Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2009 um 15:31 |
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Hallo,
ich würde gerne ein rotes Irisches Ale brauen und hab zwei verschiedene
Rezepte gefunden, die aber ziemlich ähnlich sind.
Die Schüttung für 20 Liter ist
3,9kg Wiener Malz, 400g Karamelmalz hell, 30g Röstmalz
Gerastet wird 20 Minuten bei 44°C, 90 Minuten bei 65°C und Abgemaischt wird
bei 78°C.
Ist das nicht etwas viel Karaanteil oder passt das so wegen der
kombinierten Rast bei 65°C?
Muss die 44°C Rast sein? Ich würde gerne höher Einmaischen, nicht dass ich
noch einen Nelkengeschmack der Ferulasäure reinbekomme.
Macht es Sinn, das Röstmalz durch geschrotete Röstgerste (unvermälzt,
1200EBC) zu ersetzen um etwas Rohfrucht mit rein zu bekommen (gehört doch
in ein Ale, oder?)
Sind 30 IBU ok? (Laut englischer Wikipedia hat ein Kilkenny 29 IBU)
Außerdem würde ich gerne eine Trockenhefe einsetzen, ich hab da an die S-04
gedacht, geht das oder hat die für die Schüttung einen zu geringen EVG?
Meint ihr, da wird was draus?
Stefan
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2009 um 16:05 |
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Hallo Stefan,
Das Rezept werde ich dieses Jahr auch noch brauen.
Ich denke das wird so ein lecker Bierchen ergeben.
Zitat: | Macht es Sinn, das
Röstmalz durch geschrotete Röstgerste (unvermälzt, 1200EBC) zu ersetzen um
etwas Rohfrucht mit rein zu bekommen (gehört doch in ein Ale, oder?)
|
Es ist bei weitem nicht in jedem Ale Rohfrucht drin, schon eher in Stouts,
muss aber auch nicht. Durch die gleiche Menge ersetzt würde das was anderes
ergeben. Ich werde das mal so genau nachbrauen, Verbesserungen mach ich
dann, wenn erwünscht bei den nächsten Versuchen, sollten sie kommen.
Hefe werde ICH die Irish Ale von Wyeast nehmen (1084), aber mit der S-04
wirds bestimmt auch lecker.
(hab die Hefe halt da, wieso dann eine andere nehmen)
Ob 29 oder 30 IBU - da wirst du keinen Unterschied schmecken, den merkt man
erst ab 5 IBU.
Übrigens komme ich bei der im Rezept angegebenen Menge an Hopfen auf einen
wesentlich höheren IBU Gehalt, da ist wohl irgendwas falsch?
lg Dominic
[Editiert am 19.2.2009 um 16:08 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2009 um 16:06 |
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Vielleicht etwas Mela-Malz ... wenns Rot werden soll? Ich würde außerdem
eine gut sedimentierende Hefe benutzen, damit das Bier später schön klar
wird und die Farbe gut rauskommt. An der Stelle macht vielleicht auch Irish
Moss sinn? Das habe ich aber selbst noch nie verwendet.
Für eine gute "Krone" kann ich Haferflocken empfehlen, die machen einen
wirklich cremigen Schaum!
Gruß!
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2009 um 16:19 |
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Dass man 1 IBU Unterschied nicht schmeckt weiß ich.
Die Hopfenangabe im Rezept ist heftig, da kommt was viel höheres dabei
raus.
Darum hab ich auch bei der englischen Wikipedia nach Kilkenny geschaut und
das hat wohl um die 30.
Das Rezept gibt es auch bei Hagen Rudolph und seine Bücher haben uns am
Anfang sehr geholfen, jedoch kann man sowohl die Hopfen als auch die
Speisemenge meistens locker halbieren.
Die Rohfrucht lass ich dann mal raus, was haltet ihr von höher
Einmaischtemperatur?
Die S-04 soll ja gigantisch sedimentieren, dann ist die bestimmt nicht
verkehrt.
Irish Moss haben wir gerade in einem Wiener Export getestet und das reift
gerade noch nach, die Schnellgärprobe war unglaublich klar (siehe auch
´meinen Beitrag dazu hier im Forum).
Bin wirklich kein Fachmann für englische Biere, aber eine feste Schaumkrone
(und daher auch die Haferflocken) gehören doch auf ein Stout und nicht auf
ein Ale, oder?
Stefan
[Editiert am 19.2.2009 um 16:41 von Boludo]
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2009 um 20:34 |
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Hab mir grad ein Kilkenny eingeschenkt.
