Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:18 |
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Was ausserdem nicht vernachlässigt werden darf ist die Pilzbelastung von
Bio-Lebensmitteln. Pilzgifte sind nicht zu unterschätzen und können ne sehr
heikle Angelegenheit sein.
Umgekehrt ist es dann z. B. aber auch so, dass Schorfflecken auf Äpfeln
eigentlich nur ein Schönheitsfehler sind und man Schorf nicht unbedingt
bekämpfen müsste wenn der Verbraucher diese Äpfel auch kaufen würde. Was er
aber leider nicht tut. Und da schliesst sich dann wieder der Kreis: Jammern
über zuviel Chemie im Lebensmittel, aber nicht bereit ungespritztes Obst zu
kaufen.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 50 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:26 |
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Zitat von uli74, am 7.11.2012 um
12:18 | Was ausserdem nicht vernachlässigt
werden darf ist die Pilzbelastung von Bio-Lebensmitteln. Pilzgifte sind
nicht zu unterschätzen und können ne sehr heikle Angelegenheit sein.
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Hast du da eine Quelle, die belegt, dass Bio-Lebensmittel da besonders
betroffen sind?
Zitat: | Umgekehrt ist es dann z.
B. aber auch so, dass Schorfflecken auf Äpfeln eigentlich nur ein
Schönheitsfehler sind und man Schorf nicht unbedingt bekämpfen müsste wenn
der Verbraucher diese Äpfel auch kaufen würde. Was er aber leider nicht
tut. Und da schliesst sich dann wieder der Kreis: Jammern über zuviel
Chemie im Lebensmittel, aber nicht bereit ungespritztes Obst zu
kaufen. |
Lustige Anekdote bei einer mobilen Saftpresse (wir wollten selber Äpfel
gepresst haben):
Das ältere Ehepaar vor uns war dabei, ihre Äpfel einzeln auf Band zu legen
und jeden durchzuschneiden. Bei einem Doppelzentner nicht schlecht. Auch
dem Besitzer der Saftpresse wurde das zu bunt und betonte, dass sie das
nicht müssten, der Häcksler kriege das schon hin. Das Paar sagte, dass sie
das wohl glauben, sie aber Würmer in den Äpfeln ausschließen wollten. Dann
fragten sie, wie die großen Firmen das denn machten.
Auf die Gegenfrage, woher ihrer Meinung nach selbst im Industrieapfelsaft
die 4%Eiweiß kämen wurde es einen Moment sehr still.
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Antwort 51 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:28 |
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Zitat von rattenfurz, am 7.11.2012 um
12:15 |
Das ist eine Milchmädchenrechnung. Bei Bio-Fleisch beispielsweise braucht
das Tier auch länger bis zur Schlachtung. Gerade durch die 'gesündere'
Ernährung für das Tier kann das Fleisch auch besser werden.
Vergleiche dein Bier mal mit Industriebier.
Du würdest auch nicht sagen, dass Industriebier besser schmeckt. Und die
haben schließlich komplett durchkontrollierte Gärverläufe und eine
Qualitätssicherung.
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Ich habs schonmal anklingen lassen: Ich bin ein Landei und umzingelt von
Landwirtschaftlichen Betrieben, und Biobetriebe gibts hier auch.
Wenn ich mir mal die Schlachtschweine rauspicke: Die konventionellen
Schweine nehmen nicht schneller zu weil sie Chemie verabreicht bekommen,
sondern weil Eiweissfutter in beliebiger Mengen zur Verfügung steht.
Biobetriebe dürfen Eiweiss nur sehr begrenzt einkaufen und die
Eiweisspflanzen, die man hierzulande anbauen kann sind Erbsen, Wicken und
Lupinen. Diese Pflanzen enthalten Bitterstoffe die dem Futter nur in
kleinen %-Anteilen beigemischt werden können weil das Futter sonst nicht
gefressen wird. Also wachsen diese Tiere im Eiweissmangel auf, sie hungern
sich groß. Schau Dir mal Mastschweine aus einem konventionellen Betrieb an.
