Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2009 um 07:52 |
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Hallo zusammen,
ich benötige für meine Zapfanlage eine neue Bierleitung. Nu stehe ich aber
vor der Wahl: 7 oder 10mm Durchmesser? Gibts da zapftechnische
Unterschiede? Das einzige, was ich gefunden habe, ist die Aussage, dass
10mm Standard für einen Kompensatorhahn sei, 7mm für alle anderen
Zapfhähne. Das Ganze allerdings ohne irgendwelche Begründungen. So, was
bestell ich mir nun? Denn wenn es danach ginge würden mir 7 mm reichen. Es
müsste doch irgend einen nachvollziehbaren Grund geben, dass es die
Bierleitung in 2 unterschiedlichen Durchmessern gibt.
MfG
Thomas
[Editiert am 9.3.2009 um 07:58 von Schnulli]
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 10:00 |
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Ich denke das hängt immer von der Örtlichen Entfernung zwischen Faß und
Zapfsäule ab. Bei einer kurzen Strecke kann mann mit dünnen Leitungen
überflüssigen Druck abbauen und mit Dicken Leitungen über weitere Strecken
fördern ohne das Bier enormen Drücken auszusetzen.
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 10:11 |
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Das hängt von der Konstruktion der Zapfanlage ab.
Du musst zwischen dem Fass und dem Ausgang des Zapfhahns den Druck des
Fasses abbauen, so dass das Bier mit der gewünschten Fließgeschwindigkeit
ausläuft und keine abrupten Drucksprünge auftreten, die zur Entgasung
führen können. Zum Druckabbau trägt der Höhenunterschied zwischen Zapfhahn
und Fass, der Fließwiderstand der Leitung und der Zapfhahn selbst bei.
Bei einem Kompensatorhahn wird der Druck im Kompensator abgebaut. Deshalb
braucht der Kompensatorhahn auch einen gewissen Mindestdruck am Eingang;
ansonsten fällt der Druck innerhalb des Kompensators unter den
Sättigungsdruck des Biers und das CO2 gast im Hahn aus -> Schaum.
Ohne Kompensator muss der Druck entweder in der Leitung oder in speziellen
Beruhigungsspiralen abgebaut werden.
Bei unseren Hobbyanlagen hat man aber meist kaum nennenswerte
Leitungslängen, so dass man den Widerstand der Leitung i.A. vernachlässigen
kann.
Was hier eine größere Rolle spielt, ist die Kühlung. Das oben gesagte gilt
nur dann, wenn die Temperatur des Biers auf dem Weg vom Fass zum Hahn
nahezu konstant bleibt. Das gilt, wenn entweder eine Begleitkühlung
eingebaut ist oder das Bier in ausreichenden Mengen fließt.
Hast Du keine Begleitkühlung und zapfst Du nicht ununterbrochen, wird sich
das Bier in der Leitung aufheizen, so dass Du nach Zapfpausen immer Schaum
zapfst. Je größer die Biermenge ist, die in der Leitung warm wird, desto
mehr Schaum zapfst Du. Daher ist es bei kleinen Zapfanlagen ohne
Begleitkühlung besser, einen möglichst kleinen Leitungsquerschnitt zu
benutzen. Nimm also 7 oder besser noch 4mm.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 3.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2009 um 10:41 |
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Hallo,
besten Dank für die Aufklärung .
Ich habe eine Trockenkühlung. Da drin ist doch sowieso eine Bierleitung mit
kleinerem Innendurchmesser (8mm aussen?). Prinzipiell wäre es dann ja auch
sinnvoll bzw zweckmässig, mit identischem oder zumindest ähnlichem
Schlauchdurchmesser die Anlage am Fass anzuschließen!? Denn mehr geht
sowieso nicht durch....
MfG
Thomas
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 10:59 |
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Beugt auch Verwirbelungen vor.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 12:34 |
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Beim Trockenkühler dürfte der Durchmesser ziemlich egal sein, weil das Bier
durch die Kühlung wieder beruhigt wird.
Mit 'ner 7er Leitung machst Du sicher nichts falsch.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 12:59 |
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Hat hier jemand mal eine pfiffige Idee wie eine Begleitkühlung aussehen
könnte?
Ich habe eine Aquariumpumpe und wollte damit kaltes Salzwasser zrikulieren
lassen,
nur weiss ich nicht wie ich den Wärmeaustausch an der Bierleitung
wirkungsvoll gestalte.
