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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Flaschengärung vs. Gegendruckabfüllerflaschen (Haltbarkeit) |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 16.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.2.2009 um 16:11 |
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Hallo Brauergemeinde!
Ich lese hier jetzt schon seit graumer Zeit schweigend und begeistert mit.
Jetzt bin ich gerade dabei von Flaschengärung auf Cornelius Kegs
umzusteigen. Zum sinvollen Verschenken meines Selbsgebrauten müsste ich
jedoch per Gegendruckabfüller den Gerstensaft in Braunglas übersiedeln...
jetzt meine Frage:
Wie lange sind diese abgefüllten Flaschen dann noch haltbar? (Sauberkeit
vorausgesetzt natürlich) ____________________ Geh nicht dahin, wo der Weg dich hinführt.
Geh dahin, wo es keinen Weg gibt und hinterlasse eine Spur.
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.2.2009 um 19:38 |
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Hallo proBIER,
also ich hab die längsten Erfahrungen mit Flaschengärungen gemacht, die ich
bisher 1/2 bis 3/4 Jahr lang gelagert hatte. Hierbei hab ich immer
Hauptgärung in Behälter 1, danach umpumpen in Behälter 2 und dann mit
Speise in Flaschen abgefüllt. Nichts vergammelt und 1a in Schuss.
Die Flaschen vom vorletzten Sud, welcher mittels Gegendruckabfüller in die
Flaschen befördert wurde, hatten eine zu geringe Lebensdauer, daher hab ich
hier noch keine Erfahrungen gesammelt, sollte aber nicht schlechter sein,
da sich noch weniger Hefe in den Flaschen befindet.
Gruß Guido
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.2.2009 um 21:44 |
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Hallo proBIER,
ich habe lange Flaschengärung (zehn Jahre oder so) bis ich den 'Dreck'
(Ansichtssache, sorry) satt hatte.
Heute fülle ich mit Gegendruck ohne Filtern ab (auch so um die zehn Jahre)
und habe Flaschen die sind vier Jahre alt und noch ohne Problem trinkbar.
Natürlich giebt's da Unterschiede zwischen den Biertypen, so ist m.M. das
ein Hefeweizen rein vom Gedanken und der Braumethode nicht alt werden soll
und ist auch als gegendruckabgefülltes Bier mehr eine Flaschenvergärung, da
es ja zur Abfüllzeit noch 'leben' soll.
Ich sehe das so von der Lebensdauer vorne das am längsten leben könnte: 1.
Untergärig, gut abgelagert im Faß, 2. Altbiertypen, 3. Kölsche, 4.
Weizenbiere.
Wenn's dann um gefilterte Biere geht bin ich der Meinung das die ohne
Probleme ihre 6-10 Jahre für ein Untergäriges machen könnten, nur die Frage
ist warum, beim Wein sind es ja auch nur ganz bestimmte Voraussetzungen die
einen Wein 50, 100 und mehr Jahre alt werden lassen und da ist Bier m.M.
mehr ein wiederproduzierbares Product wenn man die gleichen Grundstoffe zur
Verfügung hat.
Beste Grüßen,
Jörg K.
[Editiert am 21.2.2009 um 21:58 von Biermann]
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 16.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2009 um 03:02 |
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Danke Euch beiden fürs Antworten.
Also .. ich werde es wohl erstmal noch parallel betreiben - d.h. einen
Kasten Flaschengärung (zum Verschenken) und den Rest in Kegs (für mich ...
da passt die Behältergröße auch besser )
Ein Gegendruckabfüler will ja immerhin auch erstmal gebaut sein.
Gruß
Chris ____________________ Geh nicht dahin, wo der Weg dich hinführt.
Geh dahin, wo es keinen Weg gibt und hinterlasse eine Spur.
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 2.7.2014 Status: Offline
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erstellt am: 30.9.2014 um 17:57 |
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Ich möchte gerne diesen alten Thred nochmals beleben, da ich heute mit
dieser Frage (Haltbarkeit mit GDA Abfüllung) konfrontiert wurde.
Eigentlich dachte ich immer, dass das Abfüllen mit dem GDA, besser sein
soll, als die klassische Flaschengärung, weil bei der GDA Abfüllung keine
bis wenig Hefe in die Flasche mitkommt und somit keine Autolyse entstehen
kann.
Heute plauderte ich mit einem erfahrenen Brauer. Er war der Meinung dass
Bier, welches mit Gegendruck abgefüllt und nicht pasteurisiert wird, nach
ca. zwei bis drei Monaten verdirbt. Bier das in der Flasche nachvergoren
wurde sei aber Problemlos über einige Monate haltbar.
Dass Bier mit Flaschengärung sehr lange Haltbar ist verstehe ich (der
Sauerstoff wird bei der NG aufgebraucht).
