Gast
|
|
erstellt am: 5.1.2009 um 12:06 |
|
|
Ich habe den Artikel 'Gefallener Engel (Helles Trippel nach Duvel-Art) '
veröffentlicht. Anstelle nur des Rezeptes, habe ich auch etwas
Hintegrund-Infos beigefügt. Soweit, so gut, aber habt Ihr auch einmal
abweichende Gärmethoden benutzt und mit welchem Erfolg?
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 5.1.2009 um 12:37 |
|
|
Bin gerade dabei.
Habe vor zwei Wochen ein Tripel gebraut. Nach einer Woche war es von knapp
19 auf 6,5% heruntergegärt. Seit einer Woche steht es bei 0 Grad im
Kühlschrank, damit sich die Hefe weitmöglichst absetzt. Morgen will ich
Champagnerhefe besorgen und das hoffentlich schon recht klare Bier mit ihr
im Fass nachgären lassen.
Herauskommen soll etwas in der Art der belgischen Champagnerbiere:
trockenes, aber komplexes Aroma, feinperliger Schaum, lange Haltbarkeit.
Dei Fassgärung ist zwar dabei eher unüblich, aber nach einer Flaschengärung
müsste man die Flaschen rütteln und dann die Hefe entfernen (degorgieren),
wozu man aber wohl recht viel Übung braucht, wenn man nicht die Hälfte
verlieren will. Ich will nach der Fassgärung (die wohl mehrere Wochen
dauern wird) kalt lagern und dann unter Druck abfüllen.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.1.2009 um 15:05 |
|
|
Zitat von Berliner, am 5.1.2009 um
12:37 | Dei Fassgärung ist zwar dabei eher
unüblich, aber nach einer Flaschengärung müsste man die Flaschen rütteln
und dann die Hefe entfernen (degorgieren), wozu man aber wohl recht viel
Übung braucht, wenn man nicht die Hälfte verlieren will. Ich will nach der
Fassgärung (die wohl mehrere Wochen dauern wird) kalt lagern und dann unter
Druck abfüllen. |
Ob das mit der Fassgärung klappt ?? Kann ich mir schon so vorstellen aber
probiert hab´ich es noch nicht.
Wenn ich sekte, z.B. Cidre oder Holunderblütensekt mache verfahre ich wie
folgt:
Der Wein kommt mit Zucker - und Champagnerhefezusatz in Sektflaschen (
wichtig: keine Billigsektflasche sondern die wo Flaschengärung draufsteht).
Verschlossen wird das Ganze mit Hohlstopfen für Sekt. Hohlstopfen deshalb,
weil sich dort die Hefe besser ablagert.
Die Flaschen werden dann kopfüber gelagert und gelegentlich gerüttelt,
wobei die Hefe in den Korken wandert.
Nachdem die Gärung abgeschlossen ist stelle ich eine KÄLTEMISCHUNG aus
Eiswürfeln und Kochsalz her.
Die Sektflaschen werden dann in der Truhe runtergekühlt auf ca. -5° C und
dann wird der Hohlstopfen in die Kältelösung getaucht - hierbei gefriert
die Hefe im Stopfen. Der Stopfen wird dann entfernt und durch einen "
normalen " Sektstopfen ersetzt.
Hört sich alles schwierig an, isses aber nicht.
Die Idee mit der Fassgärung scheint mir einfacher zu sein. Zu beachten
ist, dass Sekt mehr als 10 Bar Druck aufbauen kann - wie sieht´s da mit
Gegendruckfüllung aus ?? Ist das noch machbar ?
Gruß
Jürgen ____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 5.1.2009 um 16:13 |
|
|
10 bar ist zuviel, das werden wohl auch die Bügelflaschen nicht halten.
Ich werde bei 15 Grad gären lassen und dann auf ca. 3 bar spunden, das
ergibt 7,5-8 g/l CO2. Ist für echten Sekt vielleicht zu wenig, aber
vielleicht passt's zu Champagnerbier. Die Abfüllung sollte dann bei ca. 0
Grad noch funktionieren.
[Editiert am 5.1.2009 um 16:13 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 3 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.1.2009 um 10:33 |
|
|
Wie vergärt Ihr? Einfach fest vorgegebene Temperatur oder variriert Ihr die
Gärtemperatur? Gerade bei den belgischen Starkbieren hat die Anstell- und
Gärtemperatur starken Einfluss auf die Bildung von Nebengeschmäckern.
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.1.2009 um 12:22 |
|
|
Ich habe der Temperatur freien Lauf gelassen, dabei hat sich der
30l-Bottich von ~24 Grad Anstelltemperatur auf fast 28 Grad aufgeheizt (in
einem ~20 Grad warmen Zimmer). Das blieb auch so währed der stürmischen
Gärung (3-4 Tage, habe in dieser Zeit noch zweimal mit Kandis
nachgezuckert).
