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Autor: Betreff: Yes I can - Erbsenbier
Posting Freak
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Bergbock
Beiträge: 868
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red_folder.gif erstellt am: 9.3.2009 um 08:06  
Ja, ich habs getan :redhead: ...

Lange hab ich's vor mir her geschoben, interessiert hat es mich schon immer aber irgendwie kamen dann immer die Bedenken.
Am Freitag habe ich alle Bedenken über Bord geworfen, naja, fast alle, einen 25 l Sud habe ich mich dann noch nicht getraut.

So habe ich also in der Küche einen 4 l Kleinstsud angesetzt mit 80 % Gelberbsen, 18 % Gerste und 2 % Cara-Aroma (wegs der Farbe).
Bis zur Hopfenzugabe hat das ganze gerochen wie Erbseneintopf (irgendwie ungewöhnlich beim Biersieden), danach - als das Eiweiss dann richtig ausflockte - war der Geruch dann aber weg und beim Anstellen mit Hefe bei 11 °C hat es wie ein mehr oder weniger normaler Sud gerochen.

Was bin ich gespannt, wie das mal schmeckt :)
Frank
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azmo
Beiträge: 231
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red_folder.gif erstellt am: 9.3.2009 um 09:09  
wow, das klingt wirklich hochinteressant..

bitte halte uns auf dem laufenden über dein "jenseits des trampelpfades"- experiment :)


____________________
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
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red_folder.gif erstellt am: 9.3.2009 um 10:22  
Ja, das finde ich interessant. Ich bin ja auch immer dafür, ungewöhnliche Sachen auszuprobieren. Deshalb habe ich letztes Jahr ein Kartoffelbier angesetzt. Das ging bis auf ein paar Probleme beim Läutern auch recht gut. Das Ergebnis war ein sehr mildes, reintöniges, etwas wenig vollmundiges Helles. Von den Kartoffeln war nichts zu schmecken, es war eher in der Art eines American Ale mit (viel) Reis oder Mais.
Ich bin gespannt, ob die Erbsen einen eigenen Geschmack in's Bier bringen, und wenn ja, welchen. Als Stärkelieferant sollten sie jedenfalls problemlos funtionieren.


____________________
Gruß vom Berliner
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Bergbock
Beiträge: 868
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2009 um 09:46  
Inzwischen habe ich das Erbsenbier probiert und andere (im Blindversuch) probieren lassen.
Fazit : Man schmeckt, dass es anders ist als ein "normales" Gerstenbier, zuordnen konnte den Geschmack aber niemand.
Wenn man also nicht weiss, dass es zu 80 % aus Erbsen besteht....

Es gäbe höchstens ein Indiz, das stark in diese Richtung weist, wenn man ein Fläschchen getrunken hat :

Wie sagte Heinz Erhard :
Es gibt Gerüchte
wonach Hülsenfrüchte
in Mengen genommen
nicht gut bekommen.....

Ich kann es nur bestätigen ! :redhead:

Frank
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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 8.5.2009 um 13:50  
Hallo Bergbock,

das finde ich ja sehr interessant, besonders wo mein Hauptgeschäft der Handel mit Erbsen und Bohnen ist. Vielleicht kann ich ja da noch was machen.

Im Grunde kann man ja aus allem wo auch nur ein Fünzchen Stärke ist Bier machen, Holz müßte da auch noch gehen, brauch nur ne Menge.

Es ist etwas verwunderlich vom reinen Prinzip her, bei Gerste versucht man den Eiweißgehalt so niedrig wie irgend möglich zu bekommen um die Ausbeute und den Geschmack zu verbessern, der Einsatz von Erbsen mit >22% Eiweiß kommt da etwas konterproduktive vor.

Was mich besonders wundert ist, das der Geruchsfaktor nach dem Kochen und Gären immer noch da ist, das wird durch Eiweiß und Ezyme in Leguminosen ausgelöst, das sollte doch nach dem Kochen und Gären alles weg sein.

Wie hast Du das den verarbeitet, die Erbsen grob geschrotet, mit Schalen gemeischt? Welche Temperaturen?

Og oder UG vergoren?

Mehr Info erwünscht kann man da nur sage.

Jörg


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Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 9.5.2009 um 10:09  

Zitat:
Im Grunde kann man ja aus allem wo auch nur ein Fünzchen Stärke ist Bier machen, Holz müßte da auch noch gehen, brauch nur ne Menge.

Nein, Holz geht nicht. Holz ist Lignin und Cellulose. Die cellulosischen Bindungen baut Dir keine Amylase ab.

Zitat:

Was mich besonders wundert ist, das der Geruchsfaktor nach dem Kochen und Gären immer noch da ist, das wird durch Eiweiß und Ezyme in Leguminosen ausgelöst, das sollte doch nach dem Kochen und Gären alles weg sein.

Hatte ich auch so geschrieben : nach Zugabe des Hopfens und der beginnenden Ausflockung beim Kochen ist der Geruch nach Erbseneintopf verschwunden.
Als Rohstoff habe ich getrocknete Gelberbsen genommen (-> keine Schalen) und diese fein geschrotet / vermahlen. Die Gärung war untergärig (S-23) bei etwa 11 °C. Das Caraaroma diente der Farbgebung, sonst wirds doch sehr hell.

Gruss !
Frank
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Biermann
Beiträge: 1905
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red_folder.gif erstellt am: 9.5.2009 um 14:36  
Hallo Frank,

dank Dir.


Quelltextbereich einfügen:
Hatte ich auch so geschrieben : nach Zugabe des Hopfens und der beginnenden Ausflockung beim Kochen ist der Geruch nach Erbseneintopf verschwunden.



