Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 11.9.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2003 um 16:21 |
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Hallo zusammen,
als ich vorgestern einen neuenSud begonnen habe und den Hauptguss erwärmte
fragte ich mich : Warum teile ich in zwei Güsse auf ? Ein Grund ist
sicherlich die Kapazität der Sudpfanne. Aber einmal angenommen, ich möchte
20 Ltr Bier erreichen im Rezept sind angegeben: Hauptguss 14 Ltr Nachguss
17 Ltr. Macht nach Adam Riese 31 Ltr Gesamtguss . Wenn ich einen 50 Ltr
Behälter zur Verfügung habe, würde alles auf einmal hineinpassen. Das
gesamte Wasser würde nun während des vollen Maischeprozess Kontakt mit dem
Malz haben, was meiner Meinung zu einer höheren Ausbeute führen würde als
das übliche Aufteilen in Haupt und Nachguss, bei dem ja bekanntlich das
Nachgusswasser beim Anschwänzen nur relativ kurz mit dem Malz in Berührung
kommt.
Mache ich hier vielleicht einen Denkfehler ? Gibt es einen anderen Grund
für das Aufteilen außer der vorgegebenen Pfannenkapazität ?
M.f.G
der Huettenwirt
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Gast
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erstellt am: 12.3.2003 um 23:03 |
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Hallo Jörg,
ich gebe Dir vollkommen recht, soll heissen: da Du jetzt eine 50 Liter
Pfanne hast, musst Du jetzt auch einen Hektoliter brauen.
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Member Beiträge: 74 Registriert: 14.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 19:05 |
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Hallo,
aber bitte dann nur zwei Mal im Jahr.
Gruß
Fitje
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 11:17 |
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Hallo,
ich krame das hier mal raus, da ich jetzt vor der selben Fragestellung
stehe. Hab Maisch/Läuterbottich und Sudpfanne mit dem doppelten Volumen der
angestrebten Biermenge.
Gruß
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 136 Registriert: 30.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 11:34 |
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Mit dem Nachguss versucht man ja den restlichen Extrakt aus den verbliebene
Trebern zu holen, sogenanntes Aussüßen. Das mit der erhöhten Ausbeute
trifft also nicht so, sondern verhält sich eher umgekehrt. Die
konzentrierte Maische bleibt beim Abläutern als sogenanntes Haftwasser an
der Oberfläche der Treber haften und mit dem Nachguss kannst du den hier
verbliebenen Extrakt auch noch "raußwaschen"
Wenn die Konzentration deiner Vorderwürze misst wirst du auch sehen, dass
diese höher ist , als jene im Rezept. Darum erreichst du auch durch den
Nachguss eine gewisse Verdünnung und gelangst so auf die richtige
Stammwürze.
Wenn du ein deinem Rezept nur 20 l hast und aber 50 erreichen willst, dann
kannst du ja die Schüttung und angegebenen Haupt und Nachgussmengen
verdoppeln. Hat dein Gefäß nur 50 l wird deine Pfannevoll-Würzemenge
irgendwo bei 40-45 l liegen, da du ja im in der Würzepfanne (sofern du mit
dem gleichen Gefäß braust) auch Steigraum zum Kochen brauchst.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 12:21 |
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Zitat von treibi, am 31.1.2013 um
11:34 | Mit dem Nachguss versucht man ja den
restlichen Extrakt aus den verbliebene Trebern zu holen, sogenanntes
Aussüßen. Das mit der erhöhten Ausbeute trifft also nicht so, sondern
verhält sich eher umgekehrt. Die konzentrierte Maische bleibt beim
Abläutern als sogenanntes Haftwasser an der Oberfläche der Treber haften
und mit dem Nachguss kannst du den hier verbliebenen Extrakt auch noch
"raußwaschen"
Wenn die Konzentration deiner Vorderwürze misst wirst du auch sehen, dass
diese höher ist , als jene im Rezept. Darum erreichst du auch durch den
Nachguss eine gewisse Verdünnung und gelangst so auf die richtige
Stammwürze. |
Das verstehe ich nicht. Wo ist denn der Unterschied zwischen alles Wasser
auf einmal oder in zwei bis n Portionen, wenn der Treber nicht trocken
laufen darf?
Wärend des Läuterns locker ich auch immer die Oberfläche des Trebers etwas
auf, damit sich evtl. gebildete Kanäle wieder schließen.
Das die StaWü im laufe des Läuterns abnimmt ist ja klar, das ist wohl immer
so, egal wie man es macht. ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 64 Registriert: 19.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 12:42 |
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Nein, ohne Nachguss wird die
Stammwürze beim Abfiltrieren gleich bleiben. Somit wirft man mit dem Treber
die in der Restfeuchte enthaltene Stammwürze weg. Ziel des Spülens des
Filterkuchens ist, die wertvolle in der Restfeuchte enthaltene Stammwürze
bestmöglich durch Wasser zu ersetzen. Eine Aufteilung in Haupt- und
Nachguss macht daher Sinn.
Ziel der portionsweisen Zugabe
des Spülwassers ist es -neben der verringerten Gefahr des Aufschwemmens des
Trebers, was die Filterleistung verringern würde- zu verhindern, das Teile
der Restfeuchte in das darüber stehende Wasser gelangen, so das Spülwasser
aufkonzentrieren und letztlich wieder zu einer erhöhten Restkonzentration
im Treber führen.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 373 Registriert: 26.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 12:43 |
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Bei mir immer HG und NG.
Ich braue gerade ein Pils HG 28.5l Ng 32l
Nach dem HG hatte ich 17.1PL nach NG habe ich 10.5Pl
Da beim Kochen einiges an Wasser verdunstet steigt nat. die Stw wieder an.