Was auffällt ist das völlige Fehlen eines jeglichen Schaums.
Es ist recht vollmundig und etwas nussig, könnte also doch Rohfrucht
sein.
Es steht als Zutat auch geröstete Gerste drauf und nicht geröstetes
Malz.
Richtig bitter ist es nicht, die 29 IBU könnten stimmen.
Vielleicht versuch ich´s dann doch mit Röstgerste, kommt eh nicht so viel
rein.
Und mehr als die angegebenen 4,2% Alkohol werden es bei mir sicher auch
werden
Stefan
P.S.: Als ächstes schenk ich mir ein sündhaft teures Westmalle tripel
Trappistenbier ein, bin grad auf dem obergärig-Trip
[Editiert am 19.2.2009 um 20:37 von Boludo]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2009 um 19:51 |
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Hallo,
Wie siehts eigentlich mit der Farbe aus? Kommt das hin bei dem Rezept? Also
diese leicht rötliche Färbung wie beim Kilkenny? Dachte immer für sowas
braucht man zwingend Malz wie Melanoidin oder Carared etc.
Zur Röstgerste: Habe zwei Flaschen hier, bei beiden (eine ist grün, die
andere rot) steht RöstMALZ drauf. Da gibts dann wohl Unterschiede. Wohl
wegen dem Reinheitsgebot angepasst. Ist dein Kilkenny aus der Flasche oder
der Dose?
lg Dominic
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 172 Registriert: 23.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2009 um 20:19 |
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Zitat von Boludo, am 19.2.2009 um
16:19 |
Das Rezept gibt es auch bei Hagen Rudolph und seine Bücher haben uns am
Anfang sehr geholfen, jedoch kann man sowohl die Hopfen als auch die
Speisemenge meistens locker halbieren.
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Guten Abend,
ja Boludo das stimmt, auch mir haben die Bücher von Hagen Rudolph am Anfang
sehr geholfen, aber meines erachtens ist der gute Hagen ein RIESEN Fan von
sehr trockenen Bieren, vor allem sein Weizen Rezept hat mir überhaupt nicht
geschmeckt so das ich ursprünglisch mit dem Brauen schon wieder aufhören
wollte. Ich wußte es eben damals erst mal nicht besser.
Gruß
Frank
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.2.2009 um 09:27 |
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Das Weizenrezept ist pervers und ich wollte ihm deswegen schon mal
mailen.
Hab den armen Kerl aber schon oft genug mit mails genervt.
Wenn man das mal nachrechnet, dann kommt man bei über 30 IBU raus und eine
Aromahopfung ist beim Hefeweizen auch Quatsch.
15 IBU wären immer noch mehr als genug.
Das war unser erstes Bier und es war wirklich heftig.
Aber der Hagen Rudolph kommt halt weit vom Norden und da mag man wohl
trockene, bittere Biere
Schade eigentlich, weil ansonsten sind seine Bücher gerade für Anfänger
echt sehr gut strukturiert.
Und die Speisemengen sind auch pervers hoch.
Zum Ale:
Meins war aus der Flasche und da steht sowohl Malz als auch Gerste und
geröstete Gerste drauf.
Mein Rezept sieht mittlerweile Röstmalz vor und 5% Gerstenflocken.
Bin mit nur noch nicht sicher, ob bei 44°C Einmaischen oder gleich bei
65°C.
Die S-04 macht halt aus der Ferulasäure, die man bei 44°C bekommt,
4-Allylguajakol und die Frage ist, ob man das Nelkenaroma haben will.
Stefan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2009 um 17:35 |
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Hallo zusammen,
Ich habe das Bier Ende Februar gebraut, und nach 2 Wochen in der Flasche
scheint es geschmacklich gut zu werden. Aber es hat fast keinen Schaum.
Woran kann das liegen? Mein anderes Ale hat auch keinen langlebigen Schaum.
Liegt es an der langen 65°C Rast und dortigen Schwankungen ab und an?
Achja, Farbe ist wie erwartet nicht rötlich geworden.
lg Dominic
[Editiert am 23.3.2009 um 17:36 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2009 um 17:50 |
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Ich weiß leider nicht, warum Du so schlechten Schaum hast.
Mein irishes Ale ist erst im Mai geplant und ich habe momentan vor, auf
8,5kg Schüttung 400g Gerstenflocken zugeben.
Das sollte der Schaumqualität ordentlich nachhelfen.