Bioschweine sehen dagegen aus wie Jagdhunde.
Ach ja, bevor hier eine Diskussion über unerlaubt Zusätze, Antibiotika und
Wachstumsförderer vom Zaun gebrochen wird: Das betrifft (wenn überhaupt)
nur einen minimalen Prozentsatz der Betriebe und ist (wenn ich mir die sog.
Lebensmittelskandale anschaue) in der Hauptsache im Bereich der Fabeln
anzusiedeln.
Edit: Brauereien sind sicherlich perfekt durchorganisiert und
Qualitäts-kontrolliert, aber sie produzieren unter Kostendruck. Wenn ich
das auch müsste würde ich wahrscheinlich lieber Bier kaufen weil eine
Brauerei das dann wahrscheinlich besser hinkriegen würde als ich.
[Editiert am 7.11.2012 um 12:41 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 52 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:38 |
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Die Stiftung Warentest hatte mal was dazu veröffentlicht. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 53 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:41 |
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Die Stiftung Warentest kommt jedes mal zu diesem Schluss, wobei deren
Berichterstattung auch hinterfragt werden darf.
Kleingärtner, die auf die Chemiekäule verzichten, fallen auch nicht
Reihenweise tot um.
Das Thema kann man endlos diskutieren, es ist doch eher eine Glaubensfrage
ob Bio oder nicht. Nachhaltiger kann es sein, muss es aber bei weitem
nicht immer. Es ist ein Zertifikat, nicht mehr nicht weniger.
Aber: Wer Bio beim Discounter kauft, braucht keine besondere Nachhaltigkeit
zu erwarten, gleiches gilt für Fairtrade. Beides vom Gedanken gut, führt
aber bei mangelhafter Umsetzung zu Ausnutzeffekten.
FairTrade wird auch gerne durch westlich feministische Sichtweisen falsch
angegangen. In Entwicklungsländern bekommen dadurch explizit viele Frauen
Arbeit und der Mann muss in die (nicht vorhandene) Röhre gucken. Das ist
nicht nur ein unangemessener Eingriff in fremde Kulturen, sondern auch im
Sinne der Gleichberechtigung ein gravierender Fehler. So fair gehandelt
finde ich das also nicht.
Hier sollte man zunächst vor der eigenen Haustür kehren. Warum kostet
beispielsweise Milch immer weniger, wobei andere Lebensmittel immer teurer
werden? Ich wäre absolut dazu bereit, das doppelte für einen Liter Milch zu
zahlen, wenn die Bauern dafür nicht mehr die Almosen in Form von
Subventionen annehmen müssten. Das ist volkswirtschaftlich höchstens aus
Sicht des Konsumenten positiv zu bewerten, allerdings macht das nicht
gerade einen hohen Anteil am Einkommen aus... ____________________ ----------------------------------------------
Verkaufe:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
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Antwort 54 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:47 |
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Zum Thema Kleingärtner muss ich was loswerden:
Wir untersuchen jährlich tausende Bodenproben. Und da haben alle Proben aus
Gärten was gemeinsam: Ohne dass ich hinschauen muss weiss ich im voraus,
dass diese Proben EXTREM!!! hoch mit Nährstoffen versorgt sind (um nicht zu
sagen kontaminiert). Und was Pflanzenschutzmittel angeht ists kein bisschen
anders.
Von daher müssten Kleingärtner das ewige Leben haben.
Ansonsten geb ich Dir absolut recht.
[Editiert am 7.11.2012 um 12:48 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 55 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:51 |
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Antwort 56 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:54 |
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Kommt drauf an was alles untersucht werden soll. PH, P, K, Mg und Bodenart
zusammen kosten 6,15 €, Spurenelemente kosten extra. Grundsätzlich ist das
absolut kein Thema. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 57 |
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Posting Freak Beiträge: 1324 Registriert: 19.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:57 |
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 12:58 |
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Ok, kannst Du gerne machen!
