Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 12:30 |
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Hi Leute,
Ich hab gelesen, das manche Brauereien ihr Brauwasser entgasen. Also vom
Sauerstoff befreien. Das soll eine Oxidation schon während der
Maischearbeit verhindern.
Gibt es Hobbybrauer die so was auch machen?
m.f.g
Renè
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 14:30 |
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Hi, Rene,
sorry, aber man kann es auch übertreiben (damit meine ich auch die
Brauereien). Ich mache es jedenfalls nicht, weil ich das für uns als
unsinnig betrachte. Die Löslichkeit von Sauerstoff sinkt mit steigender
Temperatur, sodaß man den Faktor Sauerstoffbelastung beim Maischen (und
auch später beim Hopfenkochen) vernachlässigen kann....meine ich
zumindest.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 16:06 |
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In der Brauerei haben wir schon entgastes Wasser. Und ich denke das hat
jede Brauerei (ab einer gewissen Grösse).
Aber das Braucht man v.a. für den Beginn der Filtration und das einstellen
der Stammwürze nach dem Filter.
Vielleicht liegt da ja ne Verwechslung vor. Denn ohne modernste Schroterei
wie zB eine Dispergiermühle macht in meinen Augen das entgasen des
Maischwassers absolut keinen Sinn
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 16:18 |
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Vielen Dank für die Antworten,
PaThos, könntest du mir verraten was eine Dispergiemühle ist und warum man
für eine solche entgastes Brauwasser benötigt.
m.f.g
Renè
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 17:14 |
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Entgastes Brauwasser zum Einmaischen soll angeblich etwas bringen, aber
auch nur dann, wenn von unten eingemaischt wird.
Aber für den Hobbybrauer halte ich das schlichtweg für Schwachsinn Und
selbst beim Profibrauen ist es bestimmt nicht unbedingt notwendig....
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 17:24 |
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"Schrotverfahren
Schrotmühle und Maischepumpe in einem Gerät: DISPAX. Das
Dispergier-Maischverfahren wurde von ZIEMANN entwickelt. Dabei wird das
eingebrachte Gut nicht nur zerkleinert, sondern auf mechanischem Weg
vollständig aufgeschlossen. Auf diese Weise wird die in den Rohstoffen
enthaltene Stärke nahezu komplett freigelegt. Das funktioniert mit
unvermälzten Rohstoffen ebenso gut wie mit vermälzten.
Der ZIEMANN-DISPAX erzielt die besten Ergebnisse in Kombination mit dem
ZIEMANN-Maischefilter TCM. In Läuterbottichsudhäusern wird der DISPAX
ebenso erfolgreich zur Zerkleinerung der Rohfruchtfraktion eingesetzt, was
die Sudhausausbeute wesentlich erhöht."
Quelle: http://www.ziemann.com/
Zum besseren Verständniss: Das ganze ist ein bisschen wie eine Pumpe
aufgebaut und führt auch diese Funktion aus, gleichzeitig wird das Malz mit
dem Wasser intensiv vermischt und die Stärkekörner zwischen den Rotoren und
Statoren vollständig aufgeschlossen. Durch den Gebrauch von entgastem
Wasser könnte man den Sauerstoffeintrag minimal halten.
Wie malzkeimpunkt richtig gesagt hat, wird die Maischpfanne anschliessend
von unten befüllt
[Editiert am 9.6.2009 um 17:28 von PaThos]
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 18:18 |
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Danke PaThos,
Leitungswasser kommt heutzutage häufig aus Wasserhähnen mit
Perlatoraufsatz. Da wird das Wasser noch mal kräftig mit Luft vermischt.
Ich persönlich ziehe als Fazit, nicht mit frischen Leitungswasser kalt
einzumaischen. Auch wenns manche als lächerlich empfinden. Schaden kanns
sicher nicht.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2009 um 22:36 |
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Zitat von Arco-Fan, am 9.6.2009 um
18:17 |
Das Problem bildet der Stator, der ist ein Verschleißteil welches zwar
manuell nachgestellt werden kann aber nicht kontrollierbar ist.
Wird der Stator zu stark an den Rotor gepresst werden die Spelzen
beschädigt und der Mehlkörper zu fein zerkleinert. Deshalb auch die Besten
ergebnisse mit dem Maischefilter oder mit
Rohfrucht.
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Bei dem System soll ja alles Kurz und Klein gemacht werden.
Da ist nix mit Läuterbottich, ausser wenn man NUR den Rohfruchtanteil damit
zerkleinert und die restliche Schüttung normal schrotet. Sonst ist
Maischefilter = Pflicht
Bei einer Hammermühle hat man auch Verschleissteile und bei einer
Walzenmühle muss man die Walzen auch mal ab und zu wechseln...
Hab aber noch nie damit zu tun gehabt in "live", weiss also nicht ob es
sich damit gut arbeiten lässt
edit: Natürlich ist das nicht die feine klassische Art und durch die
Zerstörung der Spelzen gelangen auch mehr Gerbstoffe aus den Spelzen in die
Würze. Die Ausbeute ist durch Dispergiermühle und Maischefilter aber sehr
gut, was das ganze für Global Players interessant macht. Der Preis ist
sicher auch ganz schön stolz
[Editiert am 9.6.2009 um 22:40 von PaThos]
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Antwort 7 |
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