Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

Seite 2 von 3   «  1  2  3  »     
Autor: Betreff: Bio-Malz
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 27.10.2009 um 18:41  
Boludo, das ist Jammern auf hohem Niveau. :D

Sooo schlecht geht's uns hier in Deutschland ja nun wirklich nicht. Beim Getränkehändler meines Vertrauens (nicht im Supermarkt) bekomme ich bestimmt über 100 Sorten Bier. Davon sind zwar wirklich 3/4 Pils, aber der Rest ist auch ganz ansehnlich. Zwar teurer als im Supermarkt, aber mit durchschnittlich 1€ pro Flasche noch tragbar.

Frag mal jemanden aus Skandinavien oder USA, wieviel Sorten es da zu welchem Preis gibt. Die halten Deutschland für das Bierparadies.

Ich find's auch gut, dass es nicht überall jedes Bier zu kaufen gibt. Ein wenig regionale Besonderheiten sollte man doch bewahren. Wenn man immer alles haben kann, ist's doch auch langweilig.

Wirklich schlimm ist, dass die großen Brauereien immer größer werden und kleinere schlucken, soviel sie nur können. In Berlin kommen z.B. inzwischen fast alle Marken (Berliner Pilsner, Schultheiss, Kindl, Patzenhofer, Rex Pils, Märkischer Landmann) aus ein und demselben Riesen-Sudhaus. Nur Bürgerbräu hält noch standhaft dagegen, allerdings mit kaum vergleichbarem Ausstoß. Das war's dann für einen Einzugsbereich von über 4 Millionen Kunden. Von den ehemals mehreren hundert Brauereien in Berlin keine Spur mehr. Das ist die Tragödie! Und die hat mit dem Reinheitsgebot herzlich wenig zu tun.


____________________
Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 25
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.10.2009 um 23:13  
That's Evolution

Im Schatten der Brauriesen werden die Hobbybrauer immer mehr, weil sie die Schnauze von der Einheitsplörre voll haben. Einige gründen vielleicht Gasthausbrauereien und bieten lokal ihr hausgebrautes Bier an. Das kostet die Riesen irgendwann wieder genau die Marktanteile, die sie vorher gewonnen haben, indem sie die kleinen Brauereien plattgemacht haben. Und so schließt sich der Kreis..


____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Profil anzeigen Antwort 26
Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.10.2009 um 09:47  
Schlimm ist halt, dass sich die meisten an geschmackloses Bier gewöhnt haben und von geschmackvollem irritiert sind.
Ich frage mich bei einigen Bieren ernsthaft, ob die jemals einen Hopfen gesehen haben.

Stefan
Profil anzeigen Antwort 27
Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 28.10.2009 um 10:00  
"... und von geschmackvollem irritiert sind."

Exakt !

"Huch, das schmeckt ja komisch" ist meist die erste Reaktion aus dem Freundeskreis. Wenn ich dann dem Kandidaten einen Sechserträger mit verschiedenen Sorten mit nach Hause gebe und der das Selbstgebraute mit seinem Hyperpremiumpils vergleicht, kommt dann bei manchem doch die Erkenntnis, daß das Eigengebräu ein wohltuendes Geschmacksfeuerwerk bietet.

Grüße

Hans


____________________
"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 28
Junior Member
Junior Member

kalle86
Beiträge: 27
Registriert: 21.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 17:17  
würde gerne Bio-Malz bei einer Privat-Brauerei in meiner Umgebung kaufen. Es wird dort nur Bio Malz verwendet.
Unterscheiden sich die Bio-Malze geschmacklich gegenüber den anderen Malzen?
Profil anzeigen Antwort 29
Posting Freak
Posting Freak

Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 17:32  
Wahrscheinlich wird nur der Preis bitter schmecken. Irgend jemand hier im Forum hat schon Bio gebraut. An dem Malz ist ja nichts anders, nur der Anbau und die Düngung ist anders, so wird z.B. div. Kräuter und so mit angebaut um Schädlinge fern zu halten. Es wird eben auf Chemie verzichtet. Der Ertrag gegenüber konventionellen Anbaumethoden ist wesentlich geringer und somit ist das Malz teurer. Ich persönlich begrüße so etwas, mir ist es dann aber doch ein bisschen zu teuer.