Die Nachgärung will ich bei Kellertemperatur (~15 Grad) über mehrere Wochen
laufen lassen.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 5 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 6.1.2009 um 13:56 |
|
|
Ich wollte Nebengeschmäcker a la Bananengschmack vermeiden, was ja bei
Duvel auch nicht passen würde. Daher habe ich versucht, mich an der
Brauerei-Methode anzunähern. Ich habe mit viel bzw. ausreichend Hefe
(vorher hochgezüchtet) bei 17 °C angestellt. Ich habe einen isolierten
Gärbottich mit Temperatursteuerung (Dank an uffz). So habe ich alle 12
Stunden die Gärtemperatur 1 °C höher eingestellt, bis ich letztendlich auf
27 °C kam. Dann habe ich in einen Druckbehälter geschlaucht, eine Woche bei
12 °C und 3 Wochen bei 4 °C gelagert. Eigentlich sollte man ja bei 0 °C
lagern, aber das schafft mein Fasskühler nicht. Vom Ergebnis war ich hoch
begeistert: hoher Vergärungsgrad, kaum Nebengeschmäcker und superklar. Ist
zwar etwas aufwendiger, aber ich werde es garantiert irgendwann mal wieder
brauen.
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 6.1.2009 um 15:07 |
|
|
Duvel soll ja im Geschmack eher trocken und trotz des hohen Alkoholgehalts
schlank sein, aber beim Tripel ist Fruchtgeschmack ganz in Ordnung, ist
auch mit etwas Koriander gewürzt. In acht Wochen mehr...
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 12.1.2009 um 09:38 |
|
|
Morgen zusammen,
da ich nun ebenfalls ausreichend Hefe vom belgischen Duvel vermehrt habe,
wollte ich den Brauversuch diese Woche wagen. Das Rezept kommt da wie
gerufen.
Hab aber noch drei kurze Fragen dazu: - Ist es für 20 Liter ausgelegt? und
was ist das besondere Merkmal von Kandiszucker? oder geht normaler weiße
Zucher ebenso?
Die Gärung werde ich so nicht regeln können und werd es wohl bei etwa
17-19°C stehen haben.
Gruß
Thomas
|
|
Antwort 8 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 25.1.2009 um 23:00 |
|
|
Habe Deine Frage leider übersehen, trotzdem:
- Ja, das Rezept ist für 20 l ausgelegt
- geschmacklich ist wohl kein Unterschied da (zumindest bei weißen), aber
er löst sich langsamer auf und daher steigt die Stammwürze nicht ruckartig.
Weißen Zucker kannst Du auch nehmen, aber: 1 kg Zucker entspricht ca. 1,05
Kandis, Du musst also weniger Zucker nehmen
Wenn Du nicht das von mir vorgeschlagene System nimmst könnte die Restwürze
etwas höher ausfallen. Ansonsten sehe ich da kein Problem.
|
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 26.1.2009 um 09:48 |
|
|
Morgen,
trotz der Verspätung, vielen Dank für die Auskunft.
Hatte es mir fast gedacht und habe meinen Sud auf 17Liter
runtergerechnet.
4 Kg Pilsmalz und 400 Gr. normaler weißer Haushaltszucker, HG 12 Liter NG
11 Liter.
80Min. kochen haben 17 Liter mit 17°P ergeben. IBU knapp 30 mit Magnum und
Hall. Perle.
Gärt nach stürmischen 2-3 Tagen bei 17-18°C nun gemach bei etwa 18-20°C vor
sich hin, heute ist der 10. Tag und es schmeckt schon recht kräftig, hat
aber noch eine gut wahrnehmbare Restsüße, wenig bis kaum esthrige
Nebengeschmäcker, wenn`s so weiter geht wird das Bier verdammt lecker.
Ende der Woche werd ich mal spindeln.
MfG
Thomas
[Editiert am 26.1.2009 um 09:49 von Don Tom]
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.2.2009 um 10:55 |
|
|
Morgen zusammen,
habe nun endlich mal gespindelt und der Restextrakt liegt bei 2,7°P / 20°C,
Ursprung war bei 17°P. Die Gärung scheint abgeschlossen, obwohl alle paar
Minuten noch ein blöppern zu hören/ sehen ist. Es ist wirklich gut (hab die
Spindelprobe gesüffelt), allerdings hat sich eine leichte bis deutliche
estrige Note eingeschlichen, sollte aber bei ausreichender Lagerung
verschwinden.
Denke, ich werde heute mal abfüllen und bei etwa 17°C nachgären.
Werd dann später nochmal was dazu schreiben.
MfG
Thomas
|
|
Antwort 11 |
|