Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 01:19 |
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In der letzten Zeit ist mir ein Problem bei meinem Untergaerigen
aufgefallen: Nachdem ich das Bier runterschlucke, kommt nach kurzer Zeit
eine Bittere im Rachen zum Vorschein. Diese Bittere is nicht die Gleiche,
die man von stark gehopften Bieren bekommt, wo die Bittere im Nachtrunk
nachhaengt. Diese Bittere ist anders, sie erscheint kurz nach dem
Schlucken. Und die Biere sind auch sehr schwach gehopft. Das einzige
Industriebier, bei dem mir das auch aufgefallen ist, ist Oettinger Pils
(das kann ja nichts gutes heissen).
Was kann denn hier die Ursache sein? Zu lange auf der Hefe?
Kai ____________________ braukaiser.com
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 06:40 |
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Hallo, Kai,
zu lange auf der Hefe, das glaube ich nicht wirklich. Aber drei spontane
Ideen kommen mir:
1. zu hoher Maische pH
2. zu langes Läutern bwz. zu hohe Temp. des Nachgusswassers
3. zu grob geschrotet
daraus resultiert eine Bittere, wie Du sie eben beschrieben hast.
Mehr wüßte ich auf Anhieb nicht.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 14:25 |
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Diese Parameter waren alle im Lot. Maishe pH war 5.3 bei einem Bier und 5.5
beim anderen. Das Ablauetern der Nachguesse ging recht schell (etwa 20 min
hoechstens) und die Temperatur war zwischen 70 ind 80C.
Wie kann grobes schroten eine solche Bittere erzeugen? Fuer diese Sude
wurde das Malz weichkonditioniert und dann bei 0.55 mm Spaltweite
geschrotet.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 14:53 |
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Hallo Kai,
ich denke, tauroplu spielt auf die Gerb- und Bitterstoffe in den Spelzen an
(s. Narziß). Eine ähnliche Beobachtung wie Du mache ich, wenn ich mit
Magnum 13% alpa hopfe, den ich mittlerweile meide, wenn es nicht ein
Ueriges werden soll.
Grüße
Erlenmeyer
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 18:33 |
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Genau das meinte ich, Erlenmeyer.
Das mit dem Magnum interessiert mich jetzt aber, denn ich habe eigentlich
bisher sehr positive Erfahrungen mit diesem Hopfen gemacht. Wieviel %
Deiner Hopfengaben bestehen denn aus dem Magnum?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 357 Registriert: 30.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 18:43 |
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Könnte es sich um das Mundgefühl Adstringenz handeln?
http://www.kgbier.de/BierWuerze.html
Zitat: | Adstringenz ist ein
Gefühl, was durch eine auffallende Trockenheit im Mundbereich, bzw.
Schleimmangel ausgelöst wird und somit ein Gefühl entstehen lässt, was man
als „zusammenziehend“ beschreibt. Dies kann man gut nachvollziehen, wenn
man Walnüsse oder sehr hochwertige Bordeaux-Weine und zwar die, die sehr
auf der tanninhaltigen Cabernet Sauvignon-Traube basieren, zu sich nimmt –
beim Wein kann man den Effekt fast als „Pelz auf der Zunge“ beschreiben.
Tannine, bzw. Gerbstoffe sind in vielen holzähnlichen, bzw. faserigen
Zutaten vorhanden, so z.B. auch in der Spelze des Malzes.
Obwohl die Beschreibung Bitter und Herb fast synonym benutzt wird, sehe ich
Bitter als eine der vier grundgeschmacklichen Empfindungen, wobei Herb eher
zum Mundgefühl "Adstringierend" tendiert.
Das Gefühl von Trockenheit widerspricht eigentlich dem deutschen Mega-Trend
in der Bierherstellung vollmundige und eher appetitanregend bittere und
mundschleimproduzierende Biere herzustellen, trotzdem könnte dieses
sensorische Erlebnis bei schwarzen Bieren eine Heimat finden.
Dies kann man durch den Einsatz von hochvergärender Hefe erreichen, sprich
wenig Restsüße im Bier und durch den Einsatz von betont tannin-haltigen und
adstringierenden Gewürzen. |
Jan
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 27.8.2008 um 19:33 |
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Hallo jhkoch,
mein antivirus zeigt, dass das ein Virus ist ....