____________________
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Profil anzeigen Antwort 30
Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 17:34  
Mir wäre das mal einen Mehrpreis wert, aber abgesehen davon, dass es nicht alle Spezialmalze gibt, die ich gerne verwende, ist auch das Angebot an Biohopfen sehr beschränkt. Meine Lieblingssorten sind z.B. schon mal nicht dabei...

Gruß
Michael, der sich einbildet, dass Biobier (genau wie Biobrot) etwas geschmackvoller sind


____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 31
Junior Member
Junior Member

kalle86
Beiträge: 27
Registriert: 21.10.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 17:40  
gut zu hören. Habe einen sehr guten Preis bekommen der nicht teurer ist wie das herkömmliche malz :)
Dann kann ich das ja unbesorgt verwenden :)
Profil anzeigen Antwort 32
Posting Freak
Posting Freak

Gambrinus zu Borbetomagus
Beiträge: 3085
Registriert: 2.6.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 17:56  
na dann nimms und berichte, besser für den Körper ist das allemal.

Ich kann mich an einen Test erinnern, so wurde Rheinwasser entnommen und man konnte einen anstieg von Kokain nach den Großstädten messen. Das Zeug wird ja nicht abgebaut sondern ausgeschieden durch die Kläranlage schafft es so Zeug dann auch immer.

Selbiges Problem mit der Pille, die weiblichen Muscheln im Meer sind nach dem Boom in den sSebzigern stark angestiegen. Grund künstliches Östrogen, es wird ebenfalls nich abgebaut.

Mensch... was hast du dieser Welt angetan, Kopfschüttel.

Ich will nur sagen Pestiziede sind wesentlich intensiver und höher dosiert in unserer Nahrung.

Leider sehe ich auch ein dass wir alle sat werden müssen und es leider nur so geht ;(


____________________
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Profil anzeigen Antwort 33
Posting Freak
Posting Freak

Wizzzz
Beiträge: 739
Registriert: 14.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 18:34  
Für mich ist Brauen Hobby und da nehme ich es nicht supergenau mit dem Preis. Bei HuM bekomme ich Standardmalz für 1,55€ die Biovariante kostet 2,49€. Deutlich teurer, ist mir aber egal da es bei meinen Schüttungen nur 6-8€ ausmacht....
Wenn ich mir sicher sein kann dann keine unter Einsatz von Tod und Teufel produzierte Ware zu bekommen ist es mir das Wert.

Die Nummer mit dem Schwefel wusste ich nicht und finde ich echt mies. Nicht allein die Tatsache dass es drin ist, sondern dass suggeriert wird das alles superdupa Naturprodukt RHG Bier ist... :mad: :mad: :mad:


____________________
Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
Profil anzeigen Antwort 34
Posting Freak
Posting Freak

uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 19:01  
Zum Thema Bio oder Nicht-Bio muss ich jetzt auch mal was loswerden:

Erstens gibt es KEINE wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse darüber dass Bio gehaltvoller ist, in welcher Hinsicht auch immer.

Und zweitens sollten wir hier nicht rumjammern weil wir alle systematisch vergiftet werden. Die Landwirtschaft (und die damit verbundenen Produktionsmethoden) heutzutage sind das Ergebnis unseres Einkaufs- und Konsumverhaltens. Wir haben es doch alle so gewollt. Das ist das allerselbe wie mit den Tante-Emma-Läden. Als es sie noch gab hat keiner dort eingekauft weil sie zu teuer/schlecht sortiert waren. Und nachdem es sie nicht mehr gibt geht das Gejammer los, wie schade es ist dass sie verschwunden sind.