Vielleicht wie ein Gegenstromkühler?
Biereleitung aus Kupfer und dann durch einen Schlauch führen durch den das
Kühlwasser gepumpt wird?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2009 um 15:05 |
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@pragmatiker
ich hab neulich u. a. einen Fasskühler mit einer Begleitkühlung in Essen
abgeholt. Es war eine ehemalige Kneipe, welche jetzt als Wohnung umgebaut
wurde. Dort war es so, das die Bierleitungen und die Leitungen zur
Begleitkühlung einfach zusammen gebunden waren und mit einer Isolierschicht
versehen waren. Von effektivem Wärmetransport also keine Rede, aber muss ja
ev. auch nicht - wenn die Begleitkühlung immer an ist und alles ordentlich
isoliert ist, dann ist irgendwann alles kalt. Die Fässer standen im
Fasskühler, so das sie gut vorgekühlt waren.
Willst Du das fest einbauen, oder soll es eine bewegliche Anordnung
sein?
Gruß Guido
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 16:07 |
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Das wird fest in einen Kühlschrank mit Zapfhahn installiert.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 242 Registriert: 12.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2009 um 17:13 |
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wofür brauchste denn dann
eine Begleitkühlung? Die ist doch nur notwendig, wenn der Weg von der
Faßkühlung zum Zapfhahn so lang ist, daß das Bier auf dem Weg vom Faß zum
Zapfhahn warm werden würde... Bei kurzen Wegen reicht auch ne normale
Schaumstoffisolierung. ____________________ MfG, Frank.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 17:16 |
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Na bis der Schlauch under Hahn wieder kalt sind kann ich wieder zwei Gläser
Schaum zapfen, das möchte ich nicht.
Ich spekuliere sogar auf eine Kühlplatte für den Hahn.
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 11.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2009 um 18:47 |
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Hallo pragmatiker,
ich stand vor ein paar Jahren vor dem gleichen Problem: 4, 7 oder sogar
10mm mit oder ohne Begleitkühlung.
Mein Kühlschrank für die Faßkühlung steht im Keller und eine Etage darüber
die Küche, wo aus der Arbeitsplatte der Gerstensaft sprudelt.
Angefangen habe ich mit 7mm auf einer Länge von 5m und einem
Höhenunterschied von 2,8 m. Den Schlauch für die Begleitkühlung konnte man
früher als Doppelschlauch mit Umlenkbogen kaufen. Das Ganze mit der
Bierleitung zusammen gut isoliert und mittels Aquarienpumpe in gang
gehalten.
Das Ergebnis war ernüchternd, die Temperatur der Kühlflüssigkeit kam nicht
annähernd auf die Kühlschranktemperatur herunter.
Erst als ich einen Heizungswärmetauscher vom Schrottplatz plus
Netzteillüfter in den Kreislauf integriert hatte, war ich mit der
Temperatur zufrieden. Nachteil der ganzen Aktion, der Kühlschrank mußte
soviel Wärme aufnehmen, dass er sich kaum noch ausgeschaltet hat.
Seit einem Jahr bin ich auf eine 4mm Leitung ganz ohne Kühlung umgestiegen.
Das ist für mich der beste Kompromiss, der warme Stopfen ist minimal, der
CO2 Gehalt optimal und ich kann in einem Zug durchzapfen.
Vielleicht kann jemand was mit den paar Zeilen anfangen. ____________________ Grüße vom Niederrhein
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 14.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 9.3.2009 um 19:25 |
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Wieso kam deine Kühlflüssigkeit nicht auf Kühlschranktemperatur?
2,8m sind nun wirklich nicht die Welt, wenn das anständig isoliert ist
sollte das doch ohne probleme auf Temperatur zu halten sein.
Was denkst du wo das Problem lag?
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 11.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2009 um 05:56 |
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Hallo,
die Kühlfläche innerhalb des Kühlschranks war das Problem. Die wurde
ursprünglich nur durch eine Kunststoffbox bestimmt, in der die Pumpe stand.
Später, nachdem ich den Wärmetauscher zwischengeschaltet hatte, war
ausreichend Austauscherfläche vorhanden. Die habe ich danch noch mit dem
Lüfter zwangsdurchströmt und schon wurde die Leitung kalt.
____________________ Grüße vom Niederrhein
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Antwort 13 |
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