sude zu
verschneiden. Also ist m.E. sowas schon möglich. Ob es besser ist habe ich
keine Ahnung.
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.5.2004 um 16:34 |
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Zitat: | Zum Verfahren selbst muß
man sich noch überlegen, dass zur Erzeugung eines Vakuums über einer
verdampfenden Flüssigkeit ständig die Dämpfe bzw. Gase abgepumpt werden
müssen. Das heißt auch, dass die vielen leichtflüchtigen Aromastoffe, auch
vom Malz, ständig der Würze entzogen werden, vielleicht sogar mehr, als
wenn die ganze Geschichte bei 100° und Normaldruck kocht.
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Na und? Das wird doch sonst bei jeder normalen Kochung genauso gemacht!
Außer man verwendet den Dampf noch für Heißwasserbereitung...
Außerdem sind eben diese leichtflüchtigen Aromastoffe der Hopfenöle leicht
temperaturabhängig und verdampfen somit leider beim 'normalen' Kochen zu
einem hohen Prozentsatz. Das führte ja dazu das einige Brauereien die
letzte Hopfengabe erst im Whirpool geben.
Was aber viel Problematischer anmutet - für mich jedenfalss ist das keine
sterilisation der Würze mehr stattfindet, auch das deaktivieren der Enzyme
bleibt doch bei nur 75° aus...
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 10.5.2004 um 17:33 |
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Trotzdem ist die Frage, ob unter Vakuum sich nicht bestimmte
leichtflüchtige Substanzen noch schneller verabschieden. Ich bin da nicht
sicher, ob die verschiedenen Stoffe in gleichen prozentualen Anteilen
verdampfen egal ob bei 100° und Normaldruck oder bei 75° und Niedrigdruck
arbeitet. Wenn nicht, kriegt man natürlich auch ein anderes Ergebnis.
Aber was Gnadle sagt, da ist natürlich einiges dran: In irgendeinem Pott
wird ein Sud bei 75° gekocht, aus welchen Gründen auch immer. Und
anschließend wird der ganze Kram mit "normalen" Suden verschnitten. Man muß
einfach mehr über das Verfahren wissen, sonst kann man nur spekulieren.
____________________
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 10.5.2004 um 17:54 |
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Zitat: | Was aber viel
Problematischer anmutet - für mich jedenfalss ist das keine sterilisation
der Würze mehr stattfindet, auch das deaktivieren der Enzyme bleibt doch
bei nur 75° aus... |
Es findet zumindest eine Pasteurisierung statt, denn hier ist die
Temperatur ca. 75°C. Ob die jetzt für die verschiedenen Keime ausreicht,
weiß ich jetzt nicht. Eine Deaktivierung der Enzyme findet jedenfalls nicht
statt.
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Gast
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erstellt am: 12.5.2004 um 20:23 |
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Vom Braumeister der Brauerei Leikeim habe ich jetzt erfahren, dass zuerst
die Würze vor dem Schonkochen 45-60 Minuten heißgehalten wird. Hier kommt
es dann zu einer Isomerisierung.
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 19.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2004 um 11:38 |
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Beim Schonkochverfahren der Firma Kaspar Schulz, wie es nun auch von
Leikheim angewendet wird, wird die Würze zunächst bei einer Temperatur
knapp unterhalb ihres Siedepunktes gehalten. Hierbei findet auch die
Isomerisation des Hopfens statt. Diesem ist es wurscht ob er bei 99°C
gekocht wird oder nur z.B. bei 98,5°C "geköchelt". Während dieser Zeit
findet jedoch nicht oder nur ungenügend die benötigte Ausdampfung
ungewünschter Aromastoffe statt. Um dieses zu erreichen wird die Würze
einem Vakuumkochverfahren unterzogen. Dadurch daß sie einem niederen Druck
ausgesetzt wird, beginnt sie ohne weitere Zufuhr von Wärme an zu sieden.
Der Entstehende Dampf wird von der Vakuumpumpe abgezogen. Während des
gesamten Prozesses kühlt die Würze ab, da der siedende Dampf der Würze die
Verdampfungswärme entzieht.
Die enorme Energieeinsparung entsteht, da die zur Verdampfung der Würze
benötigte Energiemenge (ca. 2200 KJ/Kg) nicht aufgebracht werden muß. Die
benötigte Energie für den Betrieb des Vakuumaggregates ist weitaus
geringer. Das Verfahren ist auf der Seite www.kaspar-schulz.de beschrieben.
Ich hoffe, das hat zum Verständnis dieses Verfahrens beigetragen. Für uns
Hobbybrauer wird der technische Aufwand allerdings etwas zu hoch sein.
Gruß: Frank
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 13.5.2004 um 15:35 |
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Ergänzung (erst jetzt erfahren):
1. Die Köchelphase dauert ca. 60 min, also ausreichend lang zum
Isomerisieren.
2. Der Unterdruck während der Abkühlung der Würze auf 63° beträgt ca. 300
mbar. Da braucht man keine Hochleistungsvakuumpumpen für.
____________________
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2004 um 16:03 |
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Das hört sich doch dann nach einer (für Brauereien) vernünftige Entwicklung
an! Vor allem in der Kombination eines Brüdenkondensators...
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Antwort 23 |
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Junior Member Beiträge: 48 Registriert: 19.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2004 um 17:44 |
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Guten Abend,
mit Verlaub - dieser Dialog/Schriftwechsel versprühte stellenweise einen
Hauch von etwas "typisch Deutschem"! Loriot hätte seine helle Freude an ihm
gehabt und vielleicht eine Neuauflage à la "Kosakenzipfel" aus ihm machen
können...
Wie sagte Loriot doch einmal so treffend: "Ich habe überhaupt keine Ideen!
Ideen braucht nur der, der nichts erlebt!"
Mit vergnügten Grüßen!
-JochenW-
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Antwort 24 |
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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Neues Schonkochverfahren bei 75Gr. |
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