WIR sind es, die die momentane Situation zu verantworten haben und mal ganz ehrlich: Vergiftet durch konventionelle Lebensmittel wurden hierzulande doch nur ganz wenige Verbraucher.


____________________
Gruss Uli
Profil anzeigen Antwort 35
Posting Freak
Posting Freak

uckel
Beiträge: 1324
Registriert: 19.12.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 20:15  
@ Uli

Der Verbraucher möchte heute ja gerade Bio kaufen, da er der Meinung ist hierdurch eher ein qualitativ hochwertiges und gesundes Produkt zu bekommen. Das dem oft nicht so ist, ist doch nicht Schuld der Verbraucher, die hier in dem Glauben gehandelt haben, was gutes zu tun.

Ansonnsten gebe ich dir natürlich Recht, dies Geiz ist geil Menatlität gerade in unserem Land hat einen siknifikant schlechten Einfluss auf die Qualität der Nahrung. Das sieht man beim Bier, Fleisch, Gemüse etc.

Ich habe jahrelang viel Bio gekauft, mittlerweile denke ich nicht mehr so positiv darüber. Daher kaufe ich lieber beim Bauern um die Ecke. Da sehe ich das Gemüse, kann mit meinem Sohn die Hühner mit meinem (NichtBio-) Treber Füttern und ist es teuerer als im Supermarkt? Nein!


____________________
----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=21587
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 36
Posting Freak
Posting Freak

uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 20:35  
Auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras halt doch grüner.

Der Verbraucher will Bio kaufen, aber nicht Bio zahlen. Vor kurzem gabs nen Aufschrei in der Bio-Szene als Details bekanntgemacht wurden wie Discounter-Bio erzeugt wird.


____________________
Gruss Uli
Profil anzeigen Antwort 37
Posting Freak
Posting Freak

uckel
Beiträge: 1324
Registriert: 19.12.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 20:45  

Zitat von uli74, am 6.11.2012 um 20:35
Auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras halt doch grüner.

Der Verbraucher will Bio kaufen, aber nicht Bio zahlen. Vor kurzem gabs nen Aufschrei in der Bio-Szene als Details bekanntgemacht wurden wie Discounter-Bio erzeugt wird.


Hast ja Recht, aber in der soz. Marktwirtschaft (eben nicht freien MW) sollte man von einem solchen Bio Siegel mehr erwarten. Es ist schon komisch, dass Bio Eier von Hühnern gelegt werden dürfen, die nur wenige m² Auslauf ins Freie haben und das ausschließlich auf Beton !!!

Für gute Produkte zahle ich gern mehr, nur für ein Siegel aber nicht.


____________________
----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=21587
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 38
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 21:00  

Zitat:
Ich frage mich bei einigen Bieren ernsthaft, ob die jemals einen Hopfen gesehen haben.


Da kommt mir die Frage in den Sinn:
Muss nach RHG eigentlich Hopfen drin sein?

Oder geht auch nur Wasser und Malz?
Antwort 39
Senior Member
Senior Member

unserbier
Beiträge: 365
Registriert: 19.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 21:42  
Naja, pro oder contra Bio ist echt ein langes Thema. Ich ernähre mich fast ausschliesslich mit Bio-Produkten aber will keinesfalls hier als Missionar auftreten. Jeder soll sich so ernähren wie er mag.
Bio ist m.M. nach in sehr vielen Fällen nachhaltiger und um das geht es mir. Auch die kleinbäuerliche Struktur wird durch Bio-Betriebe stark unterstützt und damit auch unsere Kulturlandschaft.

Zwecks Bio-Malz kann sich der Interessierte sicher auch mal an die Neumarkter Lammsbräu wenden die ihr Bio-Malz selber herstellen.
Ansonsten hat Röhn-Malz Bio-Malzsorten im Angebot und eine große Auswahl findet man natürlich auch bei Weyermann.