Andererseits, ist der Schaum bei einem Ale wirklich so wichtig?
Stefan
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 23.3.2009 um 20:29 |
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Der schlechte Schaum kommt von der 44 °C Rast, da ist die Protease noch
aktiv und damit wird der für den Schaum wichtige Eiweisanteil zu stark
abgebaut, die schaumstabilisierenden Peptide sind aber eben wichtig für
langlebigen Schaum. Lösung fürs nächste Mal: Einmaischen bei mind. 60 °C,
Zugabe von etwas Rohfrucht (Gerstenflocken oder Haferflocken).
Gruß Thomas
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.3.2009 um 22:11 |
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Könnte man das Cara Hell einfach gegen Melanoidinmalz ersetzen?
Dann wird´s doch sicher ziemlich rot, oder?
Meine Schüttung wäre somit 7,5kg Wiener Malz, 800g Melanoidinmalz, 400g
Gerstenflocken, 60g Röstgerste 30 min vor Läutern.
30 IBU mit Magnum, 13°P Stammwürze, Einmaischen bei 65°C, S-04 Trockenhefe,
4,5g CO2L, Restalkalität 2°dH.
Sollte doch klappen, oder?
Stefan
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2009 um 08:39 |
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@Thomas (Aurora): ich habe bei meinem letzten Stout 1 kg Haferflocken
eingesetzt und bei 60°C eingemaischt. Ich hatte trotzdem keinen guten
Schaum (hat sich sehr schnell "verflüchtigt". Ich habe es auf den
Fettgehalt der Haferflocken geschoben, Fett wirkt schaumkontraproduktiv.
Für mich heißt das: beim nächsten Mal zusätzlich noch Gerstenflocken mit
reinzugeben.
@Stefan: Melamalz wird den Rotton auf jeden Fall intensivieren (ziemlich
rot bei Einsatz von Röstmalz wohl nicht), klingt gut, Deine jetzige
Schüttung.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2009 um 10:28 |
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Hallo Michael,
ich kann jetzt nicht erkennen auf welche Schüttung du das kg Haferflocken
eingesetzt hast, bei Einkocherklasse wäre es sicherlich zu viel, da stört
dann das Fett. Zudem ist es bei Zugabe von Rohfrucht sinnvoll nicht zu hoch
einzumaischen, zumindest bei größeren Mengen, denn dann kann die Protease
ja gar nix mehr tun. Besser ist also die Zugabe von <5% Flocken und dann
einmaischen bei 45 °C, dann aber direkt weiterheizen auf 65 °C, dabei
erzeugt die Protease die schaumstabilisierenden Peptide. Ich würde nach
Möglichkeit immer Gerstenflocken nehmen, denn Haferflocken enthalten sehr
viel mehr Fett und das kann dann auch Probleme machen.
Gruß Thomas
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Antwort 13 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.3.2009 um 11:39 |
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Hi, Thomas,
die 1 kg bezogen sich auf insg. 4,5 kg Gesamtschüttung. Das klingt zwar
viel, aber ich habe mich seinerzeit sehr intensiv mit den Rezepten eines
Oatmeal Stouts beschäftigt. Normalerweise sollten da sogar 1,2 kg
Haferflocken rein. Ich habe mich ein wenig vertan, sodaß es nur 1 kg
geworden sind. Ich habe wie üblich eingemaischt bei 60°C, ergibt 57°C, dort
10 Min. Eiweissrast gehalten und dann hoch auf 62°C bzw. 72°C für je 45
Min.
Beim nächsten Mal werde ich zu Lasten der Haferflocken 300 g Gerstenflocken
mit reinschmeissen, um mal zu testen ob bzw. welchen Einfluss das auf den
Schaum hat. Ich habe das mit den Gerstenflocken auch bisher immer so
verstanden, daß die auch ohne Eiweissrast ihre schaumerzeugende Wirkung
tun, allein durch ihren erhöhten Eiweissgehalt. Aber wenn da jemand
genaueres weiß, nur her damit.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.3.2009 um 08:59 |
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Jetzt bin ich mir gar nicht mehr sicher, bei welcher Temperatur ich
einmaischen soll.
Glaub ich bleib bei 65°C.
Stefan
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Antwort 15 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 25.3.2009 um 12:59 |
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Hallo, Stefan,
sorry, ich wollte Dich nicht irritieren, das war meine Art zu maischen.