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 19:58 |
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Was ist ein Virus? Adstringenz? Oder Die verlinkte Intrnetseite?
Julian, die Seite ist sauber. Besorg Dir'n gescheites Anti-viren-Programm!
Gruß,
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 357 Registriert: 30.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.8.2008 um 20:00 |
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Mein doofes Virenprogramm zeigt das auch.
Aber mir doch egal, Quarantäne und lesen....
Jan
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 27.8.2008 um 20:14 |
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Hallo,
Ich hab avast...
Naja ich geh jetzt mal auf das risiko ein...
Mfg Julian
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.8.2008 um 21:41 |
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Hier Avast und FF3 - kein Problem!
...hi hi! Ist aber auch NoScript aktiv!
Hmm, ich kenne noch sowas, wie eine "Eiweiß-Bittere" - keine Ahnung, wie
sich diese äußert, soll "breit" sein.
...dann müßte sie mit zunehmendem Konsum ja "schmäler" werden, wenn ich
"breiter" werde, schon wegen der Relativität oder?
Habe mal in "The Homebrewers Answer Book" gestöbert (sind die
zusammengefaßten "Mr. Wizard"-Artikel aus der BYO).
Auf S. 135 wird gefragt, warum manchmal Aromahopfen zur Bitterung empfohlen
wird und nicht Bitterhopfen.
...In short, many brewers feel that certain hop varieties, particularly
some of the lower alpha-hops, have a more pleasing bitter taste, than
others.
These hops have a "soft" or "subtle" bitterness, that isn't harsh and
doesn't linger on the
palate...
palate ist der Gaumen, meine ich. Meinen die englischsprachigen
Jungs den "Nachtrunk" damit?
Im Artikel wird erwähnt, daß ausgesprochene Bitterhopfen viel Cohumulon
enthalten (können), das wohl eine weniger angenehmere Bittere bringt, als
Humulon:
...that the bitterness associated with humulone is more pleasing than
the bitterness associated with cohumulone.
...och menno! Jetzt lese ich gerade nochmal Deinen Eingangsartikel und da
schreibst Du von "schwach gehopft"!
Da ich mir die Mühe mit dem Abtippen aber schon gemacht habe, lasse ich es
jetzt aber einfach stehen!
Uwe
[Editiert am 27.8.2008 um 21:43 von Uwe12]
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2008 um 00:39 |
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Ja, "linger on the palate" ist nachaengend im Nachtrunk/Abgang. Oftmals
wird der Nachtrunk auch als "Finish" bezeichnet.
Die Bittere ist anders als Hopfenbittere, welche man schon beim Biergenuss
spuert, und die dann etwas laenger nachhaengt. Diese Bittere hier erscheint
1-2 Sekunden nach dem Schlucken. Koennte die ominoese Eisweissbittere sein.
Astringent schmeckt es nicht.
Das einzige was bei diesen Bieren anders ist, ist die Hefe. Ich hab vorher
meist mit der WY2206 gearbeitet, diese Biere wurden mit der WLP800
vergoren. Die naechsten Biere werde ich mit der WLP830 (angeblich die
37/40) vergaeren.
Mal sehen ob sich das gibt. ____________________ braukaiser.com
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2008 um 07:16 |
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Wie lange hast du das Bier denn gelagert. Mein Irish Stout (okay vermutlich
ein schlechter Vergleich) hatte das am Anfang auch. Nach längerer Lagerung
(3 Monate) ist das jetzt komplett weg und das Bierchen kommt schön
harmonisch. Ich hatte das immer auf die Röstgerste geschoben, vielleicht
hat das aber ja wirklich was mit dem Bitterhopfen zu tun (Northern Brewer),
denn sonst verwende ich eigentlich nur Aromahopfensorten.
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2008 um 15:12 |
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@ tauroplu, Stichwort Magnum,
klassiche Aufteilung : 2 Gaben à 33% Magnum, 10´ vor Kochende 33% der
Ebus´ als Perle Aroma. Ein Pils, das ich zuvor mit einer "Allround"-Perle
(8,2% alpha) gehopft habe, schien mir diese nachhängende Bittere nicht zu
haben. Aber das ist schon Hyperfeintuning - und über Geschmack lässt sich
ja nicht streiten.
Grüße
Erlenmeyer
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 13 |
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