LG
Jan
Profil anzeigen Antwort 40
Posting Freak
Posting Freak

hiasl
Beiträge: 958
Registriert: 9.6.2007
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 22:38  
Steinbach & Klostermalz haben auch Biomalze.


____________________
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene Homepage
BIER-BRAU-PROjekt der Uni Erlangen
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 41
Posting Freak
Posting Freak

JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.11.2012 um 22:48  
Es kommt auf die Mälzerei an und ich will nicht alle üner einen Kamm scheren, aber häufig ist auch Biomalz ganz einfach Augenwischerei.

Eine Frage, meint Ihr es ist wirtschaftlich Chargen zwischen 30 - 50 t Biomalz zu erzeugen, wenn die normale Chargengrösse zwischen 150 und 450 t liegt?

Die Bio Richtlinie schreibt eine Nachverfolgung vor. D.h. aber in den meissten Fällen wenn ich 10 t Biogerste kaufe darf ich 10 t Biomalz ( nicht ganz wegen Schwand) verkaufen. Ob es aber wirlöich die selbe Gerste ist? Egal. Ich kenn eine Mälzerei, die hat nicht mal ein seperates Silo für das Biomalz und das ist angeblich keine Ausnahme.

Gruss

Jan
Profil anzeigen Antwort 42
Posting Freak
Posting Freak

Wizzzz
Beiträge: 739
Registriert: 14.9.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 09:33  

Zitat von uli74, am 6.11.2012 um 19:01
Zum Thema Bio oder Nicht-Bio muss ich jetzt auch mal was loswerden:

Erstens gibt es KEINE wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse darüber dass Bio gehaltvoller ist, in welcher Hinsicht auch immer.

Und zweitens sollten wir hier nicht rumjammern weil wir alle systematisch vergiftet werden. Die Landwirtschaft (und die damit verbundenen Produktionsmethoden) heutzutage sind das Ergebnis unseres Einkaufs- und Konsumverhaltens. Wir haben es doch alle so gewollt. Das ist das allerselbe wie mit den Tante-Emma-Läden. Als es sie noch gab hat keiner dort eingekauft weil sie zu teuer/schlecht sortiert waren. Und nachdem es sie nicht mehr gibt geht das Gejammer los, wie schade es ist dass sie verschwunden sind.

WIR sind es, die die momentane Situation zu verantworten haben und mal ganz ehrlich: Vergiftet durch konventionelle Lebensmittel wurden hierzulande doch nur ganz wenige Verbraucher.


Da kann ich nur zustimmen:
Hier wird doch ganz gezielt mit dem Fehlglauben des Verbrauchers gearbeitet. Wenn jemand glaubt das Bio leckerer oder gehaltvoller wäre dann ist das aus Marketinggründen natürlich erwünscht, ist aber nicht erklärtes Ziel von Bio.
Ein Beispiel:
Mal unterstellt das im Endprodukt nicht schmeckbar ist ob ein konventionelles oder ein nach Bio zugelassenes Spritzmittel verwendet wird, warum sollte dann das Bio-Endprodukt besser schmecken oder mehr Inhaltsstoffe aufweisen? Allerdings hat der Landwirt bei event. weniger wirksamen Bio-Spritzmitteln höheren Arbeitsaufwand (öfter spritzen) oder niedriegeren Ertrag. Das macht dann den Preis von Bio aus...
Bio kauft man also aus der Überzeugung heraus etwas zu verbessern (weniger Gift, weniger Tierquälerei usw) und weil man hofft das weniger im Endprodukt angesammeltes Gift doch gesünder sein könnte...

Zu den oben angemerkten Bio-Hühnern auf Beton etc:
Ja, es gibt Bio-Siegel die an vielen Stellen verbesserungswürdig sind. Wer sich damit nicht zufrieden geben will kauft z.B. Demeter die enorm hohe selbstauferlegte Standards haben.
Und wie fast immer im Leben gilt: Für nix gibts nix.