____________________ Das Beste am Norden....., sind die Hobbybrauer
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 21.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:19 |
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Also bleibt als Zusammenfassung nur die Frage der Ausbeute, keine zwingend
geschmackliche Frage also.
Ich braue jetzt dann im Feb 200l und da tut ich mich etwas schwer mit ner
zweifen Pfanne und Nachguss in der erforderlichen Menge.
Um die nötige Stammwürze zu bekommen kann man dann jaeinfah die Malz-Menge
erhöhen... auf die par Kröten iss doch geschissen.. wollen hier ja nicht
Oettinger Konkurzenz machen!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:26 |
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Hallo!
Sofern ich richtig gelesen habe, spielt die Enzymverteilung eine Rolle in
der Maische. Je größer das Verhältnis zwischen Schüttung und Wasser ist,
desto schlechter können die Enzyme arbeiten, da sie zu "verdünnt" in der
Maische vorhanden sind.
Ciao Basti
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:32 |
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Moin,
ich glaub man kann sich das wie so ein Diffusionsprozess vorstellen. Zucker
diffundiert nur dann aus dem Treber, wenn die Zuckerkonzentration der Würze
kleiner als die im Korn ist. Also muss man (sofern das einmal gesättigt
ist) wieder frisches Wasser nachschütten.
Ist bestimmt nicht ganz richtig aber für mich ziemlich anschaulich..
Grüße,
Dale.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:39 |
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Zitat von Basti_H, am 31.1.2013 um
13:26 | Hallo!
Sofern ich richtig gelesen habe, spielt die Enzymverteilung eine Rolle in
der Maische. Je größer das Verhältnis zwischen Schüttung und Wasser ist,
desto schlechter können die Enzyme arbeiten, da sie zu "verdünnt" in der
Maische vorhanden sind.
Ciao Basti |
Ja so meine ich mich auch zu erinnern!
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:41 |
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Ahh, so langsam beginne ich zu kapieren wie das funktioniert, manchmal
steht man sich selber auf der Leitung
In der Maische ist der Extrakt gleich verteilt. Wenn ich jetzt ohne
Nachgüsse abläutern würde, bekomme ich also nur die Vorderwürze mit
gleichbleibendem Extraktgehalt heraus und jede menge würde im Treberkuchen
zurück bleiben. Das mit den Enzymen könnte natürlich noch ein weiterer
Ansatz sein.
Jetzt gebe ich den ersten Nachtguss drauf der ja keinen Extrakt enthält.
Dieser rinnt dann durch den Treberkuchen und sättigt sich wieder mit
Extrakt auf. Dabei nimmt der Extraktgehalt im Treberkuchen von oben nach
unten hin ab.
Wenn ich mir das so überlege, macht es aber im Hobbybereich wenig Sinn mehr
als einen NG zu machen, es sei denn man hat nicht genug Platz im Kessel,
oder? ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:46 |
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Für normal wird solange angeschwänzt bis der Stw-Gehalt unter xx Plato
absinkt!
Denn dann kann man davon ausgehen das keine ( nur wenig) Extrakt im Kuchen
zurück bleibt!
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 21.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2013 um 13:54 |
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Okay, dann werde ich meinen kleinen 30l Glühweinkocher noch mal anwerfen
für die Nummer und da wenigstens 30l Nachguss bereitstellen.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 11:05 |
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Oder Du läßt bewußt den Nachguß weg und braust ein Vorderwürzebier (einfach
mal im Forum danach suche, da gibt es einige Tröts).
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 11:27 |
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Ich hab da so eine Theorie...je schlechter die Ausbeute, desto mehr
Malz/Liter Bier brauche ich. Dadurch erhöht sich auch die Malzigkeit.
Also gute Ausbeute - wenig Malzcharakter
schlechte Ausbeute - mehr Malzcharakter
Gruß Hotte
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 21.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 16:25 |
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ist das bestätigt?? Weil ich setze ein Pils an, und da kann ich was
malziges nicht brauchen!
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 16:52 |
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Naja,
also erwiesen ist denke ich zumindest mal, dass die Qualität der
Läuterwürze durch Auslaugung unedler Malzbestandteilen zusehends abnimmt.
Ich denke dass Hottes Theorie damit auch vereinbar ist.
Man braue zwei Biere mit 12°P einmal aus reiner Vorderwürze und einmal
durch konsequentes Läutern mit Nachguss. In letzterem sind bei gleicher
Stammwürze im Verhältnis dann mehr unedle Bestandteile als im
Vorderwürzebier enthalten. Diese könnten geschmacklich als Störfaktoren
wirken, die gerade bei hellen Bieren den zarten Malzcharakter eines
Pilsnermalzes überdecken könnten.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 16:54 |
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Was dein Pils angeht: Ich sehe da kein Problem. Malzigkeit kommt von in
erster Linie von Aromen aus Maillaird-Reaktionen und dem unvergärbaren
Restextrakt. Ich glaube nicht dass Hotte das mit Malzcharakter gemeint hat.
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 21.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2013 um 17:05 |
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das was Du als Störfaktoren beschreibst habe ich bei meinem bisherigen
Bieren mit sehr intensivem Läutern mit Nachguss und schon fast excessivem
spühlen des Trebers auch bemerkt. Sehr störend sogar.
Einzig bei meinem Bock-Bieren war dies nicht so... ich habe aber die alten
Brau Protiokolle nicht mehr so das ich nicht sagen kann was es war.
Ich werde es also zwangsläufig bei den 200L bei den 30l Nachguss
belassen....
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Antwort 20 |
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