____________________ Gruss Uli
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Antwort 59 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2012 um 13:00 |
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Zitat von uli74, am 7.11.2012 um
12:28 | Wenn ich mir mal die Schlachtschweine
rauspicke: Die konventionellen Schweine nehmen nicht schneller zu weil sie
Chemie verabreicht bekommen, sondern weil Eiweissfutter in beliebiger
Mengen zur Verfügung steht. Biobetriebe dürfen Eiweiss nur sehr begrenzt
einkaufen und die Eiweisspflanzen, die man hierzulande anbauen kann sind
Erbsen, Wicken und Lupinen. Diese Pflanzen enthalten Bitterstoffe die dem
Futter nur in kleinen %-Anteilen beigemischt werden können weil das Futter
sonst nicht gefressen wird. Also wachsen diese Tiere im Eiweissmangel auf,
sie hungern sich groß. Schau Dir mal Mastschweine aus einem konventionellen
Betrieb an. Bioschweine sehen dagegen aus wie
Jagdhunde. |
Dann scheint mir, dass die 'Natur' Schweine wohl als Jagdhunde designed
hat. Denn nach Deiner Aussage sehen sie ja so aus wenn sie Nahrung bekommen
wie sie draußen üblich wäre. Das von Dir erwartete Mastschwein wird ja nur
so schnell so fleischig weil sie eine Nahrung futtern die unnatürlich
ist.
Ich kann mich übrigens dunkel daran erinnern, dass Schafen und Rindern
Fleischmehl aus Schlachtabfällen ins Essen geschmuggelt wurde weil sie
damit so schön schnell wachsen... Irgendwann hat das dann zu fiesen
Krankheiten geführt (Scrapie, BSE) Was ich sagen will: Nur weil etwas
gemacht wird und es funktioniert muss es nicht gut sein. Wenn die Schweine
halt Zeit zum wachsen brauchen sollten sie die Zeit bekommen. Wenn das
Fleisch dadurch zu teuer wird muss ich halt weniger davon essen... (Wie war
das eigentlich vor hundert Jahren und vor industriell gefertigtem Fleisch?
Gab es da ein Kilo Fleisch für den Gegenwert von ~20 Minuten Arbeit? 2000€
im Monat bei 37h die Woche macht 13,5 €/h. 1Kilo Schwein ~4€ )
ZumThema Demeter und seltsame Lebensanschauung:
Ich finde die muss man nicht teilen. Ob die jetzt eine ihre
Produktionsweise anwenden weil sie an das Spagehttimonster glauben, sie
Angst haben das ihnen kleine Männchen Kathedralen auf dem Kopf errichten
wenn sie konventionellen Dünger benutzen oder sonstewas... Ist mir egal,
die Prdiktionsweise gefällt mir.
[Editiert am 7.11.2012 um 13:04 von Wizzzz]
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 60 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 13:06 |
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Ich will das hier nicht breittreten. Wir können uns gerne per PN weiter
darüber unterhalten. Nur soviel: Ich hab vor nicht allzu langer Zeit an
einem Pilotprojekt mitgearbeitet das vom Umweltministerium finanziert
wurde, darin waren u. a. auch die UNO und diverse Umweltverbände beteiligt.
Und da kam allerhand ans Tageslicht, bzw. nicht ans Tageslicht weil das
Projekt eingestampft wurde als es rund lief (angeblich mangels
Finanzierung)
[Editiert am 7.11.2012 um 13:07 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 61 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 13:10 |
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Zitat von uli74, am 7.11.2012 um
12:54 |
Kommt drauf an was alles untersucht werden soll. PH, P, K, Mg und Bodenart
zusammen kosten 6,15 €, Spurenelemente kosten extra. Grundsätzlich ist das
absolut kein Thema. |
Ist zwar hier Off-Topic, aber welche Analytik bietet ihr sonst noch an?
Wäre das auch für Brauer interessant? (DMS und co?)
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Antwort 62 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2012 um 13:56 |
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DMS & Co sind ne andere Baustelle, da solltest Du mal bei Ludwig (Kubus)
nachfragen. Der könnte Dir wahrscheinlich eher weiterhelfen.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 63 |
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