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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Grünschlauchen, Speise oder einfach Zucker ?? |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2008 um 16:56 |
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Mein obergäriges Bier hat nun fast ausgegärt aber ich Trollo hab´natürlich
keine Speise eingelagert zur Nachgärung.
Da muß ich wohl grünschlauchen oder zu Zucker / Trockenmalzextrakt
greifen.
Jetzt meine Fragen:
Ein wenig tut sich ja noch im Fass, aber da ich faul war habe ich natürlich
keine Endvergärungsprobe gemacht und weiß jetzt natürlich nicht, ob
grünschlauchen noch was bringt. Vorsichtshalber habe ich das Bier jetzt
erstmal nach draußen gestellt, damit die Hefe erstmal nix mehr vergärt.
Wahrscheinlich werde ich wohl um´s Aufzuckern nicht rumkommen oder?
Muß ich den Zucker bzw. den Malzextrakt vorher in Wasser auflösen (
Schaumbildung ) oder gebe ich das einfach trocken zu ?
Vermische ich das Ganze vor dem
Umfüllen mit dem Jungbier ( dann kann ich ja eigentlich nicht umrühren weil
sonst Hefe aufgewirbelt wird ) oder "impfe" ich jede Flasche bzw. jedes
Fässchen einzeln??
Wieviel Gramm Zucker brauche ich bei einem "normalen" Bier ca. je Liter?
Jürgen
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 20.12.2008 um 17:38 |
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Vor dem Aufzuckern muss das Bier komplett endvergoren sein, also wieder
rein mit dem Bottich und abwarten, bis sich wirklich nichts mehr tut!
Ein Speiserechner liegt bei fabier, typische CO2-Werte im Wiki. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 21.12.2008 um 01:25 |
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Hallo Jürgen!
Du kannst auch noch eine Schnellgärprobe ziehen, sie sollte aber auch
wieder nicht zu warm stehen, weil das die Ergebnisse verfälscht.
Grünschlauchen bringt halt mehr Hefe in die Flasche, weil Du quasi noch in
der aktiven Gärung abfüllst.
Ich bin ein Fan der Einzelportionen pro Flasche, wobei ich aber üblich den
Großteil im Keg nachgäre und nur die Übermenge in Flaschen.
Schändlicherweise nehme ich meistens so einen 3x Dosierlöffel für
0,33/0,5/0,75l und berechne die Zuckermenge gar nicht konkret - na ja, beim
Keg schon eher.
Der Dosierer ist recht praktisch. Für "normales" Bier reicht der jeweils
passende "Löffel", bei Weizenbier nehme ich das 0,75er Maß für die
0,5l-Flasche.
Speise bringt einen etwas volleren Geschmack, wenn Du Trockenmalz da hast,
wäre das auch eine gute Lösung, es verklumpt halt leicht.
Sonst empfehle ich Traubenzucker - leider finde ich den aber gar nicht mehr
ohne den doofen Vitaminzusatz, weiß jemand eine Quelle außer Brouwland?
Haushaltszucker vergärt nicht so "neutral", geht zur Not aber natürlich
auch.
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2008 um 04:10 |
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Und genau hier sehe ich ein Problem!
Visuell kann man den Eindruck haben, dass sich nichts mehr tut. Auch zeigt
manchmal das Gärröhrchen keine Aktivität mehr an. Das muß aber noch lange
nicht bedeuten, dass die Hauptgärung abgeschlossen ist. Das kannst Du sehr
schön hier im Diagramm sehen, vergoren wurde mit der S-04.
Ab dem achten Tag lief die HG hier nur noch sehr langsam ab. Eine Aktivität
ist hier visuell nicht mehr wahrnehmbar. Bedingt durch kleinste
Undichtigkeiten oder durch Temperaturschwankungen muß ein Gährröhrchen dann
nicht mehr unbedingt verlässlich sein. Noch drastischer zeigt sich dies bei
kalt geführten Gärungen. Berliners Tipp ist daher leider nicht so gut.
Ich würde, wie Uwe schon sagte, nachträglich eine Schnellvergärungsprobe
machen. Nur so kannst Du die Aufspeisung richtig berechnen.
Den Fabier-Speiserechner möchte ich Dir auf keinen Fall empfehlen!
Mit dem hast Du schnell mal ein paar kleine Bömbchen gebaut!, wenn Du
wartest bis sich nichts mehr tut und dann lustig drauf los zuckerst.
Auf jeden Fall solltest Du bei künftigen Suden immer eine
Schnellvergärungsprobe ziehen, am besten im Stadium des Hochkräusen.