Im Forum lese ich aber immer wieder, dass einige User ihr, mit GDA
abgefülltes Bier, etwa ähnlich lang Lagern können.
Was ist nun richtig? Ist das Bier nach der GDA Abfüllung gleich lang
haltbar?
Können vielleicht ein paar Leute berichten, denen das Bier verdorben
ist?
Mein Hintergrund ist folgender:
Ich möchte gerne Bier ohne Hefetrub herstellen können und nur einen Gärtank
kaufen.
Deshalb möchte ich einen ZKG anschaffen, welcher Kühlbar ist (eigenbau
Kühlung)
Mit diesem wollte ich nach der Reifung über Gegendruck in Flaschen
abfüllen.
Der ganze Spass würde mich ca. 2000 sFr. kosten, welche ich auch gerne
investieren würde (ich bin ein Technikfreak).
Wenn das Bier dann aber nach drei Monaten in der Flasche schlecht wird, so
ist mir die investition zu teuer und ich bleibe bei der Flaschengärng.
Danke für die Hilfe
Gruss
Link
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.9.2014 um 19:08 |
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Wenn ich Gegendruck abgefüllte Flaschen weitergebe, sage ich immer dazu,
dass man das schnell trinken soll. Es kommt immer ein bisserl Luft mit rein
und die lässt das Bier schneller altern. Trotzdem mache ich keine
Flaschengärung mehr, weil ich diese Hefe Rückstände nicht mag.
In letzter Zeit hatte ich das Phänomen, dass das gleiche (untergärige) Bier
ausm Fass nicht nach Butter geschmeckt hat und nach ein, zwei Wochen in der
Flasche war er da. Schon verrückt.
Aus dem Fass schmeckts eh besser. Ich kann nur zu einem eigenen
Fasskühlschrank raten.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 30.9.2014 um 19:14 |
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Zitat von Link21, am 30.9.2014 um
17:57 | Heute plauderte ich mit einem
erfahrenen Brauer. Er war der Meinung dass Bier, welches mit Gegendruck
abgefüllt und nicht pasteurisiert wird, nach ca. zwei bis drei Monaten
verdirbt. Bier das in der Flasche nachvergoren wurde sei aber Problemlos
über einige Monate haltbar.
Dass Bier mit Flaschengärung sehr lange Haltbar ist verstehe ich (der
Sauerstoff wird bei der NG aufgebraucht).
Im Forum lese ich aber immer wieder, dass einige User ihr, mit GDA
abgefülltes Bier, etwa ähnlich lang Lagern
können. |
Ich muss hier immer an unser erstes Doemens-Seminar denken, wo uns
regelrecht eingebläut wurde, dass Flaschengärung die
Trumpfkarte von uns Hobbybrauern sei, die wir uns nicht ohne Not nehmen
lassen sollten (Haltbarkeit, Schutz gegen Oxidation, Karbonisierung, …).
Mich hat das bislang davor bewahrt, die Investition ins Kegs, CO2, GDA usw.
zu tätigen. Ist aber (wie so ziemlich alles hier) eine Geschmacks- und
Glaubensfrage.
Flaschengärung kann jedenfalls so schlecht nicht sein, wenn doch auffallend
viele derjenigen Biere, für die nach jahrelanger Reifung die höchsten
Preise gezahlt werden, flaschenvergoren sind…
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 113 Registriert: 31.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.9.2014 um 19:41 |
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Auch wenn ich hier gleich von allen zerrissen werde und es etwas am Thema
vorbei geht, möchte ich meine Meinung und meine Erfahrung zu diesem Thema
wiedergeben.
Es kommt immer drauf an, was man unter »verderben« versteht. Bier, als
alkoholisches Getränk verdirbt eigentlich selten, im Sinne von
»ungenießbar« oder gar »gesundheitlich bedenklich«. Es verändert sich
allerdings mit der Lagerzeit (z.T. stark) und hat irgendwann nicht mehr
viel mit dem angepeilten Ziel gemein. Es verändert seinen Geschmack, seine
Farbe und je nach Behälter auch seinen Kohlensäuregehalt.
Wenn Du ein Bier haben möchtest, das exakt deine Wunschwerte hat, so ist
eine Lagerzeit bei Erreichen der Trinkreife von ca. 6 Monaten ein guter
Mittelwert. Umdrücken ist für mich vor allem dann sinnvoll, wenn ich Bier
weitergeben möchte und keinen unnötigen Bodensatz in den Flaschen/Fässern
will. Allerdings habe ich den Eindruck dass das Umdrücken auf Kosten der
stabilität geht.
Es kommt immer darauf an, wie das Bier gelagert wird. Kühl und Dunkel sind
zu empfehlen. Ob man Bier nach trinken kann/möchte, dass »Jahre« alt ist,
hängt wohl in erster Line davon ab, ob es einem Selbst noch schmeckt.