Normalerweise macht man das beim Stout anders, aber bisweilen setze ich
mich über die eine oder andere Konvention hinweg
Englisches Vorgehen: einmaischen bei 40°C, 20 Min halten, rauf auf 67°C für
90 Min. und abmaischen dann bei 76°C.
Greets
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.3.2009 um 17:17 |
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Hallo Michael, Zitat: | Englisches Vorgehen: einmaischen bei 40°C, 20 Min halten, rauf
auf 67°C für 90 Min. und abmaischen dann bei
76°C. |
Das erinnert mich an ein Buch, ich glaube "Clone brews" nennt es sich aus
Amiland, das alles, aber wirklich alles bei 150° F (= 65,5° C) verzuckert,
egal ob bajuwarisches Weißbier oder Californian Lager. Der Angelsachse und
sein Verwandter in Übersee machen es eben einfacher als der Teutone.
Hauptsache - es schmeckt !
Grüße
Erlenmeyer
[Editiert am 28.5.2009 um 09:06 von Erlenmeyer]
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 18:38 |
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Mal eine nachträgliche Frage:
Kann der fehlende Schaum auch daher kommen, dass ich zur Nachgärung
Kieselsol eingesetz habe? Habe den ganzen Sud vom Gärfass in ein 2. Fass
geschlaucht und dabei 20ml Kieselsol zugegeben + die Zuckerlösung zur
Karbonisierung. Das Bier schmeckt ja echt gut, aber als Deutscher ist man
nunmal Schaum gewohnt
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2009 um 08:13 |
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Das rote irische Ale ist der absolute Hit!
Zwar erst 3 Wochen alt, aber es ist wirklich super gelungen und gefällt mir
geschmacklich um einiges besser als gekauftes Kilkenny.
Ein paar Verbesserungen fallen mir natürlich schon ein (war ja auch der
erste Ale Versuch):
Der Schaum ist zwar ordentlich, hält aber trotz Gerstenflocken nicht sehr
lange und verschwindet schnell spurlos, vielleicht doch höher
einmaischen?
Farbe ist schön rotbraun, hätte ich mir aber etwas roter vorgestellt.
Die kleine Menge Röstgerste würde ich nächstes mal auch von Anfang an mit
einmaischen und nicht mehr eine halbe Stunde vor Läutern (etwas mehr
Röstgeschmack) und etwas mehr Hopfen könnte auch rein (war ein Kompromiss
mit den Braukollegen, die wollten endlich mal keine Hopfenbombe sondern was
frauenkompatibles, was auch gelungen ist).
Die S-04 macht einen wunderschönen fruchtigen Geschmack.
Schüttung war jetzt 8 kg Wiener Malz, 1 kg Melanoidinmalz, 400g
Gerstenflocken und 60g Röstgerste, gab 51 Liter Bier mit 13°P, vergoren auf
3,8°P scheinbarer Restextrakt.
Karbonisiert mit Dextrose auf 4,5g/L, eher viel für ein Ale, macht sich
aber sehr gut.
Eingemaischt bei 45°C, ohne Rast auf 66°C erwärmt, 90 Minuten gerastet und
abgeläutert bei 78°C.
Restalkalität wurde mit Milchsäure auf 2°dH eingestellt und gehopft wurde
mit 42g Perle 9,3% Alpha einmalig nach Würzebruch, sollten so gute 20 IBU
sein.
Und geklärt wurde das ganze mit 10g Irish Moss, vielleicht hat da auch der
Schaum drunter gelitten in Kombination mit recht wenig Hopfen.
So eine Kombinationsrast funktioniert erstaunlich gut, ist aber fast schon
etwas langweilig
Bin ganz begeistert und so langsam wird das Bier so, wie ich es vorher
plane.
Wir wollten das jetzt bis zu einem Geburtstag Anfang Juli lagern, aber
bevor sich da die leckeren Frucht- und Röstaromen abbauen wird vorher
sicher noch einiges wegkommen.
Stefan
[Editiert am 28.5.2009 um 08:27 von Boludo]
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2009 um 14:06 |
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Hi, hi,
Stefans Bericht und Bier sind ein richtiger Appetizer ! Bier per email zur
Qualitätskontrolle, ich arbeite daran. Trotzdem bin ich in der Schaumfrage
etwas ratlos, denn im grunde wurde alles richtig gemacht und dennoch - der
Schaum bekommt höchstens ein ausreichend.
Was könnte man heute an dem Ale verbessern ? Gleich bei 60° C einmaischen ?