Hier meinte ich eigentlich den unliebsamen Effekt der Erbsen 'nach dem Genuß', trotz kochen und gären. Also das Furzbier, wenn ich es mal so nennen darf.

Mit besten Grüßen,

Jörg


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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 9.5.2009 um 14:56  
Ach den Geruch meintest Du :redhead:

Tja, in der Tat - zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Braumeister oder Getränkehändler.
Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum sich Erbsen noch nicht auf breiter Front durchgesetzt haben ? :o

Frank
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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 11:07  
Das Bier wird Zukunft haben siehe hier
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 11:35  
Ok, zu Risiken und Nebenwirkungen kann man entweder den Brauer befragen oder sich hier deflatulierende Infos aneignen...wäre allerdings nur eine symptomatische Behandlung.

Laut Wikipedia sind nach Erkenntnissen aus dem Jahre 1984 aber folgende Substanzen verantwortlich: Zitat: "Gaschromatographische Untersuchungen im Jahre 1984 ergaben jedoch, dass Schwefelverbindungen wie Methanthiol, Schwefelwasserstoff und Dimethylsulfid die primär geruchsbildenden Bestandteile sind."

Uuuups, fällt Euch was auf? In der Auflistung taucht ein alter Bekannter der brauenden Zunft auf...

Die in Hülsenfrüchten vorhandenen Zuckermoleküle Rhamnose, Raffinose und Stachyose sind hauptsächlich verantwortlich für die Flatulenz.

Das Erbsenbier wäre also allenfalls für Kollegen wie Mr. Methane interessant. Falls also jemand von Euch mal Langeweile hat, kann er ja versuchen, es Mr. Methane gleich zu tun und mit dem Pupsbier auf diversen Parties für Stimmung zu sorgen.

Windige Grüße
Michael


[Editiert am 20.12.2012 um 11:36 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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scerevisiae
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 11:50  
Es wäre interessant hier mit Enzymen wie Papain zu arbeiten und die Proteine aufzuspalten.
Reinheitsgebot ist ja im Hobbybereich keine Pflicht.
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mvoigtsb
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 12:58  
Kann man denn dem "Darmwinden" nicht entgegenwirken, indem man gegen Ende des Würzekochens gemahlenen Kümmel beimischt ?


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Seien wir Realisten, versuchen wir das Unmögliche ! che
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 13:10  
Nicht wirklich, denn diese sog. Karminativa sorgen lediglich für einen leichteren Abgang (damit es sich nicht staut und zu Schmerzen führt), sie verhindern oder reduzieren ihn nicht.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 13:16  
Ok, dann bringt das mit dem Helbing nach der fünften Schneider Weisse in meiner Kneipe doch nichts, hab ichs mir doch gedacht ;(

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 14:47  
Tja, wenn die Marktchancen inzwischen so gut sind, sollte ich vielleicht nochmal einen Erbsensud ansetzen...
Winds of change, gewissermassen.

:o

Frank
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 14:58  
Vielleicht setzt Du Dich mal mit Mr. Methane in Verbindung, dann köntte der mit Hilfe Deines Spezialbieres die Ouverture 1812 von Tschaikowski (die mit den Kanonenschüssen) noch realistischer in Szene setzen!


[Editiert am 20.12.2012 um 14:58 von tauroplu]



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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 15:04  
Nuh werd ich wach und was seh ich: Erbsenbierdisku. Toll.

Nun aber mal die Frage: Gerste wird ja vermälzt, also gekeimt und wieder getrocknet um die Stärke umzuwandeln, brauch das bei den Erbsen nicht gemacht werde oder kann nicht gemacht werden? Sind die Zuckeranteile da nicht viel zu klein um was zu bringen?

Werde mich mal damit beschäftigen wenn ich Zeit habe.

Cheers, Jörg


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Dyonisos
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 15:14  

Zitat von Bergbock, am 20.12.2012 um 14:47
Tja, wenn die Marktchancen inzwischen so gut sind...


Evtl. ist aus dem Erbsbier Profit zu schlagen, da gewissermaßen Windkraft und größtenteils brennbare Gase entstehen.
Ich könnte mir da eine Gutschrift für jeden Liter hergestellten Erbsenbier vorstellen, die gewissermaßen aus der EEG-Schatulle (http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz) gezahlt wird. :partyon:

Gruß Dyonisos
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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 15:25  
Hallo, Stärke bei Erbsen liegt zwischen 42 und 53%, je nach Gegend und Sorte.

Gerste 50-55%, Corn (Mais) 72%, da sind die zwei, Erbse und Gerste nicht mal so weit auseinander. Frage ist die Aufschließung und die Vergärbarkeit.

Cheers, Jörg


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Schlupfer
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2012 um 15:49  

Zitat von Biermann, am 20.12.2012 um 15:04
... Gerste wird ja vermälzt, also gekeimt und wieder getrocknet um die Stärke umzuwandeln, brauch das bei den Erbsen nicht gemacht werde oder kann nicht gemacht werden? ...

Nope, die Stärke der Gerste wird beim Mälzen nicht umgewandelt sondern nur zugänglich gemacht (und natürlich werden auch Enzyme gebildet/aktiviert). Bei Rohfrucht wie z.B. Reis kann man die Stärke durch Kochen aufschließen. Müsste bei Erbsen auch so sein?
Michael
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Bergbock
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red_folder.gif erstellt am: 1.1.2013 um 16:05  
Beim Erbsenbier wurde die volle Breitseite der Enzymindustrie verwendet : alpha-Amylase, Glucosidase, Protease.
Da ja keinerlei Enzym in der Schüttung war, blieb ja nix anderes übrig.

Mit windigen Grüssen!
Frank
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