Solange es nicht sauer ist oder wirklich schlecht richt/schmeckt, warum
nicht einen Versuch machen. Es ist das Gleiche wie mit allen (unsinnigen)
MHD´s, am Ende sollte der persönliche Eindruck des Produktes entscheidend
sein und nicht irgendwelche Listen und Daten, die auf den Produkten zu
finden sind.(Eigentlich müsste man im Umkehrschluss auch verschimmelten
Jokuhrt essen, wenn das MHD noch nicht überschritten ist, wenn man meint,
das ein gleiches Produkt das kurze Zeit über MHD ist, nicht mehr zu
verzehren sei....)
Ich bin zum Brauen gekommen, weil schon mein Opa Bier gebraut hat, (ich bin
damit aufgewachsen, genau wie mit der Hausschlachtung). Einige User hier
würden jedoch die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn Sie wüssten,
wie da gebraut wurde und meinem Opa wäre, vieles, was hier als absolut
notwendig beschrieben wird, viel zu kompliziert/aufwändig gewesen.
Vergiftet, hat er in fast 60 Jahren Braugeschichte jedenfalls nie jemanden,
auch wenn er nur »Grün schlauchen« kannte und einige »Böcke« auch mal 12
Monate+ im Keller standen.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.9.2014 um 19:53 |
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Also ich habe die Tage noch ein Landbier getrunken, welches ich im März mit
dem GDA in die Flasche gefüllt hatte.
Absolut perfekt! Es ist im Geschmack ehr besser als schlechter geworden.
Ich verstehe das Problem beim GDA nicht. Ich denke, entscheidend ist, das
immer noch etwas Hefe mit in die Flasche kommt, so lange man nicht filtert.
Dadurch gibt es auch beim GDA keine Sauerstoffprobleme. Außerdem wird die
Flasche ja mit CO2 vorgespannt, bzw. gespült.
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.9.2014 um 22:35 |
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Hallo,
ganz verstehe diese von link21 angesetzte Diskussion nicht, ich fülle mit
meinem GDA für wohl 20 Jahre ab und habe Biere (Pils & Kölsch) auch noch
nach zwei Jahren nach Abfülldatum für gut trinkbar empfunden. Meiner spühlt
mit CO2 vor (die Zeit bestimme ich, normalerweise 3-4 Sekunden) dann erst
kommt das Bier rein. Da das Prinzip sagt CO2 ist schwerer wie Luft, müßte
dabei eine gute Lage CO2 über dem Bier schweben und den Hals (der Flasche)
füllen.
Voraussetzung ist eine kühle, gleichbleibende Lagerung und ein gute
gesetzter Kronenkorken sowie saubere Flaschen als Ausgangsbasis.
Ob der Schmodder und Schnodder vom Kräusen auf Dauer ein gutes Bier
gewährleistet lasse ich mal so im Raum stehen.
Mit einem guten 'Cheers', Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 1.10.2014 um 07:22 |
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Hallo,
ich habe mal ein Alt, welches schon einige Monate im Faß lag mittels
Gegendruckabfüller in eine 0,5l, 2l und 3l Flasche abgefüllt. Das Bier kam
für ein ca. 3/4 Jahr in die hinterste Ecke der Kühlzelle. Ziel war, ich
wollte einmal sehen, ob sich Bier in den verschiedenen Flaschengrößen auch
verschieden entwickelt. Es schmeckte in allen Flaschen gleich, hatte aber
einen viel runderen Geschmack. M.M. nach besser als vor der Abfüllung.
Meinten auch meine "Mittrinker". Die Flaschen wurden nur mit CO2
vorgespannt und bei ca. 4-5°C gelagert. Meinen Barleywine behandele ich
noch extra. Damit kein Sauerstoff in der Flasche verbleibt, klopfe ich mit
einem alten Schlüssel an die Seitenwand der Flasche. So kann man gezielt
feinen Schaum erzeugen und bis zum Flaschenmund bringen, dann den Verschluß
drauf. So dürfte eigentlich kein Sauerstoff in der Flasche bleiben. Der
Barleywine, 2010 abgefüllt, ist bis heute noch ok, aber das liegt
wahrscheinlich auch ein wenig am Produkt. ____________________ Gruß hufpfleger,
der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 2.7.2014 Status: Offline
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erstellt am: 1.10.2014 um 07:51 |
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Guten Tag
Danke für die zahlreichen und ausführlichen Antworten. Da ich noch nie mit
Gegendruck abgefüllt habe, muss ich mich auf die Erfahrung anderer
verlassen.
Ich werde mir in dem Falle wohl einen ZKG gönnen, um mein Vorhaben zu
testen.
Grus
Link
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Antwort 11 |
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