Hat Michael gemacht, allerdings mit einem 20%en HaFl-Anteil der gesamten
Schüttung. Hat hier widerum das Fett eine ordentliche Schaumbildung
verhindert ? Stefan war mit gut 4% GeFl auf der sicheren Seite.
Klar ist, daß Klärungsmittel mit ihrer enorm großen Oberfläche alles
mögliche absorbieren, auch die schaumstabilisierenden Eiweiße. Nur wie
machts dann die Industrie mit den filtrierten Bieren ? Plastikschaum von
irgendwelchen nicht deklarierten Substanzen und natürlich RHG-kompatibel
?
Kann die Menge an zugesetzten Hopfen den Schaum beeinflussen ? Hat die Hefe
einen maßgeblichen Einfluß ? Oder ist das perfekte Rezept die
berühmte Gleichung mit X Unbekannten und wehe du drehst an einer Schraube
und das wars dann.
Schaumexperten, wo seid ihr ?
Grüße
Erlenmeyer
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2009 um 14:47 |
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Ich hab jetzt einige Biere mit Irish Moss bearbeitet und der Schaum war
immer ok.
Er wird dadurch sicherlich nicht besser, aber der Einfluß ist meiner
Meinung nach nicht besonders groß.
Bei der S-04 wäre das Irish Moss sicher auch nicht nötig gewesen, aber ich
hab noch jede Menge davon (man braucht ja kaum was) und ich hab mir
gedacht, heh, wo wenn nicht bei einem irischen Ale
Beim Stout, das als übernächstes in der Planung ist, lass ich es auf jeden
Fall weg, das wird eh schwarz wie die Nacht, da kommt auch wieder
ordentlich Hopfen rein.
Unsere Bier waren am Anfang immer stark überhopft und der Schaum war
unglaublich, seit ich die Hopfenmenge stark heruntergefahren habe ist der
Schaum eher durchschnittlich.
Ist ja auch bekannt, dass Hopfen stabilisierend wirken soll.
Dass er aber so schnell verschwindet kann meiner Meinung nach nicht nur am
Hopfen liegen.
Ist aber halb so wild. das Ale schmeckt nämlich klasse und das mit dem
Schaum wäre halt nur das i-Tüpfelchen, sozusagen.
Ich mach am Samstag mal ein Bild von dem Bier, falls ich es im Braustreß
nicht vergesse.
Stefan
[Editiert am 28.5.2009 um 14:49 von Boludo]
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2009 um 15:07 |
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Hallo,
zum Schaum, hab oben irgendwo was von Dextrose zum karbonisieren
gelesen.
Hatte ich einige Zeit auch mal gemacht, mit Traubenzucker bei der
Flaschengärung aufgepeist.
Hatte bei diesen Bieren bei allen Sorten (Lager, Spezial, Weizen) durchweg
schlechten Schaum, ja sogar gar keinen mehr.
An den Rezepten / Prozesse hatte ich meine sortenspezifischen Programme
abgefahren u. im Prinzip nix verändert.
Seit ich wieder mit Haushaltszucker arbeite gibts keine Probleme mehr.
Habt ihr diesbez. auch schlechte Erfahrungen mit Traubenzucker, oder bilde
ich mir das nur ein??
Gruß
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2009 um 15:22 |
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Das letzte Hefeweizen hatte 5g Dextrose pro Flasche und der Schaum war
gewaltig.
Natürlich bringt Weizenmalz viel Eiweiß mit ins Spiel.
Das Export davor hatte 2,5g Dextrose pro Flasche und der Schaum war ok,
trotz Irish Moss.
Ich mache immer eine sehr konzentrierte Lösung und gebe in jede Flasche mit
der Spritze eine definierte Menge, seither passt die Karbonisierung endlich
mal so richtig gut und Dextrose vergärt geschmacksneutral.
Mit Speise war das immer eine ziemliche Lotterie.
Wär schade, wenn das den Schaum beeinträchtigen würde.
Stefan
[Editiert am 28.5.2009 um 15:23 von Boludo]
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.5.2009 um 14:23 |
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Schmeckt so lecker wie es aussieht!
Hab irgend wo mal gehört, dass die Schaumstabilität bei hohem Caraanteil
leidet, weiß da jemand was genaueres?
Nach ein paar Minuten ist der an sich wirklich schöne Schaum
Vergangenheit.
Sodele, gleich ist Einmaischtemperatur erreicht und es gibt 50 Liter helles
Sommerexport.
Stefan
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Antwort 24 |
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