Anstatt den Fabier-Rechner empfehle ich Dir meinen -Speiserechner für
Profis-, der bezieht nämlich eine mögliche Differenz zur
Schnellvergärungsprobe mit in die Berechnung ein. Damit bist Du vor bösen
Überraschungen gefeilt und Du musst nicht jedesmal warten, bis der Sud
endlich endvergoren ist.
Den Speiserechner gibt´s hier:
http://mitglied.lycos.de/hefetauschboerse/Speiserechner.xls
Earl
[Editiert am 22.12.2008 um 00:36 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2008 um 09:47 |
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Morgen zusammen,
ich nutze ebenfalls den Speiserechner von Earl, kann ich wärmstens
empfehlen.
Da ich mittlerweile immer ohne SVG arbeite, lasse ich dem Bier reichlich
Zeit im luftdicht verschlossenen
Gäreimer, bei obergärigen Bieren zwischen 20-30 Tagen und untergärig um die
40 Tage.
Dem Geschmack tut`s keinen Abbruch und ich bekomm meine Carbonisierung fast
perfekt hin.
Das war in meinen Anfängen nicht immer so, da prikelte ein Kellerbier auch
schonmal wie ein Weizen.
Speise übrigens immer mit eingekochter Würze.
Gruß
Thomas
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 21.12.2008 um 11:40 |
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Earl, da hast Du genau genommen natürlich Recht, ich glaube aber, dass das
praktisch kaum in's Gewicht fällt.
Wenn ich das richtig sehe, verändert sich die Stammwürze in deinem Diagramm
nach dem achten Tag gerade noch um ~0,7°P. Das verändert den CO2-Gehalt nur
um 0,1%.
Mit meiner Amateurspindel (0-20, 0,5er Teilung) hätte ich zudem das
Problem, genauer als in 0,5er Schritten zu messen; die Zehntel sind da eher
geschätzt.
Wichtig beim Aufspeisen ist halt, das man das Bier wirklich ausgären lässt,
und sicherheitshalber noch ein, zwei Tage länger wartet, nachdem sich im
Gärröhrchen (und beim Spindelwert) vermeintlich nichts mehr tut.
Der fabier-Speiserechner hat mir bisher jedenfalls immer ausgereicht.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich in meinem Hobbybrauerleben auch
noch nie eine SVP gemacht habe, dafür war mir die Würze immer zu schade...
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2008 um 14:13 |
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Hallo Berliner,
0,7°P über der Schnellvergärungsprobe liegt im Bereich des
Grünschlauch-Zeitpunkt. Wenn Du dann noch munter drauf los zuckerst.....
da können mal schnell 9 g anstatt 5,5 g CO2/Liter ins Bier kommen ( .... 0,1%???). OK, ne Bombe ist das zwar noch nicht,
mit etwas Pech aber, ist auch das schnell passiert. Bei untergärigen Bieren
ist die Gefahr hier noch viel größer, da die HG hier wesentlich langsamer
verläuft.
Gerade beim Aufspeisen zur geschlossenen Druckgärung ist eine exakte
Spindelung wichtig, da sollte die Spindel schon eine genauere Teilung als
0,5 °P haben und auch besser ablesbar sein. Am besten eignen sich hier
Spindeln im Bereich von 0-7°P mit einer Einteilung von 0,1°P. Eine
Ableselupe ist aber auch hier noch zu empfehlen, gerade dann, wenn die
Striche auf der Skala sehr eng beieinander liegen. Wichtig ist dann noch
die Temperaturkorrektur und ein vorheriges Entgasen des Jungbier. Bei nicht
entgastem Jungbier setzen sich schnell CO2-Bläschen an der Spindel fest,
die ihr dann einen Auftrieb geben. Hierdurch wird ein höherer
Vergärungsgrad vorgetäuscht, der den Eindruck erweckt, man wäre am
Endvergärungsgrad angelangt.
Folge: Übercarbonisierung durch falsche Speiseberechnung.
Kurz vor dem Ablesen, sollte man deshalb die Spindel in Rotation versetzen
und damit alle Blasen von der Spindel lösen. Besser ist natürlich das
Entgasen der Spindelprobe, die ich dann aber auch nicht mehr trinken oder
zurückkippen würde.
Für die Schnellvergärungsprobe benötigt man etwa einen viertel Liter Würze,
den man in der Tat leider zum Gärkellerverlust rechnen muß, ... da hilft
auch kein Refraktometer . Das ist aber immer noch besser als 30 Liter prickelndes
Kellerbier oder ein Weizenbock, wo der Kronkorken beim bloßen Anblick der
Flasche schon davonfliegt.
