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Autor: Betreff: Mittlere Hopfengabe - sinnlos ?
Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2008 um 15:59  
Liebe Hopfengemeinde,

bei so manchen "raffinierten" Rezepten wird häufig nach 45 Minuten Hopfenkochen ein zweite Hopfengabe beigegeben.

Gesetzt den Fall, daß

1. die Hopfenbittere mit der ersten Hopfengabe erreicht wird ("... Meister, gib´ Magnum")
2. die Aromahopfung mit einer Gabe um das Kochende angestrebt wird und
3. die mögliche zweite Gabe keine Besonderheit (z.B. Cascade) ist,

dann ist diese doch schlicht sinnlos, oder ? Denn alles, was ich mit ihr erreichen möchte, kann ich mit der ersten und letzten Gabe viel gezielter, selbst wenn ich diese aus mehreren Sorten zusammensetze.

Gehopfte Weihnachten
und einen guten Sud zum Neuen Jahr

Erlenmeyer


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Beiträge: 345
Registriert: 8.12.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.12.2008 um 17:14  
Uff- da bin ich ein wenig überfragt.
Nach dem was ich bisher hier gelesen habe und was die Literatur sagt hast Du Recht.
Außer Rumrechnerei bringt die mittlere Hopfung wahrscheinlich nix.

Wenn, dann Vorderwürzehopfung mit ´nem halbwegs alphahaltigen Aromahopfen (Perle) oder eine Bitterhopfengabe (Merkur, Target o.ä. ) und zusätzlich Aromahopfen zum Kochende.

Was die Hopfung zur Mitte der Kochzeit bringt ist bisher nirgendwo erläutert.

Gruß

Jürgen


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Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2008 um 20:11  
Aromahopfen ist nicht nur für den Geruch, sondern auch für den Geschmack zuständig. Die letzte Gabe kurz vor Kochende oder gar erst zum Whirlpool bringt vor allem Punkte für den Geruch (Hopfenblume). Die mittlere Gabe soll den Geschmack bringen, also z.B. den leicht fruchtigen, grasigen Geschmack des Saazer Hopfens.
Ich hab' noch nicht ausprobiert, wie deutlich sich das Weglassen der mittleren Hopfung auswirkt. Wäre mal einen Versuch Wert, einen Sud aufzuteilen und verschiedene Hopfengaben zu vergleichen.


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Gruß vom Berliner
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Nordic Brewing
Beiträge: 328
Registriert: 4.10.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.12.2008 um 21:27  
Hallo,

ich denke, dass die Art und Weise der Hopfung oft vernachlässigt wird. In vielen Braubüchern liest man davon, dass die Alphasäuren erst nach langer Kochzeit in die Würze übergehen, während die aromatischen, ätherischen Hopfenöle beim Kochen praktisch vollständig abdestilliert werden. Das ist nicht ganz richtig. Das Ding mit den Alphasäuren stimmt natürlich, aber das Thema der "Aromaöle" nicht. Aus dieser viel verbreiteten These ergibt sich natürlich das übliche Bittterhopfen-Aromahopfen-Dosieren nach Würzebruch und kurz vor Kochende - mit immer dem gleichen Geschmacksergebnis.
Als ich das erste Mal einem Rezept gefolgt bin und Vorderwürzehopfung betrieben habe, ergab sich ein neues Hopfenaroma im fertigen Bier, das das Geschmacksspektrum wertvoll erweiterte. Da das Bier aber durch die Vorderwürzehopfung mit Aromahopfen nicht einfach nur bitterer wurde, sondern ein hervorragendes Hopfenaroma entwickelte, war die Theorie der abdestillierten Aromastoffe für mich erledigt.
Tatsächlich ist es so, dass ein Teil der Aromastoffe in die Würze übergehen und den Kochprozess überdauern. Das merkt man aber nur wirklich deutlich, wenn man einen Aromahopfen in der Vorderwürze einsetzt, der ein ausgeprägtes Arome besitzt, z.B. Hallertauer mittelfrüh, Saazer, Spalter, Tettnanger. Setzt man hier einen "Bitterhopfen" ein, der nur wenig Aromaqualität mitbringt, z.B. der beliebte Magnum, dann wird dieser Aromaeffekt kaum eintreten und nur mehr Bittere erzeugen.
Das Hopfenaroma setzt sich aus verschiedenen ätherischen Ölen zusammen, einige von denen verflüchtigen sich leichter, andere gehen in die Würze über - und damit zurück zum Thema:

Ich kann aus eigener Erfahrung nur dazu raten, mit den Hopfengaben zu experimentieren. Auch mit einer Hopfengabe in der Mitte der Kochzeit. Die Bittere kann man größtenteils mit der üblichen Gabe Bitterhopfen nach Würzebruch dosieren, den restlichen Bitteranteil verteilt man über mehrere Hopfengaben mit Aromahopfen.

Gruß
Martin
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Beiträge: 345
Registriert: 8.12.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.12.2008 um 11:08  
Da gebe ich Martin Recht.

irgend einen Sinn müssen mehrere Hopfengaben ja haben. Also einfach mal ausprobieren.

Wenn ich drüber nachdenke kommt folgendes raus: Vorderwürzehopfung bringt aromatische Hopfenalkohole welche beim Kochen nicht verloren gehen. Beim Kochen entsteht Bittere. Hier also nen schönen Aromahopfen verwenden.

Bei der Bitterhopfung nach Kochbeginn entstehen Hopfenöle und Bittere - die Hopfenöle verdampen , die Bittere bleibt.
Da es aauf´s Aroma nicht ankommt Kann Bitterhopfen verwendet werden.

Bei der Hopfung vor Kochende entstehen ebenfalls Öle welche aber nicht mehr verdampfen - also Aromen. Bittere entsteht fast nicht mehr. Also wieder Aromahopfen zufügen.

Bei der Hopfengabe zur Kochmitte bin ich mir nicht sicher. Es entstehen weniger Bitterstoffe wegen der kürzeren Kochzeit und wahrscheinlich verdampfen auch weniger Hopfenöle. Was genau das bringt weiß ich auch nicht. Aber Versuch macht Klug.

Jürgen


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Beiträge: 345
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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2008 um 11:12  

Zitat von Brauerchen von Soest, am 23.12.2008 um 11:08

Bei der Hopfengabe zur Kochmitte bin ich mir nicht sicher. Es entstehen weniger Bitterstoffe wegen der kürzeren Kochzeit und wahrscheinlich verdampfen auch weniger Hopfenöle. Was genau das bringt weiß ich auch nicht. Aber Versuch macht Klug.

Jürgen




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red_folder.gif erstellt am: 23.12.2008 um 11:18  
Da hab´ich jetzt wohl Mist gemacht.............

also was ich noch sagen wollte:

Bezüglich der Hopfung zur Kochmitte gebe ich Erlenmeyer Recht. Hopfengeschmack bekommt man durch Vorderwürzehopfung, Bittere durch Bitterhopfengabe nach Kochbeginn und Aromen durch Aromahopfengabe zum Kochende oder im Whirlpool.

Hier kann man schon unendlich variieren. Was dann eine Hopfengabe zur Kochmitte bringt ist mir völlig unklar, es sei denn dass dabei noch andere Stoffe entstehen.

Jürgen


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