____________________
Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
Profil anzeigen Antwort 43
Posting Freak
Posting Freak

uckel
Beiträge: 1324
Registriert: 19.12.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 10:09  

Zitat von JanBr, am 6.11.2012 um 22:48
Es kommt auf die Mälzerei an und ich will nicht alle üner einen Kamm scheren, aber häufig ist auch Biomalz ganz einfach Augenwischerei.

Eine Frage, meint Ihr es ist wirtschaftlich Chargen zwischen 30 - 50 t Biomalz zu erzeugen, wenn die normale Chargengrösse zwischen 150 und 450 t liegt?

Die Bio Richtlinie schreibt eine Nachverfolgung vor. D.h. aber in den meissten Fällen wenn ich 10 t Biogerste kaufe darf ich 10 t Biomalz ( nicht ganz wegen Schwand) verkaufen. Ob es aber wirlöich die selbe Gerste ist? Egal. Ich kenn eine Mälzerei, die hat nicht mal ein seperates Silo für das Biomalz und das ist angeblich keine Ausnahme.

Gruss

Jan


Es könnte sogar wirtschaftlich anders herum sinnvoll sein. Wird ein bestimmter Anteil des vermeintlich höherwertigen Produkts (hier Bio) abgesetzt, kann es lohnend sein auschließlich die höhere Qualität zu produzieren (Argumente hast du ja teilweise für den umgekehrten Fall schon angeführt) und es einmal zu niedrigen Konditionen und halt als Premiumprodukt zu vermarkten. Homogenität des Produkts vorausgesetzt (was beim Malz ja weitestgehen gewährleistet ist).

Dies ist in vielen Bereichen gängige Praxis, ob es bei den Brauerein/ Mälzereien so ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Zu den Bio-Eiern: Ja Demeter ist eine gute Alternative, aber noch nicht wirklich Flächendeckend vorhanden. Und auch in disem Fall habe ich bei Hühnern um die Ecke ein noch besseres Gefühl, auch wenn ich weiß, dass auch hierzu nicht jeder die Möglichkeit hat (Wohne aber auch sehr zentral in der Stadt)


____________________
----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=21587
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 44
Posting Freak
Posting Freak

uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 11:02  
In der Bio-Produktion sind Nährstoffe eher knapp weil es schwierig ist, Nährstoffe (Düngemittel) in beliebiger Menge zuzuführen. Hierzu sollte man sich das Minimumgesetz zu Gemüte führen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Minimumgesetz

http://www.buetzer.info/fileadmin/pb/pdf-Dateien/Minimum_Gese tz.pdf

Demnach stell ich jetzt einfach mal die ketzerische Behauptung auf dass Biolebensmittel weniger nährstoffreich sind als konventionelle Lebensmittel die aus dem vollen schöpfen können. Den Hauptvorteil von Bio sehe ich im schonenderen Umgang mit der Natur.

Nochwas speziell zu Demeter: Demeter ist nicht nur eines der mittlerweile unüberschaubaren Anzahl von Biosiegeln, sondern zu einem grossen Teil eine Weltanschauung. Grundlage von Demeter sind die Lehren von Rudolf Steiner

P. S.: Schlagt mich nicht, damit will ich zur Belebung des Forums beitragen;)


[Editiert am 7.11.2012 um 12:03 von uli74]



____________________
Gruss Uli
Profil anzeigen Antwort 45
Senior Member
Senior Member

Liselottevonderpfalz
Beiträge: 134
Registriert: 31.7.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 11:55  
Ich denke auch, das mit dem Gesundheitsvorteil von Bio ist so eine Sache. Es kann sein, muss aber nicht und ist auf jeden Fall nicht der Hauptgrund für Bio. Das Ziel sollte Schonung der Umwelt sein: Böden, Gewässer, Luft, Agrarökosysteme, Klima etc.