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 21.12.2008 um 14:45 |
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Ups, ja, da hab ich mich vertan, 0,7°P wären rund 7g Extrakt pro Liter und
ergeben gut 3g CO2 pro Liter. Das ist schon 'ne beachtenswerte Menge.
Trotzdem bleibe ich dabei, dass ich das mit meinen Mitteln nicht genau
genug messen kann. Vermutlich geht's Jürgen als Junior Member auch so. Da
ist der Ratschlag, einfach bis zum Ende der Gärung zu warten (zumal bei
einem Obergärigen) doch recht praktkabel, oder ?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2008 um 15:16 |
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Klar Berliner, dass Du mit Deinen Mitteln nicht genau genug messen kannst,
wollte ich nicht in Frage gestellt haben .
Dein Ratschlag, bis zum Ende vergären zu lassen ist schon praktikabel.
Kontrollieren tut Jürgen dies am besten mit einer Schnellvergärungsprobe,
gerade jetzt, nachdem er die Gärung gestoppt hat. Aber dann möchte Jürgen
ja auch noch wissen, ob er evt. ums Aufzuckern herumkommt. Berechnen kann
er dies am besten mit meinem Speiserechner.
LG
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 1.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2008 um 17:21 |
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Hallo Zusammen!
Ich habe heute meinen letzten Sud wegkippen müssen, weil der besser
geprikelt hat als Champanger
Beim Öffnen der Flaschen hatte ich ca. 20 cm hohe Bierfontänen
Ich denke auch das mein Fehler darin bestand den Sud nicht bis zu Ende
vergären zu lassen. Ich hab mein obergäriges ne gute Woche gären lassen und
dann Speise dazu gegeben. Die hab ich so pi mal Daumen berechnet.
Mittlerweile glaub ich, dass die Hauptgärung doch noch nicht ganz durch
war.
Werd wohl auch beim nächsten mal ne SVG machen und dann die Speise genau
berechnen.
Grüße
Jörg
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2008 um 20:23 |
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Erstmal danke für die Tips.
zum Messen habe ich auch nur ´ne Standardspindel und die ist dann echt
nicht genau genug. Allerdings habe ich auch noch ein Refraktometer aus
meiner Hobbywinzerei, damit kann ich dann schon genauer messen.
Also mach´ich jetzt noch ´ne Endvergärungsprobe, lass meinen Sud dann
soweit runtergären und zuckere dann mit Malzextrakt auf.
Den Speiserechner nehme ich dann von Earl.
Weil ich keine Lust habe den genauen Abfüllzeitpunkt abzuwarten fällt
Grünschlauchen aus und ich werde beim nächsten Sud mal die Methode von
Thomas ausprobieren.
Die " gröbste" Hauptgärung (1Woche) findet dann im Gäreimer statt. Danach
fülle ich in kleine Kunststoff- Fässer um und warte noch drei Wochen ab.
Dann Speise dazu und ab in die Partyfässer oder ins KEG.
Wie sieht´s denn aus, wenn ich nach der Hauptgärung aufzuckere ( ohne EVP
und messen ), dann in KEG´s spunde und nach nen paar Wochen in frische
KEG´s bzw. Partyfässer umdrücke ?? - Müßte mir da nur was basteln zum
Spunden -
Dann dürfte doch auch eigentlich wurscht sein wenn noch zuviel Zucker im
Bier ist, weil der zu große Druck ja beim Spunden entweichen kann.
Nochmal danke für die Tips.
Jürgen
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 22.12.2008 um 09:19 |
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Wenn Du in Fässern nachgärst, kannst Du auch gut grün schlauchen - auf den
Zeitpunkt kommt's dann nicht so genau an. Du musst nur das Fenster treffen,
in dem einerseits noch genügend Restextrakt für die Karbonisierung
vorhanden ist und andererseits sich die Hefe schon soweit abgesetzt hat,
dass nicht zu viel davon in's Fass gelangt - also etwas oberhalb des
berechneten Schlauchzeitpunkts.
Einen Spundapparat brauchst Du jedenfalls - da gibt's im Forum
Bauanleitungen. Die Druckkontrolle geht mit meinen Mitteln jedenfalls
wesentlich genauer und bequemer als das Messen des Restextrakts.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 11 |
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Grünschlauchen, Speise oder einfach Zucker ?? |
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