Gegen Demeter habe ich meine vorbehalte - zu viel Aberglaube.

@uli74: Es geht ja nicht nur um die Hauptnährstoffe, die durch Dünger zugeführt werden. Wenn durch reichlich Düngung mit NPK-Dünger das Wachstum der Pflanzen angetrieben wird, dann müssen die restlichen Mineralstoffe aus dem Boden evtl. auch Pflanzliche Syntheseprodukte wie Vitamine für mehr Pflanzenmasse ausreichen. Aber ich würde daraus kein Gesetz machen wollen. Es kommt z.B. auch auf die angebauten Sorten an - robuste Sorten, die Besser ohne Chemie auskommen, können z.B. mehr Nährstoffe enthalten.

Grüße Jakob
Profil anzeigen Antwort 46
Posting Freak
Posting Freak

uli74
Beiträge: 3478
Registriert: 21.9.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 12:02  

Zitat von Liselottevonderpfalz, am 7.11.2012 um 11:55

@uli74: Es geht ja nicht nur um die Hauptnährstoffe, die durch Dünger zugeführt werden. Wenn durch reichlich Düngung mit NPK-Dünger das Wachstum der Pflanzen angetrieben wird, dann müssen die restlichen Mineralstoffe aus dem Boden evtl. auch Pflanzliche Syntheseprodukte wie Vitamine für mehr Pflanzenmasse ausreichen. Aber ich würde daraus kein Gesetz machen wollen. Es kommt z.B. auch auf die angebauten Sorten an - robuste Sorten, die Besser ohne Chemie auskommen, können z.B. mehr Nährstoffe enthalten.

Grüße Jakob


Das Minimumgesetz stammt nicht von mir, und Du hast recht: Damit sind alle Nährstoffe gemeint, auch die Spuren- bzw. Mikronährstoffe.

Das Ziel sollte sein, robuste Sorten anzubauen. In der Praxis werden hingegen hauptsächlich Sorten angebaut, die einen hohen Ertrag erwarten lassen. Und dieser hohe Ertrag lässt sich ohne Chemie halt nicht realisieren. Deshalb: Meiner Meinung ist die Nachhaltigkeit das Hauptargument für Bio.


____________________
Gruss Uli
Profil anzeigen Antwort 47
Posting Freak
Posting Freak

hiasl
Beiträge: 958
Registriert: 9.6.2007
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 12:08  
Ist zwar schon etwas älter, aber trotzdem interessant:
http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/603374/voegel- stehen-nicht-bio.html

Daher stimmt das schon mit der "Nachhaltigkeit".


____________________
Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene Homepage
BIER-BRAU-PROjekt der Uni Erlangen
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 48
Posting Freak
Posting Freak

rattenfurz
Beiträge: 2512
Registriert: 11.7.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 7.11.2012 um 12:15  

Zitat von uli74, am 7.11.2012 um 11:02

Demnach stell ich jetzt einfach mal die ketzerische Behauptung auf dass Biolebensmittel weniger nährstoffreich sind als konventionelle Lebensmittel die aus dem vollen schöpfen können. Den Hauptvorteil von Bio sehe ich im schonenderen Umgang mit der Natur.


Das ist eine Milchmädchenrechnung. Bei Bio-Fleisch beispielsweise braucht das Tier auch länger bis zur Schlachtung. Gerade durch die 'gesündere' Ernährung für das Tier kann das Fleisch auch besser werden.

Vergleiche dein Bier mal mit Industriebier.

Du würdest auch nicht sagen, dass Industriebier besser schmeckt. Und die haben schließlich komplett durchkontrollierte Gärverläufe und eine Qualitätssicherung.
Profil anzeigen Antwort 49
  Seite 2 von 3   «  1  2  3  »     

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum